Motorola Razr 5G: Daten und Bilder zum Falt-Handy durchgesickert

Mahir Kulalic
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Motorola Razr 5G: Daten und Bilder zum Falt-Handy durchgesickert
Bild: Motorola

Im letzten Jahr wagte nach Samsung und Huawei auch Motorola mit der Neuauflage des Razr den Schritt zu biegsamen Smartphones. Vom holprigen Start ließ sich der Hersteller dabei offensichtlich nicht beirren, denn durchgesickertes Material zeigt das Facelift Razr 5G mit den meisten Daten und von allen Seiten.

Erst Anfang des Jahres erreichte das biegsame Razr den deutschen Markt, nun steht zumindest die Vorstellung des Nachfolgers bevor. Der Marktstart verlief dabei nach Berichten über Beulen und Dellen im Display, mit Vorsicht zu genießenden, aber mahnenden Haltbarkeitstests und nach 24 Stunden defekten Testmustern denkbar ungünstig. Auch in der Presse wurde das Smartphone aufgrund solcher Bedenken, durchschnittlicher Hardware, durchwachsener Kamera und schwacher Akkulaufzeit nur lauwarm aufgenommen.

Generalüberholung gegen die Kinderkrankheiten

Für Motorolas Mutterkonzern Lenovo aber offenbar kein Grund, den biegsamen Smartphones wieder den Rücken zuzukehren. Umfassendes Bildmaterial sowie die technischen Daten, die WinFuture vorliegen, zeigen eine Generalüberholung. Gerade die verbesserte Hardware könnte viele der angesprochenen Schwachstellen – zumindest auf dem Papier – beheben.

POLED-Display versinkt wieder im Rahmen

Mit einem Blick rein auf die Daten und die aktuell verfügbaren Informationen entspricht der Bildschirm dem Vorgänger. Das flexible POLED-Display misst erneut 6,2 Zoll bei einer Auflösung von 876 × 2.142 Pixel im Format 21:9. Auch mechanisch bleibt Motorola dabei, dass der Bildschirm nicht starr fixiert ist, sondern sich beim Faltvorgang leicht im Gehäuse bewegt und in der Mitte etwas im Rahmen versinkt.

Damit kann das Razr im geschlossenen Zustand flach aufliegen, gleichzeitig entsteht kein harter, flacher Knick, sondern das Display bleibt gebogen. Zumindest im aktuellen Modell kann so aber trotzdem nicht das Eindringen von Staub oder Kleinstpartikeln verhindert werden, die das anfälligere Display beschädigen könnten. Auch das Zweitdisplay auf der Außenseite ändert sich bei den Daten nicht. Wie beim Vorgänger soll das OLED-Panel 2,7 Zoll bei einer Auflösung von 600 × 800 Pixel messen.

Snapdragon 765G mit 5G

Für Vortrieb sorgt anstelle des vormals genutzten Qualcomm Snapdragon 710 nun der Snapdragon 765G. Damit setzt der Hersteller erneut nicht auf das aktuelle Flaggschiff Snapdragon 865(+), sondern auf einen Oberklasse-Chip, der diesmal auch 5G-Unterstützung für Non-Standalone (NSA) und Standalone (SA) integriert. Das System-on-a-Chip setzt auf acht Kerne, die in einem 1+1+6-Cluster aufgeteilt sind.

Die einzelnen Kerne sind beide vom Typ Kryo 475 Gold und basieren auf ARM Cortex-A76. Der Prime-Core erreicht bis zu 2,4 GHz, das zweite Cluster nochmal bis zu 2,2 GHz. Die restlichen sechs Kerne vom Typ Kryo 475 Silver basieren auf Cortex-A55 und takten mit bis zu 1,8 GHz. Die CPU kann auf einen von 6 auf 8 GB vergrößerten RAM und 256 GB internen Flash-Speicher zurückgreifen. Letzterer ist doppelt so groß wie beim Vorgänger, kann laut Bericht aber weiterhin nicht per microSD erweitert werden.

Verbesserte Kamera, größerer Akku, weniger Gewicht

Neben dem SoC sind dem Material zufolge die sichtbarsten Änderungen die neue Hauptkamera, der leicht vergrößerte Akku sowie das geringere Gewicht. Fotos werden nun mit einem nicht näher spezifizierten 48-Megapixel-Sensor aufgenommen, der mit Pixelbinning Fotos mit 12 Megapixel Auflösung schießt und durch die Verrechnung von vier Bildpunkten zu einem potentiell mehr Licht einfangen kann. Die Blendenöffnung entspricht mit f/1.7 dem Vorgänger. Für Selfies kommt eine 20-Megapixel-Kamera mit f/2.2-Blende zum Einsatz. Dank des äußeren Displays kann aber auch die Hauptkamera im zugeklappten Zustand für hochwertigere Selbstportraits genutzt werden.

Der Akku wächst im Vergleich zum Vorgänger um rund 12 Prozent von 2.510 auf 2.800 mAh. Der Energiespeicher lässt sich dabei mit Motorolas Schnellladetechnologie TurboPower mit einem 15-Watt-Netzteil aufladen. Trotz des größeren Akkus sinke das Gewicht von 205 auf 190 Gramm. Im aufgeklappten Zustand ist das Gehäuse mit Ausnahme des unteren Rahmens 7,9 Millimeter hoch. Zugeklappt misst das Razr hingegen 16 Millimeter. Als Betriebssystem komme Android 10 mit den von Motorola bekannten, leichten Veränderungen zum Einsatz.

Preise und Verfügbarkeit

Wann der Marktstart erfolgen soll, geht aus den durchgesickerten Informationen nicht hervor. Der Preis des Motorola Razr 5G werde sich auf 1.499 Euro belaufen. In Europa soll das Smartphone zuerst in Schwarz auf den Markt kommen, laut dem bekannten Insider Evan Blass erscheint das Modell bei T-Mobile US zudem auch in Gold.

Motorola Razr 5G
Software:
(bei Erscheinen)
Android 10.0
Display: 6,20 Zoll, 876 × 2.142
373 ppi
Multi-Screen
POLED
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor
SoC: Qualcomm Snapdragon 765G
1 × Kryo 475 Gold, 2,40 GHz
1 × Kryo 485 Gold, 2,20 GHz
6 × Kryo 485 Silver, 1,80 GHz
7 nm, 64-Bit
GPU: Adreno 620
625 MHz
RAM: 8.192 MB
LPDDR4X
Speicher: 256 GB
1. Kamera: 48,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,70, AF, OIS
2. Kamera: Nein
3. Kamera: Nein
4. Kamera: Nein
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 20,0 MP, 1080p
f/2,2
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
5G: NSA/SA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac
Wi-Fi Direct
Bluetooth: 5.0 LE
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
Weitere Standards: USB-C 3.0, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 2.800 mAh, 15,0 W
fest verbaut
Größe (B×H×T): 72,6 × 168,6 × 7,90 mm
Schutzart:
Gewicht: 190 g
Preis: 1.499 €