Aktivrente eure Meinung

Wird die Aktivrente die Gehälter von normalen Beschäftigten unter Druck setzen?

  • Ja

    Stimmen: 16 21,6%
  • Nein

    Stimmen: 40 54,1%
  • Teilweise

    Stimmen: 6 8,1%
  • Enthaltung

    Stimmen: 12 16,2%

  • Umfrageteilnehmer
    74
_killy_ schrieb:
- nimm 10 Jahre und du hast 600 Millionen an Vorstandsgehälter gespart.
Sorry, aber das ist schlicht unseriös.

Du sprichst von Milliardeneinsparungen ohne irgendwelche Belege, denkst dir dann die Zahl von 300k€ pro Jahr für Vorstandsgehälter aus (Quelle?) und multiplizierst die über einen beliebigen Zeitraum.

Die Leistungsausgaben der GKV ingesamt lagen 2024 bei über 312 Milliarden Euro. Quelle.
Das waren schon mal >23 Milliarden mehr als im Jahr 2023.
Deine 60 Millionen Euro (ausgedachte) Einsparung pro Jahr an Vorstandsgehältern ist selbst gegenüber dem Anstieg(!) der Leistungsausgaben verschwindend gering. Du hättest mit der Entlassung der Vorstände nicht mal 0.3% des Anstiegs(!) ausgleichen können.
Und es ist natürlich nicht so, dass du mit der Zusammenlegung das komplette obere Management zusammenstreichen kannst. Es würde ein riesiger Konzern entstehen, der auch entsprechend geleitet werden muss. Das kannst du nicht einfach auf allen Ebenen mit 100 multiplizieren und plötzlich ist der kleine Teamleiter für 600 Leute statt für 6 Leute zuständig. Das sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.

Ja, Fusionen können sinnvoll sein und finden deshalb auch laufend statt. Dass das nur relativ langsam geht, hat Gründe, die nicht verschwinden, wenn man sich irgendwelche Zahlen ausdenkt.

_killy_ schrieb:
Okay - weiter unten steht die Tariftabelle für Pflegehelfer und -kräfte
Bitte was?
Von dir verlinkt ist Entgelttabelle des TVöD-P in verschiedenen Versionen der letzten Jahre. Das ist alles für Pflegekräfte, aber eben mittlerweile auch für Notfallsanitäter etc. gültig.
Hier sind die Eingruppierungen für Pflegekräfte zu finden. Erst mit dreijähriger Ausbildung wird man in P7 eingruppiert, mit einjähriger Ausbildung nur P6. Mit Fachpflege-Weiterbildung kommst du vielleicht auf P9 und das sind in der Regel dann schon Pflegekräfte aus spezialisierten Bereichen (Intensivpflege, Psychiatrie, ...). Alles darüber sind Leitungspositionen.

Du findest dort auch die Median-Bruttogehälter nach Bundesland, für "normale" Krankenpfleger liegt das bei 3800-4200€.
 
@Web-Schecki
Etwas Geld ließe sich mit einer Zusammenlegung der Krankenkassen bei den Verwaltungskosten sparen, aber davon wird zu oft ein viel zu großer Effekt erwartet. Ich hatte für einen Beitrag Ende 2024 in einem anderen Thread mal Zahlen für 2022 herausgesucht.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass man bei den Verwaltungskosten realistisch 1/3 einsparen könnte, was für 2022 etwa 3,8 Mrd. Euro bedeutet hätte. Damals lagen die Leistungsausgaben für 2022 bei 283,7 Mrd. Euro und die für 2025 prognostizierten Leistungsausgaben der GKV bei 341 Mrd. Euro. -> alter Thread

Ja, ein paar Milliarden würden dadurch zusammenkommen, aber angesichts des Umfangs der Leistungsausgaben wird dadurch kein Beitragssatz sinken.

Die großen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung ist das Missverhältnis der Beitragseinnahmen und Leistungsausgaben sowie die versicherungsfremden Leistungen. Das Gleiche gilt auch für die Rentenversicherung. Quellen dazu sind in dem verlinkten Beitrag.
 
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@Web-Schecki

Das Thema GKV hab ich auch nicht aufgemacht - nur ist die Zusammenlegung der GKV Versicherungen als erster Schritt deutlich sinnvoller, als PKV & GKV zusammen legen zu wollen. Da würde der Staat auf diverse rechtliche Probleme treffen. Diese Barriere gibt es bei der GKV Zusammenlegung nicht in dem Maße.

Zurück zum Thema Rente!

Frau Bas hat aktuell beim Deutschen Arbeitgebertag gezeigt, dass sie kein Plan von dem hat, was sie erzählt. Mit ihrem Satz "Wir finanzieren diese Haltelinie aus Steuermitteln. Sie belasten damit die Beitragszahler nicht" hat sie entsprechend für Gelächter gesorgt. (Quelle) Sie selbst hat es nicht verstanden - oder will es nicht verstehen. Die Steuermittel fallen halt nicht vom Himmel - sondern werden ebenfalls durch die Beitragszahler & Unternehmen erwirtschaftet. Sie belasten somit sehr wohl die Beitragszahler ... nur halt in der Einkommenssteuer.

Frau Bas nächster Schuss in den Ofen: "Wir müssen uns verändern. Veränderung braucht Vertrauen. Wo Vertrauen fehlt, da entsteht Verunsicherung." (Quelle) Mit der Aussage hat sie komplett Recht - nur zieht sie die absolut falschen Schlüsse. Die Menschen wollen nicht mehr belogen werden bei dem Thema Rente oder zum Sozialstaat allgemein. Sie wollen Reformen und keine Umverteilungsversprechen. Die SPD verspricht seit Jahren die Umverteilung und verliert dadurch immer noch mehr Wählerstimmen. Die Wähler wissen, dass Umverteilung nicht die Lösung sein kann. Sie vertrauen der SPD nicht mehr zu, wirklich Lösungen zu liefern - die versprochenen Umverteilungen wählen sie nämlich ab.

Frau Bas könnte bspw. ja auch mal die Kritik am Rentenpaket ernst nehmen. Nicht nur die CDU Jugend findet die Haltelinie nach 2031 für nicht finanzierbar, sondern auch die diverse Ökonomen halten das jetzige Rentenpaket für zu teuer. (Quelle)
 
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_killy_ schrieb:
Sie belasten somit sehr wohl die Beitragszahler ... nur halt in der Einkommenssteuer.
1. Teil korrekt. 2. ist wie so oft polemischer Unfug. Es belastet jeden Steuerzahler. Egal ob natürliche oder juristische Person, egal um welche Steuer es sich handelt. Die Rentenlücke wird NICHT aus den Einnahmen bestimmter Steuern gefüllt. Du machst dich über Frau Bas lustig und behauptest, sich verstünde es nicht. In dem Thread sind unzählige Beispiele, die aufzeigen, das du genauso wenig von der Materie etwas verstehst.

_killy_ schrieb:
Sie wollen Reformen und keine Umverteilungsversprechen. Die SPD verspricht seit Jahren die Umverteilung und verliert dadurch immer noch mehr Wählerstimmen.
Die Menschen wollen sehr wohl Umverteilung. Und zwar in die entgegengesetzte Richtung zu dem, wie es nun seit Jahrzehnten läuft. Es muss endlich wieder Geld von oben nach unten verteilt werden und nicht mehr von unten nach oben. Die Schere zwischen Arm und Reich läuft immer weiter und vor allem immer schneller auseinander. Während Arme und Normalverdiener während/nach Corona deutliche Einkommens- und Vermögensverluste hinnehmen mussten (inflationsbereinigt), ist das Vermögen der Reichen und Super Reichen im gleichen Zeitraum deutlich angewachsen. Die SPD verliert nicht Wähler, weil sie verspricht umzuverteilen, sie verliert Wähler, weil sies verspricht aber nicht hält! Wenn hier wer komplett falsche Schlüsse zieht, dann du. Und zudem komplett vorbei an der Realität deine Meinung zum Fakt verklärst. Das Rentenpacket, so falsch es ist, ist zudem auch keine Umverteilung...

PS: Deutschland ist in der EURO Zone mit Österreich mit ziemlichem Abstand Spitzenreiter beim Gini Koeffizienten in Bezug auf Vermögen. Weltweit steht Deutschland hier ebenso schlecht dar. Beim Einkommen steht es etwas besser da, gehört aber auch dort zu den unrühmlichen Spitzenpositionen.
 
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_killy_ schrieb:
Mit der Aussage hat sie komplett Recht - nur zieht sie die absolut falschen Schlüsse. Die Menschen wollen nicht mehr belogen werden bei dem Thema Rente oder zum Sozialstaat allgemein. Sie wollen Reformen und keine Umverteilungsversprechen. Die SPD verspricht seit Jahren die Umverteilung und verliert dadurch immer noch mehr Wählerstimmen. Die Wähler wissen, dass Umverteilung nicht die Lösung sein kann. Sie vertrauen der SPD nicht mehr zu, wirklich Lösungen zu liefern - die versprochenen Umverteilungen wählen sie nämlich ab.
Naja, das Problem ist ja nicht, dass man dort reinen Wein einschenken würde, sondern eher Essig. Und da bin ich mir nicht mehr so sicher ob die Mehrheit das dann wirklich so wollen würde. Denn das, was man fast 50 Jahre lang an notwendigen Reformen im Rentensystem angesichts der demografischen Entwicklung versäumt hat, lässt sich nicht mehr so einfach mit ein paar Milliarden richten.

Ich denke die Emotionalität und der Wunsch nach massiver Umverteilung beim Thema Rente hängen vor allem damit zusammen, dass sie als das letzte große Versorgungsversprechen des Staates wahrgenommen wird; in einer Welt die von immer größerer ökonomischer Unsicherheit, brüchigen Identitäten und dem Gefühl geprägt ist, dass das "goldene“ Nachkriegszeitalter in West- und Mitteleuropa mit seinem bislang einmaligen Wohlstand für die breite Masse allmählich zu Ende geht. Das ist vielleicht auch ein Grund dafür, warum beispielsweise in Frankreich eine fast schon enthemmte Aggression bei vielen jungen Menschen zutage tritt, wenn eine Rentenreform angekündigt wird, selbst wenn sie im Kern sogar gerade die jungen Menschen nicht weiter belasten würde.

Deshalb bleibe ich bei meiner pessimistischen Sicht dass es ernsthafte Reformen erst geben wird, wenn eine zusätzliche Finanzierung praktisch nicht mehr möglich ist, auch nicht über neue Schulden, "Sondervermögen" und höheren Abgaben/Umlagen. Wann dieser Zeitpunkt eintritt ist schwer zu sagen, weil das stark von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung abhängt, ich würde grob auf die Mitte der 30er Jahre tippen.
 
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Wenn die Reformen erst 2035 kommen, dann sind die Boomer schon in Rente und wir haben dann ein 1:1 Verhältnis von Beitragszahler zu Rentner.

Das Aufbegehren der Jungen Union & Ökonomen ist deshalb wichtig. Ein "weiter so" darf es nicht geben. Sonst haben wir bei der nächsten Bundestagswahl eine AfD die jenseits der 50% liegt ... einfach weil die Menschen es Müde sind, dass die Politiker nicht handeln. Die AfD bietet hierfür auch keine Lösung an, aber die Protestwähler nehmen einfach zu.
 
Oder wir haben so viel "Glück" und bekommen eine biologische Lösung für das Rentensystem über eine neue Pandemie oder Krieg. Mit Corona hatten wir die Chance ja verstreichen lassen.

Und ja, das ist ziemlich zynisch aber leider aus der Vergangenheit betrachtet gar nicht so unrealistisch.
 
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Ganz aktuelle Meldung. Da bekommste doch das große Kotzen. Betriebsrente fällt für mich unter private Vorsorge weil ich am Ende auf mehr Gehalt verzichten.

https://www.focus.de/finanzen/betri...tet_db3b7562-3060-420e-b2f8-5a1e0070b05c.html

Und genau das ist das Problem an der ganzen Scheiße man macht Pläne spart sich was vom Mund ab und ist ganz oft am Ende der Depp wenn man darauf angewiesen ist.

Und auf der anderen Seite sind genug Leute die eh nicht wissen was Sie mit der ganzen Kohle anfangen sollen und es immer noch mehr wird....
 
Skysnake schrieb:
Ganz aktuelle Meldung. Da bekommste doch das große Kotzen.
Warum denn das nur, soweit ich weiß, ist das Konstrukt eine freiwillige Leistung. Falls dein AG das halt so macht, musst du dir wohl einen anderen suchen...
 
Skysnake schrieb:
Und genau das ist das Problem an der ganzen Scheiße man macht Pläne spart sich was vom Mund ab und ist ganz oft am Ende der Depp wenn man darauf angewiesen ist.

Da kann ich dir nur Recht geben. M.E. nach sollten solche Renten auch im Alter steuerfrei sein - da man selbst vorgesorgt hat. Nur so kann man die Menschen davon überzeugen, auch die Rentenlücke eigenverantwortlich mit zu schließen.
Aber so kassiert der Staat einfach nur immer fleißig mit.

Skysnake schrieb:
Und auf der anderen Seite sind genug Leute die eh nicht wissen was Sie mit der ganzen Kohle anfangen sollen und es immer noch mehr wird....

Und? Umverteilung funktioniert nur im begrenzten Maße - wir haben schon extrem hohe Steuern. Du kannst natürlich die Superreichen komplett enteignen - dann fehlt dir als Staat aber wieder im 2ten Jahr das Geld.

Dem Staat stehen mehr als genug Steuermittel zur Verfügung. Die absolute Schande ist doch, dass selbst per Sonderschulden - es immer noch Löcher im Bundeshaushalt gibt, die nicht gedeckt sind. Da werden 1.000 Milliarden als Schulden aufgenommen und es fehlt dann immer noch an Geld.
Dieser Staat hat wirklich kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabeproblem. Sonst hätten die Sonderschulden eine deutliche Wirkung im Bundeshaushalt gezeigt. Das Geld ist aber komplett "konsumiert" worden.
 
Skysnake schrieb:
Und ja, das ist ziemlich zynisch aber leider aus der Vergangenheit betrachtet gar nicht so unrealistisch.
Nein, eben nicht, selbst wenn wir es rein machiavellistisch betrachten:

Die letzte große Pandemie mit relevantem demografischem Einfluss war die Spanische Grippe, die hauptsächlich junge Menschen dahinraffte. Kriege dezimieren ebenso vor allem die jungen Jahrgänge. Gut, wir könnten die "russische Taktik“ anwenden und alle Unproduktiven in die Drohnenschwärme schicken, dafür fehlt aber der Graben (Frankreich hat keine Lust mehr) und letztlich haben wir glücklicherweise auch ein anderes Verständnis von Gesellschaft und deren Mitwirkung.

Es gibt bedauerlicherweise keinen Exit, keinen Shortcut für das Rentenproblem. Was mehr als 50 Jahre lang versäumt wurde, ist nicht mit einem Fingerschnippen wieder ins Lot zu bringen.
 
Deswegen ja die "Chance" bei Corna hatte es die Alten getroffen nicht die Jungen.

Und das mit Russland habe ich mir mal verkniffen. Aber an und für sich trifft es den Punkt auf den Kopf. Wobei ich es schon krass finde wie wenig darüber berichtet wird und vor allem kritisiert.
 
Vom Gesundheitsrisiko: ja

Aber von der Entwicklung und dem Leben:
Dann frag mal die damals 16-20 jährigen wie cool Lockdown & Co waren für ein halbes Jahr und dann nochmal in dem darauffolgenden Winter.

Im Haus mit Garten: okay

Als Jugendlicher ohne Freizeit-, Kultur- & Nachtleben?!? War sicherlich für die betroffenen richtig Scheisse.
Oder auch als Erstsemester den Uni-Start... und/oder alleine in der 1 Zimmer Wohnung (ohne Balkon)...
 
Ich meinte jetzt eher vom Schlag eines Staates wie Russland der sich im Krieg eines Teiles seiner Bevölkerung entledigt könnte an sich auch ne Pandemie wie Corona nutzen um sein Rentenproblem zu lösen.

Oder meinst du nicht? Die oberen zehntausend können sich ja individuelle Behandlung leisten. Vor allem in nem Unrechtsstaat kannste mit dem entsprechenden Kleingeld nen Bett für sich frei machen.
 
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