News 33-Milliarden-Dollar-Deal: HP bestätigt Übernahme­angebot durch Xerox

Chismon schrieb:
Ist Xerox vor nicht allzu langer Zeit fast bankrott gewesen?

Also mir ist das auch schleierhaft, wie so ein vergleichsweise kleines Unternehmen einen so viel groesseren Konzern erfolgreich uebernehmen koennen soll.

Da duerften dann wohl kraeftig Wechselgelder und hochdotierte Fuehrungs-Poestchen fuer die HP-Fuehrungsriege im neue fusionierten Konzern winken (wohingegen an anderer Stelle durch "Synergien" etliche Jobs wegfallen duerften), so ist anzunehmen.

HP geht es ja auch nicht gerade rosig. Seit Jahren sinken Gewinn und Umsatz. Die erfolgreichsten Sparten hat man schon ausgegliedert und jedes Jahr werden auf neue Tausende Mitarbeiter entlassen.
 
Wie was das bei den Autobauern.
Porsche wollte VW übernehmen und wurde dann Geschluckt. Jetzt sind Porsches nur noch VW
 
Finanziell läuft das so:
Xerox nimmt nen 33 Milliarden "Kredit" auf, bezahlt damit die Anteilseigner von HP und übernimmt HP.
Und die Schulden aus dem Kredit werden dann als Verbindlichkeiten in die Bücher von HP geschrieben.
Heisst HP ist 33 Milliarden "Wert" und hat gleichzeitig 33 Milliarden Schulden.
Der Besitzerwechsel von HP kostet Xerox im Endeffekt also gar nichts und die bisherigen Besitzer von HP profitieren finanziell davon.

Soviel zur Theorie.

Praktisch läuft das so: Xerox ist 8 Milliarden Wert, HP 33 Milliarden, dann werden 33 Milliarden Dollar Schulden aufgenommen, es wird fusioniert und nach der Fusion ist HP-Xerox dann zusammen auf einmal nurnoch 20 Milliarden Wert mit 33 Milliarden Schulden. AUsserdem wird die Hälfte der Belegschaft entlassen. Und die einzigen die davon profitiert haben sind die HP Anteilseigner und die Banken die die Fusion ermöglicht haben.
 
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xpac schrieb:
Xerox ist in den USA Riesig der ausdruck "to xerox" für ich ne Kopie machen kommt da nicht von ungefähr.

Es kommt daher, weil Xerox die ersten Kopierer für Normalpapier herausgebracht hat und hat mit den Marktanteilen wenig zu tun. Bei uns heißt ein Taschentuch auch oft Tempo unabhängig davon von welchen Hersteller es kommt.
 
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Kuba schrieb:
Willkommen in der heutigen wirtschaft :daumen:

Das läuft bei jeder Finanzierung genau so und ist absolut Normal. Selbst eine Waschmaschine bei MediaMarkt auf Raten wird exakt so gekauft. Bevor du nicht anfragst ob du Geld bekommst gibt dir eben keiner welches. Das ist nicht "heutige Wirtschaft" sondern Bürgen was es seit mehr als 5000 Jahren gibt.
 
xexex schrieb:
Ein Zusammenschluss würde hier viel Sinn ergeben, die Konkurrenz wie Canon hat hier ebenfalls ein umfangreicheres Portfolio.
Ja, bei den größeren Geräten hat Canon "damals" aber Océ gekauft. Das Portfolio ist also auch durch einen Zusammenschluss angewachsen.
 
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xexex schrieb:
Es kommt daher, weil Xerox die ersten Kopierer für Normalpapier herausgebracht hat und hat mit den Marktanteilen wenig zu tun. Bei uns heißt ein Taschentuch auch oft Tempo unabhängig davon von welchen Hersteller es kommt.

Stimmt. Ändert nichts daran das Xerox in den USA noch stärkster Player ist.
 
xpac schrieb:
Ändert nichts daran das Xerox in den USA noch stärkster Player ist.

Im Grunde genommen aber auch zurecht. Von allen Kopierern die mir bisher so untergekommen sind, waren die Xerox Geräte von der Bedienung und Möglichkeiten immer die besten. Leider waren sie aber meist auch entsprechend teurer, als der ganze Schrott von Minolta, Oki, Ricoh und wie sie alle heißen.

Zudem hat Xerox praktisch immer direkt vertrieben. Hierzulande werden Kopierer hingegen oft von Firmen wie Develop, Utax, Triumph-Adler usw. verkauft/vermietet, die letztlich Geräte von Kyocera, Minolta und Co. mit einem eigenen Aufkleber einsetzen.
 
Conqi schrieb:
Sie geben ein Übernahmeangebot ab mit Geld, das sie noch gar nicht sicher haben? Ich bin immer wieder überrascht wie das so abläuft.

Ich kann mir auch nicht vorstellen das hier kein Kosortialkredit zum Einsatz kommt.

In Europa würde sich keine Bank 33 Milliarden bei einem Deal in die Bücher holen. Das schreit nach Klumpenrisiko.

Dennoch ist es in den USA üblich erst zu kaufen und dann zu finanzieren. Ähnlich auf dem Immobilienmarkt. Da wird halt gekauft unter der Bedingung der Sicherstellung der Finanzierung. Hier wird sich halt erst die Finanzierung sichergestellt, einfach Weils schwieriger ist bei manchen Sachen das notariell abzuwickeln bzw rückgängig zu machen.

Wenn ich tippen müsste: 2,5 mrd. aus dem joint Venture, 5 mrd in Aktien, Cash haben die bestimmt auch was rumfliegen und eben Kredite...
 
sikarr schrieb:
Danke für die Erläuterungen. Ich bin halt von einem Ladenkauf ausgegangen. Sprich ich gebe dem Verkäufer Geld und erhalte dafür was.

Stell dir einfach vor du kaufst den ganzen Laden (was ja auch stimmt) der mehreren Leuten gehört - du zahlst sie also aus. Dann ist es dein Laden, das Geld aber ist trotzdem nicht mehr da, weil eben bei den ehemaligen Anteilseignern, die an dich verkauft haben.

Floxxwhite schrieb:
Ich kann mir auch nicht vorstellen das hier kein Kosortialkredit zum Einsatz kommt.

Kann doch durchaus sein, bei solchen Summen wird in der Regel ein Konsortialführer eingesetzt, gibt dieser eine positive informelle Rückmeldung, dass eine Finanzierung machbar ist weil man genügend Partner hat kann es ja losgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Chismon schrieb:
Also mir ist das auch schleierhaft, wie so ein vergleichsweise kleines Unternehmen einen so viel groesseren Konzern erfolgreich uebernehmen koennen soll.
Haben eigentlich alle schon die Mannesmann Übernahme vergessen?
Die Vodafone Klitsche übernimmt Mannesmann. Einer der größten Deutschland- und Weltweit, wenn nicht sogar damals DER größte Deutsche Konzern. Bis heute die weltweit teuerste Übernahme.

Oder Schäffler. Kauft erst die FAG Kugelfischer, welche locker min 5 x so groß war als INA. Kurz danach schnappt sich die Alte Continental, welche auch noch mal min. 5 - 8 x größer als FAG und INA zusammen war.
Beispiele gibts genug.
 
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Zum Thema Xerox fällt mir nur einer der besten Vorträge auf einem CCC Komposium ein:


Irgendwie bezweifle ich irgendwie, dass eine Übernahme durch Xerox positiv wäre...
 
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xexex schrieb:
Die PC/Notebook Sparte passt dann zwar nicht mehr ganz zum gemeinsamen Unternehmen, aber es dürfte sich hierfür auch irgendeine Lösung finden. Vielleicht will Xerox sich auch ein zweites Standbein aufbauen.
Das ist so meine größte Befürchtung dass wenn der Deal zustande kommt die PC/Notebook-Sparte drunter leiden könnte. Wär grad für AMD (und Leute wie mich die gern AMD kaufen würden) tragisch, weil HP ein recht gutes Portfolio an AMD Systemen hat.
 
Ich musste drei mal lesen, bevor ich geglaubt habe, was ich lese... also dass Xerox HP aufkaufen will und nicht umgekehrt.

MaverickM schrieb:
Zum Thema Xerox fällt mir nur einer der besten Vorträge auf einem CCC Komposium ein:
an den muss ich auch immer denken, wenn von Xerox gesprochen wird... die automatische Gesichtserkennung zum Login, sollte man bei HP-Laptops dann demnächst wohl lieber ausschalten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also werden die HP Scanner und Drucker nun auch so schlecht wie bei Xerox? Das 6en zu 8en werden? Hahhahahahaha lächerlich diese Firma
 
Bloß nicht. Wir haben den Xerox Schrott bereits auf der Arbeit. Dann kann man HP in Zukunft auch nicht mehr kaufen.
 
Lord_Dragon schrieb:
Das erinnert mich ein wenig an die Übernahme von ATI seitens AMD damals. AMD und ATI waren in etwa gleich groß. Aber für AMD hat es sich inzwischen mehr als gelohnt, die Produkte sind echt gut geworden.
Von den Marktanteilen ging es danach nur noch bergab (zum Kaufzeitpunkt waren ATI und Nvidia in etwa gleichauf). Besser sind die Produkte auch nicht geworden.

Aber zum Thema: bei HP können die Drucker auch nur kundenfreundlicher werden. Ich habe nur einen HP Colorlaser, weil er unschlagbar günstig war und ich sehr wenig drucke. Sonst hätte ich definitiv keinen HP genommen.
 
LamaTux schrieb:
Xerox ist ja ein alter Pionier und war an vielen Erfindungen beteiligt, die heute Standard sind.

Die GUI, das Ethernet, den Laserdrucker, den Farbdrucker, der Großformatdrucker, Multifunktionsgerät, usw.
Nicht zu vergessen - die Maus ^^ (auch wenn sie "so richtig" von jemand anders erfunden wurde)

Ich bin gespannt was da rauskommt. Persönlich denke ich, dass das nix wird.
 
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Lord_Dragon schrieb:
Aber für AMD hat es sich inzwischen mehr als gelohnt, die Produkte sind echt gut geworden.
AMD hat ATI 2006 für 5,4 Milliarden US-Dollar gekauft und zwischen Anfang 2008 bis Ende 2016 dümpelte die Marktbewertung von AMD zumeist unter diesem Wert[/URL], der Anstieg danach hat auch wenig mit Chipsätzen oder GPUs (also den ursprünglichen ATI Produkten) zu tun, sondern basiert alleine auf Zen und Zen2 also der CPU Technologie. Eine erfolgreiche Übernahme sieht eigentlich anderes aus, zumal zumal wenn man sich die Entwicklung des Market Cap von NVidia im gleichen Zeitraum ansieht.
sikarr schrieb:
Wird sich zeigen, Porsche wollte auch VW kaufen und dann kaufte VW Porsche ;)
Aber trotzdem hält nach dem Deal die Porsche SE 53,1% der Stammaktien von VW und kontrolliert Volkswagen seither, dafür hat man aber die Automobilsparte an Volkswagen verkauft.
Cr@zed^ schrieb:
Toll vor 2 Jahren von Ricoh (A3 MuFu) und HP (A4) auf Samsung Drucker gewechselt. Samsung verkaufte seine Druckersparte letztes Jahr an HP Danach dieses Jahr also wieder tausende Samsung Drucker gegen die neuen HP ausgetauscht und eben erst abgeschlossen und nun bald Xerox. :confused_alt: Sonst wird es uns ja langweilig ...
Wieso muss man denn die Drucker tauschen, nur weil der Hersteller einen neuen Besitzer bekommt? Hat HP etwa keinen Support mehr für die alten Geräte von Samsung geleistet?
Pandora schrieb:
Das ist nicht verbindlich und natürlich, wäre doch auch ziemlich blöd wenn der Deal nicht zustande kommt und sie dann auf einem Kredit von X Milliarden und den damit verbundenen Kosten sitzen.
Zumal das Unternehmen Xerox alleine gar nicht genug wert ist, erst zusammen mit HP wird es wertvoll genug um als Sicherheit für den Kredit zu dienen. Es ist übrigens bei Hedgefonds auch eine gerne verwendete Masche die Schulden für den Kauf dem übernommene Unternehmen aufzuhalsen. Man hat dann zwar ein hoch verschuldetes Unternehmen, dieses dafür aber für lau bekommen.
Bärenmarke schrieb:
Naja, 50% von VW gehört dem Porschefamilienclan, von daher würde ich schon eher sagen, dass Porsche sich VW geschnappt hat, auch wenn es in der Öffentlichkeit anders dargestellt wird.
Ja Porsche hat sich VW geschnappt, aber die 53,1% der CW Stammaktien gehören nicht dem Porschefamilienclan, sondern der Porsche SE; der vorher das Automobilgeschäft von Porsche gehört hatte. Dieses Automobilgeschäft wurde an VE verkauft, in dem Sinne hat sich VW Porsche einverleibt, aber Porsche zugleich die Controller über VW erlangt. Die Stammaktien der Porsche SE "werden, soweit dies der Porsche SE bekannt ist, mittelbar ausschließlich von Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch gehalten", es gibt auch auch noch genauso viele stimmrechtslose Vorzugsaktien der Porsche SE. Den Familien Porsche und Piëch gehört also zusammen die Hälfte des gezeichneten Kapitals der Porsche SE, aber 100% der Stimmrechte und der Porsche SE gehören 53,1% der VW Stammaktien, was 31,3% des gezeichneten Kapitals der VW AG, da diese ja auch stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben hat. Damit können die Familien Porsche und Piëch VW kontrollieren, obwohl ihnen am Ende nur 15,65% des Kapitals der VW AG gehören.

2018 hat Volkswagen 235,8 Milliarden Euro Umsatz und 12,1 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern gemacht, 23,7 Milliarden Euro von dem Umsatz hat die Porsche Autosparte beigetragen und 4,1 Milliarden Euro vom operative Ergebnis.
Bärenmarke schrieb:
Denn die die vorher bei Porsche das sagen haben, haben es jetzt bei VW.
So einfach ist das nicht. Bei einer AG haben der Aufsichtsrat und der Vorstand das Sagen, auch wenn der Aufsichtsrat am Ende das letzte Wort hat, da er den Vorstand bestimmen und auch wieder absetzen kann. Im Aufsichtsrat sitzen die Vertreter der Aktionäre, bzw. wie in diese Fall ggf. auch die Großaktionäre persönlich. Im Bezug auf die Aufsichtsräte stimmt die Aussage.

Die Vorstände sind aber i.d.R. und auch in diesem Fall, angestellte Manager und da stimmt die Aussage nicht. Der damalige Vorstandschef von Porsche, Wendelin Wiedeking, wollte 75% der VW Stammaktien kaufen und hatte gehofft, dass das VW Gesetz gekippt wird, welches dem Land Niedersachsen besondere Rechte einräumt, damit hätte ein Beherrschungsvertrag erzwingen und in Wolfsburg das Sagen gehabt. Gerade auch bezüglich des operativen Geschäftes, also was für Modelle gebaut werden, etc. und nun hat der VW Vorstand das Sagen was für Modelle in Stuttgart Zuffenhausen gebaut werden und eben nicht der Vorstand der Porsche SE.
Roche schrieb:
Ich muss zugeben, dass ich von Xerox noch nie etwas gehört habe.
Das ist aber schade, denn die Forscher von deren Tochter Xerox Palo Alto Research Center (PARC) haben ganz wesentlich dazu beigetragen das Computer heute so sind und so bedient werden, wie wir es kennen. In der ZDF Mediathek gibt es die Reihe "Geheimnisse der digitalen Revolution", vor allem der Teil 3 davon ist extrem interessant, ab so 8:45min, wo es um die Vorführung von Dr. Engelbart von der Stanford Universität im Dezember 1968 (ja vor mehr als 50 Jahren!) mit einer GUI inklusive Mausbedienung, einer Art email und Videotelefonie. Auch wenn das alles damals auf eine riesigen Forschungsrechner lief.

Ab 11:00min findest Du dann mehr über Xerox, die mit dem Alto den ersten kleinen PC gebaut haben, mit Maus und einer graphische Oberfläche, die sie erstmals auf einen kleinen Rechner gebracht haben und bei parc haben sich eben sowohl Apple wie auch Microsoft ihre Inspirationen u.a. für Windows geholt:
Xerox hatte damals eine Beteiligung an Apple die heute 10 Milliarden Dollar wert wäre und hätte man damals die eigenen Technologien konsequent genutzt und weiterentwickelt, wäre Xerox was Apple, Microsoft und IBM sind, alle drei zusammen:
Klar das Steve Jobs Apple nicht erwähnt, aber ohne die Ideen von parc wäre auch Apple nie erfolgreich gewesen.
sikarr schrieb:
Wie läuft das eigentlich bei so einer Übernahme ab.
Xerox zahlt an HP Inc. 11mrd€, dann gehört Xerox HP Inc. mit den 11mrd€ also hat Xerox am Ende nix bezhalt. Wo ist mein Denkfehler?
Der Kaufpreis wird natürlich nicht dem Unternehmen gezahlt, sondern dessen Eigentümer(n).
D0m1n4t0r schrieb:
Praktisch läuft das so: Xerox ist 8 Milliarden Wert, HP 33 Milliarden, dann werden 33 Milliarden Dollar Schulden aufgenommen, es wird fusioniert und nach der Fusion ist HP-Xerox dann zusammen auf einmal nurnoch 20 Milliarden Wert mit 33 Milliarden Schulden.
Dann wäre es ein Fiasko für Xerox, dies kann natürlich passieren, aber der Plan ist sicherlich, dass man durch die Einsparung von 2 Milliarden pro Jahr dann die Zinsen bedienen und die Verbindlichkeiten reduzieren kann.
 
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