Tencent: Entwickler von Back 4 Blood aufgekauft

Max Doll
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Tencent: Entwickler von Back 4 Blood aufgekauft
Bild: Turtle Rock

Der chinesische Publisher Tencent kauft erneut ein. Dieses Mal stand das Mutterunternehmen der Turtle Rock Studios, Slamfire Inc., auf der Shoppingliste. Das Team hat jüngst den Zombie-Shooters Back 4 Blood fertiggestellt.

Turtle Rock soll auch künftig unabhängig agieren können. Personelle Veränderungen wird es zunächst nicht geben, auch nach der Übernahme bleibt das bestehende Team unter Führung der Gründer Phil Robb und Chris Ashton für die Leitung des Studios verantwortlich. Auch auf den Betrieb und die Entwicklung von Back 4 Blood soll die Übernahme, über deren Preis beide Parteien Stillschweigen bewahren, keinerlei Auswirkungen haben.

Der jüngste Titel des Studios hatte einen holprigen Start. Grundsätzlich positiven Wertungen standen fehlende Features gegenüber, darunter die Möglichkeit, die Kampagne auch offline zu spielen. Diese Option wurde vor wenigen Tagen per Patch nachgereicht, der zugleich das Balancing in vielen Bereichen optimierte. Aufgegeben wird das Spiel nach der Übernahme nicht, im Gegenteil: In einer Stellungnahme betont Turtle Rock, dass weiterhin am Zombie-Shooter gearbeitet werde. Der Zugriff auf die Ressourcen von Tencent erlaube es sogar, aus „Back 4 Blood“ eine Marke mit eigenem Universum zu machen, an der noch lange gearbeitet werde.

Diese Kernkompetenz im Bereich von Multiplayer-Spielen macht im Live-Service-Zeitalter für Übernahmen interessant. Turtle Rock ist zudem dasjenige Studio, das asymmetrische Multiplayer-Spiele in den Mainstream befördert hat, es zeichnet sich für das erste Left 4 Dead verantwortlich. Der Versuch, die gleiche Idee mit anderen Vorzeichen in Evolve umzusetzen, gelang aber nicht, dem Shooter blieb der Durchbruch verwehrt. Im Multiplayer-Bereich wird auch künftig der Schwerpunkt liegen. Neben Back 4 Blood wird nun mit neuem Personal an „aufregenden Mehrspieler-Erlebnissen“ gearbeitet, schreibt das Studio.

In Richtung Westen

Tencent drängt damit weiter auf den westlichen Markt. Neben Übernahmen wie derjenigen von Sumo Digital greift der Publisher dazu auch zu Minderheitsbeteiligungen. Solche hält das Unternehmen unter anderem an Bohemia Interactive (ArmA), Yager (Spec Ops: The Line) und Remedy (Control, Alan Wake).