Retro

Im Test vor 15 Jahren: Nvidias GeForce 9800 GTX ohne Neuerungen

Robert McHardy
64 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Nvidias GeForce 9800 GTX ohne Neuerungen

Mit der GeForce 9800 GTX (Test) löste Nvidia vor 15 Jahren den überaus beliebten Vorgänger GeForce 8800 GTX ab. Neben der kostensparenden G92-GPU vergaß der Hersteller gegenüber der GeForce 8800 GTX allerdings die Neuerungen. Dank höherer Taktraten war zumindest die Leistung am Ende etwas höher.

Einmal G80 mit günstigerer Fertigung bitte

Die GeForce 9800 GTX setzte wie die GeForce 8800 GTS 512 auf die G92-GPU, die von TSMC im 65-nm-Prozess gefertigt wurde und 754 Millionen Transistoren beherbergte. Wie bei der GeForce 8800 GTS 512 kam bei der GeForce 9800 GTX der Vollausbau der G92 zum Einsatz, die Taktraten hob Nvidia leicht von 650/1.625/900 MHz auf 675/1.675/1.100 MHz an. Gegenüber der GeForce 8800 GTX beliefen sich die Neuerungen somit auf leicht höhere Taktraten sowie eine GPU, die in einem moderneren und kostengünstigeren Verfahren hergestellt wurde. Wie die GeForce 9800 GX2 unterstützte die GeForce 9800 GTX „Hybrid-SLI“ – eine Technologie, die es erlaubte die Grafikkarte im 2D-Betrieb vollständig abzuschalten und lediglich die integrierte GPU des Mainboards zu benutzen, sofern diese vorhanden war.

Radeon HD 3870 X2 GeForce 8800 GTX GeForce 8800 GTS 512 GeForce 9800 GTX
Chip R680 (2 × RV670) G80 G92
Transistoren ca. 2 × 666 Mio. ca. 681 Mio. ca. 754 Mio.
Fertigung 55 nm 90 nm 65 nm
Chiptakt 825 MHz 575 MHz 650 MHz 675 MHz
Shadertakt 825 MHz 1350 MHz 1.625 MHz 1.675 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
2 × 64 (5D) 128 (1D)
FLOPs (MADD/ADD) 2 × 528 GFLOPS 518 GFLOPS 624 GFLOPS 643 GFLOPS
ROPs 2 × 16 24 16
Pixelfüllrate 2 × 13.200 MPix/s 13.800 MPix/s 10.400 Mpix/s 10.800 MPix/s
TMUs 2 × 16 64
TAUs 2 × 32 32 64
Texelfüllrate 2 × 13.200 MTex/s 36.800 MTex/s 41.600 MTex/s 43.200 MTex/s
Shader-Model SM 4.1 SM 4
Hybrid-CF/-SLI
effektive Windows
Stromsparfunktion
Speichermenge 2 × 512 MByte GDDR3 768 MByte GDDR3 512 MByte GDDR3 512 MByte GDDR3
Speichertakt 900 MHz 900 MHz 970 MHz 1.100 MHz
Speicherinterface 2 × 256 Bit 384 Bit 256 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 2 × 57.600 MByte/s 86.400 MByte/s 62.080 MByte/s 70.400 MByte/s

Verglichen mit der GeForce 8800 GTS 512 mit der gleichen GPU, fiel das PCB der GeForce 8800 GTX mit 28 zu 23 cm deutlich größer aus. Der Kühler mit Kupferbodenplatte und Aluminiumlamellen wurde über einen 70-mm-Radiallüfter mit Frischluft versorgt. Die Stromversorgung erfolgte über den PCIe-Steckplatz sowie zwei 6-Pin-PCIe-Anschlüsse.

Oft aber nicht immer schneller als der Vorgänger

In den Benchmarks in Kombination mit einem auf 4 GHz übertaktetem Intel Core 2 Extreme QX9770 zeigte die GeForce 9800 GTX generell eine gute Leistung, die vor allem ohne zugeschaltetes Anti-Aliasing ihren Vorgänger übertraf. Gegenüber der GeForce 8800 GTS 512 mit gleicher GPU stand üblicherweise ebenfalls eine Differenz von 4 bis 7 Prozent zu Gunsten der 9800 GTX. Das Bild wendete sich bei zugeschalteter Kantenglättung und vor allem in höheren Auflösungen – hier konnte auf einmal die ältere GeForce 8800 GTX normalerweise um bis zu 20 Prozent davon ziehen. In einem Extremfall (2.560 × 1.600 Pixel mit achtfacher Kantenglättung) war sie sogar über dreimal so schnell wie der Nachfolger. Die GeForce 8800 Ultra blieb in jedem Fall ungeschlagen an der Spitze.

Performancerating
Performancerating – 1280x1024
    • Nvidia GeForce 9800 GTX SLI
      175,7
    • Nvidia GeForce 9800 GX2
      149,7
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      114,5
    • Nvidia GeForce 8800 Ultra
      100,1
    • Nvidia GeForce 9800 GTX
      100,0
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      95,9
    • Nvidia GeForce 8800 GTX
      90,9
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      85,6
    • ATi Radeon HD 3870
      74,7
    • Nvidia GeForce 9600 GT
      71,0
    • ATi Radeon HD 3850 512
      65,8
    • ATi Radeon HD 3850
      61,8
    • Nvidia GeForce 8600 GTS
      33,0
    • ATi Radeon HD 3650
      28,3
    • Nvidia GeForce 8600 GT
      26,2
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Die GeForce 9800 GTX war lauter als andere Grafikkarten und kam unter Last auf etwa 50 dB(A) – etwa doppelt so laut wie eine GeForce 8800 GTS 512. Die höhere Lautstärke ging mit einer niedrigeren GPU-Temperatur einher – diese lag unter Last bei unter 70 °C.

Diagramme
Lautstärke
  • Idle:
    • Nvidia GeForce 8600 GT
      43,0
      Passivkühlung
    • ATi Radeon HD 3850
      43,5
    • POV GeForce 9800 GTX
      43,5
    • Asus EN9800GTX
      43,5
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      43,5
    • ATi Radeon HD 3870
      44,0
    • Nvidia GeForce 9800 GTX SLI
      44,0
    • Nvidia GeForce 9600 GT
      44,0
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      44,0
    • Nvidia GeForce 8800 GTX
      44,5
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      45,5
    • ATi Radeon HD 3650
      46,0
    • Nvidia GeForce 8800 Ultra
      46,0
    • Nvidia GeForce 8600 GTS
      46,0
    • Nvidia GeForce 9800 GX2
      47,5
  • Last:
    • Nvidia GeForce 8600 GT
      43,0
      Passivkühlung
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      43,5
    • ATi Radeon HD 3850
      44,0
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      44,0
    • ATi Radeon HD 3870
      45,0
    • Nvidia GeForce 9600 GT
      46,0
    • Nvidia GeForce 8600 GTS
      46,0
    • ATi Radeon HD 3650
      47,0
    • Nvidia GeForce 8800 Ultra
      48,5
    • Nvidia GeForce 8800 GTX
      49,0
    • POV GeForce 9800 GTX
      50,0
    • Asus EN9800GTX
      50,5
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      56,5
    • Nvidia GeForce 9800 GTX SLI
      57,0
    • Nvidia GeForce 9800 GX2
      58,5
Einheit: dB(A)

Fazit

Für knapp 250 Euro war die GeForce 9800 GTX kein schlechtes Angebot. Gerade im Hinblick auf die sehr gute Konkurrenz aus dem eigenen Hause, war sie jedoch verglichen zur GeForce 8800 GTS 512 (180 Euro) und 8800 GTX (220 Euro) preislich nicht attraktiv. Abgesehen von diesem offenkundigen Schwachpunkt war die GeForce 9800 GTX nicht schlecht, bot aber auch keine Neuerungen. Insgesamt war sie damit nur ein Rebranding einer bereits existierenden Grafikkarte, um AMD mit ihrer Radeon-HD-3800-Serie reinzufunken.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.