Backup - Gespiegeltes System über mehrer Standorte

GrindGod

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Hallo,

es kommt ja hin und wieder mal vor, das eine Festplatte stirbt.
Mittlerweile befinden sich auf meinen Festplatten aber Daten, die wirklich wichtig und im Falle eines kritischen Schadens nicht wieder zu beschaffen sind. Die Idee des Backups ist nicht neu, nur habe ich mir gedacht, dass man dann auch eine Sicherung an einem 2. Standort aufbauen kann. (Falls das Haus abbrennt oder sowas...)

Mein Bruder und ich (beide eigene Haushalte) möchten nun so ein System.

Für den Anfang sollten uns 1TB reichen. Meine Gedanken dazu sind nun, jeder stellt sich ein NAS in Keller und ermöglicht einen VPN zugriff.
Dann hört es bei mir auch schon auf...

Gibt es gute (und nicht zu teure) alternativen zum NAS?
Welche Software kann man zum Spiegeln benutzen?
Welche VPN Software könnt ihr empfeheln.
- Es müssen nichtmal Backups sein, die 24/7 laufen. Es reicht auch wenn sich die Backupssystem synchronisieren, wenn sie online gehen, oder nur einmal am Tag oder sowas.
Braucht man sonst noch was?


Ein Anmerkung noch:
Ich möchte keine Grundsatzdiskussion, oder schon irgendwelche Bewertungen.
Es soll erstmal eine Ideensammlung werden. Eure Meinungen und Ideen sind mir sehr wichtig. Brainstorm!

Mit freundlichen Grüßen
Julian Peschel
 
wie wärs mit cloud?
da is zwar erstmal viel zeit zum upload da aber dannach nur noch inkrementelle backups und der vorteil ist das du dich nicht um die hardware kümmern musst, sondern das macht der betreiber der clud.
du und dein bruder haben zugriff drauf und alles ist perfekt.
allerdings kosten cloudsysteme mit 1tb oder mehr auch geld. gratis is da halt nix.
 
2 NAS sind schonmal eine gute Idee. Alternativ könntest du dir auch Webspace mieten, dann solltet ihr allerdings verschlüsseln.

Zum Spiegeln gibt es eine endlose Auswahl an Software. Ich für meinen Teil bevorzuge PureSync, aufgrund der breiten Anpassungsmöglichkeiten. Aber es gibt bestimmt Software, die einfacher ist und deinen Fall besser abdeckt.

Das mit dem VPN ist etwas übertrieben, wenn auch möglich. Wenn ihr euch für die Variante mit dem NAS entscheidet, bringen die guten Modelle meist verschiedene Möglichkeiten mit, sich mit anderen Speichern zu verbinden. Da wird auch das passende für euch dabei sein. Erfahrungen habe ich mit Zyxel und Synology, wobei ich Zyxel garnicht und Synology sehr empfehlen kann.

Bei Synology könnt ihr auch tägliche Backup-Jobs und Snapshots einrichten.
 
Die Ideensammlung wird unweigerlich in einer Grundsatzdiskussion enden, so ist das in Foren nunmal ;)

Funktionierende Ansätze sind:

- ein NAS pro Haushalt, Zugriff für den jeweils anderen ermöglicht
- ein Server (Selbstbau oder sowas wie ein HP Proliant Microserver) pro Haushalt
- Cloud
- gemieteter Server online, um eigene Clouddienste/Sync darauf zu betreiben
- mehrere USB-Festplatten und diese dann zwischen den Haushalten hin und her transportieren

Bitte bei allen Lösungen auch an die Geschwindigkeit denken, auch wenn du sagst 1TB reicht erstmal, 1TB Daten hochladen über die meist doch geringen Uploadgeschwindigkeiten deutscher Internetanschlüsse kann gerade für den initialen Upload sehr lange dauern.

Ich betreibe in etwa das, was du vor hast. In meinem Fall habe ich einen kleinen Server selbst gebaut und habe den bei meinen Eltern laufen. Software ist Openmediavault und zum Synchronisieren der Daten nutze ich rsync. Verbindung zum Server von außerhalb kann ich via z.B. SSH oder openvpn (selbst gehostetes VPN) aufbauen.
 
Du könntest auch immer inkrementell mit Veeam sichern.
Falls es auf Dateiebene sein soll könntest du das mit DirSyncPro abbilden.

Haben beide einen Scheduler und du kannst auch bei Bedarf manuell das Backup starten.
 
Drei Fragen am Rand:

Wie schnell ist der Upload bei dir und bei deinem Bruder?
Habt ihr beide Fritzboxen, wenn ja welche?
Wie groß ist die Datenmenge, die sich täglich ändert?
 
Der Upload ist sowohl bei Cloud als auch bei 2 Standorten entscheidend.

Ohne Vectoring, also mind. 40 Mbits Upload wird das sonst eine langsame Sache.
 
JohnatanOb schrieb:
Der Upload ist sowohl bei Cloud als auch bei 2 Standorten entscheidend.

Ohne Vectoring, also mind. 40 Mbits Upload wird das sonst eine langsame Sache.
Eigentlich nicht, es kommt mehr darauf an wie viele Daten sich täglich ändern und ob diese Daten dann binnen einer Nacht repliziert werden können.

Die Erstbefüllung der NAS Systeme kann ja am Schreibtisch via LAN erfolgen.
 
Wenn ein NAS zu teuer ist, tuns auch zwei Raspberrys. Da dann jeweils n Festplatte dran und ne passende Distro installieren. Solange die Datenmengen nicht zu groß sind, reicht die Leistung allemal. Aber wie Shririnovski schon schrieb, wird sowas schnell zu ner Grundsatzdiskussion. Ansätze gibt es zuhauf, du bist dann in der Position, dir das rauszupicken, was am besten passt.
 
Wie kommst du auf die 1 TB sollten reichen? Platten haben (grob vereinfacht) eine, nennen wir es mal durchschnittliche Lebenserwartung, von 3-5 Jahren. Gehen wir also vom Mittel aus, ergo 4 Jahre. Dann siehst du dir deine jetzige Datenmenge an und versucht den Zuwachs zu bestimmen. Hast du aktuell 600 GB und es kommen jährlich 100 GB dazu, dann reicht 1 TB. Bedenke aber, dass dein Bruder ja auch Daten hat. Hat er die gleiche Menge, dann bräuchtet ihr schon 2 TB.

Jeder stellt sich ein NAS in den Keller. Habt ihr beide Fritzboxen und mindestens einer von beiden keinen Kabelanschluss bzw keine DS-Lite Probleme? Dann können die Fritzboxen ein VPN untereinander aufbauen, alternativ über die DynDNS/VPN-Dienste des NAS-Herstellers, begebt euch aber damit eine Abhängigkeit. Jeder von euch erstellt auf seinem NAS jetzt zwei Freigaben: Backup und Backup-Bruder.
So, jetzt kommt der etwas trickige Teil, der aber sinnvoll ist für eine gute Backup-Strategie:
Ihr entscheidet euch für ein brauchbares Backup-Tool. Veeam Agent for Windows free um nur ein Beispiel zu nennen. Ihr erstellt im NAS einen Benutzer (und nur dieser!) hat schreibenden Zugriff auf die Freigabe "Backup". Diesen Nutzer gebt ihr im Backupprogramm an. Denn was bringt ein Backup, wenn jeder cryptolocker dieses verschlüsseln kann?
Ihr erstellt für die jeweilige Freigabe "Backup-Bruder" einen weiteren Benutzer und erlaubt nur diesem schreibenden Zugriff auf diese Freigabe. Jetzt richtet ihr eine Synchronisation ein von deiner Freigabe "Bruder" auf die Freigabe "Backup-Bruder" auf dem NAS deines Bruders und umgedreht. Zur Synchronisation bietet so ziemlich jedes NAS eine fertige Lösung an.
Dein Backup-Weg wäre somit: PC auf Freigabe Backup und von da aus ein Sync zur Freigabe Backup-Bruder auf dem entfernten NAS.

PC defekt: Restore auf neuen vom lokalen NAS.
Dein NAS defekt: Zurück syncen vom Remote NAS.
Diebstahl/Feuer/Wasser/was-auch-immer bei dir: Daten liegen noch auf remote NAS.

Den Restore und die Disasterfälle gehören getestet und schrittweise dokumentiert ausgedruckt damit ihr im Fehlerfall nur die Anleitung befolgen müsst. Ebenso muss sicher gestellt werden, dass der Restore wirklich funktioniert.

Geht es nur um simple geografische Redundanz tut es jedes günstige NAS mit einer Bay. Wollt ihr lokal eine höhere Verfügbarkeit: 2 oder mehr Bays und gewünschtes Raid-Level (nicht 0)
 
GrindGod schrieb:
Für den Anfang sollten uns 1TB reichen.

Check folgendes:
Wieviele Daten habt ihr die täglich geändert werden?
Wieviel Upload geben eure Leitungen her?

Genau davon ist nämlich das für euch passende Konzept abhängig.
 
Erstmal vielen Dank!
Genau das hab ich erhofft zu lesen (und dann so schnell).
 
GrindGod schrieb:
Erstmal vielen Dank!
Genau das hab ich erhofft zu lesen (und dann so schnell).
Heißt jetzt was?

Wäre schon schön, wenn Fragen von Leuten die dir helfen wollen auch beantwortet werden würden.
 
Sry,

hab das gestern nur überflogen und mich über die Ansätze gefreut ;)

Um die Fragen zu beantworten:
Das ganze Ding soll kein hochperformantes System werden, ich will auch kein Systemabbild da reinpacken, o.ä. Es geht wirklich nur um Daten, die nicht reproduziert werden können. (Verträge, Behördescheiß, evtl. mal n Homevideo) - D.h. die Daten die sich ändern werden wohl im KB-bereich bleiben... Und wenn es mal größer werden soll dauert es halt... wir haben es nicht eilig - Von daher reicht auch schon ne 500GB-Platte^^
(Das erste "Laden" via LAN ist auch ne Nette Idee, nur sind die beiden Standorte 600km auseinander, wir haben es nicht eilig^^)

Ja, beide haben Fritzboxen.
Meine ist grade mal n Monat alt (Die bezeichnung hab ich grad nicht zur Hand - Mittagspause)
Als Ansatz kann man davon ausgehen, dass beide eine 7590 haben.

Die Idee ne normale externe Platte an die Fritzbox zu hängen hatten wir auch schon... ich kann nicht genau sagen warum, aber ich bin davon wenig überzeugt.

Der Beitrag von snaxilian ging zwar schon deutlich über den Ansatz hinaus, aber das ist eine für mich gute Verständliche Anleitung die ich bei Zeiten versuche in die Tat umzusetzen.
Falls ich scheitern sollte sind hier ja noch weitere Möglichkeiten.

Nochmal Vielen Dank an Alle!
 
NAS-Performance an der Fritzbox ist extrem bescheiden um es mal so zu sagen, einfach mal danach Google bemühen. Wenn man damit leben kann: Ok, dann mach es so aber: Fritzbox kann zwar VPN und auch ein NAS-Share bereit stellen aber soweit mir bekannt sich nicht um den Sync kümmern. Hier brauchst du dann ein extra Gerät, dass sich darum kümmert. Da NAS-per-FB sowieso lahm ist, würde dies auch ein Raspi mit entsprechenden Skripten erledigen. Erfordert aber Einarbeitung und viel testen.
Ein Fertig-NAS bringt hier vieles bereits mit und nimmt dir eine Menge Arbeit ab.

Zum Punkt: kein PC Backup, nur paar wenige Dokumente. Starten wir mal ein Gedankenexperiment. Dein PC bzw die Platte/SSD darin geht jetzt kaputt. Bitte überlege dir jetzt ganz genau was du alles an Dateien und Dokumenten verlierst, wie hoch der zeitliche Aufwand ist bis alles wieder installiert ist, Programme besorgt usw. usf. Sei ehrlich und überlege dir, ob du dies wirklich bereit einzugehen bist oder ob du dann ein weiterer Mimimi-Lemming hier im Forum bist der unbedingt Hilfe bei "Datenrettung" benötigt weil er zu geizig/faul war für ein vernünftiges Backup.
 
Per Post empfinde ich jetzt nicht als notwendig, zumal man da ja nochmal einen extra Datenträger brauch. Sofern der Upload einigermaßen okay ist, kann man auch mal ein paar 10/100 GB hochladen. Dauert halt. Eben hoffen, dass das Haus nicht in der Zeit abbrennt. ;)
 
wenn es viele und wichtige Daten sind, bietet sich auch ein Schließfach in der lokalen Bank an ;)
 
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