Foundry-Service: Samsung will ältere Fertigungsprozesse ausbauen

Volker Rißka
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Foundry-Service: Samsung will ältere Fertigungsprozesse ausbauen
Bild: Samsung

TSMC ist unter den Chip-Auftragsfertigern nicht nur dank modernster Fertigung der Marktführer, die Hälfte des Umsatzes kommt aus älteren Prozesstechnologien für diverse Zielbereiche. Samsung will davon nun ein deutlich größeres Stück als bisher und plant dafür diverse neue sogenannte „mature processes“.

Die Mehrzahl der Kundschaft braucht keine Chips in 3 nm, 4 nm, 5 nm oder auch 7 nm und 10 nm. Klassische FinFETs auf Basis von 14-nm-Technologie oder noch weitaus größeren Strukturen mit 22 nm, 28 nm, 45 nm, 65 nm bis hinauf zu 180 nm sind in vielen Marktsegmenten als Grundlage für die Chips und Schaltungen, die dort im Einsatz sind, noch immer mehr als ausreichend. Hier spielt Samsung jedoch nur eine untergeordnete Rolle, die Fertigung dieser Chips übernehmen primär andere Firmen, allen voran TSMC, aber auch NXP, Texas Instruments, Globalfoundries und weitere.

Vielfältige Ergänzungen im Produktionsportfolio

Genau das will Samsung Foundry nun ändern. Bis zum Jahr 2024 sollen mindestens zehn zusätzliche Prozesse angeboten werden, die in den speziellen Bereichen Kunden finden sollen. Doch Samsung wildert nicht in völlig fremden Regionen und wird sich auf die Dinge konzentrieren, die das Unternehmen ohnehin schon versorgt. Allen voran steht Automotive mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Chips hoch im Kurs, aber auch Bildsensoren (CIS) und RF-Komponenten sollen gefertigt werden.

Letztere sind dabei ziemlich fortschrittlich und nutzen aktuell je nach Marktgebiet eine 28-, 14- oder 8-nm-Low-Power-Fertigung, werden bis zur Mitte des Jahrzehnts aber auch als 5-nm-Lösung angeboten. Bei den Bildsensoren oder auch HV-Bauteilen (High Voltage) sollen spezielle 17-nm-LPV-Lösungen zum Einsatz kommen, bei denen es sich um sehr kostengünstige Varianten (Value) schon lange bereits genutzter Produktionslinien und -prozesse handelt.

Das soll helfen, das Foundry-Geschäft gegenüber dem Jahr 2021 bis zum Jahr 2027 zu verdreifachen. Dies gab Samsung bereits auf dem Foundry Forum Anfang Oktober zu verstehen. Samsung spielt dabei gern mit Zahlen, die das Vorhaben entsprechend groß wirken zu lassen. So soll die Kapazität für traditional/specialized processes um den Faktor 2,3x steigen, allerdings gegenüber dem Jahr 2018 und andauernd bis zum Jahr 2027. Die Produktionskapazität für Automotive- und RF-Chips soll um 50 Prozent, diesmal vom Jahr 2019 kommend bis zum Ende des nächsten Jahres, wachsen.