Web-Schecki schrieb:Leute mit Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze zahlen ja ebenfalls Steuern?! Den Punkt verstehe ich nicht...
Natürlich tun sie dies - es geht um den Punkt, dass es kein Sinn macht - die Rentenversicherungsbeiträge auf alle Einkommen zu erheben ohne Beitragsbemessungsgrenze. Damit steigt zwar die Einzahlung - ebenfalls aber auch die Auszahlungsverpflichtungen. Die Einkommen dienen dennoch der Finanzierung der Rentenkasse, da sie der Einkommenssteuer unterliegen. Gerade die Spitzenverdiener zahlen ja Spitzensteuersatz, Soli und wenn sie sich erdreisten noch mehr zu verdienen dann auch noch die Reichensteuer auf ihr Einkommen.
Ebenfalls tragen die Spitzenverdiener durch ihr höheren Konsum auch eine größere Zahl-Last bei der Mehrwertsteuer ... wer sich regelmäßig nen neuen Porsche kauft ... der zahlt auch viel Steuern.
@ShiftC
Machen wir mal die Rechnung etwas einfach:
-> wir unterstellen, dass alle Beiträge sowie Auszahlungen auf dem jetzigen Niveau eingefroren werden
-> bei 50.493 Euro Jahresbrutto bekommst du 1 Rentenpunkt in Wert von 40,79
-> auf 50.493 Euro zahlst du 4.695,85 Euro in die Rentenversicherung + gleiche Summe von Arbeitgeber - macht 9.391,70 Euro pro Jahr
-> bei 45 Beitragsjahren hast du in Summe 422.626,41 Euro eingezahlt
-> als Gegenwert hast du 40,79 Euro Rentenpunkte a 45 Jahre gesammelt, was eine monatliche Rente von 1.835,55 Euro entspricht
-> pro Jahr wäre dies eine Rente von 22.026,60 Euro
-> 422.626,41 Einzahlung / Rente = 19,19 Jahre nach Renteneintritt würdest du entsprechend mehr heraus bekommen
Dies ist aber die "optimale" Berechnung. Wenn du jetzt noch die ganzen staatlichen Geschenke an die Rentner berücksichtigst, so kommt man auf einen viel geringeren Break-Even.
Die Unterdeckung der Rentenkasse ist halt nicht aus dem Nichts gekommen, sondern auch mit staatlich verschuldet. Das Verhältnis zwischen eingezahlten Beiträgen vs Auszahlungen passt seit Jahrzehnten nicht mehr und wird sich noch deutlich verschlimmern, wenn die Boomer in Rente gehen.
Spannend finde ich, dass bei der Aktivrente noch Beiträge zur Arbeitslosenversicherung anfallen sowie Beiträge zur Rentenversicherung. Wer über das 65 Lebensjahr hinaus noch arbeitet ... und dann doch "arbeitslos" wird - kann m.E. nach gar keine Arbeitslosenbezüge mehr erhalten, sondern bekommt direkt die gesetzliche Rente. Und wenn Beiträge zur Rentenversicherung abgeführt werden, dann müssten ebenfalls auch Rentenpunkte gesammelt werden.
Der Staat geht davon aus, dass knapp 40.000 Rentner das Angebot der Aktivrente annehmen (Quelle). Das ist nun wirklich ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wir brauchen deutlich mehr Beschäftigte die Einzahlen sowie ein Aufbau eines kapitalgedeckten Fonds.