Asus ROG Phone 6 Pro im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Asus bedient mit dem ROG Phone seit jeher eine Nische, denn genau genommen ist beinahe jedes High-End-Smartphone auch ein Gaming-Smartphone. Hinsichtlich des Chips unterscheiden sich die meisten Android-Flaggschiffe nicht, steuert doch Qualcomm meistens das aktuelle Topmodell bei, sodass die Leistung häufig sehr ähnlich unter den Mitstreitern ausfällt. Und müsste nicht eigentlich das jeweils aktuelle iPhone das beste Gaming-Smartphone sein, weil Apple seit Jahren die schnellsten Chips entwickelt?

Ganz nüchtern betrachtet kann man durchaus so argumentieren, aber im speziellen Fall der ROG-Phone-Serie und insbesondere beim ROG Phone 6 kommen mehrere Faktoren zusammen, mit denen sich das Smartphone von der Masse der Android-Flaggschiffe abhebt. Dabei ist vor allem hervorzuheben, dass Asus erst gar nicht versucht hat, ein Allerwelts-Smartphone zu schaffen, mit dem man neben anderen Dingen auch spielen kann, sondern hat das Gerät voll und ganz auf die Zielgruppe ausgerichtet und ein total nerdiges und in gewissen Bereichen fast schon klischeehaftes Smartphone für Gamer geschaffen.

Was will man mehr als ein Smartphone, das aussieht wie ein Raumschiff, Schriftzüge wie „Dare to play“ oder „For those who dare“ und ein OLED-Display mit ROG- und RGB-Animationen auf der Rückseite hat, Schultertasten für Spiele bietet und obendrein mit allerlei verrücktem Zubehör angeboten wird, das in seiner finalen Ausbaustufe so aussieht, als hätte Asus den Megazord der Smartphones geschaffen. Den Titel des verrücktesten Smartphones des Jahres hat der Hersteller damit sicher.

Asus ROG Phone 6 im Test
Asus ROG Phone 6 im Test

Ob das ROG Phone 6 genügend Leistung für ein Gaming-Smartphone hat, steht angesichts der Kombination aus Snapdragon 8+ Gen 1, guter Kühlung und großem Akku außer Frage. Das ROG Phone 6 ist das derzeit schnellste Android-Smartphone und kommt selbst dem iPhone 13 Pro (Max) in den GPU-Messungen gefährlich nahe und überholt es vereinzelt sogar. Das Verhalten unter Dauerlast fällt selbst ohne Lüfter sehr gut aus, sodass auch längere Gaming-Sessions keine Hürde darstellen. Wird das Smartphone weniger stark gefordert, sind sehr lange Akkulaufzeiten zu erwarten.

Auf der Habenseite hat das Smartphone zudem exzellente Lautsprecher, ein extrem schnelles und helles OLED-Display ohne Notch, das bei der Helligkeit und Abstimmung ab Werk aber noch Spielraum nach oben hat, und Kleinigkeiten wie die 3,5-mm-Klinke oder den leichten Spritzwasserschutz stehen.

Der Einstiegspreis des ROG Phone 6 liegt bei 999 Euro – kein Schnäppchen, angesichts der gebotenen Leistung aber nicht zu hoch angesetzt. Nicht ganz dazu will das vergleichsweise kurze Update-Versprechen von Asus passen, das bei „mindestens zwei OS-Upgrades“ liegt, während Hersteller wie Samsung bei vier Jahren angekommen sind. Auch bei den Sicherheits-Updates gibt Asus nur eine Zusage von mindestens zwei Jahren.

Das ROG Phone 6 ist kein perfektes Smartphone, passt aber perfekt in seine spezielle Nische, die Asus maßgeblich geschaffen hat. Kein anderer Hersteller bringt so viel Gaming in die Kategorie Gaming-Smartphone und bietet eine derart gelungene Umsetzung. Für eine spitze Zielgruppe hat sich Asus deshalb eine Empfehlung verdient.

Asus ROG Phone 6 Pro (18 GB/512 GB)
Produktgruppe Smartphones, 05.07.2022
  • Display
    +
  • Leistung Produktiv
    ++
  • Leistung Unterhaltung
    ++
  • Laufzeit
    ++
  • Verarbeitung
    +
  • Schnellstes Android-Smartphone
  • Effizienter Snapdragon 8+ Gen 1
  • Sehr hohe Leistung unter Dauerlast
  • Hervorragende Akkulaufzeiten
  • Schnelles OLED-Display ohne Notch
  • Exzellente Stereo-Lautsprecher
  • Umfangreiches Gaming-Zubehör
  • Gute Verarbeitung
  • Dual-SIM
  • Schnelles Laden mit 65 Watt
  • Sehr groß und schwer
  • Kurzes Android-Update-Versprechen
  • Kein vollwertiger IP67/68-Schutz
  • Kein Wireless Charging
ComputerBase-Empfehlung für Asus ROG Phone 6 Pro (18 GB/512 GB)

ComputerBase wurden das ROG Phone 6 Pro leihweise von Asus unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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