Cyberpunk-Adventure: Stray begeistert trotz ruckelnder PC-Version

Update Fabian Vecellio del Monego
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Cyberpunk-Adventure: Stray begeistert trotz ruckelnder PC-Version
Bild: Annapurna Interactive

Das in den von Neonlichtern erhellten Gassen einer Cyberpunk-Stadt angesiedelte Katzenspiel Stray erschien am 19. Juli für PlayStation 4 sowie 5 und via Steam für PC. Auf letzterem läuft es aufgrund von Shader-Problemen nicht unbedingt rund, aber dennoch lobpreisen Spieler das Adventure mit hervorragenden Rezensionen.

Für den Indie-Publisher ein Triple-A-Spiel

Stray ist für den Indie-Publisher Annapurna Interactive und den von ehemaligen Ubisoft-Angestellten gegründeten Entwickler BlueTwelve Studio ein voller Erfolg. Nach einem kleinen Hype zum Start des Spiels schlägt sich die Begeisterung nun in hohen Spielerzahlen nieder, die beinahe einer Triple-A-Produktion entsprechen: Laut der Datenbank SteamDB verzeichnete Stray in der Spitze über 60.000 gleichzeitige Spieler; wenige Tage nach Release ist noch immer mehr als die Hälfte dabei. Insbesondere im Vergleich zu vorherigen Annapurna-Titeln ist das beeindruckend, so kam Twelve Minutes vergangenes Jahr beispielsweise nur auf maximal 8.000 gleichzeitige Spieler.

Shader-Kompilierung sorgt für Stottern

Einen perfekten Start hat das Cyberpunk-Adventure aber dennoch nicht hingelegt. PC-Spieler klagen mitunter über Haker, die sich von Start bis Ende des Spiels ziehen. Verantwortlich zeichnen die erst im Spielverlauf nach Notwendigkeit kompilierten Shader in der Unreal Engine 4, wie Digital Foundry herausgearbeitet hat. Die Problematik ist bei der Engine bekannt und stellte in der Vergangenheit bereits häufiger ein Problem dar. So ist es auf Konsolen kein Problem, einem Spiel bereits kompilierte Shader beizufügen, da die Hardware auf den Systemen immer identisch ist.

Auf dem PC sieht das aber bekanntlich anders aus, daher werden die Shader für gewöhnlich immer auf dem eigenen System kompiliert. Im Fall von Stray äußert sich das dann in teils störenden Hakern und bisweilen gibt es dagegen kein wirksames Mittel. Andere Konsolen-Portierungen umgehen die Problematik, indem sie sich beim ersten Spielstart einige Minuten zum Kompilieren der Shader Zeit nehmen und dabei die vorhandene Hardware berücksichtigen, so beispielsweise Horizon Zero Dawn (Test). Andere Spiele bekommen dies aber auch „on the fly“ beim Spieldurchgang deutlich besser hin als die meisten Titel mit der Unreal Engine 4. Das dies aber auch dort funktioniert zeigt Gears of War – die Shader-Kompilierung ist bei der UE4 offenbar eine komplexe Angelegenheit.

Hervorragende Wertungen

Die allermeisten Spieler scheint das aber nicht zu stören: Auch auf Steam bewerten Stray 97 Prozent aller Käufer positiv – bei mittlerweile bereits rund 36.000 „äußerst positiven“ Rezensionen. Auf Metacritic erhält Stray von Kritikern 83 von 100 möglichen Punkten; der User Score liegt sogar bei 9 von 10.

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    27,2 %
Update

Einige Leser haben die Redaktion darauf hingewiesen, dass BlueTwelve Studio die durch die Shader-Kompilierung der Unreal Engine 4 hervorgerufenen Ruckler bereits gegenüber Ars Technica eingeräumt hat. Demnach sei die Thematik bekannt und der Entwickler arbeite an einem Patch für das vor einer Woche erschienene Spiel. BlueTwelve hofft, die Shader-Problematik im Zuge dessen beheben zu können – wann mit einem entsprechenden Update zu rechnen ist, bleibt jedoch vorerst offen. Stray erhielt zuletzt am 22. Juli den bis dato zweiten Hotfix-Patch.

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