Atari VCS: Retro-Konsole wird am 15. Juni in den USA starten

Update Frank Meyer
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Atari VCS: Retro-Konsole wird am 15. Juni in den USA starten
Bild: Atari

Nach fast vierjähriger Entwicklung und diversen verschobenen Starts soll die Retrokonsole Atari VCS nun endlich auf den Markt kommen. Die 2017 angekündigte und 2018 per Crowdfunding finanzierte Atari VCS wird vorerst lediglich in den USA zu einem hohen Einstiegspreis von 300 US-Dollar erwartet.

Auf lange und schwierige Entwicklung folgt der reguläre Verkauf

Am 15. Juni 2021 soll es so weit sein: Gut 15 Monate nach dem zuvor genannten regulären Zeitpunkt für den Verkaufsstart im März 2020, hat Atari nun die finale Veröffentlichung verkündet. Grund für die immer wiederkehrenden Verzögerungen sind zahlreiche Querelen während der Entwicklung.

Unter anderem haben Entwickler nach dem Ausbleiben von Zahlungen dem Projekt 2019 den Rücken gekehrt aber auch ein Wechsel einzelner Komponenten musste im Laufe der Zeit erfolgen.

Schon das zuerst genannte Veröffentlichungsdatum Juli 2019 war für das Unternehmen nicht zu halten. Ab dem 30. Mai 2018 konnten Interessenten die „retroinspirierte“ Konsole bereits zum Preis von 199 US-Dollar exklusive Steuern vorbestellen, damals noch mit AMD Bristol Ridge. Im März 2019 erfolgte der Wechsel auf AMD Ryzen R1000, der Auslieferungstermin wurde auf den März 2020 verschoben.

Start beginnt vorerst nur in den USA

Wie Hot Hardware nun meldet, sollen zwischenzeitlich mehr als 11.000 Crowdfunding-Unterstützer ihre finanzierten Konsolen bereits zugesendet bekommen haben, so dass der reguläre Handel folgend mit ersten Exemplaren beliefert werden kann. Laut Homepage des Herstellers soll der Atari VCS zum Veröffentlichungsdatum auf der eigenen Homepage sowie vorerst lediglich bei Best Buy, Gamestop und Micro Center erhältlich sein.

Hoher Preis trotz starker Konsolen-Konkurrenz

Angesichts der verbauten Hardware und mit Blick auf die etablierte Konkurrenz von Xbox Series X & S (Test) und PlayStation 5 (Test) hat die Retro-Spielkonsole allerdings einen schweren Stand. Die schwarze Standardversion kostet 300 US-Dollar anstatt den 199 US-Dollar für erste Unterstützter der Kampagne (später 249 Euro), das schwarze oder mit Holzoptik versehene Edel-Modell das außerdem einen drahtlosen Classic- sowie Modern-Controller beinhaltet, wird mit einem Preisaufschlag von 100 US-Dollar für 400 US-Dollar anstatt für zuvor anvisierte 299 US-Dollar angeboten. Auch das Zubehör ist kostspielig. Der Retro-Joystick kostete anno 2018 29 US-Dollar, das Gamepad 49 US-Dollar. Beide zusammen gab es für 59 US-Dollar.

Zum Vergleich, Microsoft und Sony verlangen in den USA für ihre aktuellen Xbox- und PlayStation-Konsolen subventioniert ähnliche Preise, die zum Nachteil der Atari VCS die bessere Hardware besitzen und zudem einen besseren Zugang zu aktuellen Spielen bieten. In der Retro-Spielkonsole arbeitet hingegen ein mittlerweile älteres System-on-a-Chip auf Basis eines AMD Ryzen Embedded R1000. Als Betriebssystem kommt eine angepasste Linux-Distribution zum Einsatz.

Update

Atari hat es vollbracht, den selbst genannten Veröffentlichungstermin mal zu halten. Die Konsole VCS ist ab sofort über den Shop des Herstellers zu den bereits vorab bestätigten Preisen erhältlich. Beim Händler Best Buy ist das Angebot mittlerweile schon wieder aus dem Regal verschwunden. Beim Konkurrenten Micro Center lässt sich die VCS hingegen noch erwerben.