So Jungs,
das ist ja nur die halbe Wahrheit. Ein Auto wird sich spätestens aus der Spur machen, wenn die Belastung ausreicht, um den Übergang Haftreibung->Gleitreibung zu erzeugen (der Fall Zentrifugalkraft <> Zentripedalkraft wurde ja schon hinreichend diskutiert). Dann wird der Reibungskoeffizient nämlich bedeutend kleiner. Ein weiteres Problem ist die Lage des Schwerpunktes (was ja bis jetzt ganz außer Acht gelassen wurde, der Einfachheit halber). Damit wird die Kraft auf die außenliegenden Räder noch weiter erhöht (Dummerweise will ja nach Galilei das Auto den linearen Weg beibehalten).
Der erste Punkt ist der Grund, warum Panzer mit Ketten sehr gute Eigenschaften haben, jedoch aufgrund ihrer großen Masse z.B. auf Beton sehr wohl schnell ausbrechen können (der Reibungskoeffizient ändert sich, wenn sich die Gummischoner auflösen, bzw. Metall auf Beton gleitet auch recht gut (dann siehe wieder Fall Zentrifugal/Zentripedal) , d.h. generell kleiner Haftreibungskoeffizient), bzw. warum in der Formel1 Reifen mit großer Auflagefläche benutzt werden.
Das simple Modell von RubyRhod ist zwar richtig, aber im Grenzfall sehr weit weg von der Realität (abhängig von Materialeigenschaften, µ, etc. ...), bzw. annähernd für kleine Geschwindigkeiten richtig

Die Realität ist halt etwas komplexer. Das Problem in der Anwendung ist es halt, sobald man ins Rutschen kommt, ist es zu spät. Ein Beispiel wäre hier für ein anfahrender Zug an einer Steigung. Dieser kann stehen bleiben, allerdings nicht wieder anfahren, ohne abzurutschen - dann reicht es nicht mehr fürs Anhalten aus, da Gleitreibung.
edit: Noch mal was zur Scheinkraft: Der Begriff der Scheinkraft verwendet man, sobald man die Beschreibung
in einem System machen will, was kein Inertialsystem ist (z.B. beschleunigte Systeme). Allerdings ist dies auf die Beobachtung im System beschränkt. Befindet man sich im Laborsystem (Inertialsystem), dann wird das hinfällig.