Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
gaunt schrieb:
Und kommt doch einer, jung dynamisch und passt 100%, und dann will er zuviel Geld. Grund genug wieder die Fachkräftefahne zu schwenken;)
Ich habe auch nicht schlecht gestaunt, als mir ein Jobcoach sagte, dass ich bei meinen Qualifikationen und Kompetenzen mindestens 50k p/a fordern kann ... sowas kann man vieleicht machen, wenn man in dem Bereich einschlägige Erfahrungen hat und evtl. schon bekannt ist. Aber als Quereinsteiger fände ich diese Forderung nur dumm-dreist.
Dementsprechend habe ich dem Coach auch nur gesagt: "50k ... ne vergiss es, ich will den Job schon haben".

Ich bin gerade schon dabei, ein paar Showcases zu basteln ... leider habe ich dafür nur Bildungsinhalte zur Verfügung.
Aber zwei kleine Projekte kann ich detailiert darstellen ... eine Fragebogenentwicklung nebst Testingphase und eine "Datenbank" als Entscheidungshilfe für Mitarbeiterbindene Maßnahmen.
Nebenbei arbeite ich seit ein paar Monaten an Unterrichtskonzepten zu verschiedenen Themen, mit denen ich mich gerne bei privaten Bildungsträgern bewerben würde.

IT ist leider überhaupt nicht mein Ding ... nicht falsch verstehen - ich benutze Computer und find die auch unheimlich praktisch ... nur mit Programmierung habe ich eben keinen Vertrag. Ich muss aber auch sagen, dass "IT" so ziemlich der schwammigste Tätigkeitsbereich ist, den ich bisher gesehen habe ... ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was da alles dazugehört.

HR Fuzzies habe ich schon so einige kennengelernt. Zum Beispiel im Rahmen des "Datenbank"-Projektes (Personalchef des Unternehmens war der Auftraggeber) oder als Dozenten in verschiedenen Kursen.
Eigentlich waren das immer ganz normale Menschen ... ein bisschen splienig was positive Formulierungen angeht (ich fühle mich auch nach einer "Freistellung" schlicht gekündigt, auch wenns etwas angenehmer klingt), aber das ist dann halt so ... ich kann "mathematisch" ... da wird BWLerisch doch nicht so das große Problem sein ... ich fands nur immer auf eine fast niedliche Art und Weise lächerlich. "Sich selbst in die Tasche lügen" triffts ganz gut.
"Das Glass ist halb voll" oder "halb leer" ist was anderes, aber wenn das Glass definitiv leer ist (oder kaputt), dann muss man das nicht noch als "frohe Botschaft" verpacken ... soviel Wahrheit sollte selbst der Senior-Chef vertragen.
Für alles mögliche ist zu wenig Zeit eingeplant, aber auf Formulierungsorgien, die teilweise Stunden dauern darf man nicht verzichten? Bitte wieder nicht falsch verstehen, solange an etwas positive Aspekte dran sind, hebe auch ich diese hervor .. aber ich halte Formulierungskapriolen schlicht für unnötig, wenn damit nur ein "Unfall" schöngeredet werden soll.
Auch Aktionären muss man sagen können, dass für die 2% mehr Rendite 150 Menschen entlassen werden mussten oder man seinen Müll eben nun nicht mehr recycelt sondern einfach ins Meer kippt ... wer das nicht abkann, der darf eben keine Aktien kaufen.
 
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Aber als Quereinsteiger fände ich diese Forderung nur dumm-dreist.
Hmm, steigst du aber zu niedrig ein wird jeder Personaler sagen, dass du kein vertrauen in deine Fähigkeiten hast und wird dich aussortieren. Wenn jemand auffällig billig ist dann muss mit dem was nicht stimmen.
Ich denke wenn du dich als Mathefutzi auf eine angemessene Stelle bewirbst dann dürfte dein Coach mit seiner Hausnummer nicht ganz falsch liegen. Geh wirklich mal mit 45-50k bei größeren und 40-45k bei kleineren Unternehmen ins Rennen. Aber schreibst du da dann z.B. 30k rein dann denkt jeder das irgendwas nicht stimmen kann und wird misstrauisch.

IT ist leider überhaupt nicht mein Ding ... nicht falsch verstehen - ich benutze Computer und find die auch unheimlich praktisch ... nur mit Programmierung habe ich eben keinen Vertrag.
Deswegen ja das BI Thema. Hier musst du dir Gedanken machen wie du Daten ablegst, sie normalisierst damit du Mathematische Modelle füttern kannst, Ergebnisse visualisierst... Programmieren musst du da eher weniger. Allerdings musst du schon einiges an Ausdauer mitbringen um dich einzuarbeiten. Beherrschst du aber erst einmal die Technik als Werkzeug, sind die einzelnen Analyse und Mining Schritte ein Spielplatz deiner mathematischen Fähigkeiten.
 
Ich gehe bei meinen Gehaltsvorstellungen davon aus, was ich zum Leben brauche (aktuell etwas mehr als €700).
Bei 30k Jahreseinkommen gäbs monatlich knapp 2600 Brutto ... netto auf jeden Fall über 1000.
Mir reicht das ;)

Ist Zufriedenheit mit wenig vielleicht mein Problem?

Mit 40k wäre ich überglücklich ... da könnte ich unsere 100m² - Wohnung alleine mieten und nebenbei noch echt gut von leben, auch weil ich dann ja mindestens 8 Stunden weniger Zeit zum ausgeben hätte ;)
Mehr zu fordern halte ich für unangebracht ... meine Fähigkeiten sind in jedem Fall ausreichend (ich kann SPSS nicht nur bedienen, ich kann auch genau erklären, WAS da passiert ... notfalls berechne ich das auch ohne PC), aber ich halte mich nicht für einen Überflieger. Vielleicht wird das als "Mangel an Selbstbewusstsein" interpretiert ... ich bin nicht Hilbert oder Gauss, aber ich kann mit Formeln und Zahlen gut genug umgehen, dass es für jede erweiterte KLR ausreicht, ich "verstehe" Algorithmen gut genug, um sie im Bedarfsfall modifizieren zu können ... ich kann Forschungsprojekte entwickeln, bei denen am ende genau das Ergebnis herauskommt, was Cheffe der Aktionärsversammlung gerne zeigen möchte (da meckert dann nur der Forscher in mir - der mags lieber ergebnisoffen) ... und ich kann dieses Wissen sogar vermitteln.

Ich hatte bisher ein Vorstellungsgespräch an das sich ein Probearbeiten anschloss ... die Stelle habe ich dann nicht bekommen, weil ich laut Verantwortlichem Personaler "für die Arbeit hoffnungslos ÜBERqualifiziert" wäre. Auch meine Aussagen, dass mir der Job dennoch sehr viel Spass macht, ich mit ihm auch auf lange Sicht zufrieden sein würde haben nicht geholfen ... die Meinung, ich würde diesen Job nur "übergangsweise" haben wollen, blieb bestehen.
Ich kam mir vor wie ein Rennfahrer, dem man gerade verboten hat, normale PKW zu fahren.
Als Betreuer im OGS-Bereich wäre ich definitiv länger glücklich und zufrieden, als mit einem drögen Controller-Posten in einem großen Produktionsbetrieb ... der würde mich nämlich nicht nur einfach unterfordern, sondern regelrecht zu tode langweilen. Oder wohlmöglich im "Risikomanagement" einer Versicherung ... ausrechnen, wieviel Beitrag man Opa 0815 aus der Tasche ziehen kann, bevor der sich beschweren darf ... damit käme ich moralisch nichtmal ein paar Monate klar.

Wieviel Geld ich im Job bekomme, das ist für mich eher sekundär solange es Spass macht und erfüllend ist ... Wenn ich einem Kind helfe, das Einmaleins zu lernen oder mit Zirkel und Geodreieck umzugehen, dann ist mir erstmal egal, wie gut ich davon leben kann ... es sollte nur eben etwas mehr sein, als Hartz4.

PS:
Auch in DE muss man eigentlich regelmäßige Bewerbungen nachweisen ... ich schicke die immer auch an meinen SB ... für den ist das so OK. Einmal im Monat bekommt er eine Liste mit den "Früchten" meiner Bewerbungsarbeit (meist steht da 5 - 10 mal "bisher keine Reaktion" ).
Seit ich denen die Wirkung ihrer letzten Maßnahme genauer erklärt habe (hab ich weiter oben geschildert), kamen auch keine weiteren "Zwangs-Vorschläge" mehr. Wahrscheinlich haben die kapiert, dass sie mich ohne diese Störung heute eventuell schon los wären.
 
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ich kann SPSS nicht nur bedienen, ich kann auch genau erklären, WAS da passiert ... notfalls berechne ich das auch ohne PC
Wenn du das kannst darfst du in eine Bewerbung auch locker 80k-100k schreiben und du wirst mit Kusshand genommen! Bist du gegen nen Briefkasten gerannt oder was? Mal ganz ehrlich. Wenn du wirklich fit bist im Bereich von predictiv Analytics und dann 30k in ne Bewerbung schreibst dann muss jeder Personaler Denken das du die Bewerbung weiß Gott warum geschrieben hast. Aber sicher nicht um den Job auf Dauer zu machen. Die kommen sich verarscht vor!!!
Als Betreuer im OGS-Bereich wäre ich definitiv länger glücklich und zufrieden, als mit einem drögen Controller-Posten in einem großen Produktionsbetrieb
OGS? Offene Ganztags Schule? Es wird doch sicher ein Unternehmen oder eine Organisation geben die Daten analysieren möchte ohne gleich ein moralisches Dilemma auszulösen. Und: Wenn du in einem drögen Produktionsbetrieb nen guten Job machst und damit deinen Kollegen den ihrigen sicherst dann tust du auch was gutes!
Bist du in dem Bereich wirklich fitt, hast aber keine Bock auf nen nine to five Job, dann melde dich halt bei Hays und Konsorten an und mach 1-2 Projekte im Jahr bei rund nem tausender Tagessatz. Da sollte sich auch mal was finden wo du höchsten mal zu nem Kickoff und Launch erscheinen musst und den Rest Online machst. Dann kannst du deine Musikschule leiten und "nebenbei" die Kohle verdienen.

Ist Zufriedenheit mit wenig vielleicht mein Problem?
Zufriedenheit an sich ist nie ein Problem. Aber es könnte tatsächlich mit deinen Schwierigkeiten bei deiner Jobsuche zu tun haben!

Aber jetzt wirds wirklich OT...
Auch wenn das ein gutes Beispiel ist wie in unserer Gesellschaft Potential verschenkt wird...
 
OK, vielleicht ist das auch ein Einstellungsproblem.
Ich kann ja mal bei der nächsten Bewerbung richtig auf die Kacke hauen ... WENIGER als bisher kommt dabei sicher auch nicht heraus ... und irgendwie muss ich die Jungs ja davon überzeugen, dass sie mich wenigstens persönlich kennen lernen wollen.

Die Bewerbung aus der das eine Bewerbungsgespräch hervorging habe ich dem Verantwortlichen persönlich in die Hand gedrückt (natürlich MIT Termin), dabei kam nicht nur das Gespräch sowie das Probearbeiten heraus, sondern eine Honorartätigkeit in einem ganz anderen Bereich des gleichen Trägers - leider nur befristet.
Scheinbar arbeitet die Annonymität gegen mich ... wer mich kennengelernt hat war eigentlich immer zufrieden bis begeistert ... nur die Hürde zwischen einer Nummer in einem Berg von Bewerbungen und einem Menschen mit Gesicht bereitet echt arge Probleme.
 
Olf, ich kenn mich mit SPSS nicht aus - aber mit SPS ^^
...und unter 2k netto würde ich nichtmal aufstehen... bei uns sind grad die ungelernten Hilfsarbeiter von ~950 netto auf 1800 aufgestiegen, weil dort jetzt IG Metall Tarife gelten. (wohne in Thüringen, also ost-Zone)
Verkauf dich niemals unter Wert - Arbeit ist zwar Arbeit, aber wie gesagt - 2k netto sollte für ne ordentliche Ausbildung immer drin sein.
 
Oh man Leute ! Habe heute in den Nachrichten einen Bericht über den sogenannten "Deutschlandtag" der Jungen Union, also dem Jugendverband der CDU/CSU, gesehen wo unsere allseits geliebte Kanzlerin gesprochen hat. Wenn ich diese braven Jüngelchen und Mädchen aus gutem Elternhaus auf dieser Veranstaltung sehe, wird mir Angst und Bange bald von denen regiert zu werden :kotz:

Es ist wirklich erschreckend das diese JU der größte politische Jugendverband mit ca. 118000 Mitgliedern ist. Die Jusos der SPD kommen ja nur auf 70000 Mitglieder, der der Grünen keine 10000 und der Jungendverband der Linken nur auf knapp 10000. Konservativ, brav und angepasst scheint der Mainstream heutzutage zu sein. War man früher in den 60/70ern natürlich links und rebellisch, scheint es eine reaktionäre Rückendwicklung gegeben zu haben. Leider gerade auch in der Jugend. Es wird Zeit das die Linke wieder aus der Defensive kommt in unserer Gesellschaft. Jahrzehnte Neoliberale Gehirnwäsche haben offenbar ihre Spuren hinterlassen.
 
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MasterXTC schrieb:
Es wird Zeit das die Linke wieder aus der Defensive kommt in unserer Gesellschaft. Jahrzehnte Neoliberale Gehirnwäsche haben offenbar ihre Spuren hinterlassen.

Schau dir die Linke doch an. Aus der SPD nahezu verschwunden, bei den Grünen durch "marktkonform und transatlantisch" getauscht und bei der Linken auf HartzIVler beschränkt, eine Partei die man noch immer mit allen Mitteln möglichst nicht in Regierungsverantwortung bringt und das in einer Zeit, in der CDUler schon über Koalitionen mit der AFD nachdenken.

Die vergangenen 20 Jahre sind diesbezüglich dank der SPD auch erbärmlich verlaufen: Das Land hat in all den Jahren bis heute im Bund eine rot-rot-grüne Mehrheit, politisch genutzt wurde das nie, im Gegenteil. Nächstes Jahr gibt es die Rechnung dafür und dann werden sie wieder alle sagen, dass die anderen daran Schuld sind. Ich tippe im Bund übrigens auf Schwarz-Rot-Gelb oder Grün und Merkel bleibt im Amt. :rolleyes:
 
apropro politische einschätzung.

ich war letzte woche für eine woche in ägypten und hab null und nichts von terror oder sonstigen sachen mitbekommen. ganz im gegenteil, vorm hotel stehen sogar bewaffnete polizisten, vor den eingangstüren sind metalldetecktoren (okay die werden nicht benutzt).

als ich vor zwei jahren dort war, gabs nicht so große kontrollen. die haben sich echt gemacht. auch am flughafen, da sind die mittlerweile sehr gründlich. konnte man damals mit wasser ins flugzeug darfste da jetzt gar nichts mehr.

ich denke da wird auch immer viel von den medien und sonstige hochgepusht. mich hats gefreut, die anlage war leer und man war nicht wie die sardinen aufeinander gelegen :D
 
Also eigentlich hast Du genau das Ergebnis vom Terror gesehen.
 
wenn du das so siehst ja, es war mal terror hier und dort, ich denke aber durch die neuen sicherheitsmaßnahmen passiert so schnell dort nichts mehr dort, und das können die sich auch nicht mehr erlauben.

stell dir mal vor, da wird nurn urlauber überfallen oder sowas. dann steht das sofort wieder in der b*ld, was dann wieder zu stonierungen führt. in der tat hab ich z.b. keine russen gesehen, die dort offenbar sehr oft urlaub gemacht haben. es waren aber wohl ukrainer oder sowas dort (laut taxifahrer fliegen die momentan vereinzelt her). trotzdem kann ichs momentan uneingeschränkt (hurghada) weiterempfehlen ;)
 
Also die letzte Bombe mit Opfern ist in Ägypten am Freitag dem 14.10. hochgegangen. Davor gab es am 03.10 eine Autobombe mit Todesfolge. Wenn man sich da bei Google news die Englischen Meldungen anschaut ist damit allein dieser Monat recht representativ. Zuzüglich von Meldungen, dass Terrororganisation X Ägypter hingerichtet hat und umgekehrt Terroristen von Ägyptischem Militär getötet wurden.
+ Meldungen das der Zustand im Land genutzt wird allerhand Rechte der Bürger zu minimieren und Machtansprüche zu sichern.

Das du im Urlaub wenig mitbekommst als Devisenquelle ist da kein Maßstab..
 
@Lusche genau das meinte Nosfyr doch. Was denkst du, warum da soviel Sicherheit rumsteht. Das ist die direkte Folge des Terrorismus. So wird wenigstens der Schein der Sicherheit gewahrt. Ob es wirklich was hilft sei mal dahingestellt. Für Ägypten gibt es daher auch nach wie vor eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, allerdings nur eine teileweise mit dem Hinweis, dass es für die allermeisten Touristen dort keine Gefahr herrsche und es sich nur auf bestimmte kleine Gebiete bezieht. Aber für die Türkei gibt es z.B. überhaupt keine Warnung. Ich finde es immer sehr zweifelhaft, wie sehr solche Warnung politisch instrumentalisiert werden. Da wird bei Ländern wie der Türkei etc. Rücksicht genommen und die Warnungen sehr zaghaft rausgegeben zum Schutz des dortigen Tourismus. Das sollte allerdings nicht die Prämisse dieses Amtes sein...

Ob die Medien darüber berichten ist mir ziemlich Wumpe bzw. sogar richtig, dass es nicht die Meldungen der Tagesschau etc. zumüllt. Es bringt im Alltag keinen Wissensgewinn, ob es dort wieder einen Anschlag gab. Interessiert mich sowas, kann ich im Netz schauen. Für NAchrichten und Zeitungen gibt es relevanteres an Tagesthemen als das. Für Reisen gibt es ohnehin das Auswärtige Amt. Mit oben genannten Einschränkungen.
 
Terrormeldungen schaden sicherlich dem Tourismus in den entsprechenden Regionen und schwächen dadurch die gesamte Wirtschaftskraft ... und DAS dürfte wohl auch nicht gerade stabilisierend wirken.
In Antalya dürften z.B. nun einige Touristen weniger verzeichnet werden, wodurch einige Hotel-Neubauten sich wahrscheinlich als Fehlinvestition erweisen werden ... Personal wird entlassen ... die Zahl der vom Leben Frustrierten steigt ... und genau dadurch fällt es Terrororganisationen letztlich leichter, Attentäter zu rekrutieren. Diese Katze beißt sich also selbst in den Schwanz.

Totschweigen ist selbstverständlich auch keine Lösung ... aber das Thema "Tourismus vs. Terrorismus" ist einfach ein sehr sensibles, gerade WEIL Tourismus in einigen Regionen als "Lebensader" betrachtet werden muss.
 
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Der Fall Arvid Samtleben
Petrys Achillesferse

Frauke Petry ließ im Jahr 2014 ihren Rivalen Samtleben von der Liste für die sächsische Landtagswahl streichen. Experten halten dies für einen Skandal - und fordern die Auflösung des Parlaments.

Kurz
(Zeit)
Kurz (Spiegel)
Ausführlicher
(Spiegel Plus allerdings)

eventuell Neuwahlen in Sachsen (sehr wahrscheinlich sogar)
 
@Olf und deswegen warnen wir die Menschen nicht und lassen sie fröhlich in Regionen reisen, die regelmässig ziel von Anschlägen sind? Und wenn dann man wieder richtig kracht und es nicht nur 2-3 Touris auf einmal erwischt sondern nen ganzen Bus, dann sind wieder alle ganz fruchtbar betroffen und fragen sich, wie das passieren konnte und wieso keiner gewarnt hat. Jaja... das immer selbe Spielchen. Zumal deine Betrachtung in der Türkei völlig daneben ist. Der Terrorismus dort hat wenig mit Armut zu tun. Dort ist der Hintergrund ein völlig anderer, nämlich die Unterdrückung eines ganzen Volkes. Auch der restliche Terror dieser Welt geht weniger auf Armut zurück (dann müsste der Terror aus Afrika kommen oder Myanmar oder einigen Inselvölkern) sondern primär aus Unterdrückungen von Stämmen, Glaubensrichtungen und Machtmissbrauch herrschender Klassen oder schlichten Missbrauch von Religion zum Machtgewinn/-Ausweitung. Der heutige Terror ist kein Terror aus Armut sondern ist nach wie vor Folge des imperialistischen Gehabes westlicher Staaten, der bis ins 20. Jahrhundert reichte. Die dort geschürten Feindbilder (oftmals unter benachbarten Stämmen um Verbrüderung zu verhindern)und oftmals willkürlich gezogene Staatsgrenzen so wie die Installation von Marionettenregierungen (teils auf Erbbasis und nein, dass hat nicht nur die USA im Kalten Krieg gemacht)sind die Hauptgrundlage des heutigen Terrors.
 
@Mustis:
Sicherlich ist der Terror allgemein Folge der Globalpolitik der Wohlhabenden Staaten in den letzten paar Jahrhunderten. Es ging mir aber nicht um die allgemeinen Gründe dafür, sondern um die individuellen Hindernisse, die sich stellen können, wenn sich jemand selbst in die Luft sprengen soll.
Wenn du einen Job hast, der deine Familie ernährt, dann sagst du nicht einfach mal ja zu sowas. Bei jemandem der "eh nichts zu verlieren hat" sieht das mMn schon etwas anders aus. Ich wage einfach mal zu bezweifeln, dass sich jemand als Suicide-Bomber zur Verfügung stellt, der in seinem momentanen Leben auch ohne einen Sinn sieht.
In der Region Antalya werden das nun etwas weniger werden - allerdings nicht wegen Reisewarnungen, sondern eben wegen der Anschläge (sowas lässt sch schlicht nicht geheimhalten - egal ob deutsche Behörden Reisewarnungen ausgeben oder nicht).

Ich wollte damit auch keinesfalls von der Rolle ablenken, die die durchweg destabilisierende Politik bei der aktuellen Terrorgefahr spielt. Die kann einfach nicht wegdiskutiert werden und bildet DAS Hauptproblem im nahen Osten oder Afrika.
Wir wollten und brauchten billiges Öl, Kakao, Kaffee und Sisal ... und das ist jetzt eben die Rechnung, die kommen MUSSTE.
Hätte man das schon nach den 2 Weltkriegen wissen können? ... mMn definitiv JA, denn es kann einfach nie gut sein, große Regionen zugunsten der eigenen Interessen nachhaltig in ihrer Entwicklung zu stören.

Wie gesagt, es ging mir nicht um die allgemeinen geopolitischen Gründe des aktuellen Terrorismus (die sind mir nicht weniger bewusst, als Dir), sondern um die individuelle Motivation der Attentäter ... Also um die Frage, warum ein Mensch sich bereit erklärt, sein Leben einfach wegzuwerfen. Die Gründe dafür sehe ich in eben diesem Leben ... je beschissener das individuell bewertet wird, desto weniger "Überzeugungsarbeit" ist nötig, bis man bereit ist, es mit einem Knall zu beenden.
Und Leben OHNE Arbeit ... das ist nichtmal in Deutschland schön.
 
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Das ist schlicht nicht richtig. Die Überzeugung, das richtige zu tun, spielt ein wesentlich größere Rolle. Das ist das selbe Prinzip warum Soldaten teilweise wohlwissend sich in Gefahr begeben um z.b. Kameraden zu schützen. Da spielt sowas keine Rolle. Derjenige entscheidet sich so zu handeln, weil er der festen Überzeugung ist, das er das tun muss. Die führende Riege im Terrorismus sind so gut wie nie arme Schlucker. Bin Laden war sehr wohlhabend, alle anderen führenden Köpfe waren bzw. sind es ebenfalls. Die Warlords in Afghanistan sind ebenso wenig arme Bauern. für die untersten reihen mag das ein Stückweit stimmen, die machen aber letztlich nur "ihren Job". Die bekommen auch dort nicht viel Geld und sie werden auch nicht mit Geld gelockt, sondern dem Paradies. Armut spielt eine wichtige Rolle bei Kriminalität, nicht aber bei Terrorismus. Wäre dem so, würden Terrrorganisationen viel mehr bzw. genauso wie Kartelle, Triaden und die Mafia arbeiten. Warum sollte sich jemand in die Luft sprengen um Armut zu entfliehen? Er hat doch nichts mehr davon und er könnte genauso gut kriminell werden, damit Geld machen und leben. Ebenso würde das die vielen Menschen, die aus der westlichen Welt kommen, nicht erklären. Die sind teilweise Mittelschicht gewesen, aber selbst die Armen hier hatten wesentlich mehr als dort wo sie dann starben oder nun leben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wohlstand und Zufriedenheit sind aber auch zwei verschiedene paar Schuhe.

Dadurch erklärt sich mMn auch der Zuwachs aus "dem Westen". Meiner Meinung nach sind das ebenfalls Menschen, die von ihrem Leben in irgend einer Weise frustriert sind ... z.B. weil sie der Überzeugung sind, hier nichts bewegen zu können ... oder weil sie einfach Lust haben, Menschen umzubringen oder wenigstens mal hollywoodreif zu foltern. Bei religiösen Menschen geht es vielleicht ums "Himmelreich auf Erden" ... bei anderen einfach darum, sich die eigene Bedeutungslosigkeit nicht eingestehen zu müssen. Der "gute Zweck" ist dabei eine Frage der Überzeugung ... also willkürlich gesetzt.

Es geht mir auch nicht einfach um Armut ... sondern eben um den Sinn im weiteren Leben. Vor einer Sinnkrise schützt dich letztlich auch der größte Reichtum nicht ewig. Davor schützt nur die Chance, dem Leben einen Sinn zu geben ... und der "gute Zweck" ist ein Weg dahin. Das ist beim Soldaten nichts anderes, als beim Attentäter. Die Begründung dieses "guten Zwecks" ist subjektiv und daher ziemlich willkürlich (deutsche Soldaten sind in zwei Weltkriegen auch bereitwillig gestorben, weil sie an einen "guten Zweck" glaubten oder für eine "gerechte Sache" zu sterben, ihnen eben als ehrenhaft verkauft wurde).
Arm zu sein bedeutet auch nicht zwingend, im eigenen Leben keinen Sinn zu finden.

Religion spielt dabei natürlich auch eine Rolle ... es ist noch keine tausend Jahre her, da ist es einem Papst gelungen, Millionen für einen Kreuzzug zu mobilisieren ... "Gott will es" hat bei den meisten damals gereicht ... und dem Rest versprach man eben Sündenerlass (und damit das Paradies).

Die Führungsriege im Terrorismus? Die wirst du nie mit Sprengstoffgürtel irgendwo treffen ... genausowenig wie du einen mittelalterlichen Papst um 1100 in Jerusalem gefunden hättest oder deutsche und französische Staatsmänner um 1916 in Verdun.
Die, die es anzetteln, BRAUCHEN letztlich immer Leute, die ihre Pläne ausführen. Ob man die nun mit dem Paradies lockt oder mit der Hoffnung, mal so richtig "die Sau rauslassen zu können" und dabei sogar einem "höheren" Ziel zu dienen ... das ist für die Opfer am ende total egal.

Bevor DAS nun wieder kommt: Bei den Kreuzzügen ging es auch nicht primär darum "heilige Orte" zu "befreien". Das war nur ein willkommener und letztlich auf "Falschinformation" beruhender Grund einen Krieg anzuzetteln ... bis ins 11 Jahrhundert hinein stand es Christen FREI nach Jerusalem zu reisen, die meisten konnten sich das nur nicht leisten und auf dem Landweg wurden restlos ALLE überfallen, die sich nicht verteidigen konnten ... Erst von Wegelagerern jeder Couluer, wenig später dann von den Kreuzfahrern.
Dabei ging es eher darum, große Massen an Leuten, die nichts anderes konnten, als Krieg (erst die teils gewaltsame Missionierung Europas, dann die Verteidigung gegen räuberische nordische Stämme und zuletzt die Vertreibung der Mauren von der iberischen Halbinsel), nicht mehr in Europa zu haben - die haben hier nämlich auch ganz schön die Sau rausgelassen, die "noblen Ritter" (und dabei die Kirche um Einnahmen gebracht).
Nebenbei ging es um "Nachschub" für den ausufernden Reliquien-Kult sowie die Kontrolle wichtiger Handelsrouten (letztlich eine recht "moderne" Geopolitik - heute gehts dabei nur um andere Waren und Routen).
Die "Schändung der heiligen Stätten des Christentums" war ein Märchen, von dem sich die Welt seit fast tausend Jahren nicht erholt hat. In die Welt gesetzt von Politikern in Konstantinopel, die schlicht Angst vor einer islamischen Invasion hatten ... Angst um ihre ganz persönliche Macht. Befeuert von Päpsten, die darin ein willkommenes Mittel entdeckten, ihre eigene Macht zu zementieren.

Mit "Gott" hatte DAS ganz sicher nicht das Geringste zu tun ... der diente nur als Motivator fürs ausführende Pack. Das eigentlich Interesse ist immer ein menschliches (meistens die Gier).
Zu diesem Thema gibts eine recht gute Doku, die als Quellen fast ausschließlich christliche und islamische Chronisten gegenüberstellt. Ich habe keine Zeit, die Videos alle rauszusuchen, aber auf diesem Kanal solltet ihr sie eigentlich alle finden.
Meine Sichtweise auf diese wichtige Periode hat das jedenfalls arg verändert.
 
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