Gigabyte B550 Vision D: AM4-Mainboard mit Intel Titan Ridge für Thunderbolt 3

Michael Günsch
127 Kommentare
Gigabyte B550 Vision D: AM4-Mainboard mit Intel Titan Ridge für Thunderbolt 3
Bild: Gigabyte

Es ist nicht das erste, aber eines der sehr wenigen AMD-Mainboards mit integriertem Intel-Controller für Thunderbolt 3: Gigabyte hat das B550 Vision D vorgestellt. Auf der Hauptplatine mit B550-Chipsatz und Sockel AM4 sitzt Intels Titan-Ridge-Controller, der die Schnittstelle Thunderbolt 3 liefert.

AMD-Mainboards mit nativem Thunderbolt-3-Anschluss am Backpanel sind sehr selten. Weitere Beispiele sind das ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 sowie das ASRock X570 Creator. Viele andere AM4-Platinen sind hingegen nur „vorbereitet“ und besitzen lediglich Pin-Header zur Verbindung mit einer separaten Thunderbolt-Controller-Karte.

Thunderbolt 3 nutzt den USB-Typ-C-Anschluss und ermöglicht eine Bruttodatenrate von 40 Gbit/s. Die Universalschnittstelle unterstützt nicht nur USB 3.2 Gen 2, sondern auch Protokolle für PCI Express 3.0 (4 Lanes) und DisplayPort 1.2 (8 Lanes). Mit zusätzlichem 10-GbE-Ethernet und Stromversorgung (USB Power Delivery) ergeben sich Funktionen einer Dockingstation über ein einziges Kabel. Zudem dient Thunderbolt 3 zum Anschluss externer GPUs oder NVMe-SSDs, die auf PCIe angewiesen sind.

Gigabyte B550 Vision D

Der Zielgruppe der Kreativschaffenden (Creator), die etwa 3D-Grafiken erstellen oder Videos bearbeiten, widmen immer mehr Hersteller eigene Produktserien, die sich vor allem beim Design von den Gaming-Serien mit dezenterem Auftritt unterscheiden. Dazu zählt auch das B550 Vision D von Gigabyte.

Neben den beiden Thunderbolt-3-Anschlüssen am Backpanel gibt es zwei USB-3.2-Gen-2-Buchsen mit Steckertyp A (rot), vier USB-3.2-Gen-1-Ports (blau) und zwei USB-2.0-Buchsen (schwarz). Die beiden RJ-45-Ports führen zu Gigabit-Ethernet-Controllern von Intel. Mit dem Wi-Fi 6 AX200 stammt auch das integrierte WLAN von Intel.

Bis zu 128 GB RAM finden in vier DIMM-Slots Platz. Anders als bei diversen Gaming-Modellen wird nicht mit der Möglichkeit für hohe DDR4-Taktraten per Overclocking geworben. Zweimal PCIe x16 samt Option auf PCIe 4.0 beim Einsatz eines Ryzen 3000 und ein weiterer PCIe-3-x16-Slot sind vorhanden. Kommt eine APU zum Einsatz, kann das Bild der integrierten Grafikeinheit über den HDMI-Anschluss ausgegeben werden. Zusätzlich ist ein DisplayPort-Eingang verbaut. SSDs finden in zwei M.2-Steckplätzen samt Kühlblech Platz, über vier SATA-Ports lassen sich weitere Laufwerke anbinden. Der durch das Orange farblich hervorstechende SATA-Port bietet eine Stromversorgung für DOM-SSDs (Disc on Module) – ein in diesem Segment seltenes Feature.

B550-Boards starten nächsten Dienstag

Zu Preis und Verfügbarkeit des Gigabyte B550 Vision D liegen noch keine offiziellen Informationen vor. Dies könnte sich aber schon nächsten Dienstag ändern, denn am 16. Juni 2020 fällt der Startschuss für den Verkauf der B550-Mainboards.