Direct3D 12 für Linux: Microsoft arbeitet am Support für Mesa 3D

Sven Bauduin
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Direct3D 12 für Linux: Microsoft arbeitet am Support für Mesa 3D
Bild: Microsoft

Microsoft hat mit den Arbeiten am Support von Direct3D in der Version 12 für die freie Grafik-Bibliothek Mesa 3D und Betriebssysteme auf Basis von Linux begonnen, wie mehreren Einträgen auf der Entwicklerplattform GitLab zu entnehmen ist. Auch die hierfür verwendete Mailingliste bestätigt entsprechende Arbeiten am Treiber.

Direct3D 12 für Mesa 3D nimmt Formen an

Als Teil von Microsofts Bestrebungen, die Nutzung von Anwendungen mit GUI unter Verwendung des Windows-Subsystems für Linux (WSL) und die Abbildung der APIs Vulkan, OpenGL und OpenCL über Direct3D unter Windows weiter zu verbessern, haben sich die Entwickler jetzt auch der Videobeschleunigung mit Hilfe der Programmierschnittstelle Direct3D 12 unter Mesa 3D angenommen.

We are starting to work on adding support for D3D12 Video acceleration in the mesa gallium D3D12 driver so that mesa frontends such as VA, VDPAU, etc can leverage HW acceleration in those environments.

Silvio Vilerino, Software Engineer, Microsoft

Wie die Website Phoronix berichtet, arbeiten die Entwickler nicht nur daran, die D3D12-Videobeschleunigung zum Gallium3D-Treiber hinzuzufügen, sondern hoffen, sie so zu implementieren, dass andere Mesa-Video-Frontends, wie die VA-API und VDPAU, in der Lage sein werden, mit dem entsprechenden Codepfad zu arbeiten.

Noch viele Baustellen und Fragezeichen

Auch wenn hinsichtlich der Integration in das freie Display-Server-Protokoll Wayland noch Fragen offen sind und vor einer vollständigen Integration von Direct3D 12 in die offene Grafik-API noch viel Arbeit zu erledigen ist, sind Microsofts Bemühungen in diese Richtung durchaus als wichtiger Schritt zu werten.

Eine vollständige Videobeschleunigung über Direct3D 12 in Mesa 3D würde auch Linux gut zu Gesicht stehen und wird von vielen Entwicklern und Anwendern begrüßt. Ob es so kommen wird oder Microsoft am Ende nur auf eine D3D-12-Beschleunigung für das hauseigene WSL2 abzielt, wird erst die Zeit zeigen.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „konkretor“ für den Hinweis zu dieser Meldung.