guenni1704 schrieb:
Langer Schreibe kurzer Sinn:
Hast du meine Beiträge zu dem Thema überhaupt wirklich gelesen, oder störst du dich nur daran, dass ich geschrieben habe, dass jemand da eine romantisierte Sicht der Börse hat?
Du hast an der Stelle nichts anderes gemacht, als mir zu erklären, wie die Kurse in ihren Grundzügen zu Stande kommen und meinst, dass du damit meine ursprüngliche Aussage widerlegt, dass eine Firma an den aktuell gehandelten Papieren kein Geld verdient, wie viele es denken.
In einem zweiten Beitrag habe ich das ganze sogar noch mal extra spezifiziert und was muss ich mir jetzt durchlesen? Eine Abhandlung, wie an der Börse die Kurse entstehen, die mit der eigentlichen Aussage nichts zu tun hat. Echt, lest erst mal einen Beitrag und dann versucht ihn sinnerfassend in Bestandteile zu zerlegen, das ist nicht schwer, dann hättest du dir deinen Roman sparen können - und ich liebe eigentlich Romane als Beiträge.
Noch mal: Mit den aktuell gehandelten Papieren an der Börse von AMD verdient AMD kein Geld (mehr). Wenn ich heute meine Aktien verkaufe, dann bekomme ich das Geld, ein kleiner Teil geht an die Börse und die Bank und etwas mehr vom Kuchen an die Steuer. AMD hat daran NULL verdient.
AMD verdient mit ihren eigenen Aktien an der Börse nur Geld, wenn AMD ihre eigenen Aktien an die Börse zum Handeln freigeben. Und noch mal: Das mag die Börse in der Regel nicht, weil damit das Angebot steigt und damit die Kurse sinken. Es hat schon einen Grund, warum gerade "Großinvestoren" Firmen gerne mal dazu drängen, dass sie die eigenen Anteile mit der Zeit zurückkaufen und aus dem Handel nehmen. Es hatte schon ein Hintergrund, warum
Icann Apple 2013 dazu aufgefordert hat. Rückkauf verringert das Angebot und damit steigt der Aktienkurs, wenn die Aktie gefragt ist.
Und damit kommen wir zu etwas, was hier ja auch von
@ETI1120 glaube ich erwähnt wurde: AMD bezahlt die eigenen Mitarbeiter in Aktien. Die stammen aus den Aktien, die AMD in Besitzt hat. Mit denen verdient AMD allerdings auch kein Geld, man spart sich damit aber das Bargeld, gleichzeitig erscheint die Bezahlung dennoch in der Bilanz und wirkt steuer- bzw. gewinnmindernd. Nur kann ein AMD-Mitarbeiter diese Aktien nicht einfach sofort verkaufen, sondern hat auf diese Aktien Sperrfristen und solange diese nicht erfüllt sind, hat der Mitarbeiter darauf keinen Zugriff und kann die auch nicht veräußern.
Und damit gehts zurück: Es gibt in der Regel nur genau zwei Szenarien, an denen eine Firma an der Börse Geld verdient: 1. Wenn die Firma an die Börse geht und eigene Anteile das erste Mal ausgibt. 2. Wenn die Firma selbst gehaltene Anteile an der Börse verkauft.
Darüber hinaus bleibt es dabei, dass das Geld vom einem Investor zum anderen wechselt, wenn eine Aktie gehandelt wird. An der Börse sammelt keine Firma, die heute bereits gehandelt wird, Milliarden an Investitionssummen zusammen - das ist ein romantisierter Blick darauf. Die Investitionen in Milliardenhöhe werden abseits der Börse in direkten Verhandlungen ausgemacht. Da kann der Börsenkurs eine Rolle spielen, muss es aber nicht.
Gleichzeitig - und ich werden noch mal präziser - ist der Börsenkurs jedoch alles andere als unwichtig, auch wenn AMD an der Börse kein Geld verdient, mit den eigenen Aktien - ist der Börsenkurs wichtig für Verhandlungen abseits der Börse und gerade auch mit Banken. AMD kann mit dem Börsenkurs und den eigenen Aktien Kredite und Co absichern und je besser der Kurs von AMD ist, umso besser stehen sie in Verhandlungen da.
Was hier einfacher ist: den Wert einer Firma zu bestimmen, weil es bei Aktien einfach ein Hochrechnen ist. Bei Firmen, die nicht an der Börse sind, ist das komplizierter, wobei hier dann teilweise die letzten Gebote von "Investoren" durchaus ein Indikator sind.