Audio Workstation, DAW, Cubase, ProTools - Konfigurationshilfe bitte

hoofreaper

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Hallo Zusammen,


Ich möchte mir einen Audio PC zusammenstellen. Ich arbeite mit einer DAW Software, Protools, Cubase. 64bit.

Meine Hauptfrage ist, welche Prozessoren dafür gut geeignet wären.

Diese Programme unterstützen alle Multithreading. Durch den Einsatz von vielen Plugins ist es oft schwierig bei geringer Latenz zu arbeiten. Mir geht es Hauptsächlich um Echtzeit-Audio-Bearbeitung. Keine Spielereien auf dem PC.

Der PC soll eine gute Basis für dieses "noch" Hobby sein, um vielleicht mit etwas fleiß mehr aus meinem Hobby machen zu können.

Danke!
 
Für viele Threads: Xeon, i7.

Was für ein Budget hast du? Auch andere Komponenten sind wichtig: >=16GB RAM, SSD, Mainboard mit guter DPC Latency, etc.
 
Hallo,

ich werde auf jeden Fall 16GB RAM mit Erweiterungsoption auf 32 benutzen wollen. SSD ist klar. Sound habe ich extern. Grafik so dass ich halt mein Programm sehen kann, mehr muss nicht drin sein. In den meisten Foren werden immer die i7 4790k, 6700k, und 5820k empfohlen. Ich dachte aber immer dass die K nur zum Overclocken sind. Dann meinen aber viele dass allein der höhere Grundtakt schon lohnt. Ich bin jedoch skeptisch ob ich denn überhaupt für meine Anwendung so viel Grundtackt brauche und nicht besser fahre mit mehr Kernen und niedrigerem Grundtakt. Ich hab das mal alles auf Alternate konfiguriert und dann auf Mindfactory zusammengesucht. Dabei war mir das System mit dem 5820k schon fast zu teuer um ehrlich zu sein. Da war ja allein das Mainboard schon so teuer. Bei den anderen beiden ist mir aufgefallen, dass sich mittlerweile alles ziemlich die Waage hält.
Ergänzung ()

Welche Mainboards bzw chipsätze bieten denn aktuell die beste DPC Latency? vielleicht kann ich ja darauf meine suche eingrenzen...??
 
Mehr Kerne gibts nur beim "teuren" 5820k und den sollte man dann eben auch übertakten. Die LGA115x CPUs braucht man nicht übertakten weil selbst mit, man da nur ca. 10% rausholen kann. Beim 5820k sind es hingegen 20-30% was dann am Ende 50% mehr Rohleistung für ca. 150€ bedeutet.
Da du eine USB Soundkarte nutzt ist DPC für dich ziemlich irrelevant.
 
Wenn ich nicht komplett danebenliege, gehst du von falschen Voraussetzungen aus. Die musikalisch kritischen Latenzen sind heute nicht mehr von der CPU zu meistern, sondern von den speziellen, sehr leistungsstarken Audio-Prozessoren auf den "Soundkarten"; also von der Hardware. Die CPU ist im Verband mit genügend RAM und schnellem Massenspeicher vorallem dafür zuständig, die Koordination der (digitalen) Audiodaten, der für die verschiedensten Zwecke eingebundenen Plug-Ins sowie des rechtzeitigen Nachladens von Sounds etc. zu gewährleisten.
Dafür bietet ProTools eine optimierte Audio-engine (einen lesbaren Überblick über die Entwicklung und Schwerpunkte gibt's hier ).
Du müsstest schon monstermässig grosse Projekte fahren, um mit ProTools an die Leistungsgrenzen moderner CPUs (bzw. Chipsätzen) zu kommen. Aber auch für diesen Fall bietet ja ProTools einerseits mit dem AAX-Plugin-Format eine latenzarme Grundlage und zudem mit der Playback-Engine die Möglichkeit, die Puffergrösse auf Hardware-Seite zu verkleinern (natürlich mit den bekannten Vor- und Nachteilen).

Fazit: Du brauchst m.E. keine K-Version der CPU. Ein Xeon E3-1240 V3 (oder eines seiner noch leistungsfähigeren Nachfolgemodelle) liefert dir genügend Leistungsreserven für grosse Projekte. Das 'gesparte' Geld würde ich in eine grössere/schnellere SSD stecken. Denn dort ist bei einem aktuellen Musikproduktions-PC die grösste Leistungsreserve.
Zudem gehe ich davon aus, dass dir bewusst ist, dass du ein sehr leistungsfähiges Backup-System brauchst. Moderne Musikproduktionen müssen mindestens einmal täglich umfassend gesichert werden (also mit allen Roh-Daten der Plugins, der virtuellen Instrumente, sämtlicher Spuren etc. !).
 
Der von dir empfohlene Xeon ist doch eigentlich das gleiche wie der i7 4790 nur das er keine onboard grafik hat. oder? hat er sonst noch vorteile?
weil die kosten gleich viel.

ich fasse mal zusammen was ich bisher weiß:

es gibt anscheinend 3 serien die zu empfehlen sind. haswell, haswell e und skylake.

wenn ich jetzt total praktisch denke, nehme ich einen i7 der haswell serie, denn der hat schon lüfter und graphik. wenn mir der lüfter zu laut wird, kann ich ja noch nachrüsten. oder ist onboard graphik schlecht für mich?

Aber dann kommen eben gewisse zweifel bei mir auf weil ich mich nicht auskenne.

baue ich jetzt ein system um den i74790 komme ich wahrscheinlich am billigsten weg.

Ich lade dann viele Plugins und intrumente und dann ist irgendwann schluss und ich muss die latenz hoch regeln.
was ich grad überhaupt nicht abschätzen kann, ob das eben beschriebene auch passieren würde wenn ich den 5820 - 6 kerner nehmen würde, dann aber nur halt 5 weitere plugins später. Dann wärs egal weil ich ja sowieso die plugins wieder einrechnen muss. da ich bisher nur auf schlechten pc´s gearbeitet hab, kann ich das halt null abschätzen...

tut mir leid das es so kompliziert ist.
 
hoofreaper schrieb:
baue ich jetzt ein system um den i74790 komme ich wahrscheinlich am billigsten weg.


Würde ich auch so sehen.

Denke auch, dass die CPU für deine Zwecke mehr als ausreichend sein wird. Alles über Quadcore macht eigentlich nur bei Videobearbeitung wirklich Sinn IMO.
 
was die frage nach dem passenden mainboard betrifft, bin ich da bei skylake momentan nicht auf dem laufenden. für eine haswell cpu wären da zb. MSI B85M ECO oder Fujitsu D3221-B gut geeignet.

das nutzen der igp kann in einigen fällen zu problemen führen, da dies aber eher selten ist, würde ich es erst mal mit der igp versuchen und bei bedarf einfach eine günstige grafikkarte nachrüsten.
 
danke für die infos.

aktuell denke ich dass der 5820 k für mein heimstudio überzogen ist.

jetzt geht es nur noch darum ob ich auf skylake oder haswell setzen soll. mit den haswell komponenten komme ich billiger weg. und ich weiß nicht ob sich für meine anwendung lohnt:

ich meine das alles läuft über ein usb 2.0 interface und das kann ich nicht ersetzen, dafür war es zu teuer.

das ist die 1. komponente im system.

die 2. wird eine ssd festplatte, da audio niemals die 6gb pro sekunke erreichen wird die mir ein sata 3 anschluss bietet.

ram ddr4 oder ddr 3 spielt denk ich auch nicht die große rolle, denn wenn der voll ist müssen riegel nachgeschoben werden.

neuere schnittstellen werde ich mit diesem pc die nächsten jahre nicht nutzen. sata 6gb/s und usb 2 mehr wird es sicher nicht sein.

wenn jetzt skylake aufgrund der neuen chipsätze in verbund mit den prozessoren hier dabei besser als haswell ist, ist mir das den aufpreis ehrlich wert. aber wenn ich da keinen unterschied merke eben auch nicht.

lohnt sich skylake für mich?
 
Die für den Audio-Bereich relevanten Vorteile der Skylake-Reihe (z.B. schnelle M2-Schnittstelle, schnellerer DDR4-RAM) nützen dann, wenn man ein (neues) System kompromisslos auf Leistung trimmen will und dafür höhere Preise (für CPU, Mainboard, Speicher, für alles ...) in Kauf nimmt.
Das ist ja in deinem Fall nicht gegeben, die Soundkarte (welche ist es eigentlich ? aus persönlichem Interesse gefragt) und ihre USB 2.0-Anbindung bleibt. Ergo machen theoretische 15 % Mehrleistung beim Verbund CPU-RAM-Chipset nicht wirklich Sinn, weil dein System andernorts zuerst die Leistungsgrenze erreichen wird. Aber glaub'mir: du hast mit einem System in der angedachten Konfiguration für Audio-Belange eine enorme Leistung zur Verfügung.
Wenn du auf m.E. sinnlose Spielereien in der Art von 192 kHz-Samplerate verzichtest, wirst du erst in besonders komplexen, opulenten Szenen/Soundscapes an die Grenze deines PC stossen. Dann ist der Moment gekommen, das Audiomaterial zu optimieren (also beispielsweise einen Basis-Effekt nicht mehr live zu berechnen, sondern in das Audiosignal einzurechnen => minus ein Plug-in etc.).

Mit andern Worten: Wer sinnvoll udn überlegt arbeitet, wird kaum je den Unterschied Haswell - Skylake bemerken. Wer es darauf anlegt zu beweisen, dass SEINE Produktion zu GROSS und zu KOMPLEX für eine einen popligen Haswell ist, wird das natürlich selbstverständlich schaffen. Aber das scheint mir dann doch nicht deine Motivation zu sein ;)
 
Hi,

ich gebe dir voll recht. du triffst den nagel auf den kopf. ich möchte einen prozessor der über der grenze ist wo mein system mit dem interface (übrigens focusrite scarlett 18i8) sowieso abkackt, aber eben nicht meilenweit darüber... zu weit.

ich hätte jetzt auf den i7 4790 mit einem h97 board gezielt.

ich frage mich nur noch ob es denn nicht die ca 30 euro mehr wert wäre auf ein z97 board mit dem 4790 k zu zielen.

ich kann mir den leistungsvorteil des k systems nicht vorstellen. soll ich mir diese optionale leistungssteigerung durch das mögliche overclocken bereithalten oder werde ich soweit gar nicht kommen, weil das system aufgrund eines anderen teils vorher schon platt ist.

was denkst du?
 
Ich kann dir mangels direkter eigener Erfahrung nicht sagen, ob sich das Update für deinen Einsatzzweck lohnt, sorry. Wenn's dich juckt und es finanziell drin liegt, dann tue es. Sonst denkst du in ein paar Monaten garantiert: hätte ich doch ... Aber ob Haswell oder Skylake - "abkacken" wird ein solches System noch lange nicht.

Was das Übertakten eines Audio-PCs angeht, bin ich konservativ:
Entweder machst du es von Anfang an und kaufst dir deshalb auch einen guten Kühler mit langlebigen und leisen Lüftern (also beispielsweise Produkte von Noctua => Mehrpreis rund 60 Euro), oder du lässt es gleich ganz bleiben.
Denn Übertakten bringt in jedem Fall das Problem mit sich, dass sich die Abwärme erhöht, die Lüfter tendenziell also mehr Luft umsetzen müssen und deshalb schneller laufen, was wiederum eben dem Ziel widerspricht, einen flüsterleisen Audio-PC zu haben.
Ich würde Übertakten in einem Audio-PC unterlassen (es sei denn, du hast einen separaten Server-Raum ....).

Noch ein Hinweis zur Grafikkarte: Der von mir empfohlene Xeon hat keine, was dir die Möglichkeit gibt, eine passiv gekühlte kleine GraKa einzubauen, die absolut unhörbar ist. Zur Darstellung der Programme und allfälliger Video-Files reicht sie längst.
Demgegenüber ist die Kühlung von IGP-Lösungen nicht immer über alle Zweifel erhaben.
 
Statt dem normalen 4790 würde ich auf jeden Fall den 4790K nehmen. Knapp 30€ Aufpreis rechtfertigen den mehr als 10% höheren Takt des 4790K auf jeden Fall und leichter kühlen läßt er sich aufgrund der etwas verbesserten Wärmeleitpaste unterm Heatspreader ebenfalls (was natürlich durch das Leistungsplus aufgefressen wird). Selbst wenn du nie übertakten wirst, der Vorteil dieser K CPU ist der werkseitig hohe Takt.

Zu Überlegen wäre der 6700K, der gerade im Niedriglatenzbereich etwas besser abschneidet. Einen Vergleich bzgl DAW-Performance findest du hier. Wenn man ihn unübertaktet mit dem 4790K vergleicht, liegt er leicht vorne. Der Hauptvorteil des 6700K liegt aber in der moderneren Plattform. Der Chipsatz ist breiter angebunden und die Schnittstellenausstattung der Boards ist moderner. Wenn du irgendwann (wie ich) eine leistungsfähige PCIe SSD nachrüsten willst, wirst du bei einem guten Board mit dem 6700K im Zweifel weniger Kompromisse eingehen müssen. Im Vergleich zur alten Crucial M4 ist die Intel 750 beim Laden großer Samples in der Praxis deutlich schneller (gefühlt die halbe Wartezeit).
Wenn du einen guten Kurs fürs Skylake Package kriegst, würde ich das definitiv dem Haswell vorziehen.

Der 5820K lohnt sich nur wenn du bereit bist zu übertakten, ansonsten ist das Leistungsplus gegenüber den anderen beiden CPUs zu gering. Übertaktet ist er den beiden anderen dann aber deutlich überlegen, DAWs skalieren normalerweise perfekt mit der Kernanzahl. Vorteil ist auch die bessere Erweiterbarkeit aufgrund der größeren Anzahl PCIe Lanes (wenn das zu einem späteren Zeitpunkt eine Rolle spielen sollte).

Grundsätzlich kann man im Audio-PC nie genug Leistung haben. Das hängt natürlich stark von der persönlichen Arbeitsweise ab, aber die kann sich durchaus ändern. Es wird zwar oft gesagt, man sollte mit 2-3 festen Effekbussen für Hall arbeiten. Ein kurzer Hall, ein langer, evtl. noch einer zusätzlich. Klar läßt sich so eine ausreichende Räumlichkeit im Track erzeugen. Was aber, wenn man den Hall als Bestandteil vom Sounddesign sieht? Z.B. verwende ich recht häufig ein abgewandeltes Lexicon Cool Plate Preset auf Snaresamples oder einen kurzen höhenreichen Plate-Hall auf einzelnen Hihats. Nicht weil sie dadurch räumlich gemischt werden, sondern weil sie dadurch anders klingen. Da passen die Standard Effektbusse einfach nicht. Selbes bei manchen Synth Sounds, wo es oft sein kann, dass ich den Hall zusammen mit dem Sound komprimiere. Der Hall wird Bestandteil des Sounds. Geht mit festen Effektbussen nicht. Das Delay und der Hall auf den Vocals soll geduckt werden, so dass er besser die kurzen Gesangspausen füllt? Geht mit festen Effektbussen nicht, ohne die anderen Sounds zu beeinflussen die ja ebenfalls diesen Effektbus nutzen. Jede dieser individuellen Bearbeitungen kostet eben Rechenpower. Der eine bestimmte Sound aus der letzten Produktion hat im Club dermassen geil geklungen und den will ich im aktuellen Track auch mal schnell ausprobieren? Schnell mal im Cubase alles was zum Sound dazugehört aus dem anderen Projekt reinimportiert: 5 Synthlayer, 1-2 Mixgruppen für diese Layer, 1-2 Effektbusse für den Sound, usw. Die Synthlayer lassen sich zwar noch Freezen oder Rendern, nicht aber die Busse, also ist manuelles Bouncen angesagt. Will ich zu einem späteren Zeitpunkt was ändern -> nochmal bouncen. Gerade wenn ich da die Automationsdaten irgendeines Plugins ändere, muss ich das im Zusammenhang mit dem Song hören. Schafft es der Rechner dann nicht mehr diese Spuren ungefreezt/ungebounct abzuspielen, muss ich woanders CPU Leistung freiräumen. Kreatives Arbeiten sieht anders aus. Klar, nicht jede Produktion ist so umfangreich, aber wenn ich mir meine releasefertigen Tracks anschaue, haben die alle >100 Spuren. Letztlich sind das aber Punkte die jeder für sich selber beantworten muss, wie er sich seine Arbeitsweise vorstellt. Nur bei Anschaffung eines Audiorechners auf dem man einige Jahre produzieren will, sollte man sich auch die Frage stellen, ob die Leistung auch in ein paar Jahren ausreichen wird, wenn man sich weiterentwickelt hat.

Ein wichtiges Thema ist noch die Kühlung der CPU, hier würde ich definitv nicht sparen. Für den 4790K/6700K mindestens ein guter Mittelklasse Towerkühler. Einen hochgetakteten 5820K bekommt man mit einem guten Doppeltowerkühler der 60-80€ Klasse schön leise. Wobei man dann auch beim Gehäuse schauen sollte lieber ein paar Lüfter mehr zu verbauen, die dafür aber langsam und leise laufen.

Bei der Grafikkarte bin ich der Meinung, dass die internen Grafiklösungen der 4790K und 6700K CPUs ausreichend sind solange sich die gewünschte Monitorkonfiguration damit realisieren läßt.

Beim Mainboard ist natürlich die Sache mit der DPC Latenz wichtig. Das hat auch nichts mit der Art des Audiointerfaces zu tun, höchstens mit der Höhe der Audiolatenz, mit der man arbeitet. Der Punkt sollte einfach passen, sprich es sollte keine Treiber irgendwelcher Boardkomponenten oder sonstwas geben, was die DPC Latenz negativ beeinflußt. Bin bei den aktuellen Boards aber etwas raus aus dem Thema, konkrete Tips muß dir also jemand anders geben. Echte Nieten unter den Boards sind jetzt auch nicht sooo häufig, aber es ist natürlich ärgerlich wenn man damit Probleme hat und feststellt das Board tauschen zu müssen, nachdem das Sysetm aufgebaut und installiert ist.
 
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