Volkswagen: Neuer ID.3 soll hochwertiger sein und kostet viel mehr

Nicolas La Rocco
441 Kommentare
Volkswagen: Neuer ID.3 soll hochwertiger sein und kostet viel mehr
Bild: VW

Das vermeintliche E-Auto fürs Volk, der ID.3 von VW, erhält zum Frühjahr 2023 eine Frischzellenkur, die vor allem für ein hochwertigeres Interieur sorgen soll. Der Innenraum mit seinen teils minderwertigen Materialien war bislang ein Kritikpunkt. Die Preise schnellen jedoch schon heute um rund 6.000 Euro in die Höhe.

Der E-Auto-Markt ist angesichts steigender Preise bei Herstellern und Energieversorgern derzeit so uninteressant wie selten zuvor. In diesen Markt drückt Volkswagen die zweite Generation des ID.3, wobei es sich mehr um ein Facelift mit angepasster Karosserie und einem überarbeiteten Innenraum handelt, der bislang Kritikpunkt des kompakten Stromers war. Wie das Fahrzeug von außen aussehen wird, muss aktuell noch Konzeptskizzen entnommen werden, erst zum Frühjahr 2023 ist die vollständige Enthüllung angesetzt.

Der Innenraum soll hochwertiger werden

In der aktuellen Ankündigung reduziert das Unternehmen seine Aussagen primär auf die Veränderungen, die Käufer im Innenraum erwarten können. „Der neue ID.3 bestätigt unseren Anspruch an Wertigkeit, Design und Nachhaltigkeit. Das Design wird erwachsener, die Materialien im Innenraum hochwertiger“, sagte Imelda Labbé, Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales bei Volkswagen. Zahlreiche Vorschläge von Kunden seien als Produktverbesserungen und Anreicherung der Serienausstattung aufgenommen und umgesetzt worden.

Mehr Serienausstattung geplant

Zur Serienausstattung wird künftig der größere Touch-Bildschirm mit 12 Zoll (30,5 cm) gehören, der zentral auf dem Armaturenbrett sitzt. Der Hersteller verspricht für das Infotainmentsystem eine gesteigerte Leistung und sagt zu, dass diesmal gleich zum Start des Autos OTA-Updates empfangen werden können. Der noch aktuelle ID.3 der ersten Generation musste mehrfach manuell mit Updates in der Werkstatt versorgt werden, bevor dann endlich auch dort eine OTA-Funktion verfügbar war. Die Serienausstattung soll beim kommenden Modell auch den herausnehmbaren Gepäckraumboden und die Mittelkonsole mit zwei Becherhaltern umfassen. Nach aktuellem Kenntnisstand und nach Blick auf die veröffentlichten Skizzen dürften ein Lenkrad ohne Touchflächen und eine beleuchteter Slider unterhalb des Bildschirms erst 2024 in das Fahrzeug einziehen.

Volkswagen spricht auch neue Funktionen beim Laden und bei den Assistenzsystemen des ID.3 an. Plug & Charge sowie der intelligente E-Routenplaner sollen das Laden und elektrische Fahren erleichtern, genau genommen gibt es diese Features aber bereits in der ID.-Flotte. Selbiges gilt für den „Travel Assist mit Schwarmdaten“ und den „Park Assist Plus mit Memory-Funktion“, den ComputerBase im ID.5 testen konnte.

Direkt neues Modell aufgrund langer Lieferzeiten

Obwohl die Vorstellung erst für das Frühjahr 2023 angesetzt ist, entfallen alle neuen Bestellungen des ID.3 seit dem 1. Dezember effektiv auf die neue Variante, obwohl der Konfigurator noch das alte Modell zeigt. Hintergrund ist, dass aufgrund des hohen Auftragsbestandes bei einer aktuellen Bestellung voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2023 mit einer Auslieferung gerechnet wird. Daraus folgt, dass gemäß der aktuellen Planungen zu diesem Zeitpunkt bereits der ID.3 in weiterentwickelter Version produziert wird. Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, erfolgt die Fertigung ab 2023 neben Zwickau und Dresden auch im Wolfsburger Werk.

Volkswagen weist aufgrund der Liefersituation auch darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Auslieferung nicht mehr das am Tag der Bestellung im Konfigurator respektive Vertrag abgebildete Fahrzeug, sondern das bereits weiterentwickelte Modell des ID.3 geliefert wird. Abweichungen beim Bestellumfang sollen bis auf folgende Punkte stets zu Gunsten der Kunden ausfallen: „Das Bezugsmaterial der ID. Lenkräder aus Leder wird durch eine hochwertige Ledernachbildung ersetzt. Die WLTP Verbrauchs- und Reichweitenangaben der Fahrzeuge können aufgrund der weiter oben beschriebenen Weiterentwicklung des Designs von den aktuell angegebenen Werten um bis zu 2 Prozent abweichen.

Basispreis klettert auf 44.000 Euro

Apropos Konfigurator: Dort ist der ID.3 seit dem 1. Dezember in den vorkonfigurierten Ausstattungslinien Life, Business, Style, Max und Tour zu finden. Der Startpreis des ID.3 Life liegt jetzt bei 43.995 Euro (inkl. MwSt. und vor möglichem Abzug des Umweltbonus) und damit rund 6.000 Euro über dem bislang aufgerufenen Preis. Wie Electrive anmerkt, nutzen vier der fünf Konfigurationen die kleinere 58-kWh-Batterie und nur der Tour für 56.500 Euro die Variante mit 77 kWh. Außerdem seien die Farben und auswählbaren Felgen ausgedünnt worden.