iPhone-Drosselung: Apple zahlt 25 US-Dollar pro Person in den USA

Sven Bauduin
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iPhone-Drosselung: Apple zahlt 25 US-Dollar pro Person in den USA

Nach einer erfolgreichen Sammelklage gegen die intransparente Drosselung seiner Smartphone-Modelle iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus und iPhone SE (1. Generation) mit iOS 10.2.1 (oder höher) sowie iPhone 7 und 7 Plus mit iOS 11.2 (oder höher) hat Apple damit begonnen, iPhone-Nutzer in den USA mit je 25 US-Dollar zu entschädigen.

Bis zu 500 Millionen US-Dollar Schadensersatz in den USA

Wie die auf Apple spezialisierte Website MacRumors berichtet, zahlt Apple in den USA eine Gesamtschadensersatzsumme in Höhe von 310 bis 500 Millionen US-Dollar.

Der vergleichsweise geringe Schadensersatz von 25 US-Dollar werde an alle Nutzer eines iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus sowie iPhone SE mit mindestens iOS 10.2.1 oder eines iPhone 7 und 7 Plus mit mindestens iOS 11.2 ausgezahlt.

Das Smartphone muss allerdings vor dem 21. Dezember 2017 in Betrieb genommen worden sein – dem Tag, an dem Apple die Drosselung der betroffenen iPhone-Modelle bestätigte.

iPhone 6s und iOS 10.2.1 als Stein des Anstoßes

Bereits Ende 2017 mussten verärgerte iPhone-Nutzer vermehrt feststellen, dass das iPhone 6s und 6s Plus (Test) mit dem voranschreitenden Alterungsprozess seines Akkus auch sein System-on-a-Chip heruntertaktet. Seit iOS 10.2.1 soll der maximale CPU-Takt des SoC aufgrund eines überarbeiteten Energiemanagements von iOS an die vom Akku gelieferte Spannung gekoppelt sein – das Ergebnis: Ein Leistungseinbruch.

Kurz darauf bestätigte auch Apple langsamere iPhones bei gealtertem Akku, bezeichnete dieses Verhalten allerdings als gewollt und im Sinne des Kunden. Es verhindere sich plötzlich ausschaltende Smartphones durch Spannungsspitzen, die der gealterte Akku nicht mehr verkraften könne. Doch iPhone-Nutzer weltweit sahen den Sachverhalt erwartungsgemäß anders und so formierten sich Konsumenten unter anderem zu Sammelklagen in Frankreich und den USA.

Kunden wollen geplante Obsoleszenz nicht hinnehmen

Die Drosselung wird vielerorts als geplante Obsoleszenz betrachtet und auch Apples Reaktion auf die Kritik, in Form eines temporär vergünstigten Austausch des Akkus bei betroffenen Smartphones sowie dem Versprechen, zukünftig mehr Transparenz walten zu lassen, konnte betroffene Käufer nicht beschwichtigen. Allein in einer der in den USA eingereichten Sammelklagen forderten die Kläger einen Schadenersatz in Höhe von 999 Milliarden US-Dollar von Apple.

Zumindest in den USA werden Konsumenten jetzt – wenn auch vergleichsweise gering – von Apple entschädigt. Grund für die relativ niedrige individuelle Schadensersatzsumme ist laut MacRumors die hohe Zahl der betroffenen Nutzer.