News 33-Milliarden-Dollar-Deal: HP bestätigt Übernahme­angebot durch Xerox

Conqi schrieb:
Sie geben ein Übernahmeangebot ab mit Geld, das sie noch gar nicht sicher haben? Ich bin immer wieder überrascht wie das so abläuft.

Wieso? Ist für alle Seiten die beste Lösung.
Die Bank gibt Zusage unter Vorbehalt ab, das wenn der Deal zustande kommt, das Geld bereit gestellt wird.
Sollte der Deal nicht zustsande kommen, gibts kein Geld.
Win-Win
Xerox säße im Falle der Nicht-Übernahme nicht auf einem Kredit, der das Unternehmen unter Umständen in den Ruin treiben könnte und die Bank müsste bei einem "NoDeal" sich keine Sorgen machen, ihr Geld wiederzusehen.
 
Conqi schrieb:
Sie geben ein Übernahmeangebot ab mit Geld, das sie noch gar nicht sicher haben? Ich bin immer wieder überrascht wie das so abläuft.
Selbst wenn sie das Geld in "Bar" dort liegen hätten, wäre es bei der aktuellen Zinspolitik sehr klug sich das Geld für so eine Übernahme über einen Kredit zu finanzieren, als das Geld auszugeben.

Und anders als man privat wirtschaftet, wird im großen Business auch mal ein Risiko eingegangen und sich Geld effektiv geliehen von einer Bank um zu investieren. Wenn die Bank glaubt, dass sie das Geld wieder bekommen, dass sie als Kredit gewähren, warum auch nicht?

Herdware schrieb:
Es geht hier also "nur" um ca. das halbe, alte HP. Aber trotzdem interessant, dass eine wesentlich kleinere Firma wie Xerox so einen Brocken schlucken will.
Warum interessant? Solche Übernahmen kommen relativ oft zu Stande, dass gut geführte kleine Firmen irgendwann genug Kapital haben als auch genug Vertrauen durch Banken und Geldgeber genießen, dass sie eine größere Firma schlucken können, die schlechter dasteht.

Es sind nicht immer die Großen, die die kleinen schlucken. ;)

PS828 schrieb:
Ich bin auch mal gespannt wer dann am Ende wen kauft. Das Porsche VW Beispiel kam ja schon.
Das Porsche VW Beispiel funktioniert hier aber nicht ganz, da hier so einige politische Sonderheiten zu Problemen führten.
 
Teralios schrieb:
Selbst wenn sie das Geld in "Bar" dort liegen hätten, wäre es bei der aktuellen Zinspolitik sehr klug sich das Geld für so eine Übernahme über einen Kredit zu finanzieren, als das Geld auszugeben.
Wie läuft das eigentlich bei so einer Übernahme ab.
Xerox zahlt an HP Inc. 11mrd€, dann gehört Xerox HP Inc. mit den 11mrd€ also hat Xerox am Ende nix bezhalt. Wo ist mein Denkfehler?
 
Satan666 schrieb:
Äh, aber du hast die News gelesen, oder?

Natürlich habe ich die News gelesen. Ich weiß, dass dort nicht geschrieben steht, dass eine Übernahme erfolgen wird. Da HP allerdings binnen 24h bestätigt hat, dass es ein Übernahmeangebot gibt, schätze ich, dass die Übernahme bereits vor der Tür steht.
 
Conqi schrieb:
Sie geben ein Übernahmeangebot ab mit Geld, das sie noch gar nicht sicher haben? Ich bin immer wieder überrascht wie das so abläuft.

Banken können auch das 10 fache ihres Eigenkapitals verleihen, also quasi "Geld aus dem nichts erschaffen" ;-)
 
Ich finde es interessant, was nun mit der HP Indigo-Produktsparte wird.
Fujifilm hat bereits verkündet, dass sie das Joint-Venture Fuji Xerox komplett übernehmen werden.

Wenn Xerox nun einerseits ihre Iridesse,IGen, Nuvera Druckmaschinen an Fujifilm abgeben und andererseits von HP die Indigo Druckmaschinen übernehmen, wird es wieder richtig spannend.
 
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...Xerox macht dann pleite und HP holt sich alles und viel mehr für viel weniger Geld zurück.
 
sikarr schrieb:
Xerox zahlt an HP Inc. 11mrd€, dann gehört Xerox HP Inc. mit den 11mrd€ also hat Xerox am Ende nix bezhalt. Wo ist mein Denkfehler?
Dein Denkfehler ist, dass das Geld an HP geht.

Das Geld wird als Barabfindung an die Aktieninhaber ausgezahlt, damit sie ihre Aktien abtreten.
 
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sikarr schrieb:
Wie läuft das eigentlich bei so einer Übernahme ab.
Xerox zahlt an HP Inc. 11mrd€, dann gehört Xerox HP Inc. mit den 11mrd€ also hat Xerox am Ende nix bezhalt. Wo ist mein Denkfehler?

das Geld würden die derzeitigen Aktionäre von HP bekommen. Bei einer Übernahme einer AG legt man einen Preis fest und die Aktionäre können zu diesem Preis verkaufen. Die benötigte mehrheitsbedingte Aktienzahl * Preis pro Aktie und du hast den Übernahmepreis
 
deo schrieb:
So eine bedeutende Übernahme kann dazu führen, dass sich andere auch zusammentun, um nicht als Verlierer dazustehen und es am Ende nur noch zwei Große gibt, die sich den Markt aufteilen.

Die "anderen" haben sich schon längst zusammengetan oder bieten längst vergleichbare Produkte.

Xerox ist vor allem in den Bereichen Kopierer und Großdrucksysteme tätig, HP bedient hingegen vor allem den "normalen" Druckermarkt und dürfte führend bei den Plottern sein. Ein Zusammenschluss würde hier viel Sinn ergeben, die Konkurrenz wie Canon hat hier ebenfalls ein umfangreicheres Portfolio.

Die PC/Notebook Sparte passt dann zwar nicht mehr ganz zum gemeinsamen Unternehmen, aber es dürfte sich hierfür auch irgendeine Lösung finden. Vielleicht will Xerox sich auch ein zweites Standbein aufbauen.
 
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Mihawk90 schrieb:
Das ist völlig normal. Wenn ich ein Haus bauen will frag ich doch auch erst meine Bank ob sie mir das Geld zur Verfügung stellen würde, bevor ich die Bagger rankarre.

Es geht mir um den Teil bezüglich "informell". Um bei dem Vergleich zum Hausbau zu bleiben: mir würde es nicht reichen, wenn der Angestellte am Bankschalter mir sagt, das wird schon kein Problem sein, den Kredit zu bekommen.
 
Ein Milliardenunternehmen hat aber auch ein anderes Verhältnis und Vertrauen zu seiner Bank. Eine mündliche Zusage ist da oft schon ausreichend, die Details werden halt später vertraglich geregelt.
 
Mihawk90 schrieb:
Dein Denkfehler ist, dass das Geld an HP geht.

Das Geld wird als Barabfindung an die Aktieninhaber ausgezahlt, damit sie ihre Aktien abtreten.
LamaTux schrieb:
das Geld würden die derzeitigen Aktionäre von HP bekommen. Bei einer Übernahme einer AG legt man einen Preis fest und die Aktionäre können zu diesem Preis verkaufen. Die benötigte mehrheitsbedingte Aktienzahl * Preis pro Aktie und du hast den Übernahmepreis
Danke für die Erläuterungen. Ich bin halt von einem Ladenkauf ausgegangen. Sprich ich gebe dem Verkäufer Geld und erhalte dafür was.
 
sikarr schrieb:
Sprich ich gebe dem Verkäufer Geld und erhalte dafür was.
Das ist ja grundsätzlich auch (fast) richtig, nur dass der Verkäufer nicht das Unternehmen ist, sondern die Aktionäre :)
Der Käufer (Xerox) macht den potentiellen Verkäufern (Aktionären) ein Angebot, welches sie annehmen können oder eben auch nicht. Bei Annahme erhält der Käufer die Aktien, die Verkäufer das Geld. So weit weg von einem Ladenkauf ist das gar nicht (wir erinnern uns: auch im Supermarkt mache ich dem Laden ein Angebot, das zufällig seinem Preis entspricht, und der Laden annimmt).

edit:
Noch eine Anmerkung: HP kommt eigentlich nur deshalb ins Spiel, weil der Vorstand erst einem Kaufangebot zustimmen muss, bevor es der zuständigen Finanzbehörde zur Prüfung vorgelegt und anschließend den Aktionären unterbreitet werden kann.

Ab einem Schwellwert an Aktienbesitz (in Deutschland 95%) kann der Mehrheitsaktionär auch einen Squeeze-Out veranlassen, um die übrigen Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen zu drängen, dann ist kein Einverständnis der Aktionäre nötig. Aber das trifft ja hier nicht zu :)
 
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Conqi schrieb:
Es geht mir um den Teil bezüglich "informell". Um bei dem Vergleich zum Hausbau zu bleiben: mir würde es nicht reichen, wenn der Angestellte am Bankschalter mir sagt, das wird schon kein Problem sein, den Kredit zu bekommen.
Da gehst ja auch nicht zum Schalter. ;)
Die haben da schon ihre Männeken, welche das im voraus abchecken, ob Du Solvent genug bist und/oder dein Geschäftsplan erfolgversprechend ist.
 
LamaTux schrieb:
Ich glaube, dass Xerox mit diesem Schritt sich als Arbeitsplatzallrounder etablieren will.

Hat Ricoh auch versucht.
Ok im deutlich kleineren Stil und nicht 100% Vergleichbar.
Aber so erfolgreich war das alles nicht... bisher.

Muss man schauen, wie Xerox das alles angeht.
Wieviel Marktanteile hat Xerox eig?
Ricoh, Canon und Konica sollten doch derzeit die 3 größten sein?

Aber ich sag mal so..
Das auf dem Kopierer Markt "Fusionen" und Co anstehen hab ich schon lange erwartet, oder das sich einzelne Hersteller davon zurückziehn.
Da hab ich eig Samsung und HP primär gesehn.
 
EadZ1 schrieb:
Übernahme bereits vor der Tür steht.
Bei Börsennotierten Unternehmen ist es so das diese solche Angebote Bestätigen müssen, um Transparenz bei den Aktionären zu schaffen das diese Informiert sind, reine form Sache.

Xerox ist in den USA Riesig der ausdruck "to xerox" für ich ne Kopie machen kommt da nicht von ungefähr. Für HP wäre der schritt wohl eher einer nach vorne als für Xerox. Ich weiß nicht wie groß HP bei Mietmodellen für Drucker ist, da Sehe ich meistens Konika oder Canon in den firmen die ich so kenne.
 
Riou schrieb:
Hat Ricoh auch versucht.
Ok im deutlich kleineren Stil und nicht 100% Vergleichbar.
Aber so erfolgreich war das alles nicht... bisher.

Muss man schauen, wie Xerox das alles angeht.
Wieviel Marktanteile hat Xerox eig?
Ricoh, Canon und Konica sollten doch derzeit die 3 größten sein?

Aber ich sag mal so..
Das auf dem Kopierer Markt "Fusionen" und Co anstehen hab ich schon lange erwartet, oder das sich einzelne Hersteller davon zurückziehn.
Da hab ich eig Samsung und HP primär gesehn.

Xerox ist in seinem Bereich mittlerweile Marktführer und HP ist im Bereich Drucken für Endkunden Marktführer. Soviele Bewerber gibts gar nicht mehr.
Genauso ist ja HP ja noch der zweitgrößte Hersteller für PCs und Notebooks.
ich glaube, dass sich Xerox als Gesamtpaket für Unternehmen verkaufen möchte. Sprich Gesamtausstattung. Vom PC über Monitore bis hin zu Drucker.
 
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Ist Xerox vor nicht allzu langer Zeit fast bankrott gewesen?

Also mir ist das auch schleierhaft, wie so ein vergleichsweise kleines Unternehmen einen so viel groesseren Konzern erfolgreich uebernehmen koennen soll.

Da duerften dann wohl kraeftig Wechselgelder und hochdotierte Fuehrungs-Poestchen fuer die HP-Fuehrungsriege im neue fusionierten Konzern winken (wohingegen an anderer Stelle durch "Synergien" etliche Jobs wegfallen duerften), so ist anzunehmen.
 
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