Akustikschaum im Büro und Zockerzimmer

Limmbo

Lieutenant
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Moin moin zusammen,

da meine Frau mich drauf hingewiesen hat, dass man meine Stimme beim Daddeln doch mal im halben Haus (vor allem im Nebenraum, dem Zimmer unserer Tochter) hören kann, hatte ich die Idee, die angrenzenden Wände meines Büros zum Zimmer meiner Tochter mit Akustikpanels zu verkleiden. Es geht dabei nur darum, meine Stimme zu dämpfen da ich ohnehin nur mit Kopfhörer spiele.

Ein zweiter Grund ist, dass ich, seitdem wir umgezogen sind, viel mehr Störgeräusche auf mein Mikro (Samson Go Mic + Mikrofonarm + Popschutz) habe. Da bis auf die Räumlichkeiten an der Hardware alles gleich geblieben ist, liegts meiner Meinung nach eben am reflektierten Schall durch die veränderte Wand-Konstellation. Durch solche Panels erhoffe ich mir eine deutliche Besserung diesbezüglich.

Auf die schnelle hatte ich bei Obi z.B. diese HIER gefunden. Hat jemand der hier anwesenden Erfahrung damit gemacht oder kennt (bessere oder günstigere) Alternativen?

Wenn ja, wie habt ihr diese angebracht? In den Kommentaren vom Artikel steht was von Montagekleber bis hin zu zweiseitigem Klebeband. Was hat bei euch was funktioniert und was nicht? Wollte ungern mehrmals irgendwas kaufen müssen.
 
Hm, auch, wenn Du es vermutlich nicht lesen magst ... aber den kompletten Raum so zu dämmen, das es wirklich leiser wird, wird vermutlich für den WAF nicht so wirklich zuträglich sein.

Einzelnen Platten werden vermutlich ehr nicht helfen.
Geh' doch mal in ein Musikhaus und lass Dich da etwas beraten ,, evtl. habe die wegen Studiozubehör den ein oder andren Tipp bzgl. Akustik bzw, können Dir sagen, was wirklich hilft ..

Aber meine Meinung ist nur aus den verzweifelten Versuchen entstanden, damals eine PS4 mmit wenigen Mitteln zu dämmen .. hat alles nichts gebracht ...außer .. warten bis eine eine leiser Version gab .. Schall ist ein Biest !
 
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Pyramidenschaum oder wie auch immer man die "Schalldämmung" auch nennen möchte macht rein garnix gegen Luft- und Körperschall den man in anderen Räumen hört. Er verbessert lediglich die akustischen Eigenschaften des Raumes in dem er angebracht ist. Sprich du hast kein so großes Echo mehr.

Gegen Schallübertragung den Fußboden und Estrich von den Wänden abkoppeln und die Masse der Wand erhöhen damit sie schwerer anzuregen ist.
 
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Das sinnvollste wär deine Stimme leiser eins zusetzten. Wenn man dich das halbe Haus hört werden ein paar Matten kaum was bringen, da muss man eher bei der Erzeugung was ändern.
 
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Limmbo schrieb:
Es geht dabei nur darum, meine Stimme zu dämpfen da ich ohnehin nur mit Kopfhörer spiele.
Schonmal überlegt ob vielleicht genau das das Problem ist - dass du einfach viel zu laut wirst, weil du dich selbst durch die Kopfhörer nicht richtig wahrnimmst? Gerade wenn du, wie so viele es tun, die Lautstärke einfach viel zu sehr aufgedreht hast. Kann man sich normalerweise antrainieren, da die richtige Lautstärke zu haben. Dauert aber halt und braucht auch etwas das einem zeigt dass man zu sehr rumbrüllt. Und manch einer lernt's nie.
 
Erstmal Danke an alle Antworten. Das es ein schwieriges Thema ist, ist mir durchaus bewusst.
Ich will auch keinen ideal isolierten Raum haben wo ich Schlagzeug spielen kann. Es geht nur um meine doch recht basslastige Stimme, die leider auch bei Zimmerlautstärke schon in den Nebenräumen hörbar ist.

Dante2000 schrieb:
Wir haben damalig unsere Meetingräume mit den folgenden Matten verkleiden lassen

Haben die denn in den Nachbarräumen etwas gebracht?

Humptidumpti schrieb:
Pyramidenschaum ... macht rein garnix gegen Luft- und Körperschall den man in anderen Räumen hört

Ketzerische Frage: Beruht das nur auf Theorie oder gibst dazu auch belastbare Messungen? Ob etwas nichts bringt oder doch ein paar wenige dB Dämpfung haben wäre z.B. schon eine Verbesserung, nur halt nicht so wie ggf. erwünscht.

@KeepCalm Was bedeutet WAF?


Gnah schrieb:
Schonmal überlegt ob vielleicht genau das das Problem ist - dass du einfach viel zu laut wirst, weil du dich selbst durch die Kopfhörer nicht richtig wahrnimmst?

Selbst wenn ich normal rede ist es schon hörbar. Natürlich ist es möglich, dass ich mit lauter Musik auch lauter Spreche aber Nachts drehe ich die Kopfhörer eigentlich nicht weiter auf. Sollte von der Lautstärke also ähnlich sein.
 
schau doch auf
https://www.schaumstofflager.de/ vorbei. ist wenn es mich nicht Täuscht der Hersteller der Basotect Platten.
Ganze Platten schlucken mehr Schall als Pyramiden-Zeug
 
Wenn du kannst und als alternative hänge doch mal einen dicken schweren Teppich/Decke evtl. auch mehrere vor die angrenzende Wand. So kann man günstig testen ob sich etwas verbessert.
 
Aufjedenfall nichts günstiges bei Ebay kaufen, mindestens Basotect
 
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Humptidumpti schrieb:
Pyramidenschaum oder wie auch immer man die "Schalldämmung" auch nennen möchte macht rein garnix gegen Luft- und Körperschall den man in anderen Räumen hört. Er verbessert lediglich die akustischen Eigenschaften des Raumes in dem er angebracht ist. Sprich du hast kein so großes Echo mehr.
Aber sind dann Geräusche in dem Raum zumindest leiser? Ich habe auch schon überlegt so etwas zu kaufen, da mein Raum alle möglichen Geräusche (vor Allem von der Straße) sehr laut wieder gibt. Und so oder so, müsste dann doch auch das "ausdringen" von Schall aus dem Raum geringer sein, oder?
 
Limmbo schrieb:
Es geht nur um meine doch recht basslastige Stimme,
Bass lässt sich besonders schwer absorbieren, weil die Welle so lang ist. Er regt große Flächen zum Mitschwingen an und überträgt sich so auch durch Wände sehr gut. Merkt man gut wenn z.B. ein Auto mit lauter Musik vorbei fährt, oder in einiger Entfernug ein Konzert stattfindet. Die Höhen und Mitten werden schnell gedämpft, aber das tiefe Wummern trägt weit und dringt selbst durch Beton.

Akustikschaum wird in deinem Anwendungsfall nur sehr wenig Wirkung erzielen.

Red€y€ schrieb:
Wenn du kannst und als alternative hänge doch mal einen dicken schweren Teppich/Decke evtl. auch mehrere vor die angrenzende Wand. So kann man günstig testen ob sich etwas verbessert.
Mehrere schwere Teppiche, hintereinander, die frei schwingen können, dass wäre mein Konzept, wenn es ums Schlucken tiefer Frequenzen geht.

Grüße
 
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wern001 schrieb:

Vielen Dank für den Tipp! Hatte mich dort mal ein wenig umgeschaut und die haben wirklich ein paar nützliche Infos dort stehen. Unter anderem haben sie zu den Basotect Absorber Werte aufgeschrieben, welche Dicke wieviele welcher Frequenz absobiert. Siehe HIER

@Nihil Baxxter Ja das ist mir durchaus bewusst. Habe meine Stimme jetzt nicht ausgemessen aber ich gehe davon aus, dass die Stimmte zu deinem Vergleich mit den Autos noch um einige Größenordnungen höher liegt. Mal davon abgesehen dass der Schalldruck auch ein anderer ist.

@wrglsgrft Da ich das Büro zum Arbeiten benötige hat meine Frau hier zum Glück nicht das sagen :-D Außerdem kam von ihr ohnehin der Anstoß, etwas dagegen zu unternehmen.

Ich denke ich werde mich erstmal davon absehen, die Pyramidenschaumplatten aus dem Baumarkt zu kaufen. Auf der Seite vom Schaumstofflager haben sie ein paar interessante Informationen zu ihren Produkten, vielleicht lasse ich mich dort nochmal genauer beraten.
 
Limmbo schrieb:
Ketzerische Frage: Beruht das nur auf Theorie oder gibst dazu auch belastbare Messungen? Ob etwas nichts bringt oder doch ein paar wenige dB Dämpfung haben wäre z.B. schon eine Verbesserung, nur halt nicht so wie ggf. erwünscht.
Das ist simple Bauphysik und natürlich kann man das messen. Generell werden einem die Prinzipien der Akustik schon im 1 Semester eines Bauingenieursstudiums näher gebracht. Das heißt dann irgendwie "Grundlagen der Bauphysik" oder so ähnlich. In späteren Semestern hat man wenn man Glück hat dann noch ein Fach "Akustik" was näher auf die Details von verschiedenen Schallarten und Übertragungen eingeht.

Generell gibt es 2 wirksame Arten Schall in einem Raum zu halten:
1. Bauteile akustisch voneinander Trennen. Das trifft in normalen Bauten hauptsächlich auf den Estrich zu. Ergo diesen schwimmend zu verlegen ohne starren Kontakt zu Wand und Boden.
2. Massiv bauen. Schwere Bauteile sind mechanisch vom Schall schwerer anregbar. Ergo fangen sie bei einem auftreffen von Luft- und Körperschall weniger schnell und stark an zu schwingen. 24cm Stahlbetonwand gegen Japanischen Shoji (die Trennwand mit Papiereinsätzen). Jedem dürfte klar sein dass die Betonwand hier wirkungsvoller ist^^

Die Schaumstoffdinger wandeln ein Teil des Luftschalls in Wärme um. Das vermindert Reflexionen. Für mehr sind die aber rein Physikalisch nicht zu gebrauchen. Egal was die Werbung sagt.
 
für großflächige anwendungen nehme ich gerne den schaumstoff von pyramidenkönig.de - das zeug ist preislich für größere mengen viel verträglicher für den geldbeutel. vorallem, wenn man sich bei der b-ware bedient. man kann die unterschiedlichen formen mischen, aber ich würde mindestens 7cm pyramiden nehmen, um besonders kritische wände zu bestücken - hier würde aber auch ein dicker wandteppich oder ein sehr schwerer vorhang (bühnenmolton) etwas helfen. vermutlich wäre hier sogar ein schwerer teppich das beste.

schaumstoff hilft vorallem im mittel/hochtonbereich die nachhallzeit zu verringern, d.h. die offenporigkeit nimmt die schallenergie aus der luft, während glatte wände die energie wieder in den raum zurückwerfen.

aber einfach n paar flecken schaumstoff an die wand kleben wird dein problem nicht lösen. wenn die wände hellhörig sind, sind die wände schlicht zu dünn. da ändert auch eine dünne schicht schaumstoff nix. um den raum akustisch wirklich effektiv von anderen räumen zu trennen, muss man hier eine nummer größer ansetzen.

um die effizienz von schallabsorbern zu erhöhen (bspw. schaumstoff), können die frei gelagert statt verklebt angebracht werden. was gut funktioniert (auch gegen bass) sind frei schwingende panele (holzrahmen mit haken an der wand/decke aufgehängt) mit einem absorbermaterial in der mitte. muss nicht schaumstoff sein, kann auch ein anderes poröses material sein, bspw. alte handtücher - kann man vorne für die optik mit dünnem stoff beziehen. ich weiß nicht wie groß dein raum ist, aber da darf man rühig ein paar m² davon aufhängen.

die zweite art von akustischer raumoptimierung ist das platzieren von diffusoren. ein diffusor ist alles, was glatte flächen aufbricht. das nimmt ebenfalls schallenergie aus dem raum, "tötet" den raum aber nicht so extrem ab. das beste ergebnis ist immer eine kombination aus absorbern und diffusoren. absorber neigen nämlich zu einer eher schmalbandigen effektivität, was den raum auch wieder akustisch verschlechtern kann.

diffusoren sind: pflanzen, offene bücherregale, (polster)möbel (eigentlich eine kombination aus diffusor und absorber) und alles was sonst noch chaotisch aussieht. man kann auch selbst diffusoren aus holz oder hartem schaumstoff bauen. quasi einfach eine holzplatte mit chaotisch angeordneten holzstückchen aufgeklebt.

ein letzter hinweis noch: schaumstoff eignet sich für bass-absorption quasi überhaupt nicht. die dicken schaumstoff-bass-fallen-absorber für 100€ das stück kann man getrost beim händler lassen. da isses effektiver ne alte decke oder kissen zu nehmen und die unters sofa zu stopfen.
 
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Wie schon erwähnt, wenn dennoch die Lautstärke durch die Platten um wenige % verringert wird, so ist ja dennoch eine (schwache) Wirkung vorhanden.
Und genau um solche Erfahrungsberichte geht es mir ja. Es haben hier ja schon einige geschrieben, dass die im Meetingräumen so etwas verbaut haben und es hat anscheinend doch etwas gebracht. Also muss es ja möglich sein.

Nochmal, ich will keinen schalltoten Raum haben sondern meine Stimme soll leiser in den Nebenräumen sein. Wenn dies durch einfache Mittel bereits um wenige Prozent möglich ist, ist das doch genau was ich gesucht habe. Ich will nicht Schlagzeug spielen können ohne das dies nach draußen dringt.
 
@wrglsgrft krass, selten so gelacht. den artikel kannte ich noch nicht. und ich dachte es bedeutete "Wärme abfluss faktor".
Ich kenne noch Eierkartons an wänden, halt die low-budget lösung für die Rapper im Kleiderschrank. Kannste ja mal testen.
 
simoron schrieb:
@wrglsgrft
Ich kenne noch Eierkartons an wänden, halt die low-budget lösung für die Rapper im Kleiderschrank. Kannste ja mal testen.

Eierkartons dämmen keinen Schall Sie zerstreuen ihn nur.
 
Limmbo schrieb:
Nochmal, ich will keinen schalltoten Raum haben sondern meine Stimme soll leiser in den Nebenräumen sein.
Was genau der Schaum nicht macht^^

Physik ist halt nunmal Physik.
 
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