Cloud Stinger Core Wireless im Test: HyperX-Headset schneidet nicht nur das Kabel ab

Michael Schäfer
66 Kommentare
Cloud Stinger Core Wireless im Test: HyperX-Headset schneidet nicht nur das Kabel ab

tl;dr: Mit dem Cloud Stinger Core Wireless scheitert HyperX mit dem Versuch, ein Funk-Headset zu einem günstigen Preis anzubieten. Zu groß sind die Abstriche, die bei Materialwahl, Stabilität und Klang gemacht werden müssen. Beim Mikrofon gehen die angegebenen und gemessenen Werte zudem stark auseinander.

Design und Verarbeitung

Optisch reiht sich das Cloud Stinger Core Wireless nahtlos in das restliche Portfolio von HyperX ein, wobei das matte Weiß im Verbund mit den blauen Akzenten an den Ohrmuscheln ein modernes Äußeres verleiht. Hinter dem sperrigen Namen und der ansprechenden Gestaltung verbirgt sich jedoch ein, einmal vom Bügel abgesehen, weitestgehend aus Kunststoff gefertigtes Headset, das zunächst wenig Vertrauen in die eigene Stabilität aufkommen lässt. Generell präsentiert sich das Cloud Stinger Core Wireless nicht unbedingt als verwindungssteif, sondern als etwas klapperig. Dies scheinen die Einschnitte zu sein, die ein Käufer hinnehmen muss, um ein Funk-Headset zu einem UVP von 85 Euro zu erhalten.

HyperX Cloud Stinger Core Wireless im Test
HyperX Cloud Stinger Core Wireless im Test

Die Einsparungen setzen sich auch beim Komfort fort: So fällt die Größe der Ohrmuscheln etwas klein aus, darüber hinaus könnten die Polster etwas fester sein. Gerade bei häufigem Gebrauch könnte bei diesen die Festigkeit mit der Zeit nachlassen. Die Ohrmuscheln lassen ein Drehgelenk vermissen, womit sich diese nur in vertikaler Richtung an das Ohr anpassen können. Das kleine Spiel, das sie am Übergang vom Bügel besitzen, dürfte eher der fehlenden Stabilität zuzuordnen sein, als dass es gewollt ist. Hier besitzt das im UVP knapp 100 Euro kostende und beim Straßenpreis aktuell nicht einmal 5 Euro teurere Stealth 600 Gen. 2 (Test) von Turtle Beach den deutlich besseren Komfort. Die Kopfpolsterung ist dagegen bei beiden Vertretern dürftig. Die Ohrpolster des neuen Headsets sind wechselbar und mit Stoff statt wie oft mit Kunstleder überzogen, womit schwitzende Ohren nur selten vorkommen dürften.

Die Ohrpolster des HyperX sind mit Stoff umhüllt
Die Ohrpolster des HyperX sind mit Stoff umhüllt

Der Sitz des Cloud Stinger Core Wireless ist straff, aber bequem. Bei plötzlichen Bewegungen kommt es etwas ins Schlingern, bleibt aber sicher auf dem Kopf sitzen. Die zu den Ohrmuscheln laufenden Kabel wurden von den Entwicklern sicher im Bügel versteckt, womit bei Transporten keine Schäden auftreten können. Anders schaut es beim hochklappbaren Mikrofon aus, was mit seinem Schwanenhals gut vom Headset abstehen kann.

Auch bei den Bedienelementen am Headset selbst gibt sich HyperX knauserig: Mit der „praktisch integrierten Audiosteuerung“ sind lediglich der Einschaltknopf und der Lautstärkeregler, beides an der linken Ohrmuschel verbaut, gemeint. Hier bietet das Stealth 600 Gen. 2 mit dem Wahlschalter für verschiedene Audio-Presets sowie einem Monitorregler erneut deutlich mehr Features.

HyperX Cloud Stinger Core Wireless Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 Cooler Master MH-670 HyperX Cloud Flight S
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 40 mm Neodymium, 50 mm
Anschlüsse: Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar Kabel am Headset abnehmbar
Drahtlose Verbindungen: Funk
Frequenzbereich Kopfhörer: Funk: 20 Hz – 20.000 Hz Klinke: 15 Hz – 25.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Klinke: 10 Hz – 20.000 Hz
Funk: 10 Hz – 20.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: 17 Std 15 Std 24 Std 30 Std
Entfernung bei drahtloser Verbindung: 12 m 6 m 10 m 20 m
Drahtloses Laden: Nein Ja
Bedienelemente am Headset: Ja
Kabelfernbedienung: Nein
Integrierte Soundkarte: Ja
Raumklang: Nein Ja
Frequenzbereich Mikrofon: Funk: 50 Hz – 18.000 Hz ? Klinke: 50 Hz – 18.000 Hz
Funk: 50 Hz – 18.000 Hz
Mikrofon Eigenschaften: hochklappbar, stummschaltbar, justierbar abnehmbar, stummschaltbar, justierbar
RGB-Beleuchtung: Nein Ja
Kühlung:
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 275 g 290 g 373 g 320 g
Preis: ab 70 € ab 73 € ab 110 € 169,99 €

Dass der Hersteller bei der sonst üblichen LED-Beleuchtung das Einsparpotenzial genutzt hat, dürfte nicht jeden Nutzer traurig stimmen. Lichtspiele sind dem Cloud Stinger Core Wireless somit fremd.

Das neue HyperX-Headset besitzt keine LED-Beleichtung
Das neue HyperX-Headset besitzt keine LED-Beleichtung

Nur kabellos nutzbar

Das Cloud Stinger Core Wireless sendet wie von Funk-Headsets gewohnt mit 2,4 GHz. Das ist aber auch die einzige Möglichkeit, den Kopfhörer mit Audio-Inhalten zu füttern – weder ein USB- noch ein Klinkenanschluss sind als alternative Quellenverbindung vorhanden. Dafür kann das Headset sowohl an einem PC wie auch an einer PlayStation 4 und 5 verwendet werden. Die Möglichkeit zum kabellosen Laden wie beim Cloud Flight S bietet der kostengünstige Funkeinstieg nicht.

Der Sparzwang zeigt bei den normalen Lademöglichkeiten jedoch groteske Blüten, denn das dafür vorgesehene USB-C-Kabel misst gerade einmal knapp 40 cm und kann im Grunde nur als Frechheit bezeichnet werden. Mit diesem könnte das Headset nicht einmal auf einem Schreibtisch liegend an einen darunter stehenden PC angeschlossen werden.

Die Aufhängungen des HyperX sind aus Kunststoff gefertigt
Die Aufhängungen des HyperX sind aus Kunststoff gefertigt

HyperX gibt die Reichweite des Cloud Stinger Core Wireless mit bis zu 12 m an, was im Test jedoch nicht einmal bei freier Strecke erreicht wurde. Innerhalb der eigenen vier Wände war mit einer Wand zwischen Sender und Empfänger bereits nach rund 8 m Schluss. Da es den meisten Spielern jedoch eher um die Bewegungsfreiheit vor dem eigenen PC oder die Entfernung zwischen Spielekonsole und Headset gehen dürfte, geht der Wert noch in Ordnung. Die Laufzeit wird bei 50 Prozent der möglichen Lautstärke mit bis zu 17 Stunden angegeben. Im Test blieb das Headset bei angenehmer Lautstärke mit 15 Stunden in mehreren Sessions jedoch unter der angegebenen Zeit. Dieser Unterschied ist allerdings nicht ungewöhnlich, denn gerade bei längeren Laufzeiten können sich Lautstärke, Verbindungsqualität und nicht zuletzt sogar die Art der gehörten Inhalte deutlich auf die Laufzeiten auswirken.

25 Jahre ComputerBase! Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.