Bericht: Bundesregierung will Breitband-Internet für alle

10tacle

Admiral
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Breitbandatlas soll Alternativen zu DSL fördern

Auch wenn die Zahl der breitbandigen DSL-Anschlüsse weiterhin rasant steigt, bleiben doch weiße Flecken auf der Karte, denn dort wo die Telekom kein DSL zur Verfügung stellt, fehlt es zumeist auch an Alternativen. Dies will die Bundesregierung in den kommenden Jahren ändern und allen Haushalten einen breitbandigen Internetzugang ermöglichen, meldet die Financial Times Deutschland.

Das Blatt zitiert einen Brief des Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement an den CSU-Wirtschaftspolitiker Johannes Singhammer, der den Minister aufgefordert hatte, einen Überblick über die "weißen Flecken bei der Versorgung" zu geben.

"Mir ist es wichtig, dass breitbandige Infrastrukturen flächendeckend verfügbar sind. Mein Haus erarbeitet deshalb ein Konzept, wie sich dieses Ziel mittelfristig erreichen lässt", zitiert die Financial Times Deutschland aus dem Schreiben von Clement. Mit einem "Breitbandatlas" wolle das Ministerium einen Überblick der Verfügbarkeit von Breitbandtechnologien und Anbietern und somit Anreize für gezielte Investitionen in unterversorgten Gebieten geben.

Der "Breitbandatlas" soll bis zum Frühjahr 2005 fertig gestellt werden. Allerdings setzten die meisten Breitbandanbieter auf der Infrastruktur der Telekom auf und stellen somit in den Regionen, in denen die Telekom kein DSL anbietet, keine Alternative dar. Mittlerweile hat die Telekom allerdings in städtischen OPAL-Regionen (Glasfaserinfrstruktur) begonnen, ihre Leitungen mit Kupfer zu überbauen, um DSL zu ermöglichen. (ji)
Quelle: http://www.golem.de/0412/34977.html

Da bin ich, als ISDN User ohne DSL Alternativen, ja mal gespannt. Statt die OPAL Netze mit neuer Technik zu nutzen legen die Spackos nochmal lieber Kupferkabel. Das versteh ich nicht! Es ist doch durch ne Technik möglich das verlegte Glasfaserkabel für Breitband Zugänge zu nutzen, wieso legen die sich nochmal kosten aus und reißen die Straße auf und verlegen das teure Kupfer?
 
Rein technisch gesehen ist es ja möglich über Glasfaser DSL zubekommen. Leider sind die Gerätschaften für dieses System zu teuer. Aber ich denke mal das die T-Com einen Knebelvertrag mit Siemens hat und deshalb auf veraltete Hardware bzw. Systeme angewiesen ist.
 
Was wollen oder nicht spielt da wohl keine Rolle. Die Konzerne Entscheiden was machbar ist und sich rechnet nicht mehr und nicht weniger.

Unsere Regierung bekommt schon den Altag wie Arbeitslosigkeit,Rente und Gesundheit nicht hin, aber Breitband für alle. Naja ich denke jeder hat sein sein Wunschzettel zu Weihnachten
 
Wahrscheinlich habe die Ihre Kohle in Aktien von Kupferminen gesteckt....
 
Nun ja...ich denke nicht, dass die Regulierungsbehörde der Telekom vorschreiben darf, für ein Dorf mit 3 DSL Interessenten eine Vermittlungsstelle für 20.000 Euro zu errichten, ausser die wird über Steuermittel finanziert ;).

Und was Opal-DSL angeht...es gibt meines Wissens derzeit keine wirklichen Standards und Erfahrungen. Für die Telekom ist es daher wohl erstens wirtschaftlicher und zweitens der Erfahrung wegen sicherer, in den glasfaserverseuchten Gebieten mit Kupfer zu überbauen.
 
Das ist natürlich klar, ich würde auch nirgends was ausbauen wo es sich nicht lohnt.
Aber z.B. in unserer Gemeinde (3 Ortsteile, ca. 5000 Einwohner) haben wir vor 1,5 Jahren ne Unterschriftenaktion gemacht (ich und ein paar Kumpels) und da kamen alleine für meinen Ortsteil 65 Familien zusammen die wirklich DSL haben wollten und das net nur einfach so unterschrieben haben. Das legten wir der Telekom vor die sich nach 8 Wochen meldete und sagte das es sich nicht lohnen würde.
Was soll sich denn dann lohnen? Wir planen jetzt in den nächsten Monaten eine weitere Aktion dann werden diese Daten aber an alternative Firmen weitergeleitet bzw. wir gründen ein Bürgernetz. Genug Leute sind wir ja!

[EDIT]
Von mir bis zur VST sind es 8247m und ich wohne am weitesten weg in unserer Gemeinde!
 
Der Gedanke ist ja nicht schlecht, Ich frage mich nur wieviel die subventionieren wollen um in Regionen wie diesen hier, wo alle 5km ein Dorf kommt mit ~500 EW, ein attraktives Angebot für die Firmen zu schaffen. Der Aufwand wäre enorm: Kabel sind zu dünn, Leitungswege zu lang und auch kein Glasfaser vorhanden. Ein Ausbau der VST würde eventuell auch anstehen.. und nun kommt noch dazu, dass wenn der Auftrag nicht von der Telekom entgegengenommen wird komplett neue Netze aufgebaut werden müssten.

Angenommen nun gibt der Staat dann die Kohle aus und bezahlt den Ausbau fast alleine (bevor garkeiner ausbaut), dann gibt es einen Regierungswechsel und eben diese Subventionen werden gekürzt - aus die Maus.

Ich glaube ein Ausbau in manchen Regionen muss einfach staatlich durchgesetzt werden, da helfen keine Förderungen. Da sich das aber nicht mit unserer Marktwirtschaft vereinen lässt lieber gleich umziehen. Breitbandinternet kommt in frühestens 10 Jahren..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Um Regionen mit WLAN zu versorgen müsste eine teure Technik komplett neu installiert werden. Bei DSL kann der 'alte Scheiß' weiterverwendet werden...
Aber WLAN hat auch so seine Schwächen: verhältnismäßig schlecht vor Hackerangriffen geschützt und die Reichweiten haben bei akzeptablen Kosten auch schnell ihre Grenzen.

Wobei die Funktechnik anfürsich gute Grundlagen bieten würde (gibt ja soweit ich weiß auch schon andere Verbindungsarten wie UMTS die Netzwerke wie das Internet besser geeignet sind jedoch noch in der Testphase stehen).
 
@Zad

Subventionen für den Ausbau wird es nicht geben. Erstens ist dafür kein Geld da und zweitens ist das Wettbewerbsverzerrung. Die Ankündigung der Bundesregierung stammt garantiert von Leuten, die nicht mal wissen, was "DSL" ist. Und wie Du schon sagst...in den Kleckerdörfern müsste alle Nase lang eine teure Vermittlungsstelle aufgebaut werden, teilweise Leitungen verlegt usw. Dazu kommt, dass ja nicht alle 500 EW DSL haben wollen, sondern vielleicht nur 20. Die Kosten für den Ausbau kriegt doch kein Anbieter mehr rein. Deswegen muss man wohl schon sagen, dass das Projekt "Breitband für Alle" nur scheitern kann. Das werden die "Fachleute" im Bundeswirtschaftministerium in 2 Jahren in ihrer Vorlage dann auch festgestellt haben ;)
 
Ich verstehe es ja auch das in ländlichen Gebieten die Versorgung mit Breitband schlecht bis garnicht möglich ist, mich stinkt es aber an das DSL Provider ihre Preise ohne Ende dumpen um möglichst viele Kunden zu gewinnen, aber gleichzeitig keine bundesweite Schmalbandflatrate verfügbar ist.
Wer DSL bekommt hat meist die Qual der Wahl zwischen zig Providern (und demnach auch Flatrates), wer es nicht bekommt hat allerdings meist kaum Aussichten auf eine Schmalbandflat.

Die Gründe dafür sind mir ja bekannt, aber warum setzt die Bundesregierung nichtmal an diesem Punkt an? Die Schwallen einfach nur rum..
 
Es gibt keinen Grundversorgungsauftrag für Breitband-Internet, deswegen wird es wohl bei weißen Flecken bleiben.
Die T-Com ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, und das bedetet, dass sich die Investitionskosten, um DSL in abgelegene Gebiete zu bringen, möglichst schnell amortisieren müssen.

Ein großes Problem ist, dass ISDN-Zugänge immer noch nach Zeit abgerechnet werden (und das Netz gehört der Telekom. Würde dort auf Volumen oder Flatrate umgestellt werden, wäre das doch alles kein Problem. Den meisten reicht das doch.

Gruß
Morgoth

P.S.: ab Morgen hab ich nen WLAN-Zugang, 2MBit Up/Down; DSL wirds bei mir nämlich nicht geben
 
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