Manöver Assistent: BMW iX fährt aufgezeichnete Strecke künftig selbst nach

Nicolas La Rocco
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Manöver Assistent: BMW iX fährt aufgezeichnete Strecke künftig selbst nach

BMW will nächstes Jahr im März ein Remote Software Upgrade (RSU) für den iX anbieten, das diesen um den Manöver Assistent erweitert, der eine zuvor vom Fahrer aufgezeichnete Strecke von bis zu 200 Metern selbst nachfahren kann. Gedacht ist der Assistent für die letzten Meter in oder aus engen Parklücken oder auf dem Grundstück.

Nach dem Marktstart des iX zum Ende dieses Jahres will BMW für den rein elektrischen SAV im kommenden Jahr im März und Juli neue Features über Remote Software Upgrades nachliefern. Das erste Update „03/22“ sieht die Integration des Manöver Assistenten vor, der praktisch dem Aufzeichnen eines Makros entspricht, das sich später an derselben Stelle abspielen lässt und beim iX das Auto die letzten Meter alleine fährt.

System nutzt Kameras für Parkassistenten

Aufzeichnen lassen sich Strecken von bis zu 200 Metern, die zu einem späteren Zeitpunkt vom Start der Aufzeichnung ausgehend abgespielt werden können. BMW nutzt für die automatisierten Fahrmanöver die rund um das Fahrzeug verbauten Kameras, die auch beim normalen Parkassistenten zum Einsatz kommen und dem Fahrer einen 360-Grad-Blick rund um das Fahrzeug inklusive Vogelperspektive verschaffen.

Bis zu zehn verschiedene Manöver lassen sich im neuen BMW iDrive der 8. Generation mit BMW OS 8 hinterlegen. Initialisiert werden alle Vorgänge rund um den Manöver Assistent über die Parktaste auf der Mittelkonsole des iX, über die sich auch alle anderen Assistenten rund um Parkvorgänge abrufen lassen. Dazu zählt etwa die Suche nach freien Parklücken oder der Assistent für das Ausparken rückwärts. Das Aufzeichnen einer neuen Strecke für den vorgestellten Manöver Assistenten wird künftig ebenfalls aus diesem Menü heraus möglich sein.

Der Manöver Assistent im BMW iX
Der Manöver Assistent im BMW iX (Bild: BMW)

Der Manöver Assistent in Aktion

Befindet sich das Auto in einem Bereich, in dem zuvor die Aufzeichnung eines Manövers gestartet wurde, wird der Inhalt des über die Parktaste aufgerufenen Menüs dynamisch angepasst und zeigt dann auch ein zuvor aufgezeichnetes Manöver rechts im Auswahlmenü an. Im Video ist ab Minute 0:42 erkennbar, wie nach einer kurzen Anpassung der Parkposition durch eine kurze Fahrt rückwärts der Assistent fürs Rückwärtsfahren aus dem Menü verschwindet und stattdessen das gespeicherte Manöver von Parklücke 69 in Parklücke 60 angezeigt wird. BMW hat den Manöver Assistenten in diesem Beispiel in einer Tiefgarage demonstriert. Das im Video gezeigte Fahrzeug lief noch mit Software aus der Vorserie, die BMW bis zur Veröffentlichung weiter optimieren will.

Fernbedienung über Smartphone geplant

Voraussetzung für die Nutzung des Manöver Assistenten wird zum Start im März sein, dass der Fahrer sich im Auto befindet und den Vorgang über die Parktaste initialisiert. Im Rahmen eines weiteren Remote Software Upgrades im Juli kommenden Jahres auf Version „07/22“ ist die Umsetzung auch ferngesteuert über das Smartphone geplant.

Erste Functions on Demand folgen im Juli

Mit dem RSU „07/22“ will BMW dann auch erstmals die sogenannten „Functions on Demand“ anbieten, also bereits im Fahrzeug verbaute Hardware für nachträglich angebotene Software-Funktionen freischalten. Dazu zählen beim iX der aktive Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion sowie der Lenk- und Spurhalteassistent. Für beide Systeme ist die benötigte Hardware stets ab Werk verbaut, doch wer sich für die entsprechenden Sonderausstattungen nicht bereits zum Kauf entscheidet, kann diese mit den „Functions on Demand“ auch noch nachträglich freischalten. Auch beim Weiterverkauf des Autos sollen die nachträglichen Funktionen von Vorteil sein, wenn zum Beispiel der Erstbesitzer diese nicht benötigte, der nächste Besitzer diese aber nutzen möchte.

RSUs bringen weitere Features

Ebenfalls für RSUs im kommenden Jahr geplant sind eine neue Ansicht der Fahrerassistenzsysteme im optionalen Head-up-Display, die sich über das Lenkrad steuern lässt, eine Warnung bei rückseitigem Querverkehr, eine Warnung vor Fahrzeugen beim Aussteigen, ein Rekorder bei Diebstahl des Autos, ein Drive-Rekorder über das USB-Interface und ein neuer Park Assistent Professional für das automatisierte Einparken nach Auswahl einer Parklücke auf dem Infotainmentsystem.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von BMW im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Berchtesgaden unter NDA erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und eine Hotelübernachtung wurden von BMW getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.