3D-Drucker Anet A6

Bei "geklebt" stellt sich mir gleich die Frage: Womit geklebt?

Geklebt und Klammern hab ich direkt übersehen.
Edit: Gefunden! Im Octoprint-Webcam-Bild :D
 
Danke dir riff-raff für die vielen Tipps & Informationen!

Neue Firmware ist gerade installiert und habe einmal das Bedleveling ausprobiert. Der "Aha-Effekt" war da :)

Da ich mal Ubuntu genutzt, habe kenne ist sowas wie "sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade" noch ganz gut :)

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Ich hatte letzte Tage den PursaSlicer installiert, er gefiel mir auf anhieb besser, weil schön schnell. Was ich auch direkt super fand, dass man unterschiedliche Ansichten einstellen kann wie "Merkmalstyp" und dann die Struktur des Teils in unterschiedlichen Farben sieht wie "Außenkontur", "Infill" usw. Die nächsten Drucke werde ich mit dem PrusaSlicer drucken.

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Danke nochmal für dein Filament Tipp. Ich habe gestern ein Tower ausgedruckt für PETG und für mich sahen 225°C ganz gut aus. Den Tower habe ich leider ein bisschen zerstört die ersten beiden Absätze habe ich auf 245°C gedruckt, dass war ein einstellungsfehler von mir aber man sieht dann ab 240°C wie die Oberfläche / Struktur besser wird. Nochmal zusammen gefasst. Für jedes Filament ermittel ich den Filamentdurchmesser im Durchschnitt, trage das im Slicer ein und drucke ein TempTower. Für jedes Filament legst du dir dann ein neues Profil im PrusaSlicer an?

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Hier der Druck von gestern, ich bin eigentlich super zufrieden außer, dass mein Anet A6 mit der Düse ins BuildTak gefahren ist und ich jetzt bei jedem Druck ein Abdruck davon im fertigem Teil habe :-D

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Das BuildTak was ich gekauft habe, war wie ein Aufkleber, ich habe es auf meine Glasplatte geklebt, ich wollte es nicht direkt auf die Platte vom Drucker kleben und so könnte ich die Glasplatte drehen und hätte dann wieder die Glasoberfläche. Die Klammern hat der Drucker beim Bedleveling gerade ebenso umfahren, glück gehabt :) Habt ihr die BuildTak folie nicht aufgeklebt? Wie habt ihr das gemacht?

Wie riff-raff auch sagt freue ich mich dazuzulernen mit dem Anet A6 :)

Die Woche werde ich mit dem PrusaSlicer arbeiten und paar "Verbesserungen" ausdrucken mit PETG.

Glück auf! :)

Edit: Was mir noch aufgefallen ist, seit der neuen Firmware springt das Heizbett ziemlich oft an / aus, vielleicht 2-3 mal die Sekunde, kann das negative auswirkungen auf die Hardware haben? Vorher ging das Heizbett nur unregelmäßiger an / aus vielleicht im 10 Sekundentakt oder so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Pulsen des Heizbettes ist die PWM-Regelung. Da das Schalten kein Relais sondern ein Halbleiterelement macht ist dem das ziemlich egal wie oft es geschalten wird.

Ich hab auf zwei Druckern eine FR4 direkt auf eine feingefräste Aluminiumplatte geklebt mit 3M 468 Transferklebepads)
Bei meinen ollen A8 ist eine GFK direkt auf das MK3-Heizbett geklebt. (Leider mit Epoxy, was das Ding etwas in ein Bimetall verwandelt, und das Bett etwas verformt beim Heizen. Mit UBL kann ich das gut kompensieren, aber große, plane Teile drucke ich auf dem nicht)

Ich habe für jedes Material ein eigenes Slicer-Profil, einer Seits da sich die Anforderungen doch sehr unterscheiden:
  • Material Typ
  • Hersteller (jedes PLA, PETG usw. ist anders)
  • Farbe (ja auch die kann Einfluss auf die Parameter haben, selbst beim gleichen Filamenttyp und Hersteller)
  • Durchmesser
  • Dehnung/Stauchung (K-Faktor für Linear Advance, besonders für Bowden-Extruder wichtig; siehe: Marlin Linear Advance oder Teaching Tech - Linear Advance, ich setze in der Firmare K=0.0 und passe den Faktor via GCODE an das Filament an)
  • Drucktemperatur, Bedtemperatur, Gehäuseheizung
  • usw.

Dazu diverse Druckerprofile, auch für einen Drucker, jeweils andere Start- und Endcodes abgelegt oder Beschleunigungen angepasst oder auch Temp-Tower-Profile für diverse Materialien.
Und dann natürlich die Parameter-Presets, 0.07er, 0.1er, 0.13er, 0.17er, 0.2er Layer, jeweils noch Vasenmodus oder Spezialprofile z.B. für TPU (Geschwindigkeiten angepasst)

Der gedruckte Rollgabelschlüssel schaut ja schon mal recht gut aus.

Als Infill würde ich Dir Gyroid empfehlen, ein guter Kompromiss aus Druckzeit, mechanischer Belastung des Druckers selbst, Festigkeit in alle Raumorientierungen des Werkstücks und Materialverbrauch. (CNC Kitchen - Vergleich Infilltypen)

Ich würde dir übrigens empfehlen den Slicer auf Englisch zu lassen, da die deutschen Bezeichungen unüblich sind und Suchen und Nachfagen danach meist ins Leere führen. Gehwöhn dich dran, Englisch ist die Fachsprache beim FDM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Webschlumpf schrieb:
Das BuildTak was ich gekauft habe, war wie ein Aufkleber, ich habe es auf meine Glasplatte geklebt, ich wollte es nicht direkt auf die Platte vom Drucker kleben und so könnte ich die Glasplatte drehen und hätte dann wieder die Glasoberfläche.

Ah, ein Sandwich. :D
Je mehr Lagen, desto schlechter wird der Wärmetransport. Falls du ein Infrarottermometer hast, kannst du damit ja mal die Oberflächentemperatur kontrollieren. (Wenn nicht ist auch nicht so wild, so lange der Druck gut funktioniert.)

Bei meinem Anet E10 war ja auch so eine Druckfolie dabei. Ich hab sie direkt auf das Alubett geklebt. Allerdings war die Haftung von PETG darauf so gut, dass ich die Drucke nicht mehr zerstörungsfrei abbekommen habe. War eine frustrierende Zeit damals... :freak:

Hab die Folie dann wieder entfernt, und drucke seit dem nur noch direkt auf Glas.
 
PETG haftet wie Bombe auf PEI-Sheets; auf Glas kann es auch Probleme geben, da Glas mit seinen SubsurfaceDamages und Microcracks emfindlich auf Zug reagiert. Auf FR4, Pertinax und GFK haftet eigentlich alles sehr gut und nach Erkalten lässt es sich hervorragend lösen.
FR4 hat den nachteil, dass es im Hochtemperaturdruckbereich >275° mit Erweichung bei Düsenannäherung reagiert. Bei dem Preis dieses Materials überlegt man es sich dann zwei Mal, wie behutsam man damit umgeht.
GFK ist mMn. die unempfindlichste und robusteste Variante.
 
IMHO geht nix über ne gute PEI Federstahldruckplatte. Wenn man ein magnetisches Druckbett hat, sind die ratzfatz gewechselt und man kann jeden noch so gut haftenden Druck leicht ablösen, indem man das Sheet ein wenig hin und herbiegt. Ich hab ein original Prusa Sheet in der glatten Version und ein "THEKKIINNGG" noname Sheet mit texturiertem ("powder coated") PEI. Danach weigert man sich, zu fixen Platten und Kleber und Spachtel zurückzukehren.
 
Die Platten sind für Drucke im Akkord. Wenn der Folgedruck schnell nach dem gerade fertig gewordenem angesetzt werden muss. Das ist für die Hobbydrucker doch meist gar nicht von Nöten. Bei FR4, Pertinax und GFK wird auch weder Kleber, Haarlack, Spachtel oder sonstiger Pfusch benötigt. Abkühlen reicht.

Dein PEI Sheet ist und generell magnetische Unterlagen sind eine klasse Sache; ich drucke regelmäßig temperaturstabile Mechanikkomponenten aus PEI und ULTEM, welches Druckbett sollte ich nutzen? (Bedtemperatur 165°, Bauraum wird über einen PCT-Heizer temperiert) Von magnetischer Halterung kann da dann leider auch keine Rede mehr sein.

Nicht falsch verstehen, ich finde die Innovationskraft und die Produkte von Prusa sehr überzeugend, sollten die einen CoreXY am Markt platzieren würde es mich sehr schwer in den Fingern jucken.
 
Hallo zusammen,

der letzte Beitrag in diesem Thread ist mehr als zwei Jahre alt. Ich versuche trotzdem hier mal mein Glück an den bisherigen Thread anzuknüpfen. Aufmerksam bin ich durch Herrn Google auf diese Diskussion geworden.
Im bisherigen Faden habe ich bereits viele für mich nützliche Hinweise, Tipps und Tricks gefunden. Allen Beteiligten möchte ich an dieser Stelle schon einmal danken.

Der Grund meines Interesses ist kurz erklärt: vor fast fünf Jahren habe ich einen Anet A6 in einen "Dornröschen-Schlaf" versetzt. Der Karton verschwand ungeöffnet, so wie er geliefert wurde im Keller. Zeitmangel aus diversen Gründen hinderte mich daran, aktiv in die Faszination 3D-Druck einzutauchen. Natürlich geriet die Sache auch in Vergessenheit. Aber wenn man die "falschen" Hobbys hat, wird man einfach regelrecht vom Thema 3D-Druck verfolgt. In einem anderen Forum beendet ein und derselbe User jeden seiner Beiträge mit den Worten "Ein Leben ohne 3D-Druck ist zwar möglich, aber sinnlos...". Da könnte zumindest etwas dran sein.

So kam es dazu, dass ich vor ca. zwei Wochen den A6 aus seinem Dornröschenschlaf aufgeweckt habe. Das Ding mag ja technisch total überholt sein, ich habe mir aber gesagt, der Bausatz ist nun mal da und bevor ich in etwas neues investiere, soll er doch wenigstens mal die Chance bekommen ausprobiert zu werden. Die Kritiken damals waren eher positiv. Die Resultate, die ich so (via Youtube) gesehen habe, überzeugen mich noch immer. Die in diesem Thread erwähnten Argumente pro A6 überzeugen mich zusätzlich. Das 3D Druck etwas Experimentelles ist und (fast) nichts mit 2D-Druck gemein hat ist mir klar. Ich habe mich bereits vor 2017 mit dem Thema beschäftigt und wollte zunächst einen Prusa I3 nachbauen (Variante noch mit Riemenantrieb für die Z-Achse). Die Teile hatte ich größtenteils schon mühselig zusammengesucht und auch bestellt. Dann kam aber das (fast)-"Rundumsorglospaket" des A6.

Ich habe mit dem Zusammenbau begonnen. Parallel habe ich immer ein bisschen im Netz recherchiert. Ich habe ja den entscheidenden Vorteil - jetzt während des Zusammenbaus - Dinge zu berücksichtigen, die andere (ehemalige) User erst nach einiger Zeit "gelernt" oder in Erfahrung gebracht haben.

Auch in diesem Thread habe ich gelesen, dass der H-Träger des Anet A6 für das Heizbett nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Stichwort: "Leveln".
Gleichzeitig habe ich gesehen, dass es eine alternative Heizbett-Halterung (weiter oben verlinkt, Beitrag #9 von User Müritzer) gibt. Diese ist im verlinktem Shop auch noch immer verfügbar.

Meine Frage hierzu: Warum weist diese Halterung etliche ausgefräste Bereiche auf?
Einfacher wäre doch eine quadratische Aluplatte gewesen.
Geht es nur um Gewichtsersparnis?
Die "Bett-Schubser" sollen ja schließlich aufgrund des Gewichtes, das für die Variation der Y-Koordinate, bewegt werden muss, einige Nachteile mit sich bringen (u.a. Geschwindigkeit).
Ich denke mal diese Ausfräsungen haben nichts damit zutun, damit das Teil schöner aussieht.
Schließlich wird ja das Heizbett darauf montiert und schon sieht man fast nichts mehr davon.

Die nächste Frage: gibt es negative Erfahrungen mit den Linearkugellagern (Lagerbock-Variante) für die Y-Achse des Anet A6? In einem Youtube Video wurde negativ darüber berichtet. Dabei ging es aber in erster Linie um die Geräuschentwicklung. Nach Austausch gegen von der Bauform identischer Lager, ließ sich offensichtlich dieses Problem beheben. Gibt es hier vergleichbare Erfahrungen? Oder handelt es sich eher um einen Einzelfall? Ist es empfehlenswert die Original A6-Lager gar nicht erst zu verbauen?

Meine dritte und zunächst letzte Frage: gibt es einen herstellerunabhängigen Slicer?
Die Slicer mit (nach meiner Wahrnehmung) der größten Verbreitung oder zumindest der häufigsten Erwähnung in Foren stammen von den 3D-Drucker-Schmieden Ultimaker und Prusa. Beide werden mindestens als "free", wenn nicht sogar als open Source bezeichnet. Gibt es auch einen halbwegs brauchbaren Slicer, der von einer Community ohne wirtschaftliche Interessen entwickelt wird?
Daneben gibt es noch Simplify3D, der zwar etwas kostet, aber soweit ich weiß ist er wenigstens herstellerunabhängig. Er wäre aber nicht meine erste Wahl. Die beiden bereits erwähnten habe ich auch schon mal vorab installiert.

Einen guten Start in die Woche wünsche ich!


Grüße aus der Vorderpfalz

Marc
 
Zuletzt bearbeitet:

@Hotmelt


Leider gibt es hier keine extra Abteilung für 3D Druck.
Erstmal willkommen bei den Plastikwurstschmelzern, willst du noch Anregungen und Verbesserungen für deinen Anet A6, dann kannst du hier mal nachschauen:

In diesem Thread habe ich Bilder vom Zusammenbau reingestellt.

https://www.hardwareluxx.de/community/threads/der-erste-3d-drucker-–-was-war-euer-erster-plastikwurstschmelzer-fdm-drucker-oder-luftverpester-resin-drucker.1319402/

Hier sind auch ein paar Informationen enthalten:

https://www.hardwareluxx.de/community/threads/anet-a6-3d-drucker.1180878/

In diesem Unterforum gibt es viel Informationen über 3D Drucker, Einstellungen, Verbesserungen, Umbauten, Filamente u.s.w.

https://www.hardwareluxx.de/community/forums/konstruktions-forum.345/

Eine Sache aber auch gleich vorweg, DIESES Hobby macht süchtig!
Wer sagt er braucht nur einen 3D Drucker, der lügt! Wenn sich sowas im Bekanntenkreis rumspricht und vor allen die Kids mitbekommen was man alles damit machen kann, OH JE.
Von der besseren Hälfte ganz zu schweigen, habe schon sehr oft erlebt das diese erst gemosert haben und dann aber auch selber einen gekauft haben.
 
Hotmelt schrieb:
Auch in diesem Thread habe ich gelesen, dass der H-Träger des Anet A6 für das Heizbett nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Stichwort: "Leveln".

Ich hab einen Anet E10. Oder es war jedenfalls mal einer. Heute ist nicht mehr viel original dran...
Den Halter fürs Heizbett kannst du lassen, der erfüllt seinen Zweck. Oder zumindest ist er nicht das Hauptproblem beim leveln. Wenn du den verbiegst, hast du eh was grundlegend falsch gemacht. :)
(Ich hab meinen auf "3-punkt-leveln" umgebaut, aber mit dem Originalhalter als Basis.)

Das größere Problem beim Heizbett ist der Anschlussstecker. Der ist für die mechanische Belastung nicht ausgelegt, und wird dir daher früher oder später abfackeln. Ich empfehle daher dringend eine Zugentlastung für das Heizbettkabel! https://www.thingiverse.com/thing:2924409

Zusätzlich kann man den Stecker noch umgehen, und die Kabel direkt ans Heizbett anlöten, wenn man mag.

Und noch ein wichtiger Hinweis: die original Firmware erkennt kein "Thermal Runaway". Sprich, wenn etwa der Temperatursensor raus rutscht, heizt er dauerhaft mit voller Leistung. Im schlimmsten Fall bis zum Brand.
Abhilfe schafft hier die "Marlin" Firmware. Entweder selbst kompiliert, oder man findet eine passende binary für seinen Drucker.
Also Obacht beim Betrieb!

Hotmelt schrieb:
Die nächste Frage: gibt es negative Erfahrungen mit den Linearkugellagern (Lagerbock-Variante) für die Y-Achse des Anet A6? In einem Youtube Video wurde negativ darüber berichtet. Dabei ging es aber in erster Linie um die Geräuschentwicklung. Nach Austausch gegen von der Bauform identischer Lager, ließ sich offensichtlich dieses Problem beheben. Gibt es hier vergleichbare Erfahrungen? Oder handelt es sich eher um einen Einzelfall? Ist es empfehlenswert die Original A6-Lager gar nicht erst zu verbauen?

Bleib ruhig erst mal bei den Kugellagern. So lange die nicht kaputt sind, ist es eine solide Lösung.
Und leise wird dein Drucker mit den original Schrittmotortreibern eh nicht. (Ein Nachrüstboard mit Trinomic Treibern ist durchaus ratsam, wenn man sich den Umbau zutraut). Und bei PLA drucken übertönt der Lüfter eh alles (bei PETG braucht man deutlich weniger Kühlung).

Lass auf jeden Fall die Finger von Kunststofflagern! In Verbindung mit Stahlstangen tritt hier gerne ein "Slipstick-Effekt" auf, der für unschöne Drucke sorgen kann.

Eine andere Alternative sind Sinterbronze Lager (hab ich für mein Druckbett verbaut). Die haben jedoch praktisch kein Spiel, und sind daher weniger Pflegeleicht als die Kugellager. (Die Reibung ist auch höher, aber dafür sind sie leiser.)

Die Kugellager auf Stahlstangen halte ich übrigens für eine deutlich bessere Lösung als die "V-Slot-Wheel" Lösung bei den meisten aktuellen Druckern. Meiner hatte diese Plastikräder auch auf der X-Achse, und es war eine Seuche...

Hotmelt schrieb:
Meine dritte und zunächst letzte Frage: gibt es einen herstellerunabhängigen Slicer?
Die Slicer mit (nach meiner Wahrnehmung) der größten Verbreitung oder zumindest der häufigsten Erwähnung in Foren stammen von den 3D-Drucker-Schmieden Ultimaker und Prusa. Beide werden mindestens als "free", wenn nicht sogar als open Source bezeichnet. Gibt es auch einen halbwegs brauchbaren Slicer, der von einer Community ohne wirtschaftliche Interessen entwickelt wird?
Daneben gibt es noch Simplify3D, der zwar etwas kostet, aber soweit ich weiß ist er wenigstens herstellerunabhängig. Er wäre aber nicht meine erste Wahl. Die beiden bereits erwähnten habe ich auch schon mal vorab installiert.

Gib bitte kein Geld für Simplify aus! Der wird schon seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt.
PrusaSlicer und Cura sind beides gute Slicer, und funktionieren mit jedem Chinadrucker.
 
@Müritzer: vielen Dank für deine Antwort. Die verlinkten Threads habe ich mir heute Mittag schon einmal "angelesen". Anhand der Bilder sieht es so aus, dass der A6 im Grunde so wie er aus der Packung kam (nach Zusammenbau) erstmal (d.h. ohne großartige Modifikationen) funktioniert hat.
Kurze Frage: womit hast du das Heizbett gedämmt? Glaswolle?

@Mr. Robot: vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Deine Hinweise zum Heizbetthalter und den Linearlagern klingen gut. Das unterbricht dann auch nicht meinen Aufbau zwecks Teilebeschaffung. Die elektrischen Schwachpunkte des A6 sind mir bereits bekannt. Darin sehe ich jedoch kein Problem, dass ich nicht in den Griff bekommen könnte. Die Elektrik ist höchstwahrscheinlich das Gebiet, mit dem ich mich wohl noch am besten auskenne (zumindest in Bezug auf 3D-Drucker).
Mit Marlin muss ich mich noch auseinandersetzen. Für erste Tests und evtl. auch Drucke versuche ich es mit der Original-Firmware.
Auch wenn der Begriff eines Thermal Runaways für mich neu ist, so ist mir das Problem (wenn auch nicht in Zusammenhang mit 3D-Druckern) bekannt. In der Welt der Technik soll es ja noch andere elektrische Heizungen geben... ;)

Vielen Dank für den Hinweis zum Simplify Slicer. Eine solche Investition hätte ich jetzt auch gar nicht geplant gehabt. Da investiere ich lieber erstmal in Komponenten für den Drucker (Elektrik, Elektronik).
Cura und Prusa Slicer sind ohnehin bereits installiert.
 
Während der letzten Abende habe ich fleißig am A6 geschraubt. Im grobem fehlt noch der Zahnriemen für die X-Achse, das Heizbett, das Netzteil und die Verkabelung sämtlicher elektrischer/elektronischer Komponenten.

Hier sind zwei Fotos vom Aufbau:

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Sind die beiden "überstehenden" Schrauben normal? Weiter lassen sie sich nicht reindrehen, sie können ja nicht durch die Führungsstäbe durch...


Das Heizbett habe ich absichtlich erstmal ausgelassen, um die noch nicht bestellte Isolierung dann direkt einfügen zu können.
Da ich eigentlich eine recht umfangreiche "Sammlung" an elektrischen Zubehör habe, muss ich diese erst einmal nach den passenden Kleinteilen und Kabeln durchsuchen...

Als problematisch sehe ich die Leichtgängigkeit des Schlittens (Y-Achse) an.
Bei meinem ersten Versuch war die Spannung des Riemens offensichtlich zu hoch. Das Bewegen des Schlittens kostete richtig Kraft.

Nachdem ich den Riemen minimal gelockert habe (ca. 1-2 Zähne) lässt sich der Schlitten "ganz gut" bewegen. Aber ob das "leichtgängig" ist, weiß ich natürlich nicht. Ich habe eben keinen Vergleich. Außerdem weist der Riemen jetzt so etwas wie einen "Schlupf" auf, wenn man beginnt den Schlitten vorsichtig zu bewegen. Zur Demonstration habe ich mal ein kleines Video gemacht:

"Schlupf" des Zahnriemens Y-Achse


Verwendet ihr irgendwelche Hilfsmittel zum Einstellen der Riemenspannung?

Von Prusa gibt es (für die Prusa-Drucker) dieses hier (allerdings zum selber drucken und nur mit Prusa-Filament):

https://www.printables.com/de/model/46639-tension-meter-for-the-gt2-belts-of-i3-mk3s-or-prus


Gibt es in der Marlin-"Firmware", die hier bereits empfohlen wurde, irgendwelche softwaremäßigen Hilfsmittel, um einen zu locker oder zu fest gespannten Riemen identifizieren zu können?

In der Prusa-Firmware von i3 Druckern soll es so etwas geben. Ich weiß zwar nicht wie dies gelöst wurde, aber der Drucker ermittelt für die riemengetriebenen Achsen einen Zahlenwert. Dieser Zahlenwert gibt dann Aufschluss darüber, ob an der Riemenspannung etwas geändert werden sollte. Eine "richtige" Riemenspannung soll im Grund ja "nur" gewährleisten, dass die Bewegung (Schritte) des Schrittmotors verlustfrei in eine Positionsänderung der jeweiligen Achse umgesetzt wird.

Da meines Wissens auch die Prusas (i3) über keine Sensorik verfügen, um die aktuelle Position der Achsen an die Firmware zurückzumelden, kann nach meiner Vorstellungskraft eigentlich nur der fürs Verfahren der jeweiligen Achse erforderliche Strom gemessen werden, um hieraus einen Zahlenwert (anhand von Vergleichswerten) bilden zu können, der wiederum dem Anwender "anzeigt" Riemenspannung ok oder eben zu locker, zu fest.

Hattet ihr bei euren riemengetriebenen Achsen vergleichbare Schwierigkeiten (irgendwann einmal)? Das sind bei mir ja erst einmal die Schwierigkeit der Einschätzung. Der Motor (noch nicht angeschlossen) dreht sich ja mit. Hierdurch muss ja ebenfalls noch eine zusätzliche Kraft aufgewendet werden. Diese mag ja nicht groß sein (im Vergleich mit den anderen Schrittmotoren, als sie noch nicht verbaut waren. Ich habe eben nur den Vergleich Leichtgängigkeit des Schlittens vor Montage des Riemenantriebs und danach. Und da gibt es subjektiv einen deutlichen Unterschied.

Das wär's erstmal zum aktuellen Stand meines Aufbaus. Über weitere Hinweise Hinweise und Tipps freue ich mich!
 
So einen Anet aufzubauen und damit die ersten Drucke zu machen ist ein guter Einstieg :)
Habe ich selber mit einem A8 gemacht, und dabei unglaublich viel gelernt was einen guten Drucker ausmacht.

Beim A8 war ein Riemenspanner mit eines der ersten Teile die ich ausgedruckt hatte :D
Das ersetzte dann den Halter vorne, und hatte eine Schraube mit der man die Riemenspannung einstellen kann. Das Spannen des Riemens habe ich immer nach Gefuehl gemacht.
https://www.thingiverse.com/thing:1959208

Dein Video kann ich grade nicht anschauen, aber spuerbarer Schlupf sollte eigendlich nicht sein. Wenn der Schlitten sich aber bei gespanntem Riemen zu schwer bewegen laesst stimmt evtl. was mit der Geometrie nicht. Das ist leider eine Schwaeche der ANET Drucker, aufgrund des Acrylrahmens.
Denn der Rahmen zieht sich, alleine durch die Riemenspannung, leicht zusammen. Das wiederrum uebt Kraft auf die Schienen aus und drueckt sie minimal auseinander, wodurch der Schlitten schwergaengig wird.

Der Drucker muss daher meiner Meinung nach auf eine feste Grundplatte montiert werden.
Dafuer gibts Teile wie die hier, die auf die Gewindestangen gesteckt werden: https://www.thingiverse.com/thing:2282271
Die werden buendig mit dem Acrylrahmen auf die Stangen gefaedelt und mit einer zusaetzlichen Mutter fixiert. Sechs oder acht davon, und das gibt dem Drucker wesentlich mehr Stabilitaet.
Dann schauen das der Schlitten sich bei ungespanntem Riemen sauber bewegt, und dann innen vorne und hinten Kloetzchen fixieren, die verhindern das sich der Rahmen durch die Riemenspannung zusammenzieht.
Kann man auch ausdrucken, aber Holzstuecke tuns auch:
https://www.thingiverse.com/thing:2084786

Dann wieder den Riemen spannen und schauen ob der Schlitten noch laeuft.
Wenn nicht, kanns auch sein das die Laufschienen schon in sich nicht grade sind.
Schaue dann mal wie sich das verhaelt, wenn du bei gespannten Rahmen die Schrauben des Betthalters lockerst. Laesst sich das dann besser schieben, ziehe die Schrauben nacheinander fest, eine pro Schlitten. Bei mir war das Resultat dann am Ende das ich nur 3 von 4 Schrauben in jedem Kugellager hatte, und das Bett dann minimal aus der Flucht war. Aber das Bett lief so wesentlich besser als mit allen Schrauben.

Das HotEnd sieht sehr aehnlich aus wie beim A8. Dein Finger wird es dir danken wenn das hier ebenfalls einer der ersten Ausdruecke ist: https://www.thingiverse.com/thing:2276098
 
Was ist das denn für eine TikTok-Musik in dem Video? :zeter: :D
Wie Ranayna schon richtig sagte, ohne Riemen/Motor sollte der Schlitten frei laufen können, sonst ist was verspannt. Ob sich das bei deinem Rahmen vermeiden lässt, kann ich aber nicht sagen.

Der Riemen soll schon halbwegs straff sein, damit die Bewegungen richtig übertragen werden. Also schon mehr als in deinem Video. Übertreibt man es damit aber, belastet man die Welle vom Motor zu sehr. Es haben schon Leute die Motorwelle abgebrochen...

Ich würde später noch eine Vorrichtung/Block drucken, damit der Riemen tiefer am Schlitten sitzt. Der Riemen sollte immer parallel laufen. Aktuell beschreibt er eher ein Dreieck. Dadurch wird die Bewegung leicht nichtlinear.
Vor allem an der X-Achse ist so was ungünstig, wenn das auftritt. Der Druckkopf sollte nicht nach unten/oben gezogen werden, sondern nur seitlich.

Sag mal, sind das noch die Riemen mit Stahleinlage? (Das erkennt man, wenn man einen Magnet dran hält)
Das gibt mir gerade Flashbacks. :D
Kannst dir ja bei Gelegenheit mal vernünftige Riemen von Gates bestellen. Die Stahldinger haben zwar den Vorteil, dass sie ihre Länge unter Belastung beibehalten, aber die sind eigentlich nicht für die engen Radien unserer Pulleys gedacht...

Anet war damals erfolgreich, weil sie günstige Drucker gebaut haben. Die auch durchaus akzeptabel funktionieren. Aber viele Details sind halt schon etwas lieblos...
 
Hallo Ranayna und Mr. Robot,

vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

@Ranayna:

Auf die Riemenspanner für A6/A8 bin ich schon aufmerksam geworden. Muss ich mir aber erst einmal verkneifen, solange der A6 noch nicht druckt.:mad:
Ich habe auch schon gesehen, dass einige User ihre Anets auf Grundplatten montiert haben, ich dachte aber dass es eher dem Komfort dient, z.B. um Resonanzen (Geräuschentwicklung) besser in den Griff zu bekommen.
Auch kenne ich Thingiverse Erweiterungen für den Anet, die der Verstärkung der Halterungen für die Y-Führungsstäbe dienen.
Ich werde dann mal zusehen, die Geometrie / Parallelität der beiden Führungsstäbe zu überprüfen. Ich hoffe mein Messschieber (analog) kann mir dabei helfen. Den Riemen entferne ich dann erstmal wieder.
Auch deinen Tipp bezüglich der Schrauben zur Befestigung des Schlittens/Heizbetthalters an den Linearlagern, probiere ich aus.


@Mr. Robot:

Mit TikTok kenne ich mich zum Glück (noch) nicht aus... Aber möglicherweise wird mein Sohn (9) mich irgendwann dazu nötigen ;)
Zur Musik: den Original Ton wollte ich euch nicht zumuten (Radio im Hintergrund und mein Gemurmel noch dazu :D). So unpassend finde ich die Musik gar nicht, ein bisschen gruselig ist's ja schon und da dann auch noch Halloween vor der Tür steht... Ich hab' sogar noch überlegt, ob ich dazu schreiben soll, den Ton besser stumm zu schalten.

Das mit der "Dreiecks-Geometrie" des Y-Riemens ist mir schon aufgefallen. Auch sind mir entsprechende Modifikationen für einen optimierten Riemenhalter (das Teil, dass unter den H-förmigen Heizbetthalter montiert wird) bekannt. Ein solcher Riemenhalter würde dann ein solches "Dreieck" vermeiden.

Zu den Riemen an sich: ja der Riemen reagiert auf einen Magneten. Ich hatte mich beim kürzen des Riemens mit dem mitgelieferten Qualitäts-Seitenschneider schon gewundert, wie schwierig das Schneiden war. Gates-Riemen, gibt es die auch bei Bohrers? Dieser Shop ist in diesem Thread mehrmals verlinkt. Dort habe ich wenigstens GT2-Riemen gesehen, die glasfaser-verstärkt sind. Der Name Gates ist mir von Zahnriemen für Fahrräder bekannt.

Über die weiteren Fortschritte oder auch Probleme berichte ich dann hier wieder.

Bis dahin wünsche ich euch ein schönes Wochenende!

Gruß,

Hotmelt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hotmelt schrieb:
Radio im Hintergrund

Ah, ok... :D

Hotmelt schrieb:
Gates-Riemen, gibt es die auch bei Bohrers?

Wenn nicht explizit Gates drauf steht, ist es vermutlich ein günstiger China-Klon. Wobei die sicher trotzdem besser sind, als die Anet Riemen.
Ich würde einfach mal bei Ebay nach "Gates 2GT" suchen, da findest du auch reichlich Auswahl.
2GT ist die Originalbezeichnung des Profils von Gates, bei 3D Druckern hat sich auch das "GT2" der Chinaclone eingebürgert. Bei den Originalriemen ist auch Gates auf der Rückseite aufgedruckt. So teuer sind die jetzt auch nicht unbedingt. (Du brauchst die 6 mm breiten Riemen, wenn es zu den üblichen Pulleys passen soll.)
 

@Hotmelt


Diese Querstrebe sollte von unter angebaut werden.

1667051439743.png


Damit kommen die Riemen schon ein ganzes Stück tiefer.


1667051576779.png
 
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