Käufer für Shadow gefunden: Cloud-Gaming-Dienst wird mit neuem Inhaber deutlich teurer

Update Frank Meyer (+1)
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Käufer für Shadow gefunden: Cloud-Gaming-Dienst wird mit neuem Inhaber deutlich teurer
Bild: Shadow by Blade

Das französische Unternehmen Blade Group, das als Anbieter des Cloud-Gaming-Dienstes Shadow (Test) zu Bekanntheit kam, hat einen Käufer gefunden. Das Team von Shadow wird künftig als Teil von Hubic weiter existieren. Als Anbieter für Cloud Storage ist der neue Inhaber kein unbeschriebenes Blatt.

Pionier unter den Cloud-Gaming-Diensten vorerst gerettet

Der Übernahme vorausgegangen war eine finanzielle Schieflage der Blade Group als Anbieter des Cloud-Gaming-Dienstes Shadow, die schlussendlich im März 2021 dazu führte, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste.

In einer kurzen Email an die Kunden von Shadow informiert die Blade Group nun über die neuen Entwicklungen. „Für Shadow hat heute ganz offiziell ein neues Kapitel begonnen. Wir freuen uns sehr, ein Teil von Hubic zu werden und unsere Kräfte in dem unermüdlichen Bestreben zu bündeln, High-End-Computing für alle zugänglich zu machen.

Neueigentümer im Cloud-Geschäft kein Unbekannter

Hubic ist selbst ein Cloud-Computing-Unternehmen, das allerdings bisher ausschließlich Online-Speicherplatz für Backups und Datenaustausch anbietet, so wie beispielsweise Google Drive oder Microsoft Onedrive. Eine echte Cloud-Computing-Plattform, so wie sie von der Blade Group mit Shadow angeboten wird, bei der Kunden eine virtuelle Maschine mit vorinstalliertem Windows 10 samt nötiger Treiber für einen monatlichen oder jährlichen Abopreis erhalten, gehört bislang nicht zu den Angeboten von Hubic.

Die Zukunft heißt „High-End-Computing“

Das Blade-Shadow-Team will sich bei den bisherigen Kunden melden, sobald es Weiteres zu berichten gibt. Zunächst müsse über die künftige Ausrichtung nachgedacht und beraten werden. „Wir werden uns nun zusammensetzen, um die Zukunft von Shadow genauer zu besprechen, und sobald wie möglich weitere Details mit dir teilen“, schreibt die Firma in der E-Mail.

Gut möglich, dass der neue Inhaber Shadow auch Abseits von Spielen breiter aufstellen wird. Der Begriff „High-End-Computing“ deutet bereits drauf hin. Schon bis zur Pleite bot Shadow Kunden einen Vollzugriff auf Windows 10 auf dem Server, es konnten also nicht nur Spiele, sondern auch Anwendungen installiert und genutzt werden. Mit dem Fokus auf Gaming im Marketing war das vielen potentiellen Kunden aber nicht bewusst. Bei Nvidia GeForce Now bekommen Abonnenten beispielsweise nur den Zugriff auf die Games Launcher und können andere Software nicht ausführen.

Update

Shadow hat Bestandskunden per E-Mail darüber informiert, dass der bisherige Basis-Tarif „Shadow Boost“ als „Shadow“ weitergeführt wird. Die Umstellung erfolgt am 25. Juni. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im Blog darüber berichtet. Bei unverändertem Setup (4-Kern-8-Thread-CPU und GeForce-GTX-1080-Klasse) steigen die monatlichen Kosten allerdings von 12,99 auf 29,99 Euro deutlich. Die bis dato nie breit verfügbaren Upgrade-Tarife Shadow Ultra und Shadow Infinite mit höheren verfügbaren Auflösungen als FHD und optional Raytracing zu Preisen von 24,99 Euro respektive 39,99 Euro werden nicht mehr vermarktet. Bestandskunden sollen beide Tarife allerdings weiterhin nutzen können, die Preise steigen aber auch hier: 44,99 respektive 54,99 Euro fallen in Zukunft an.

Shadow Ultra & Shadow Infinite werden weiterhin in unserem Rechenzentrum in Gravelines, Frankreich, existieren, aber nicht mehr aktiv verkauft werden. Die Zukunft von Shadow dreht sich um unser neues Basisangebot, genannt Shadow. Du wirst in der Lage sein, die Leistung zu erhöhen und Add-Ons (wie zusätzlichen Speicherplatz) innerhalb deines Kundenkontos zu erwerben.

In allen Tarifen erfolgt mit der Umstellung ein Wechsel auf ein monatliches Zahlungsmodell, die einjährige Vertragslaufzeit gibt es nicht mehr. Die ordentliche Kündigung sollte Kunden damit potentiell bereits zu Ende August möglich sein.