I/O 2023

Gmail, Maps und Fotos: Google peppt Apps mit KI-gestützten Funktionen auf

Nicolas La Rocco
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Gmail, Maps und Fotos: Google peppt Apps mit KI-gestützten Funktionen auf
Bild: Google

Gleich zum Beginn der Google I/O hatte das Unternehmen eine Reihe neuer KI-gestützter Funktionen für Gmail, Google Maps und Google Fotos im Gepäck. In Gmail lassen sich künftig komplette Antworten generieren, in Maps Routen als Immersive View betrachten und in Fotos mittels Magic Editor reichhaltige Änderungen vornehmen.

Googles E-Mail-Dienst Gmail kann schon seit geraumer Zeit mittels „Smart Reply“ eine Reihe kurzer Antworten auf Fragen aus einer eingehenden E-Mail vorschlagen, die der Anwender dann im Handumdrehen in den Text einfügen kann. Später kam „Smart Compose“ hinzu, das während des Schreibens Vorschläge zur Vervollständigung von Sätzen macht. Diese ganzen Satzbausteine lassen sich über die Tabulatortaste einfügen, sodass in Windeseile zum Großteil per KI generierte E-Mails entstehen können.

„Help me write“ kann ganze E-Mails schreiben

Der jetzt nächste Schritt heißt „Help me write“ und kann über eine kurzen, per Text eingegebenen Befehl vollständig per KI generierte E-Mails auf Basis der in einer empfangenen E-Mail enthaltenen Satzbausteine erstellen. Google zeigte zur Keynote die E-Mail einer Fluggesellschaft, in der einem Kunden für einen ausgefallenen Flug ein Gutschein angeboten wurde. Über den Befehl, dass Gmail eine Antwort erstellen soll, die hingegen eine vollständige Erstattung anstelle des Gutscheins von der Airline anfordert, lässt sich in wenigen Sekunden eine entsprechende Antwort erstellen. Diese Antwort lässt sich auf Wunsch weiter ausgearbeitet erstellen, um die Airline mit mehr Argumenten zu konfrontieren. Außerdem stehen alternative Formatierungen zur Verfügung.

Help me write in Gmail
Help me write in Gmail (Bild: Google)

Google Maps erhält Immersive View für Navigation

In Google Maps erweitert das Unternehmen hingegen das Feature Immersive View, mit dem sich schon jetzt auf Basis von Street-View-Fotos in das Stadtbild großer Metropolen eintauchen lässt, um in einer dreidimensionalen Ansicht berühmte Attraktionen zur aktuellen Tageszeit zu betrachten. Dabei gibt es sogar die Option, von der Street-View-Ansicht fließend in die Innenansicht etwa von Restaurants zu fliegen.

Eine Erweiterung dieses Features erfolgt mit „Immersive View for Routes“, also für eine fotorealistische Vorschau der Navigationsroute. Anwender können dabei erneut in das Stadtbild eintauchen, durch die Häuserschluchten etwa in New York City fliegen und im Detail betrachten, ob die gewählte Route tatsächlich so malerisch ist, wie es unter Berücksichtigung des Verlaufs der vorgeschlagenen Routen etwa durch einen Park oder entlang der Wasserfront vermutet wurde. Dabei lassen sich auch Verkehr und Wetter im Tagesverlauf einsehen. „Immersive View for Routes“ soll bis Ende des Jahres in 15 Städten verfügbar sein, darunter Amsterdam, Berlin, Dublin, Florenz, Las Vegas, London, Los Angeles, New York, Miami, Paris, Seattle, San Francisco, San Jose, Tokio und Venedig.

Magic Editor für Google Fotos

Imposant war auch die Demo zur Erweiterung von Google Fotos. Aus dem bereits verfügbaren Magic Eraser soll bis Ende des Jahres der deutlich mächtigere Magic Editor werden, der nicht mehr nur einzelne Objekte aus einem Foto entfernen, sondern reichhaltige Änderungen und sogar Erweiterungen an einer Aufnahme vornehmen kann. Einfache Objekte wie ein ungewollt sichtbarer Rucksackgurt können weiterhin entfernt werden, neuerdings lassen sich aber auch der Himmel und sogar die Position von einer Person im Bild frei anpassen.

GIF Personen mit Magic Editor verschieben (Bild: Google)

Dabei schreckt Google auch nicht davor zurück, mittels Generative AI komplett neue Inhalte zu erzeugen. Ein als Beispiel genutzten Fotos zeigte ein auf einer Bank sitzendes Kind mit Ballons in der Hand, die am Bildrand abgeschnitten waren. Die gesamte Bank mit Kind und Ballons ließ sich aber vom linken Bildrand in die Mitte verschieben, der Magic Editor generiert in diesem Fall den fehlenden Teil der Bank und zusätzliche Ballons. In der Szene wurde auch der Himmel zu klarem Sonnenschein angepasst, der Magic Editor verändert daraufhin passend für die gesamte Aufnahme die Beleuchtung.

Ausgewählte Pixel-Smartphones sollen noch im Verlauf dieses Jahres einen experimentellen Early Access für den neuen Magic Editor in Google Fotos erhalten.

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