AMD Raphael: Zen-4-CPU mit integrierter RDNA-2-GPU im Einsatz

Volker Rißka
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AMD Raphael: Zen-4-CPU mit integrierter RDNA-2-GPU im Einsatz
Bild: AMD

Ein Benchmarkeintrag bestätigt die bereits vermuteten Eckdaten kommender Zen-4-Desktop-Lösungen mit dem Codenamen Raphael. Auch die RDNA-2-GPU ist mit dabei, das Benchmark-Tool erkennt diese als Rembrandt-Lösung, was angesichts gleicher Architektur dieser GPU-Einheit die naheliegendste Variante ist.

Viele der durchgesickerten Informationen decken sich mit letzten Gerüchten und offiziellen Aussagen, die AMD zu Beginn dieses Jahres gemacht hatte. Im Januar betonte der Hersteller, dass Zen 4 in Gaming-Tests durchweg mit über 5 GHz arbeite. Dass nun ein Benchmark 5,2 GHz ausliest, ist deshalb kein Zufall, sondern passt ins Bild. Auch die CPU-ID ist keine Unbekannte, sie tauchte ebenfalls bereits im Januar in einer anderen Benchmark-Datenbank auf.

Testmodell von Zen 4 im Benchmark
Testmodell von Zen 4 im Benchmark (Bild: openbenchmarking.org)

Neue iGPU ist erstmals dabei

Doch nicht nur sind die Zen-4-Kerne bei hohem Takt die große Neuerung der Raphael-Desktop-Prozessoren, sondern auch die erstmals integrierte Grafikeinheit. Damit wird Raphael aber nicht zur APU, dafür ist die GPU viel zu klein. Vermutet werden aktuell lediglich 2 bis 4 CUs. Doch für zusätzliche Display-Optionen und bestimmte Funktionen eines Media De- und Encoders dürfte das reichen – für viel mehr ist Intels integrierte GPU in den Alder-Lake-Desktop-Prozessoren letztlich auch kaum zu gebrauchen. AMD schließt damit eine Lücke, sodass fortan jede AMD-CPU ohne zusätzliche GPU betrieben werden kann, wenngleich nur für rudimentäre Dinge rund um das Thema Grafik.

Dass die GPU inklusive Audio (beispielsweise via HDMI) als Rembrandt-Variante erkannt wird, liegt letztlich auf der Hand. RDNA 2 als Grafik-IP steckt in allen aktuellen Custom-SoCs wie den Konsolenchips, aber auch AMDs eigener Rembrandt-APU alias AMD Ryzen 6000. Die naheliegendste Unterstützung im Desktop und Notebook ist deshalb exakt hier zu finden.

Zen 4 mit RDNA2
Zen 4 mit RDNA2 (Bild: openbenchmarking.org)

Das erste Ergebnis der GPU ist wenig überragend: 63,1 FPS liefert der Benchmark von ET: Quake Wars, während ein AMD Ryzen 9 6900HX als echter Rembrandt über 182 FPS liefert. Aber wie gesagt: Weniger CUs und vermutlich deutlich weniger Takt spielen hier mit hinein. Vielmehr sollte von den ersten Tests mitgenommen werden, dass die Lösung funktioniert.

Start im Herbst, Teaser in zwei Wochen?

Offiziell wird AMD die Zen-4-Prozessoren für den Desktop im Herbst vorstellen. Zur Computex in zwei Wochen, traditionell die Messe für das klassische PC-Umfeld, dürfte es sich AMDs Chefin Lisa Su aber nicht nehmen lassen, weitere Teaser in dieser Richtung zu streuen.