Außen-Lan am Haus absichern

Gorasuhl schrieb:
@kanuddel,
reichen denn zwei Gigabit Links mit Aggregation aus, bzw. was soll alles über die Verbindung zwischen den Gebäuden an Daten hin und her geschoben werden?
Also geht es nur um die Internetverbindung (Telekom Glasfaser bis 1Gigabit? ), etwas Administration und einfache Zugriffe?
Oder wird sich im Gebäude_1 zum Beispiel ein zusätzlicher Backupserver oder irgendwas, wodurch viele, größere Datenmengen ausgetauscht werden, befinden?
Alles easy. Da wird nichts groß an Daten ausgetauscht, sondern wirklich in erster Linie nur die Internetverbindung mitgenutzt. Backupserver gibt es auch keine.
Es sind seit kurzem 100Mbit verfügbar. Wir haben aktuell noch einen 50Mbit Vertrag bei dem ~63Mbit ankommen. Dass da mal Glasfaser verlegt wird, halte ich für Zukunftsmusik und das wären dann auch "nur" 1Gbit, die man in seltensten Fällen nutzt. Sobald wir dort wohnen, also in Gebäude 2 einziehen, werden wir auf 100MBit upgraden. Also um Datendürchsätze der Switche mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
 
Nagut, auch wenn das noch etwas dauern dürfte. Mal vom einfachsten ausgehend. Die meisten Computer haben eine Gigabit Verbindung. Also könnte man den einfachen Gigabit Uplink zwischen den Switches mit lediglich einer Verbindung rein theoretisch komplett auslasten.
Das kann z.B. schon ein Zugriff auf die NVR über deren Gigabit Link sein. A/V Daten sollte man nicht unbedingt in ihrer Größe unterschätzen. Der Gigabit Link lässt auch nur bis zu 120MB/s zu. Wenn da Aufzeichnungen von einigen Gigabyte übers Netzwerk betrachtet werden, kann das durchaus für ein paar Minuten zum Schluckauf führen und alle anderen Teilnehmer haben in der Zeit nicht mal genug Bandbreite übrig um im Browser zu surfen.

Der Verlinkte Netgear kann meine ich Link Aggregation, von daher würde ich die 2 Links zwischen den Switches auch nutzen. Dann kann ein Teilnehmer zumindest nicht die Bandbreite komplett auslasten, sondern es ist noch genug Bandbreite vorhanden, dass Andere noch die Internetverbindung ohne Einschränkung nutzen können (2x 1G sollten ausreichen).
Bei Glasfaser hat man, egal ob Multimode oder Singlemode, mehr als genug Reserve. Wie gesagt OM3 oder OS2 mit 4 Fasern kosten auch nicht viel mehr als vernünftige Cat7 Leitungen, selbst mit 8 Fasern für eine entsprechende Reserve kostet die Leitung nicht unsummen.
Einmal verlegt, mit Keystone Verbindern und Staubkappen ins Patchpanel geführt und man hat eine Ewigkeit seine Ruhe mit der Leitung.
Wie gesagt, die schaffen bei der Länge locker 100G je Link, Cat7 hingegen nur 5 bis 10.
Der Einzige Grund eine Glasfaserleitung zu tauschen wäre, wenn es zum Zeitpunkt an dem ein technischer Defekt eintritt kein Modul mehr den Leitungsstandard unterstützt. Da sehe ich eher, dass man eine Cat7 Leitung rauswirft und durch Glasfaser ersetzt, als dass man eine OM3 oder OS2 Glasfaser gegen was neueres tauschen muss. Da wird es allein schon wegen kleineren Rechenzentren noch ewigkeiten Hardwaresupport für OM3 bzw. auch OS2 geben.

Die Technik an sich ist seit einiger Zeit schon gut ausgereift. Die Laser fallen nur sehr selten aus. Die Garantiedauer bzw. angepeilte Lebensdauer beträgt üblicherweise 5 Jahre oder mehr. Die Module halten aber durchaus um einiges länger als der angegebene Garantiezeitraum.

Dazu kommt, dass der verlinkte Netgear nur Fiber bei den SFP Uplink Ports unterstützt. Heißt man kann diese nicht mit Cat7 nutzen und verliert damit auf beiden Seiten einen RJ45 Port. Ob man die RJ45 Aggregieren kann weiß ich nicht, so genau ist die Beschreibung leider nicht.

Cat7 oder Cat6a würde ich nur für die Anschlussleitungen der Teilnehmer nutzen, aber nicht als Uplink. Das ist meine Einschätzung zu dem Ganzen. Natürlich kann man auch eine einzelne Cat7 oder ggf. noch eine zweite als Reserve mit einziehen. Da die Kupfertechnik veraltet ist und zunehmend durch Optische Übertragungsmedien ersetzt wird würde ich davon aber eher abraten, zumal der zusätzliche Aufwand bei Kupgertechnik den ohnehin nur geringen Kostenvorteil komplett zunichte macht und man unter Garantie sogar noch drauf legt.
100-150€ für ein Trennglied oder wenn ein Fachmann für den Preis, oder sogar noch mehr, den Potentialausgleich beider Gebäude vornimmt steht halt in keiner Relation zu dem kleinen Aufpreis für Glasfasertechnik bei der man lediglich die Leitung etwas besser schützen muss als bei der Kupfertechnik (da reicht schon ein einfaches Wellrohr für zum Verlegen im Gebäude bis zum Patchfeld als Knickschutz aus).

Auf kurz oder lang wird es ohnehin auch auf Glasfasertechnik für Endgeräte hinauslaufen, ob SFP(+) onboard oder als USB-C Lösung wird sich zeigen. Die Standards für Kupfergebundene Netzwerkverbindungen werden mit zunehmender Bandbreite immer ineffizienter (ein 10G SFP Fiber Modul hat eine geringere Leistungsaufnahme als ein RJ45 1GBase-T Port). 2,5G oder 5G sehe ich nur als eine Art Zwischenlösung für Enthusiasten, aber keinesfalls eine Endgültige für die breite Masse.
 
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