News Always Connected PC: Neue Snapdragon-SoCs und Multi-OS-Support geplant

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Qualcomm will sich bei seinen Chips für Always Connected PCs breiter als bisher aufstellen und neue Varianten sowohl für günstigere als auch für leistungsfähigere Geräte anbieten. Außerdem soll Windows seine Exklusivität für die Plattform verlieren, sodass bald weitere Betriebssysteme auf den Snapdragon-Chips laufen werden.

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Auf Multi-OS freue ich mich echt schon :) Weiß man schon, ob es eventuell auch für die jetzigen Geräte ala Asus NovaGo nachgereicht wird?
 
Ich würde so ein Snapdragon Notebook mit Debian oder Ubuntu als OS bevorzugen. Allerdings müsste auch der Preis stimmen. Den für 1000€ würde dann doch eher eine Windows Kiste mit x86 CPU nehmen.
 
Kann Qualcomm meinetwegen gerne versuchen. Ich hätte nur nicht jetzt schon das Ziel einer OS-Unabhängigkeit an die große Glocke gehangen und glaube daher an keinen sonderlich großen Erfolg.

Microsoft hat durch die Position als Marktführer sowohl das Potenzial den ARM-Always Connected-Plattformen zum Durchbruch zu verhelfen als auch jegliche Bemühungen zunichte zu machen.

Zumal es da auch noch ein Problem gibt: Die x86-Programmvielfalt. Die gibt es für ARM einfach nicht - sämtliche neue bzw. aktuelle Programme müssten auf ARM lauffähig gemacht werden und die alten Programme wären inkompatibel.

Außer... Naja, eben bei Windows durch die x86-Emulation. Und selbst da hat man das Problem, dass eben nur 32Bit-x86-Programme emuliert werden können. Dumm nur, dass seit mittlerweile fast 10 Jahren 64Bit eine immer wichtigere Rolle spielt und die x86-Emulation je nach Komplexität des Programms auch mal mehr, mal weniger auf die Performance schlägt.

Das Problem hat, wenn auch einfacher zu lösen, auch Linux. Und per Webanwendung kann man eben auch nicht alles umsetzen.

Dann ist da natürlich noch die Sache mit dem Stromverbrauch - eigentlich der einzige Grund, wieso man statt auf etablierte x86-Plattformen auf ARM setzen sollte. Wie schon im Artikel angerissen - ob ein 15W-ARM-SoC so viel stromsparender bzw. effizienter wie ein 15W-x86-SoC ist, darf bezweifelt werden.

Ich glaube nicht daran, dass ARM bei einer vergleichbaren Leistungsfähigkeit noch sparsamer ist wie x86.

Und die Sache mit dem Preis - die weniger leistungsfähigen ARM-Geräte müssten auch deutlich günstiger sein UND nicht hinsichtlich ihrer Vorteile (Akkulaufzeit) totkastriert werden. Gleiches Problem wie mit dem Stromverbrauch: Wenn die ARM-Plattform nicht mal günstiger ist, wieso sollte ich dann nicht auf eine x86-Plattform setzen? Die gibt es mittlerweile auch mit Akkulaufzeiten, die locker nen ganzen Arbeitstag überstehen.
Außer natürlich unter Last - und das betrifft ARM gleichermaßen.

Klar hat die 850er-Plattform nen LTE-Modem integriert - alles nur ne Preisfrage... Diesen Vorteil der ARM-Plattform könnte man bei x86 einfachst aus der Welt schaffen - indem man mal die Luxusaufpreise für Geräte mit integriertem Mobilfunkmodem fallen lässt.

Ansonsten haben sich die bisherigen Always Connected-Geräte nur durch einen hohen Preis und miese Performance bei durchschnittlicher Softwarekompatibilität und bei Nutzung auch nicht sehr viel besserer Akkulaufzeit ausgezeichnet.

Kurzum: Keine nennenswerten Vorteile für ARM.
 
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iGameKudan schrieb:
Zumal es da auch noch ein Problem gibt: Die x86-Programmvielfalt. Die gibt es für ARM einfach nicht - sämtliche neue bzw. aktuelle Programme müssten auf ARM lauffähig gemacht werden und die alten Programme wären inkompatibel.

Außer... Naja, eben bei Windows durch die x86-Emulation. Und selbst da hat man das Problem, dass eben nur 32Bit-x86-Programme emuliert werden können. Dumm nur, dass seit mittlerweile fast 10 Jahren 64Bit eine immer wichtigere Rolle spielt und die x86-Emulation je nach Komplexität des Programms auch mal mehr, mal weniger auf die Performance schlägt.
Das ist ein Problem proprietärer Software. Fedora, Debian etc. bieten ihre Paketquellen auch als ARMv8-Kompilate an.
 
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Da es ein grundsätzlich verwandtes Thema ist:
Ich bin gespannt, was Apple mit ARM-Prozessoren in ihren MacOS-Rechnern anstellen kann/wird.
Wenn die SoCs von Qualcomm für viele Aufgaben in x86-Umgebungen ausreichen werden die A-SoCs von Apple mit ihrer höheren Leistung noch besser geeignet sein.
Klar, im MacPro haben sie noch nichts zu suchen, aber das kommende MacBook (Air) sollte doch wunderbar mit einem A12 Bionic (optional auch noch mit höherem Takt) laufen können und da Entwickler unter Windows auch keine Anpassungen für die Snapdragons vornehmen müssen damit die Anwendung darauf laufen wären diese bei Apple (die mit Emulation noch mehr Erfahrung haben) noch weniger nötig.

Wie die Preise und die Produktmatrix aussehen wäre auch interessant:
MacBook Air mit ARM-SoC als Einstiegsmodell und Testplattform (zumindest Anfangs ohne Bootcamp?!)
MacBook mit Intel-Prozessor als einfacher Allrounder, auch mit Bootcamp
MacBook Pro mit Intel-Prozessoren, bis die Leistung bei ARM irgendwann ausreicht.

Um wieder zu Qualcomm zurückzukommen: Wie hier schon gesagt wurde sind die Preise von Geräten mit ARM-Prozessor ein interessantes Thema:
In vielen Bereichen können ARM-SoCs noch keine Prozessoren von Intel ersetzen, sei es nun bei der Leistung oder auch ganz einfach der Kompatibilität.
Aber in anderen Punkten, insbesondere der Laufzeit, können sie dagegen punkten.
Jetzt müssen diese Geräte nur eine passende Nische finden, in denen Preis und Leistung in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen und die Vorteile und Einschränkungen die sie haben gut (!) kommuniziert werden.

"Zu teuer und dann läuft nichtmal alles" wird den Geräten nicht gerecht, falsche Versprechungen darf man aber auf keinen Fall machen.
 
ARM-Prozessoren sind nicht zwingend weniger leistungsfähig als x86-Prozessoren - sie werden meistens nur so gebaut, weil die Zielplattformen es erfordern. Es ist durchaus möglich, ARM-Kerne zu entwickeln, die genau so schnell sind wie AMD- oder Intel-Prozessoren und ähnlich viel Energie benötigen.

Wenn Qualcomm meint, in diesem Markt mit einem selbstentwickelten Kern Geld verdienen zu können, werden sie das sicherlich tun. Da die PC- und Laptop-Verkäufe aber seit Jahren stagnieren, würde ich darauf nicht mehr wetten, denn der zu erwartende Umsatz lohnt die Mühe nicht. So wird es dabei bleiben, dass Low-Power-SoCs eine Zweitverwendung als Laptop-SoC erhalten. Das ist billig und effizient.
 
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usb2_2 schrieb:
Mit 7(5)nm werden die x86 CPUs ja auch nochmal effizienter. Dann reicht ein 5w Chip Vielelicht schon für mehr aus. ...

Da würde mich mal ein Geschwindigkeitsvergleich zwischen Pentium (6W) und dem schnellsten ARM SoC interessieren.
Gerade auch bei der Videowiedergabe und Bildbearbeitung.
Ergänzung ()

Iapetos schrieb:
...

Da die PC- und Laptop-Verkäufe aber seit Jahren stagnieren, ...

Stellt sich die Frage, wie die Hersteller die Zukunft sehen:
-Tablett mit Win10 für Produktives Arbeiten und zum surfen Android
-Laptops mit 360 Grad Scharnier
-Tablett als Smartphone Ersatz: unterwegs auf dem Smartphone surfen und dann auf dem Tablett fortsetzen

Was ist mit Continuum/Dex? Ein Smartphone mit gedrosselten SoC und sobald es in der Station steckt mit vollen 15W?
 
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Weil der Pentium Low End ist, aber noch ausreichend schnell für einen Office PC. Core m gehört aber auch in die Liste zum testen, da hast recht.
 
andi_sco schrieb:
Stellt sich die Frage, wie die Hersteller die Zukunft sehen:
-Tablett mit Win10 für Produktives Arbeiten und zum surfen Android
-Laptops mit 360 Grad Scharnier
-Tablett als Smartphone Ersatz: unterwegs auf dem Smartphone surfen und dann auf dem Tablett fortsetzen

Was ist mit Continuum/Dex? Ein Smartphone mit gedrosselten SoC und sobald es in der Station steckt mit vollen 15W?
Persönlich kann ich mir zum produktiven Arbeiten tatsächlich keinen Tablet-PC vorstellen. Zur typischen Zielgruppe der Hersteller, die jede "Innovation" gedankenlos und dankbar herunterwürgt, gehöre ich aber wohl eher nicht.

Laptops mit 360-Grad-Scharnier finde ich interessant, der Zusatznutzen ist in meinen Augen aber überschaubar. Da ich ein Gerät mit mindestens 13 Zoll bräuchte, um sinnvoll damit umgehen zu können, würde so ein Ding nur kurz als Tablet-Ersatz dienen können, da viel zu unhandlich und schwer, zum Filmeschauen im Bett wäre es aber sicherlich geeignet.

Um die Seiten zu Hause auf dem Rechner weiterzulesen, die ich unterwegs angesurft habe, kann ich heute schon Firefox nutzen und Tabs an ein anderes Gerät senden (das ist zwar manchmal sehr langsam, funktioniert aber).

Continuum halte ich eher für Spielzeug. Wenn ich zu Hause am Rechner sitze, möchte ich mehr tun als nur E-Mails zu beantworten, Texte zu schreiben, Tabellenkalkulation zu nutzen etc. Beispielsweise ein ordentliches Spiel starten - auf einem Smartphone bisher aus verschiedenen Gründen unmöglich; mangelnde Leistungsfähigkeit ist da nur ein Grund. Und 15 W aus einem Smartphone herauszuführen, setzt ein sehr aufwendiges thermisches Design voraus, das mit dem typischen mobilen Einsatz schwer zu vereinen ist (ergo teuer und schwer). Ich halte den ursprünglich auch von Apple verfolgten Ansatz, das Smartphone zum verlängerten Arm des Rechners zu machen (oder umgekehrt), für praktikabel. Seit einiger Zeit gibt es das auch für Android/Linux, hatte es vor Monaten mal kurz ausprobiert, war aber noch nicht ordentlich in die Distribution integriert. Könnte ich mal wieder testen (KDE Connect/GSConnect).
 
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Mit dem Edge funktioniert das Fortführen auch so la la, ist aber ein guter Ansatz.

Continuum hatte mich begeistert, Youtube Videos auf dem TV, ohne zu ruckeln, Surfen war auch nicht verkehrt. Nur Excel war etwas zu sehr eingeschränkt.

Zum Spielen war es ursprünglich auch nie gedacht.

Zur TDP: da kann man ja auch 6-10W nehmen, die dann über eine Alu Rückseite abgeführt werden, unterstützt von einem Lüfter und/oder auf einen zusätzlichen Kühlkörper gelegt. So hab ich das beim Lumia gemacht.
Hatte auch noch 6 kleine Kühlkörper am Netzteil, da das doch sehr heiß wurde.
 
iGameKudan schrieb:
Zumal es da auch noch ein Problem gibt: Die x86-Programmvielfalt. Die gibt es für ARM einfach nicht
Wie wahr. ~25 Jahre an Win16/32-Programmierung haben so ihre Spuren
(und Narben) in der Menscheitsgeschichte hinterlassen.
Hinzu kommen noch die vielen DOS und QBasic-Programme,die unter 32-Bit Windows weitergenutzt wurden.

iGameKudan schrieb:
- sämtliche neue bzw. aktuelle Programme müssten auf ARM lauffähig gemacht werden und die alten Programme wären inkompatibel.
Wenn's denn möglich ist. So manche Firmen und Personen bekannter Programme sind dahingegangen
oder haben die Programmrechte abgegeben bzw. keine Rechte mehr an Programmcode Dritter.
Wird schwer, die letzten ~30 Jahre zu rekompilieren. Dennoch hoffe ich, dass hier einiges gelingen wird.
Positives Denken ist immer eine gute Sache.
 
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iSight2TheBlind schrieb:
Wenn die SoCs von Qualcomm für viele Aufgaben in x86-Umgebungen ausreichen werden die A-SoCs von Apple mit ihrer höheren Leistung noch besser geeignet sein.
Klar, im MacPro haben sie noch nichts zu suchen, aber das kommende MacBook (Air) sollte doch wunderbar mit einem A12 Bionic (optional auch noch mit höherem Takt) laufen können und da Entwickler unter Windows auch keine Anpassungen für die Snapdragons vornehmen müssen damit die Anwendung darauf laufen wären diese bei Apple (die mit Emulation noch mehr Erfahrung haben) noch weniger nötig.

Apples A12-SoCs sind zwar sehr leistungsfähig, aber nicht so leistungsfähig x86-Code ohne deutliche Abstriche zu emulieren. Dazu käme bei Apple verschärfend, daß sie es ausschließlich mit 64bit-Code zu tun hätten. Da er erwarte ich von Apple eigentlich eine bessere Lösung.

Selbiges müßte aber auch für Qualcomm gelten. Einfach nur einen Cortex-A76 in den SD8180 zu klatschen und ihn Kryo Irgendwas zu nennen, das kann es eigentlich nicht sein. Aber darauf wird es wahrscheinlich hinauslaufen...
 
Da ist schon was dran. Dynamische Recompiler können aber einiges an Leistung bringen.
API-Aufrufe und Subroutinen sind relativ leichte Kost, da sie immer mal wieder vorkommen.
Hier kann ein solcher Recompiler diese "Blöcke" einnmalig durchlaufen und für eine Weile cachen.
Sehr vereinfacht gesagt. Gab da mal einen guten Artikel zu so einem Thema.
War ca. ~1992 oder so in Byte Magazine (?). Ging damals darun, wie man Windows 3.1 auf Macs emulieren konnte
und vice versa. Waren damals noch ~80286 vs ~68020 Geschichten.

Edit: Bei den Power Macintoshes hat es ja vergleichsweise gut geklappt.
Das Betriebssystem (System 7) hatte sich da teilweise selbst emuliert.
Auch liefen aktuelle 68k-Programme ihrer Zeit ganz passabel auf der anderen Architektur.
Klar, gab FAT Binaries. Aber auch reine 68k-Programme.
 
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