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30. Geburtstag: Windows 3.1 führte TrueType und Drag and Drop ein

Sven Bauduin
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30. Geburtstag: Windows 3.1 führte TrueType und Drag and Drop ein
Bild: Microsoft

Vor 30 Jahren führte Microsoft mit Windows 3.1, das genau genommen „nur“ eine Benutzeroberfläche für das eigentliche Betriebssystem vom Typ MS-DOS und diverse andere PC-kompatible DOS-Derivate war, die noch heute gültigen Computerstandards TrueType und Drag and Drop für die breite Masse ein.

Windows 3.1 war eine Betriebssystemerweiterung

Als Microsoft am 6. April 1992 mit Windows 3.1 den Nachfolger des rund zwei Jahre zuvor erschienenen Windows 3.0 vorgestellt hat, war das heutige Betriebssystem aus Redmond noch eine sogenannte „grafische Betriebssystemerweiterung“ und wurde erstmals auch als Update für eine direkte Vorgängerversion veröffentlicht.

Wie sein Vorgänger Windows 3.0 basiert Windows 3.1 technisch noch auf der Linie Windows 1.0 bis 2.11 und erhielt mit Windows 3.1 für Workgroups, Windows 3.11 sowie Windows 3.11 für Workgroups mehrere kleinere und größere Treiber- und Funktionsupdates.

Zuletzt erschien mit Windows 3.2 auch eine aktualisierte und leicht angepasste Auflage für die Volksrepublik China.

640 KB RAM und eine 8 MB HDD

Die offiziellen Systemvoraussetzungen für Microsoft Windows 3.1 sahen am 6. April 1992 wie folgt aus:

Minimale Systemanforderungen
  • MS-DOS Betriebssystem Version 3.1 oder höher (MS-DOS Version 5.0 empfohlen)
  • Personalcomputer mit einem 80286-Mikroprozessor oder höher (80386SX oder höher empfohlen)
  • 640 kB konventioneller Speicher sowie 256 kB Erweiterungsspeicher (80286-Prozessor 1024 kB Erweiterungsspeicher empfohlen; 80386-Prozessor: 2048 kB Erweiterungsspeicher empfohlen
  • 5,25-Zoll- oder 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk und eine Festplatte mit mindestens 8 MB freiem Speicher (10,5 MB empfohlen)
  • EGA, VGA, Super-VGA, XGA, 8514/A, Hercules-Grafikkarte oder kompatible Grafikkarte und Monitor (VGA-Farbmonitor empfohlen)
Empfohle Systemanforderungen
  • Microsoft Mouse oder kompatibles Zeigegerät
  • Hayes oder kompatibles Modem
  • Soundkarte
  • CD-ROM-Laufwerk
  • MCI-Gerät für Multimedia-Ausgaben

Multimedia, Drag'n'Drop und die Registry

Windows 3.1 machte das „Betriebssystem“ von Microsoft seinerzeit multimedial und führte weitere Neuerungen ein, die noch heute in Windows 10 und Windows 11 zu finden sind.

Die Multimediaerweiterung von Windows 3.1 umfasste folgende Features:

  • Medienwiedergabe; zum Abspielen von WAVE- und MIDI-Dateien.
  • Sound Recorder; zum Aufnehmen von Tonspuren im WAVE-Format.
  • Einen CD-Player; zum Abspielen von handelsüblichen Audio-CDs.
  • Eine erweiterte Uhr, die zu programmierten Zeitpunkten Signale abspielen kann.
  • Bildschirmschoner; zu den bekanntesten zählt „Starfield“, der vorbeihuschende Sterne bei einem Flug durch das All simuliert.

Eine ebenfalls elementare Neuerung von Windows 3.1 war die Einführung der Windows-Registrierungsdatenbank, der „Registry“. In dieser wurden ab diesem Zeitpunkt sowohl Informationen zu Windows selbst als auch zu allen installierten Programmen gespeichert, eine Aufgabe, die zuvor von INI-Dateien im Verzeichnis der jeweiligen Anwendung übernommen wurde.

Windows 3.1 (3.11), Windows 95, Windows 98 und Windows Me waren die letzten „Betriebssysteme“ von Microsoft, die noch auf MS-DOS aufsetzten, bevor mit Windows XP eine neue Zeitrechnung beginnen sollte – auch unter den ComputerBase-Lesern war Windows 3.1x vielfach das erste Betriebssystem ihrer „Windows-Karriere“.

Mit welchem Windows hast du zuerst gearbeitet?
  • Windows 1.x
    1,4 %
  • Windows 2.x
    1,7 %
  • Windows 3.0
    8,1 %
  • Windows 3.1x
    53,0 %
  • Windows 95
    23,2 %
  • Windows 98
    7,9 %
  • Windows me
    1,0 %
  • Windows NT 3.x
    0,1 %
  • Windows NT 4.x
    0,0 %
  • Windows 2000
    0,5 %
  • Windows XP
    2,6 %
  • Windows Vista
    0,1 %
  • Windows 7
    0,1 %
  • Windows 8.x
    0,0 %
  • Windows 10
    0,3 %

Einen ausführlichen Bericht über Windows 3.1 hält die Redaktion mit C:\B_retro\Ausgabe_42\: Microsoft Windows 3.1 bereit.