SSD-Preise: Die Marke von 5 Cent pro GB dürfte bald fallen

Michael Günsch
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SSD-Preise: Die Marke von 5 Cent pro GB dürfte bald fallen

Im vierten Quartal sollen die Preise für SSDs massiv sinken. Die Marktforscher von TrendForce prognostizieren für das vierte Quartal Preissenkungen in Höhe von 15 bis 20 Prozent und zwar sowohl für Client- als auch Enterprise-SSDs.

Abverkauf der vollen Chip-Lager

Es herrscht derzeit eine Überversorgung mit Speicherchips. Durch globale Krisen und die damit verbundene hohe Inflation sinkt die Kaufbereitschaft für elektronische Güter und damit auch für Computer und Smartphones, die mit NAND-Flash-Speicher bestückt sind. Die Lager der Hersteller sind mit Speicherchips prall gefüllt. Aufgrund der Überversorgung findet ein regelrechter Abverkauf mit deutlichen Preissenkungen statt.

TrendForce hatte schon für das dritte Quartal die Prognosen immer weiter nach unten korrigiert. Erst sollte NAND-Flash nur bis zu 5 Prozent günstiger werden, dann waren es eher 8 bis 13 Prozent.

Aktuelle Preisprognosen für SSDs und NAND
Aktuelle Preisprognosen für SSDs und NAND (Bild: TrendForce)

Jetzt wird sogar von einem Preisrückgang um 13 bis 18 Prozent ausgegangen. Die Vertragspreise für die Abnahme von NAND-Flash-Wafern sollen sogar um bis zu 35 Prozent sinken.

SSDs werden noch deutlich günstiger

Mit etwas Verzögerung kommen die Preissenkungen auch bei den Endprodukten an. Client-SSDs sollen im dritten Quartal um 10 bis 15 Prozent und im vierten Quartal um 15 bis 20 Prozent günstiger werden. Das gleiche wird bei Enterprise-SSDs erwartet. Die in Smartphones eingesetzten eMMC- und UFS-Varianten sollen um etwa 13 bis 18 Prozent günstiger werden.

TrendForce erwartet, dass sich die Hersteller von NAND-Flash (Samsung, SK Hynix, Micron, Kioxia und Western Digital) aufgrund des Preisverfalls allmählich der Verlustzone nähern. Daher sei wahrscheinlich, dass zumindest einige ihre Produktion drosseln.

Auch wenn in den nächsten Monaten aufgrund steigender Lebenshaltungskosten immer weniger Menschen Geld für SSDs oder Smartphones übrig haben werden, lässt sich bei der Anschaffung voraussichtlich einiges gegenüber dem Normalpreis sparen.

Schon jetzt zeigen sich bei den Budget-SSDs mit weniger hochwertigen Komponenten Preise von unter 60 Euro pro Terabyte oder 6 Cent pro Gigabyte. Sofern die Prognosen von TrendForce stimmen, dürfte die Marke von 5 Cent pro GB in diesem Jahr fallen.

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