Grafikkarten-Generationen im Test: Fazit

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DevPandi
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Die 60er-Serie von Nvidia fühlt sich seltsam an, besonders wenn der Blick auf die 70er-Reihe erweitert wird. Der Schritt von Pascal zu Turing war bei der 70er-Serie mit 44 Prozent geringer als nun bei der 60er-Reihe: Die RTX 2060 kann sich um 79 Prozent von der GTX 1060 absetzen. Die RTX 3060 legte wederum nur magere 17 Prozent zu, die RTX 4060 steigerte sich auf 22 Prozent. Bei der 70er-Serie war der Sprung von der RTX 2070 auf die RTX 3070 mit 63 Prozent größer.

Generation 60er-Serie 70er-Serie
Leistungsniveau* rel. Zuwachs** Leistungsniveau* rel. Zuwachs**
RTX 4000 256 % +22 % 289 % +24 %
RTX 3000 209 % +17 % 234 % +63 %
RTX 2000 179 % +79 % 144 % +44 %
GTX 1000 100 % 100%
* GTX 1000 normiert auf 100 %, ** vs. die Generation davor

In Summe hat die 60er-Serie über vier Generationen einen kleineren Schritt als die 70er-Serie gemacht. Zwischen GTX 1060 und RTX 4060 liegen 156 Prozent in FHD, der Abstand in der 70er-Serie beträgt 189 Prozent.

Die RTX 4060 hat aber auch noch ein anderes Problem, das deutlich benannt werden muss: 8 GB VRAM sind selbst in Full HD inzwischen in AAA-Titeln immer häufiger zu wenig und verhindern ein besseres Abschneiden. Reduziert man die Texturen in Ratchet & Clank um zwei Stufen, ändert sich bei den durchschnittlichen FPS im Mittel nicht viel, fünf Prozentpunkte sind aber auch nicht zu verachten. Deutlicher fällt der Unterschied bei den 1 % Perzentil aus. Statt 139 Prozent im Mittel zwischen GTX 1060 und RTX 4060 sind es nun 156 Prozent und damit 17 Prozentpunkte mehr.

Diagramme
Ratched & Clank: Rift Apart
  • FPS, Durchschnitt:
    • GeForce RTX 4060 8 GB
      77,2
    • GeForce RTX 3060 12 GB
      75,8
    • GeForce RTX 2060 6 GB
      52,9
    • GeForce GTX 1060 6 GB
      26,3
  • FPS, 1% Perzentil:
    • GeForce RTX 3060 12 GB
      48,6
    • GeForce RTX 4060 8 GB
      29,1
    • GeForce RTX 2060 6 GB
      26,1
    • GeForce GTX 1060 6 GB
      13,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Ja, es ist möglich, die Texturdetails in den Spielen zu reduzieren. Gleichzeitig kann die grafische Qualität stark darunter leiden. Nvidia verschleiert diesen Umstand auf seiner Website dadurch, dass bereits in Full HD DLSS aktiviert wird, was in der Regel eigentlich überhaupt nicht notwendig ist.

In Ratched & Clank zeigen die drei Screenshots, wie die grafische Qualität leiden kann, wenn Texturen verringert werden müssen. Mit der Einstellung „Mittel“ verliert der Boden bereits deutlich an Darstellungsqualität und mit „Niedrig“ wird er fast nur noch als unscharfe einfarbige Fläche dargestellt.

Es ist schwer, die 60er-Serie einzuordnen und ein finales Fazit zu ziehen. Technisch gilt das, was bereits im Generationenvergleich zur 70er-Serie geschrieben wurde. Turing kann mit DirectX 12 wesentlich besser umgehen als Pascal und war ein sehr großer Schritt nach vorne. Kommen jüngere Titel zum Einsatz, vergrößert sich der Abstand zwischen Pascal und Turing noch.

Während GTX 1070 und RTX 2070 sowie RTX 3070 mit 8 GB noch „genug“ VRAM haben, um in den meisten Spielen alle Details zu zeigen, sind die 6 GB der GTX 1060 und RTX 2060 eindeutig zu wenig und in aktuellen Titeln werden bei vollen Details die Texturen nur noch spärlich dargestellt. Oberflächen sind ein Farbmatsch. Wenigstens übersteigt der Bedarf an VRAM so deutlich die 6 GB, dass die Texturen stark vereinfacht werden. Anders sieht es aus, wenn sich der Bedarf und die verfügbare Menge an VRAM fast decken. Die Rohleistung kann nicht mehr in FPS umgesetzt werden und die Frametimes sinken stark.

Während die RTX 4070 für Besitzer einer GTX 1070 eine gute Aufrüst-Option darstellen kann, gilt das für die RTX 4060 nur bedingt. 8 GB mögen in vielen Spielen noch reichen, nur in neueren Titeln gilt das nicht. Texturen, Schatten und andere Einstellungen, die VRAM benötigen, müssen reduziert werden – und das kann sich auf die Darstellungsqualität mitunter stark auswirken.

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