100 Milliarden US-Dollar: Micron baut riesige NAND/DRAM-Fabrik in den USA

Volker Rißka
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100 Milliarden US-Dollar: Micron baut riesige NAND/DRAM-Fabrik in den USA
Bild: Micron

Von Micron gibt es zuletzt vielfach Extreme: Ganz schlechte Aussichten hier, dann Mega-Investitionen auf der anderen Seite. Jetzt legt der NAND- und DRAM-Hersteller noch einmal nach und kündigt 100 Milliarden US-Dollar als Summe an, die für einen großen Fabrikkomplex im US-Bundesstaat New York investiert werden sollen.

Es sind große Zahlen, die Micron in den letzten Wochen in die Presse entlässt. Zuerst 40 Milliarden für anvisierte Investitionen dank des US Chips Act, später 15 Milliarden US-Dollar für ein neues DRAM-Werk am Stammsitz in Boise, Idaho, welches bereits ab kommendem Jahr gebaut werden soll.

Nun folgen die 100 Milliarden US-Dollar für einen der größten Halbleiterkomplexe in den USA, wie Micron es darlegt. Doch das Geld wird nicht auf einmal ausgegeben und dort sind auch die zuvor anvisierten 40 Milliarden US-Dollar enthalten: Über mehr als 20 Jahre wird Micron diese Summe streuen, also bis in das Jahr 2042 und darüber hinaus.

Die grundlegende Bauphase für die erste Fabrik und alle benötigten Teile wird mit rund 20 Milliarden US-Dollar veranschlagt und soll bis Ende dieser Dekade investiert werden. Damit liegt sie auf dem Niveau aktueller Fabrik-Bauten von Intel, Samsung und auch TSMC, wobei stets die kleinen aber feinen Details entscheiden, wie teuer es am Ende wirklich wird.

Rechenspiele auf hohem Niveau

Die Zahlenspielereien von Micron passen am Ende auch halbwegs zusammen. Das Unternehmen erklärte, dass die 15 Milliarden US-Dollar für den Fabrik-Bau in Boise Teil des 40 Milliarden-US-Dollar-Programms sind. Dieses galt aber nur für den Zeitrahmen der aktuellen Dekade, dort können also die anfänglichen Investitionen von 20 Milliarden US-Dollar für den Standort New York hinzugezählt werden – bleibt also ein Rest von fünf Milliarden US-Dollar bis 2030, der an anderer Stelle noch Verwendung finden kann. Bis 2042+ werden dann die weiteren 60 Milliarden US-Dollar investiert, solange alles nach Plan verläuft.

Micron betont dabei, dass ohne den US Chips Act das Geld in Übersee und damit vermutlich in Asien gelandet wäre. Geworben in den USA wird vor allem mit Arbeitsplätzen: Bis zu 50.000 könnten es am Ende sein, 9.000 bei Micron und der Rest im Umfeld, wenn der Komplex in der Mitte der 2040er Jahre dann final so steht, wie er jetzt geplant wird. 2024 soll der Baubeginn sein, im kommenden Jahr die Vorbereitungen getroffen werden.