2022 Wohin entsorgen Firmen/Schulen/Behörden alte Hardware?

WH95 schrieb:
der in seinen Videos behauptet, dass er manche retro Hardware auf dem Spermüll am Straßenrand gefunden hat
Zumindest bei uns in Süddeutschland nimmt der Sperrmüll übrigens gar keinen Elektroschrott mit.
Was die Leute rausstellen - und dann stehen bleibt - ist natürlich nochmal ein anderes Thema.
 
Was ich immer noch im Hinterkopf habe, ist dass bei Sachspenden weiterhin die Umsatzsteuer anfällt. (§ 3 Abs. 1b UStG) Somit lohnt sich für die Unternehmen nicht wirklich mehr eine Spende, da sie zum Zeitwert auch noch Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müssen ...

Deshalb landet auch so einige Neuwaren auf den Müll, Stichwort "Kleidung Schreddern", da es günstiger für das Unternehmen ist, die Entsorgung zu zahlen, als auf den Neupreis der Ware dann die Umsatzsteuer abzuführen, wenn sie die Waren spenden würden.
 
_killy_ schrieb:
Deshalb landet auch so einige Neuwaren auf den Müll, Stichwort "Kleidung Schreddern", da es günstiger für das Unternehmen ist, die Entsorgung zu zahlen, als auf den Neupreis der Ware dann die Umsatzsteuer abzuführen, wenn sie die Waren spenden würden.
Das Desaster gibt es leider auch bei Lebensmitteln. Mit einer der Gründe warum die hiesigen Tafeln oft Nachschubprobleme haben.

Für mich seitens des Gesetzgeber völlig unverständlich.
 
Sylar schrieb:
Ich würde sagen, im Schnitt werden rund 100 PC Sets Jährlich bei uns verschrottet obwohl noch immer Funktionsfähig. Mindestens 5 Jahre alte Geräte
Das bricht mir das Herz und erweckt eine MENGE Fragezeichen in Richtung ach so umweltfreundlich gestimmte Regierung.
 
Leider ist das halt ein Teufelskreis....Neue PCs bedeutet... Steuereinnahmen, Arbeitsplätze etc. Für den Staat. Hingegen für Firmen Gewinnminderung= weniger Steuern, Mitarbeiter freut sich auch Mal an neues Equipment etc.

Aber ja es ist leider sehr traurig was mit den alten Geräten passiert. Ich finde es auch heftig, was alles entsorgt wird.
 
Sylar schrieb:
Leider ist das halt ein Teufelskreis....Neue PCs bedeutet... Steuereinnahmen, Arbeitsplätze etc. Für den Staat. Hingegen für Firmen Gewinnminderung= weniger Steuern, Mitarbeiter freut sich auch Mal an neues Equipment etc.
Warum dann nicht auch für einen "neuen" PC für den Mitarbeiter aus alten, recycelten Komponenten? Gehäuse zerkratzt, verstaubt, vergilbt, was auch immer => wiederaufbereiten, eine SSD von einem anderen Gerät rein und mal die Kondensatoren auf MB und im NT austauschen, oder so.

Klar kann man dem nicht mehr zum Neupreis verticken aber wenn man die ganze Nummer staatlich subventioniert sollte da auch hierzulande was zu machen sein.

Ich hab mir das mal "aus Jux" vor einigen Jahren durchgerechnet. Dank Globalisierung wirtschaftlich im jetzigen System nicht tragfähig, da man immer Neuware günstiger aus Fernost beziehen kann bzw. die refurbished Geräte ja auch erstmal wieder ins Billiglohnland x gekarrt werden müssen. Es ist halt in D niemand mehr bereit die Rechnerpreise aus den 90ern zu bezahlen.
 
Ganz einfach...weil ein neues Gerät meistens günstiger ist, als das aufbereiten der Geräte. Hinzu kommt, dass die so schwach sind, dass Windows 10 einfach nicht gut läuft. Auch eine SSD bringt teilweise nix, wenn die CPU zu schwach ist. Die meisten Geräte haben nur einen Pentium.

Und warum wird hier kein stärker CPU genommen? Diebstahl..keiner würde die Geräte stehlen
 
@A415: Weil sich ab einer gewissen Rechneranzahl ein solcher Wildwuchs einfach nicht managen laesst. Man will eine einheitliche Flotte an Rechnern, die sich zentral auch auf Hardware und Treiberebene verwalten lassen.

Mal ganz abgesehen davon, das sich eine Reparatur auf Komponentenebene (dein Kondensatorentauschen) aufgrund der hohen Lohnkosten bei "Stangenware" wie es PCs und deren Komponenten nunmal sind einfach nicht lohnt.
Eine gut qualifizierte Fachkraft wird intern mindestens mit einem Stundensatz um die 90 Euro gerechnet.
Der Fehler muss gefunden werden, der Fehler muss repariert werden, die Reparatur muss getestet werden. Schwupps ist ne Stunde weg. Und Ersatzteile muessen auch da sein.
Allenfalls bei Grafikkarten lohnt sich das vielleicht noch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake
Ranayna schrieb:
Weil sich ab einer gewissen Rechneranzahl ein solcher Wildwuchs einfach nicht managen laesst. Man will eine einheitliche Flotte an Rechnern, die sich zentral auch auf Hardware und Treiberebene verwalten lassen.
Davon gehen wir jetzt mal aus, daß wir gleiche Hersteller etc. verwenden. Ja du hast leider recht dass sich die ganze Nummer nicht ""sinnvoll" rechnet. Hier kommen wieder meine vorgeschlagene Subventionen mit ins Spiel. Wir geben zukünftig 100 Milliarden € mehr dafür aus, dass wir uns gegenseitig besser umbringen können. Wieso nicht mal was in den Umweltschutz investieren?

Sylar schrieb:
Und warum wird hier kein stärker CPU genommen?
Wenn MB noch gut ist und Socket über mehrere Generationen passt, warum nicht?
 
Die Kosten für den Techniker ist zu teuer. Anfahrt+umbau+CPU..eventuell noch ein SSD Upgrade..sowie keine Garantie mehr auf die restliche Hardware. Spricht halt gegen ein upgrade. Da ist es halt "günstiger" einen neuen PC zu leasen und man hat wieder Garantie.

Ist für ein Groß Konzern halt Peanuts...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: knoxxi
knoxxi schrieb:
Für mich seitens des Gesetzgeber völlig unverständlich.
Eigentlich völlig verständlich, weil es ein riesiges Steuerschlupfloch wäre. Dann heißt es wieder der Gesetzgeber wäre nicht in der Lage wasserdichte Gesetzte zu erlassen.

Und zudem ist es noch nicht mal 100% korrekt.
https://www.ihk.de/blueprint/servle...chtliche-beuertilung-von-sachspenden-data.pdf

Bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage [zu versteuernder Warenwert] [...] ist auch zu berücksichtigen, ob Gegenstände zum Zeitpunkt der unentgeltlichen Wertabgabe aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt verkehrsfähig sind. Hiervon ist bei Lebensmitteln auszugehen, wenn diese kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen oder die Verkaufsfähigkeit als Frischware, wie Backwaren, Obst und Gemüse, wegen Mängeln nicht mehr gegeben
ist. 3Dies gilt auch für Non-Food-Artikel mit Mindesthaltbarkeitsdatum wie beispielsweise
Kosmetika, Drogerieartikel, pharmazeutische Artikel, Tierfutter oder
Bauchemieprodukte wie Silikon oder Beschichtungen sowie Blumen und andere ver- derbliche Waren

Die Minderung ist im Umfang der Einschränkung der Verkehrsfähigkeit vorzunehmen, so dass der Ansatz einer Bemessungsgrundlage von 0 € nur bei wertloser Ware (z. B. Lebensmittel und Non-Food-Artikel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums oder bei Frischwaren, bei denen die Verkaufsfähigkeit nicht mehr gegeben ist) in Betracht kommt.

Aber ja, du bist erstmal darauf angewiesen, dass das Finanzamt das am Jahresende auch so akzeptiert. Sonst musst du dafür plötzlich Steuern nachzahlen.
 
A415 schrieb:
Ja das ist wirklich aus technischer Sicht ziemlicher Unsinn. Allein unser Wirtschaftssystem ist nicht auf längere Nutzung von Geräten, Gegenständen oder Dienstleistungen ausgelegt...
Ein 3 Jahre altes Android-Phone wird schon langsam unangenehm beim Bedienen, ein 2017er-iPad zeigt seit iOS 15 auch Ansätze in die Richtung.

Warum effizient programmieren, wenn die Resourcen eh wachsen?
 
Zurück
Oben