TSMC, UMC, SMIC: Preissteigerungen bei Foundrys für mehr Gewinn

Update Volker Rißka
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TSMC, UMC, SMIC: Preissteigerungen bei Foundrys für mehr Gewinn
Bild: TSMC

Übereinstimmenden Medienberichten aus Asien zufolge drehen taiwanische Foundrys an der Preisschraube. Dabei werden primär ältere Fertigungsprozesse von UMC und TSMC genannt, bei TSMC sollen aber auch fortschrittliche Herstellungsverfahren wie N7 & Co teurer werden. SMIC und Globalfoundries sollen mitziehen.

Ältere Fertigungsverfahren werden deutlich teurer

Bereits seit Tagen geht die Gerüchteküche in Asien dem Thema nach, das Bild scheint sich jedoch mehr und mehr zu manifestieren und jetzt sprang auch das Branchenblatt DigiTimes auf das Thema auf und berichtet unter anderem von United Microelectronics (UMC), die in gleich mehreren Preisrunden im September und November dieses Jahres als auch noch einmal im Januar des kommenden Jahres die Preise erhöhen werden. UMCs Fabriken gelten seit einiger Zeit als voll ausgelastet, die einzige Möglichkeit etwas am aktuellen Boom zu verdienen, sind höhere Preise.

Nun sollen die Preise bei UMC für belichtete Wafer mit Chips in 22 und 28 nm auf höherem Niveau liegen als bei TSMC – doch das währte nicht lange. Denn laut neuesten Meldungen zieht TSMC mit Preissteigerungen von 15 bis zu 20 Prozent in diesen älteren Prozessen mit. Vor allem auch Chips in 40 nm und größer, die beispielsweise die Autoindustrie sehnsüchtig erwartet, sollen teurer werden.

Aber auch neueste Technologien ziehen mit

Taiwans größte Tageszeitungen berichten heute ebenfalls über TSMCs Preisanpassungen, denn sie sollen nicht nur alte Prozesse, sondern auch die besten Fertigungstechnologien betreffen. So sollen spätestens zu Beginn des Jahres 2022 auch hier Preissteigerungen von rund zehn Prozent greifen, was offiziell unter anderem wegen gestiegenen Materialkosten für neue Fabriken und Ausbaustufen der Fall sein soll.

In dem High-End-Bereich gilt TSMC ohnehin bereits als teuer, angesichts fehlender Konkurrenz kann der Anbieter die Preise aber diktieren. Laut den Medienberichten will TSMC damit auch die hohe Marge mit einem Anstieg von 50 auf 53 Prozent festigen und so viele zusätzliche Milliarden an Gewinnen erwirtschaften. Am Ende dürften die Preise zusammen mit den ohnehin schwierigen Bedingungen im Halbleitermarkt sowie der Logistik-Branche auf den Kunden umgelegt werden – es wird vermutlich teurer.

Doch es sind nicht nur großen taiwanische Auftragsfertiger, die die Preise erhöhen. Auch Chinas einzig überlebendes Vorzeige-Projekt in dem Bereich, SMIC, soll die Preise um rund zehn Prozent erhöhen, wenngleich sie noch immer auf niedrigerem Niveau liegen als bei Wafern aus Taiwan. Und auch Globalfoundries wird eine Preissteigerung nachgesagt, wenngleich der Fertiger, wie alle anderen Unternehmen, das offiziell nicht kommentieren will.

Update

Laut taiwanischen Medien wird die Preissteigerung für Apple-Chips lediglich bei rund 3 Prozent liegen, für AMD soll die Preissteigerung ebenfalls moderate 5 Prozent betragen. Weitere Medienberichte sagen, dass Apples Chips in 5-nm-Fertigung ohnehin bereits fast das Doppelte kosten, was für 7-nm-Produkte gezahlt werden muss. Eine State-of-the-Art-Fertigung ohne Konkurrenz diktiert hier ganz klar den Preis, weil Apple mit 20 bis 25 Prozent Umsatz von TSMC aber größter Kunde ist, soll dieser letztlich aber für beide Seiten zufriedenstellend ausfallen.