Zorin OS 16: Ubuntu-Derivat mit einem Hauch von Windows 11

Sven Bauduin
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Zorin OS 16: Ubuntu-Derivat mit einem Hauch von Windows 11
Bild: Zorin Group

Das freie Betriebssystem Zorin OS 16 basiert auf Ubuntu 20.04.3 LTS („Focal Fossa“) und nimmt optisch deutliche Anleihen bei Windows 11. Die irische Linux-Distribution, die auch in einer kostenpflichtigen „Ultimate Edition“ erhältlich ist, kombiniert zudem Flatpak, eigene Quellen sowie Snap-Pakete und Repositories von Ubuntu.

Zorin OS versprüht einen Hauch von Windows 11

Mit der neuen sogenannten „Zorin Appearance“ möchten die irischen Entwickler von Zorin OS 16 eine Alternative zur ursprünglichen Benutzeroberfläche von Windows 10X anbieten, die inzwischen im GUI von Windows 11 (Bericht) aufgegangen ist, und kopieren deshalb das Erscheinungsbild des Betriebssystems aus Redmond ganz bewusst. Die Macher sprechen von einem „Windows 11-like Desktop Layout“.

Zorin OS 16 mit neuer „Zorin Appearance“ im Stil von Windows 11
Zorin OS 16 mit neuer „Zorin Appearance“ im Stil von Windows 11 (Bild: Zorin Group)

Die „Zorin Appearance“ sowie das damit verbundene zentral angeordnete Startmenü, das ebenfalls an Windows 11 erinnert, und die neue Taskleiste lassen sich dabei sehr umfangreich konfigurieren und an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Der neue sogenannte „Jelly Mode“ macht seinem Namen alle Ehre und sorgt mit seinen Animationen für Spielereien auf dem Desktop.

Ein umfangreiches Softwareangebot

Als Nachfolger von Zorin OS 15, das noch auf Ubuntu 18.04 LTS und Linux 5.3 basierte, baut Zorin OS 16 auf Ubuntu 20.04 LTS und dem Systemkernel Linux 5.11 auf.

Mit dem Snap Store snapcraft.io von Canonical, den hauseigenen Paketquellen und den Repositorien von Ubuntu sowie erstmals auch den Flatpak-Paketen von Flathub ist das Softwareangebot deutlich gewachsen und wird zudem von der Paketverwaltung AppImage und der Kompatibilitätsschicht Wine für Windows-Anwendungen ergänzt.

Zorin OS 16 bietet zahlreiche Paketquellen
Zorin OS 16 bietet zahlreiche Paketquellen (Bild: Zorin Group)

Anwendern stehen bei der Installation neuer Softwarepakete damit unterschiedliche Quellen zur Wahl, die im Rahmen des Installationsprozesses ausgewählt oder zuvor auch als Standard definiert werden können.

Softwarepakete lassen sich aus unterschiedlichen Quellen installieren
Softwarepakete lassen sich aus unterschiedlichen Quellen installieren (Bild: Zorin Group)

Als Desktop-Umgebung stehen das im Dezember 2020 runderneuerte Xfce 4.16 sowie Gnome 3.38 („Orbis“) zur Auswahl, aber auch die neue Shell UX Gnome 40 mit dem freien GUI-Toolkit GTK 4, das eine nochmals bessere Unterstützung für Wayland sowie die Low-Level-API Vulkan 1.2 bietet, soll zeitnah nachgereicht werden.

Zorin OS 16 kommt „Out of the Box“ mit Xfce 4.16
Zorin OS 16 kommt „Out of the Box“ mit Xfce 4.16 (Bild: Zorin Group)

Mit Hilfe einer erweiterten Gestensteuerung und einer stärkeren Anpassbarkeit der Benutzeroberfläche soll der Umstieg auf Zorin OS zukünftig noch leichter werden, versprechen die Entwickler. Die neue „Tour“ hilft Linux-Einsteigern dabei das Betriebssystem vollständig einzurichten.

Das rund 2,7 GB große Systemabbild von Zorin OS 16 (ISO) steht ab sofort zum Download bereit. Zudem bieten die Entwickler mit Zorin OS 15.3 Lite in 32-Bit (ISO) und 64-Bit (ISO) einen Ableger für ältere Systeme an. Weitere Informationen liefern die offiziellen Release Notes.

Der YouTube-Kanal „Tyler's Tech“ hat sich Zorin OS 16 Pro, das mit erweitertem Support und einigen Extras zum Preis von 39 Euro angeboten wird, bereits angesehen und stellt das freie Betriebssystem im Detail vor.

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