Aufrüsten für Adobe Premiere Pro - 3x M.2 SSD auf AM5

eLw00d

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Hallo in die Runde!

Ich möchte gerne drei M.2 SSDs in meinem neuen System nutzen, weiß aber nicht genau, welches Mainboard bzw welchen Chipsatz ich dafür brauche, um keine/kaum Abstriche bei den Anbindungen der Platten und der Grafikkarte machen zu müssen.

Ich bin AM4ler und habe Schwierigkeiten bei den AM5 Chipsätzen und den PCIe-Lane Geschichten durchzublicken. Ich kenne jetzt zwar die Unteschiede zwischen den einzelnen Chipsätzen, aber weiß trotzdem nicht genau, was ich brauche, um drei M.2 SSD ausreichend schnell anzubinden und die Grafikkarte dabei nicht zu beschneiden. Vielleicht hat einer von euch eine Empfehlung für mich?🙏

Zum Hintergrund: Ich schneide beruflich Videos, teils mit vielen großen Dateien in einzelnen Projekten. Habe gelgentlich mehrere Stunden Rohmaterial bis rauf zu 4k Auflösung in der Timelime und da hakt und ruckelt es gelegentlich.
Aufgrund meines Arbeitgebers bin ich an Adobe Premiere Pro gebunden. Adobe empfiehlt drei SSDs: 1. System und Programm / 2. Cache / 3. Projektdateien

Mein aktuelles System ist folgendes:

MSI B450 Tomahawk mit nur einem M.2 Slot
Ryzen 5800X
64 GB DDR4 3200
RTX 3080 10 GB
Seagate Firecuda M.2 PCIe 4.0 2TB (hier liegen Cache und Dateien)
2x Sandisk SATA SSD (Windows und Anwendungen)

Wunschsystem:
Ausreichendes AM5 Board (Wifi brauche ich nicht, USB 4.0 auch nicht, trotzdem X870E wegen mehr PCIe Lanes?)
Ryzen 9900X oder 9950X
96 oder 128 GB DDR5 6000
RTX 5070ti
3x M.2 SSD

Das System muss ebenfalls zum Zocken herhalten.
Danke im Voraus!
 
eLw00d schrieb:
Adobe empfiehlt drei SSDs: 1. System und Programm / 2. Cache / 3. Projektdateien
Das geht eher um logische Trennung. Beim arbeiten bekommst du mit deiner, und keiner normalen Endkunden CPU auch nur eine einzelne nvme ssd ans limit. Die Teile sind der restlichen Hardware gerade sehr weit voraus.

SSD Empfehlung gerade: lexar nm790.

Wenn deine raw Filme nicht mehrere gb/s material sind, reicht auch eine Lane pro ssd und du wirst keinen unterschied wahrnehmen
 
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Verschiedene sachen

1. Dass es gelegentlich hakt kann auch einfach an den Projektgrößen liegen, vollem RAM, Rohmaterial ohne Hardwarebeschleunigung (4:2:2 Material)

2. Ich denke ebenfalls, dass dich keine SSD wirklich limitieren wird.

3. Um die Frage zu beantworten: Es gibt viele Boards, die dir mindestens drei voll angebundene M.2 Slots bieten, meistens einen davon als 5.0 4x und zwei als 4.0 4x, manchmal einen vierten mit 4.0 4x oder 2x.
Nun ist es bei X870(E) Boards so, dass sie USB4 haben müssen und daher mit der Bandbreite haushalten müssen.Einige Bretter holen sich die Bandbreite bei entsprechender Bestückung der M.2 Slots vom GPU-Slot.

Nun ist die Frage: was brauchst du sonst noch vom Board? Brauchst du USB4? Wenn nein, dann erfüllen viele B850 Boards und einige X670E Boards deine Ansprüche. Mit USB4 sollte man ein Brett finden, das Lanesharing am GPU-Slot vermeidet. Da ASRock gerade keinen so tollen leumund hat (denn sonst sind die Boards vom P/L megagut) lande ich zufälligerweise in allen Kategorien beim MSI Tomahawk: klick

Das X870E hat nur die kleine Einschränkung, dass einer (von vier) M.2 Slots auf PCIe 5.0 2x läuft, wenn du die USB4-Stecker nutzen willst. Du kannst ihn auf 4x umschalten, dann funktioniert USB4 aber nicht mehr. Beim X670E gibt es keine Einschränkungen aber eben auch kein USB4. Das B850 hat einen vierten M.2 4.0 Slot, der mit 2x läuft.

Ich würde trotzdem nochmal die ASRock Boards verlinken: klick
Das Nova ist das wohl beste AM5 Board, da du keinen X3D kauft sollte es auch sehr unwahrscheinlich sein, dass dich da Probleme erwarten. Das hat sogar noch nen fünften M.2 slot mit 3.0 2x und vermeidet trotzdem lanesharing mit dem GPU-Slot. Die Topologie ist einfach top, kostet halt auch entsprechend und ist eben ASRock.

Mein Fazit, da du ja kein USB4 brauchst: Das X670E Tomahawk oder das B850 Tomahawk bieten dir ne ganze Menge für's Geld. Live Mixer und Riptide ebenfalls, wenn es ASRock sein darf.

Achte auf eine Sache: Manche Boards haben 20 Gbit USB-C am I/O Panel, manche haben 20 Gbit nur über einen internen Header. Schau, ob dein gehäuse 20 Gbit USB-C kann (z.B. einige von Fractal wie das North), sonst solltest du auf ein Board setzen, das am header 10Gbit und die 20 dann am I/O Panel hat.
 
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Nur so als Info, auch wenn es deine Frage nicht beantwortet: Privatrechner und Arbeitsdateien ist ne blöde Idee... Datenschutz und so... Der AG sollte dir eine Workstation stellen... Das ist man auch nicht an Endkunden Plattformen gebunden... Dell, Lenovo, ...
 
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@mafoe
Der ist bei den konkreten Hardwareempfehlungen aber nicht auf dem aktuellen Stand.
 
@djducky
Man muss nicht immer der "Early Bird" sein. Wenn man beruflich Ergebnisse (Videoschnitt) präsentieren muss, greift man gerne auf bewährte Hardware zurück. Aus der Sicht eines Spielers magst Du Recht haben.
 
@mafoe
Intels reihenweise sterbenden Raptor Lake sind alles andere als "bewährte Hardware".
 
@djducky
längst durch Microcode Updates behoben. Wichtig ist die Codec Unterstützung für die Schnittprogramme. Die in der Intel CPU befindliche GPU beherrscht Quicksync. Das ermöglicht schnelleres Encoding und breitere Codec Akzeptanz.
 
@mafoe
Joah, das kann Arrow Lake auch - und übrigens auch alle Blackwell-Karten sowie die neueste version von DV resolve. Man ist da nicht mehr auf QS angewiesen.
 
Er empfielt unter anderem ja auch die Arrow Lake Prozessoren :
"Intel Prozessoren der 12. – 14. Generation sowie auch die Core Ultra (265K und 285K) sind die aktuell logische Empfehlung für die Bild- und Videobearbeitung, da sie bei gleichem Preispunkt meistens etwas schneller sind als AMD-Prozessoren und umfangreichen Videoformat-Support in Videoschnitt-Software wie z. B. Premiere Pro und Davinci Resolve mitbringen. Obwohl die neuen Ryzen 7000’er und 9000’er CPUs eigentlich auch Encoder/Decoder vorweisen, werden sie von der Software meistens nicht genutzt. Da entscheiden dann ausschließlich die Encoder/Decoder der Grafikkarte, welche Video-Formate (Codecs) unterstützt werden."
 
Jep, die Arrow Lake sind auch drin. Die kann man für Schnittrechner auch empfehlen, besonders den 265K für das Geld. Der Artikel ist nicht gerade... übersichtlich, in einem der Tabellen waren sie gar nicht drin.

Ja, wie gesagt: Es war vor allem 4:2:2 Chroma Subsampling, was AMD und bisherige dGPUs nicht konnten. Mit Blackwell ist man nicht mehr wirklich auf Quicksync angewiesen. Höchstens noch übergangsweise, wenn man Software nutzt, die das noch nicht bzw. nur mit QS unterstützt.
 
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Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

Ich glaube speziell mit dem Thema CPU muss ich mich noch mal genauer auseinandersetzen. Hatte nicht auf dem Schirm, dass Intel da doch noch Vorteile bei Encoding/Decoding haben kann.
Ich mag Intels Firmenpolitik noch viel weniger als die von AMD, aber der Core Ultra 265 scheint tatsächlich keine schlechte CPU zu sein. Hab mich mit Intel seit Jahren nicht mehr beschäftigt.


madmax2010 schrieb:
Das geht eher um logische Trennung. Beim arbeiten bekommst du mit deiner, und keiner normalen Endkunden CPU auch nur eine einzelne nvme ssd ans limit. Die Teile sind der restlichen Hardware gerade sehr weit voraus.
Du würdest sagen, dass ich von einer schnelleren CPU mehr profitieren würde, als meine Sata SSDs gegen PCIe 4.0 M.2 SSDs zu tauschen, wenn ich die Konfiguration der Platten verbessern würde? Machen drei sehr schnelle SSDs eventuell keinen spürbaren Unterschied und ich sollte meinen Fokus viel mehr auf den Rest der Hardware richten?
 
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Ich denke im Prinzip sollte auch für Adobe Premiere Pro eine einzige m.2 SSD reichen, wenn du allerdings ohnehin ein neuen System willst, würde ich schon zwei m.2 SSD verbauen.

Dann würde ich es so organisieren:

Erste 1-2TB m.2 SSD: Windows, Games, performanceoritierte Anwendungen, wichtige Daten
Zweite 2TB m.2 SSD: Projektdatein mit denen du gerade arbeitest sowie Cache
6-18 TB SATA HDD: Projektdateien die du gerade nicht benötigst und abgeschlossene Projekte

Option kannst du zuästzlich noch eine oder beide deiner vorhanden SATA SSDs einbauen für nicht so performancelastige Anwendungen wie Office und zusätzliche private Daten.
 
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mafoe schrieb:
Da entscheiden dann ausschließlich die Encoder/Decoder der Grafikkarte, welche Video-Formate (Codecs) unterstützt werden."

Hier wird bei 10:30 beschrieben, dass die Nvidia 5000er Serie die Intel-Vorteile aussticht, so dass die die CPU Hersteller Wahl dann quasi egal ist.
Habe ich das richtig verstanden?



RealMax123 schrieb:
Dann würde ich es so organisieren:

Danke!

Das heißt, Projektdateien und Cache auf verschiedenen Platten unterzubringen bringt vermutlich keinen wahrnehmbaren Performanceunterschied?
 
duskstalker schrieb:
der 265k ist trotzdem noch auf dem Niveau eines 9950x in premiere
Starke Benchmarks. Danke für den Link.

Im Endeffekt geht es mir beim Schnitt darum, das Ruckeln und Haken bei großen Projekten wegzubekommen. 10 bis 20% Performance-Zuwächse in bestimmten Szenarien werde ich nicht spüren.
Die über 40% Einbußen eines 265k in Battlefield 6 gegenüber einem 9800X3D würde ich allerdings sehr wohl deutlich spüren.

Ich werde erstmal Windows frisch aufspielen, meine bisherigen Platten neu ordnen und dann schauen, für welches System ich mich entscheide, falls es dann überhaupt noch notwendig sein sollte.
Habe Intel jetzt auf jeden Fall wieder auf dem Schirm.
Vielen Dank für die Ratschläge!
 
@duskstalker Genau, Premiere soll flüssig laufen und mich nicht bei der Arbeit ärgern.
Den Rechner nutze ich aber ebenfalls zum Zocken. Das BF6-Beispiel ist nicht das passenste. Hab das nur angeführt, weil ich mit diesem Spiel wahrscheinlich wieder 500+ Stunden verbringen werde und die wenigen verfügbaren Benchmarks ein schlechtes Bild für Intel aufzeigen.

Ich hätte gerne eine solide Basis für ein problemfreies Arbeiten mit Premiere Pro und eine möglichst hohe Spieleleistung fürs Geld.
 
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