[Admin] Zertifikate, Studium oder Bürowechsel

jomaster

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Hallo Leute,

Ich hab mir mal den Forumsuntertitel "Wer, wie, was, warum, wer nicht fragt bleibt dumm." zu Herzen genommen und frage einfach mal die Community hier.

FISI mit 23 fertig gemacht. Danach wollte ich den Ausbildungsbetrieb, weil ich dort nichts gelernt habe, aber keine neue Stelle gefunden. Ein Jahr gewartet, dann mit diesem Jahr Berufserfahrung konnte ich endlich wechseln. Neue Firma, wieder nur PCs schrauben und 1st lvl Support. Nach halben Jahr Feedback Gespräch, wurde versprochen es gibt jetzt dann richtige Arbeit. Nach einem Jahr gegangen, weil sich nichts geändert hat. Neue Arbeit, sehr vielversprechend, extra auf gutes Gehalt verzichtet, weil ich dachte, scheiß egal, aber endlich kannst du Erfahrungen sammeln, die dich weiterbringen. Naja, nach einem halben Jahr darf ich immer noch 1st and 2nd lvl Support bzw. bisschen mit lokaler Admin an den PCs machen. Auf Nachfrage: frühestens nach einem Jahr gibts Zugriff auf Admin und mehr....

So jetzt bin ich am überlegen was ich mache. Ich bin etwas frustriert wegen der Unterforderung. Würde gerne mehr Fachqualifikationen erwerben:
- Studium, einfach um nochmal mehr Basis KnowHow zu erwerben und um an höhere Positionen zu kommen. Andererseits denke ich mir da lernt man eh viel Müll und gerade für Sysadmins etc. weiß ich nicht ob ein Studium sinnvoll ist.
- Zertifikate, machen für mich als Sysadmin gefühlt mehr Sinn, aber die Firma weigert sich da irgenwelche Kosten zu übernehmen. Somit ist das doch recht teuer aus eigener Kasse zu finanzieren.
-Firma wechseln, damit man vielleicht so endlich eine Firma findet, die einen nicht als doofen Arbeitssklaven hält. Ich denk mir aber schon wieder wechseln? Wie kommt das im Lebenslauf und wirds dadurch wirklich besser?

Meine Freundin meint, ich solle Geduld haben und bleiben und einfach mal 2-3 Jahre abwarten.
Meine Freunde sagen, Zertifikate auf eigene Kosten, Studium ist scheiße.
Meine Familie sagt geh studieren, heute wird man ohne Studium für die meisten Stellen doch gar nicht genommen.

Ich weiß jeder Weg ist irgendwie richtig und führt einem wohin. Ich möchte einfach nur eine Arbeit haben, die mich fordert und man davon mit 32 auch eine Familie ernähren kann, ohne neidisch auf den Hartz IV Empfänger sein zu müssen.

Spaß bei Seite:
TL,DR: Sysadmin - welcher Weg erscheint euch in meiner Situation sinvoll zu gehen und warum? Oder gibt es noch eine vierte Möglichkeit? Was sagen die erfahrenen Herren?
 
So teuer sind Zertifikate auf eigene Kosten gar nicht. Zumindest die, die vermutlich als erstes für dich in Frage kommen:
MCSA Server 2016, Windows 10, Office.

Die Prüfung kostet 120-160 € und lernen kannst du z.B. auf Certbase oder mit Büchern.

Wenn der Arbeitgeber dir aber schlichtweg nicht mehr Veranwortung geben will: Wechseln. Ist es denn Grade eine Stelle intern oder im Systemhaus?

Vielleicht gibt es auch einen Grund dass dir der AG noch nicht vertraut? Wir hatten damals nen Azubi der sich einfach öfters doof angestellt hat obwohl er alles hätte wissen müssen. Und bevor man da Domainadmin gibt überlegt man halt 10 mal.
 
Ja also die ersten Zertifikate gehen echt vom Preis, aber mein Gedanke war etwas weiterführend, wenn es später an die teureren geht.
Das ist eine interne Stelle zwischen Mittelstand und Industrie ~ 450 Mitarbeiter.

Dachte ich mir auch, aber sowohl von meinen beiden alten AG habe ich auch nur positives Feedback erhalten. Und mein aktueller Chef hat auch in einem zwischen Gespräch gesagt, dass er sehr zufrieden ist. Warum sollten Sie es dann verschweigen?
 
jomaster schrieb:
Ja also die ersten Zertifikate gehen echt vom Preis, aber mein Gedanke war etwas weiterführend, wenn es später an die teureren geht.

Was sind denn "die teureren"? ;)
 
Kleiner Tip am Rande und vor allem für Berufe in der IT relevant, größere Gehaltssprünge gibt es nur bei Arbeitgeberwechsel, einfach mal den Mut haben und sich bewerben auch wenn man nur einen Teil der Anforderungen erfüllt.
Wenn ich so an die letzten Einstellungsinterviews zurückerinnere, waren mir meist Leute mit Berufs- und Lebenserfahrung als Kandidaten lieber, als Leute die mit einem Unidiplom direkt von der Uni kommen.
Grundsätzlich würde ich sagen, Zertifikate sind m.E. bei den meisten IT Arbeitgebern wichtiger, die Sie Wissen und ggf. Erfahrung im gesuchtem Berufsfeld belegen, Unifrischlinge müssen wir immer erst auf das Berufsleben "trimmen" ;)
 
Also ich hatte damals google angeworfen und über CISCO Zertifikate Kosten gesucht. War dann bei vielen Angebotenen Kursen etc. 2000€ teilweise sogar noch mehr mit den Prüfungen verlangt worden.

Warum Cisco? Alle 3 Unternehmen die ich durchlief hatten irgendwas von Cisco, das aktuelle, die komplette Netzwerkinfrastruktur.
Nachdem mich der Bereich Netzwerke besonders interessiert, dachte ich, damit kann man vielleicht gut anfangen.

@das_ICH

Danke für den Hinweis, aber 3 Arbeitgeber in fast 3 Jahren ist glaub genug wechsel, ich hätte lieber gerne mal 3-4 Jahre eine Firma!
 
alle 2 jahre wechseln ist absolut okay.
wuerde an deiner stelle studieren. kannst du auch nebenbei machen.
 
Also ich hatte damals google angeworfen und über CISCO Zertifikate Kosten gesucht. War dann bei vielen Angebotenen Kursen etc. 2000€ teilweise sogar noch mehr mit den Prüfungen verlangt worden.
Ja, das sind (Braindump)Kurse, das kostet überall so viel, weil du da von anderen geschult wirst.

Die Prüfungen selber bei CISCO kosten idR nur 100-200 Euro. Dazu brauchst du halt Lernmaterial und bringst es dir selber bei.
 
jomaster schrieb:
Auf Nachfrage: frühestens nach einem Jahr gibts Zugriff auf Admin und mehr....

Und dann? Wieso sollte sich dann plötzlich dein Aufgabengebiet ändern? Sie scheinen ja, so wie es ist, zufrieden zu sein. Du machst deine Arbeit gut und die zahlen ausreichend wenig dafür. So liest sich das.

Wo willst du hin? Was willst du genau? Wissen das die Arbeitgeber? Kannst du das auch?
 
jomaster schrieb:
FISI mit 23 fertig gemacht. Danach wollte ich den Ausbildungsbetrieb, weil ich dort nichts gelernt habe, aber keine neue Stelle gefunden. Ein Jahr gewartet, dann mit diesem Jahr Berufserfahrung konnte ich endlich wechseln. Neue Firma, wieder nur PCs schrauben und 1st lvl Support. Nach halben Jahr Feedback Gespräch, wurde versprochen es gibt jetzt dann richtige Arbeit. Nach einem Jahr gegangen, weil sich nichts geändert hat. Neue Arbeit, sehr vielversprechend, extra auf gutes Gehalt verzichtet, weil ich dachte, scheiß egal, aber endlich kannst du Erfahrungen sammeln, die dich weiterbringen. Naja, nach einem halben Jahr darf ich immer noch 1st and 2nd lvl Support bzw. bisschen mit lokaler Admin an den PCs machen.

Das liest sich aber ehrlich gesagt auch so, als hätten dich bis jetzt 3(!) verschiedene Unternehmen, wo du Interesse an spannenderen Aufgabengebieten angekündigt hast, doch nur wieder in die Schublade "Kabeltauscher" gesteckt.

Das tun Unternehmen ja auch nicht unbegründet, sondern in aller Regel aus einer Mischung von zwei hauptsächlichen Gründen:

(1) du lässt es mit dir machen und bist günstig genug
(2) das Unternehmen traut dir nicht mehr zu bzw. hat fähigere MA

Mismanagement mal bei Seite gelassen, sind Unternehmen nicht gerade dafür bekannt massiv und absichtlich Ressourcen zu verschwenden. Wenn dich also mittlerweile 3 Unternehmen in die "Kabeltauscher"-Sparte gesteckt haben, dann würde ich eher weniger Mismanagement vermuten (zumindest nicht bei allen) und viel eher, dass du (a) dir zu wenig selbst beibringst um kompetitiv gegenüber anderen MA zu sein und/oder (b) dich zu schlecht verkaufst, sodass deine Ressourcen im Unternehmen als nicht sonderlich wertvoll erachtet werden.

Gegen beides musst du selber was Unternehmen. Bei SysAdmins würde ich Kompetenzen auch am ehesten versuchen durch Projekte & Zertifikate zu sammeln. Bzgl. sich verkaufen können gibt es vielfältige Ratgeber im Internet oder ansonsten auch Kurse.


jomaster schrieb:
Meine Familie sagt geh studieren, heute wird man ohne Studium für die meisten Stellen doch gar nicht genommen.

Das ist eine (wenig qualifizierte) Plattitüde.

Zum Einen scheinst du mir ein Praktiker zu sein, ein erfolgreiches, ordentliches Studium würde ich also in Frage stellen. Mit erfolgreich und ordentlich meine ich einen qualifizierenden Abschluss an einer ordentlichen, höheren Bildungsinstitution - also nicht einen 12 Monate Fernkurs.

Zum Anderen willst du doch auch in der Praxis arbeiten. Es gibt kein "SysAdmin"-Studium und selbst FHs (und wenn man da nicht gerade an eine der größeren/qualitativen geht, ist das bzgl. Qualität schon das untere Ende) sind bedeutend theorielastiger als jeder Ausbildungsberuf. Praxislastig im Vergleich zu einem Universtitätsstudium ja, aber nicht im Vergleich zu einer Ausbildung.

Es gäbe also gar kein Studium, was überhaupt thematisch passen würde. Sysadministration ist zu praktisch und nicht komplex genug für ein Studium. Da gibt es schlicht und einfach nicht genügend Theorie um ein Curriculum zu füllen.
Letztendlich liegt die Schwierigkeit in der Systemadministration ja auch nicht in der Administration einzelner Systeme, da tut der SysAdmin streng genommen ja nichts anderes als Software anderer zu benutzen. Die Schwierigkeit liegt ja darin, dass es immer um vernetzte Systeme in der Praxis geht, d.h. man muss eine große Praxisnähe haben und innerhalb dieser adäquate Lösungen für stark voneinander abhängige Systeme/Dienste finden. Oder sehr häufig ja auch Fehler im System finden, was noch praxislastiger ist und Erfahrung voraussetzt (weil der SysAdmin streng genommen ja eben ein "User" ist, wird er ja nicht einen Bug im Programm fixen, sondern Fehler die bei der Vernetzung von Systemen/Diensten auftreten, also Fehler in der Anwendung verschiedener Softwarelösungen).


cartridge_case schrieb:
Und dann? Wieso sollte sich dann plötzlich dein Aufgabengebiet ändern? Sie scheinen ja, so wie es ist, zufrieden zu sein. Du machst deine Arbeit gut und die zahlen ausreichend wenig dafür. So liest sich das.

Das würde ich (siehe oben) auch genauso sehen. Mehr engagieren (siehe oben) oder nochmal mehr engagieren + neuen Job suchen (weil es natürlich einfacher ist, mit neuen Skills & "Selbstverkaufstalent" bei einem neuen Unternehmen zu punkten als beim bisherigen alle Wichtigen zu überzeugen, dass sie mit ihrer aktuellen Einschätzung falsch liegen).



Bzgl. Zertifikate bin ich schon etwas Länger aus dem Metier raus, aber CCNA, CCAI (Cisco) und MCSE, MCSA (MS) waren mal so die "Standard-Anlaufstellen". CCNA ist Netzwerkgedöns und AI der Academy Instructor, das hatten damals viele Bekannte die z.B. Personal-/Projektverantwortung wollten.
 
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cartridge_case schrieb:
Wo willst du hin? Was willst du genau? Wissen das die Arbeitgeber? Kannst du das auch?

Nächstes Ziel wäre erstmal Sysadmin um da weitere Erfahrung zu sammeln und danach eigentlich etwas mit Projekt/Personalverantwortung. Wurde auch so beim Einstellungsgespräch kommuniziert. Naja, noch nicht, aber ich komm auch nicht an die nötige berufliche Erfahrung ran.

@ascer

Vielen Dank für deinen Beitrag, hat mir viele wichtige Infos geliefert.

(1) du lässt es mit dir machen und bist günstig genug --> ist glaube ich ausschlaggebender Punkt

Zum Thema studieren noch eine Frage: bei mir wird an der örtlichen FH ein berufsbegleitendes Studium zum IT-Projekt und Prozessmanager angeboten. Das habe ich mir auch überlegt zu machen. Fand den Vortrag dazu recht interessant, aber doch sehr zeitaufwendig.

Lohnt sich sowas vielleicht mal eher als den Weg mit CCNA, CCAI, MCSE und MCSA zu gehen? Wäre ja eine Menge theorethisches Wissen, dass man auch direkt in der Praxis mit nutzen könnte während man lernt. Oder fällt das ganze in die Kategorie kein ordentlicher Abschluss?
 
jomaster schrieb:
Zum Thema studieren noch eine Frage: bei mir wird an der örtlichen FH ein berufsbegleitendes Studium zum IT-Projekt und Prozessmanager angeboten. Das habe ich mir auch überlegt zu machen. Fand den Vortrag dazu recht interessant, aber doch sehr zeitaufwendig.

Vorab gilt es folgendes zu bedenken: jedes Studium, welches nicht zeitintensiv ist (z.B. die tollen BA/MA Fernstudiumsangebote, wo einem ein Abschluss in 24 oder gar 12 Monaten und Dergleichen versprochen wird), kann man direkt die Toilette runterspülen. Ein Studium ist einzig dazu da, die höchstmögliche, theoretische Bildung (bei FH/dual im Verbund mit Praxis) zu vermitteln.
Deshalb wird ein Studium ja auch nicht als Berufserfahrung gewertet, weil es eben eine hochwertige Spezialisierung in einem bestimmten Fachbereich (nicht Beruf!) darstellt.

Wenn man da also etwas findet, was "easy going" ist, dann kann mans auch gleich sein lassen. Für die Praxis bringt eine Ausbildung oder speziell Meister/Techniker/... definitiv mehr und im Vergleich zum "richtigen" Akademiker stinkt man mit einem "easy going"-Studium natürlich ab.

Das ist auch einer der Gründe, warum es (besonders in den USA, weil der Unterschied da noch viel heftiger ist als hierzulande) ja auch einen Run auf "gute" Universitäten. Stark(!) pauschalisiert kann man sagen, wer etwa einen Abschluss der LMU hält, dem dürfte seine berufliche Zukunft ziemlich gesichert sein. Bei der nächsten Dorf-FH um die Ecke sieht das selbstverständlich anders aus.
Es studieren mittlerweile ja so viele Menschen wie noch nie zuvor. Tendenz steigend.

Vakanzen für Akademiker wachsen ja auch nicht auf Bäumen. Wer in der Theorie nicht mithalten kann, der wird später auch keinen "typischen Akademikerberuf" bekommen und dann hätte man sich das Studium auch gleich schenken können und sich ordentlich in der Praxis bilden.
Bestes Beispiel (zahlenmäßig stärkster Studiengang) ist da BWL. Die meisten Absolventen pro Jahrgang, aber wie viele Vakanzen für die gibt es später im Beruf?
Nur ein Bruchteil wird da später tatsächlich ins Management, Controlling, Consulting, ... gehen. Der Rest wird fachfremd arbeiten und hätte sich das ganze größtenteils sparen können.


Nun konkret zu dir: bei deinen Vorstellungen und Skillset hätte ich Bedenken, inwiefern Theorie aus dem Studium zu dir passt, dich überhaupt interessiert und ob du damit auch zurechtkommst. Bei dir hört sich mir das eher nach typischen Praktiker an. Wenn da deine Kompetenzen liegen (wirst du selbst besser wissen), dann würde ich auch in dem Feld bleiben.
Schlicht und einfach schon deshalb, weil einem Theorie liegen und es einem auch gefallen muss, sonst wird man da nie sonderlich gut drin werden.

Zu deiner örtlichen FH kann ich nichts sagen. Höhere Bildungsinstitutionen sind nicht wie etwa Schulen an konkrete, feste Curricula und dessen Ausgestaltung (durch die Bildungspolitik des Landes) gebunden. Innerhalb bestimmter Rahmenbedinungen können die Lehre & Forschung sehr frei gestalten, deshalb unterscheiden sie sich untereinander sehr stark. Sowohl in Qualität als auch generell der abgedeckten Materie.



jomaster schrieb:
Lohnt sich sowas vielleicht mal eher als den Weg mit CCNA, CCAI, MCSE und MCSA zu gehen? Wäre ja eine Menge theorethisches Wissen, dass man auch direkt in der Praxis mit nutzen könnte während man lernt. Oder fällt das ganze in die Kategorie kein ordentlicher Abschluss?

Ich kenne jetzt das Curriculum und die Reputation deiner lokalen FH wie gesagt nicht, aber zumindest die Bezeichnung des Studiengangs hört sich für mich nach Wirtschaftsinformatik mit Fokus Projektmanagement / (Geschäfts-)Prozessmanagement an. Sollte das zutreffen, würde ich vermuten, dass du von jedem Wirtschaftsinformatik-Master der nächsten Uni der sich auf Ähnliches spezialisiert hat ausgestochen wirst. Um Längen. Und konkret für SysAdmin-Tätigkeiten bringt dir das Null, weil du dort dann eher Dinge wie Geschäftsprozessabbildung, Geschäftsprozessoptimierung, Dokumentation, rechtliche Rahmenbedingungen, prozessorientierte Kostenkalkulation usw. lernen wirst. In Verbund mit Projektmanagement, wahrscheinlich auf konkrete IT-Themen angewandt. Also eine ganz andere Ecke, als SysAdmin-Tätigkeiten.

Wenn du ordentliche SysAdmin-Tätigkeiten machen möchtest, dann mach Projekte und Zertifikate. Allen voran sowas wie CCNA. Das war zumindest früher eines der Basic-Standards, die ja quasi jeder hatte ( Schrägstrich haben musste). Da fragst du eventuell besser noch mal ganz konkret hier im Forum. Derzeitige SysAdmins werden bzgl. Zertifikaten sicherlich noch zielgerichteter antworten können als ich. Bin aus dem Metier wie gesagt schon länger raus.
Wenn du auch gerne Team-/Personalverantwortung mit rein mischen möchtest, vielleicht mit CCAI o.Ä. ergänzen - je nach Fokus. Dann konkret für Linux oder Microsoft weitere raussuchen.
Ich persönlich fand Linux immer interessanter. Zum Einen weil man mit Microsoft ganz schnell in den Standard-0815 "ich administriere jetzt ein paar Office-PCs" Jobs landet (da gibt es einfach nominell am meisten Bedarf) und zum Anderen weil man unter Linux eher in interessante Bereiche vorstößt: Networking & Firewallserver z.B. fand ich immer spannend. Da kommt dann auch viel eher an Jobs bzgl. Netzwerktopologie planen, Proxy-/Firewallserver einrichten, Security-Aspekte, verschiedene Standorte per VPN verbinden usw.

Würde da aber wie gesagt nochmal "echte" SysAdmins dann ganz konkret fragen. Ich hab das nur als "Nebenjob" gemacht früher. War zwar erfolgreich, aber habe dann alles an den Nagel gehängt, weil mich Theorie mehr interessant und bin dann studieren gegangen.

Wenn du allerdings generell etwas anderes als SysAdmin machen möchtest, dann natürlich nicht. Musst du dir halt überlegen. Wenn du Lust auf Projektmanagement / Wirtschaftsinformatik usw. hast, dann sind SysAdmin-Skills natürlich nicht der richtige Weg und damit Zertifikate & Co. irrelevant.
 
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Klassische Administratoren werden gerade wegdigitalisiert (Docker, Kubernetes; Containervirtualisierung) und durch App Stores und ähnliche geschlossene Ökosysteme ersetzt. Ich gebe dem Berufsbild in der bestehenden Form noch 5, maximal 10 Jahre.
TL;DR: Ein iPad wird auch nicht "administriert" sondern "verwendet".

Wenn ich etwas empfehlen sollte, würde ich DevOps vorschlagen. Entwickler (Generalisten aber auch Experten in Nieschenbereichen usw. durch die Bank alles, was "Architekturmodelle" und "Programmieren" und "Selbstorganisation" kann), die sich immer mehr mit Operations, speziell der Containererstellung und den Store-Ökosystemen und alles, was damit verbunden und dazu notwendig ist (Release Management, Continuous Integration / Continious Delivery, usw.), auskennen gehört die Zukunft.

Edit: Oder IT-Sicherheitsspezialisten. Es wird immer notwendiger seine Infrastruktur zu schützen und sich gleichzeitig immer mehr zu vernetzen. Die Quadratur des Kreises sozusagen. Wer es schafft 45 Berufsjahre unfallfrei zu überstehen hat sich dann seine Rente auch wirklich verdient :D
 
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@ayngush: ja, deshalb würde ich in dem Umfeld auch immer noch Linux, Networking, Security usw. interessanter finden. Da kann man sich dann mit entsprechender Qualifikation eben immer in Netzwerktopologie, Serveradministration von größeren Clustern, Firewallzeug usw. austoben. Spezialisierter Kram eben für Cloud, vernetzte Systeme mit Hochverfügbarkeit, IoT oder auch HPC. In all den Bereichen wird der Administrationsbedarf imho auch min. auf absehbare Zeit immer weiter steigen. Den typischen (Windows-)Admin der im lokalen Betrieb seine 100 Office-PCs managed (um mal das typische, klischeehafte Bild zu skizzieren) wird es in der Tat nicht mehr so lange geben.
 
Vllt wäre ja ein Studium im Bereich IS/IT-Sicherheit was für dich. Da sollte man immer Arbeit finden und vor allem auch spannende.
 
ascer schrieb:
Den typischen (Windows-)Admin der im lokalen Betrieb seine 100 Office-PCs managed (um mal das typische, klischeehafte Bild zu skizzieren) wird es in der Tat nicht mehr so lange geben.

Und was ist mit dem klassischen (Windows-)Admin der im lokalen Betrieb seine 100 Windows-Server managed?
 
Den auch nicht mehr. Für was braucht man zukünftig noch Server?
MS Exchange 2016 z.B. ist mit Ach und Krach nochmal als on Premises Lösung herausgegeben worden. Ursprünglich vorgesehen war, dass Exchange nur noch im Azure als Service zur Verfügung stehen sollte. Und so wird es mit dem nächsten Office, dem nächsten Exchange, dem nächsten SQL Server usw. sein. Für was brauchst Du dann noch 100 Windows Server? Und wenn man die Server nicht mehr braucht, für was braucht man dann die Serveradministratoren?
 
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@crashbandicot: Der auch, siehe Post von ayngush.

Der einzige Unterschied ist, dass der Admin im größeren Betrieb mit 100 Servern im Vergleich zum kleinen mit 100 Clients in diesem Beispiel seinen Job 3-4 Jahre länger behalten wird. Schlicht und einfach weil der Betrieb größer ist und die Aufgabenstellung damit komplexer, d.h. der Admin mit den 100 Servern wird in aller Regel deutlich spezialisierter sein.

Wir sehen diese Entwicklung ja auch nicht erst seit Cloud, großen Clustern, IoT, KI & Robotik. Diese Entwicklung gibt es doch schon seit Jahrzehnten -> einfache Tätigkeiten sterben aus, weil sie durch effizientere ersetzt werden und das geht häufig damit einher, dass man nur noch weniger Mitarbeiter (da spezialiserter) benötigt.

Bisher war es nur lediglich so, dass sich in anderen Feldern (worauf die Leute auch realistisch gesehen umstellbar / umschulbar waren) wieder neuer Bedarf entwickelt hat, weil dort neue Vakanzen entstanden.

Das wird auf absehbare Zeit halt nicht mehr der Fall sein.
Wenn im Beispiel eines Admins großflächig auf dezentrale Cloudservices umgestellt wird, dann werden - um bei diesem Beispiel hier zu bleiben - die typischen Windows-Admins entlassen. Deren Aufgabengebiet wird Stück für Stück überflüssig und natürlich können sie sich in Spezialiserung nicht mit dem Azure / Google Cloud / VMWare / ... Admin messen. In der Masse meine ich. Sobald ein derartig effizienteres System kommt, brauchst du von vorher beispielsweise 100 Admins im größeren Schuppen hinterher vielleicht noch 20. Und du wirst selbstverständlich nur die fähigsten nehmen, die der Spezialisierung auch gewachsen sind. Oder direkt Externe, die sich darauf schon unlängst spezialisiert haben.
 
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Gut dass es in meinem Aufgabengebiet weiterhin keine Cloud-Lösungen geben wird. Ansonsten stimme ich euch teilweise zu. Der einfache Admin kann aussortiert / durch Automatiken ersetzt werden, der fähige bleibt bestehen und betreut die Automatiken.
 
crashbandicot schrieb:
Gut dass es in meinem Aufgabengebiet weiterhin keine Cloud-Lösungen geben wird.

Ich kenne zwar deinen Bereich nicht, aber ich glaube das Hunderprozentig auszuschließen ist sehr naiv. So denken viele - und die Meisten irren.

Ich beispielsweise spezialisiere mich auf Robotik und künstliche Intelligenz. Komplexe Entwicklungs- und Forschungstätigkeiten sind sicherlich schwer(er) zu automatisieren, aber ich finde es schon immer "süß", wenn andere in diesem Bereich davon ausgehen, sie wären in einem zukunftssicheren Job.
Ich gehe fest davon aus, dass auch meine Tätigkeit einst automatisiert werden kann. Nur vielleicht noch nicht so schnell wie andere.


crashbandicot schrieb:
Der einfache Admin kann aussortiert / durch Automatiken ersetzt werden, der fähige bleibt bestehen und betreut die Automatiken.

In der Tat. Und in der Zeit von globalen Märkten usw. sind die Expansionsgrenzen langsam erreicht, man macht mehr Profit und generell mehr/bessere Produkte hauptsächlich durch bessere, effizientere Arbeitsumgebungen. Da fällt der einfache Arbeiter raus. Größtenteils zumindest kurz- und mittelfristig auch ohne Chance woanders einzusteigen, weil die Anforderungen steigen und die Zahl der Vakanzen sinkt.
 
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