Bestes Setup für mein Überwachungs-Use Case

AffeMitWaffe_

Cadet 4th Year
Registriert
Juli 2022
Beiträge
101
Grüßle zusammen,

wegen einer Einbruchswelle in der Ortschaft bin ich gerade dabei das Haus meiner Eltern abzuschirmen und bin ein bisschen überwältigt von den Möglichkeiten, Features und Anbietern die es da draußen gibt. Ich will es mal versuchen zusammenzufassen und bitte um Erfahrungsberichte.

1756736719734.png


Das ist die Lage aus Vogelperspektive und ich versuche unser Grundstück so gut es geht abzudecken.
Dafür habe ich nun 3 Kameras geplant. Nummer 1 und 2 müssen 120° können und Nummer 3 ist egal.
Alle Kameras müssen WLAN-Kameras sein und idealerweise 4K unterstützen. Wir nehmen einfach mal an, dass mir das mit der Signalstärke gut gelingt.

Hier die 2 großen Fragen.
Frage 1: Welche Kameras sind empfehlenswert?
Ich bin auf Reolink gestoßen und finde es bisher am Besten und Bezahlbarsten.
Wichtig ist, dass die Kameras 24/7 per FTP im lokalen Netz auf ne Platte schreiben und - wenn Speicher ausgeht - die ältesten Aufzeichnungen überschreiben.

Frage 2: Welches System verwende ich für das Aufzeichnen und Einsehen bzw Push Benachrichtigungen?
Mit den Reolink Kameras habe ich nach Eigenrecherche 3 Möglichkeiten wenn ich Cloud ausschließe:
1. Ein Reolink NVR kaufen und alle Kameras darüber betreiben inklusive Push Notifications & Aufzeichnung.
Nachteil: Support der NVRs läuft ab und Sicherheitslücken darin zwingen mich, ein neues NVR zu kaufen - wie ein Abo.
2. Ich bastel mir nen Windows Server auf dem BlueIris läuft und hab mein eigenes NVR.
Nachteil: Viel Setup Aufwand und ebenfalls mit jährlichen Kosten verbunden, wenn man Sicherheitspatches will - wieder ein Abo.
3. Ich bastel mir eine Home Assistant Maschine und installiere darauf FriGate. Das ist ein OpenSource NVR und kann alles was ich will.
Nachteil: Ist mit extremem Aufwand in der Einrichtung verbunden + überhaupt nicht User freundlich.

Ich tendiere gerade zu 3, weil ich auch von außerhalb dem lokalen Netz Push Notifications bekommen will, z.B. wenn jemand bei Nacht auf unser Grundstück kommt und Home Assistant in der Automatisierungs-Geschichte sehr mächtig ist. Dazu müsste ich natürlich einen Domänennamen kaufen und am Besten per Cloudflare ans Home Assistant einbinden, damit mein Heimnetz nicht für Angreifer offen steht.

Kann mir jemand Erfahrungsgemäß sagen, ob mein Vorhaben so ganz solide ist oder ob ich mir meinen eigenen Sarg schaufle?
Und bitte auch eure Erfahrungen zu (idealerweise) WLAN Reolink Kameras, die für meinen Zweck sinndienlich sind. Personenidentifikation ist das A und O bei meinem Vorhaben.

Ich danke euch!

LG
KoKo
 
AffeMitWaffe_ schrieb:
mit extremem Aufwand in der Einrichtung verbunden + überhaupt nicht User freundlich
Home Assistant ist recht nutzerfreundlich. Frigate ist gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht wirklich schlimm. Ich nutze Frigate in einem Docker Container in Open Media Vault. Das schlimmste war eigentlich Docker und Open Media Vault, aber nicht Frigate selbst. Dazu eine Reolink Kamera. Funktioniert einwandfrei und eine Personenerkennung hat Frigate auch.
 
Ist das rechtlich alles abgeklärt? Für mich sieht das so aus als würde die Gebäude/Grundstücke der Nachbar mit überwacht.
WLAN bietet eine große Angriffsfläche, gute Einbrecher wissen das und reagieren drauf. LAN Kabel sollte idealerweise verwendet werden
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jube und Alter_Falter
Um mal den Spielverderber zu geben:

Bei Kameraüberwachung die DS-GVO beachten.
Gerade wenn es Nachbarn und Dritte betrifft.

Da hilft es auch nicht der übliche Ansatz: Mein Grundstück, mache was ich will. Geht regelmäßig in die Hose.

Nach der Skizze ist eigentlich Stress vorprogrammiert. Nachbarn mit abgedeckt und Teile des öffentlichen Weges (nur der Staat hat das Recht öffentliches Gebiet zu überwachen).
Auch wenn die Kameras andere Bereiche ausblenden, kann der Anschein schon für Ärger sorgen.
 
till69 schrieb:
Die haben eine Bewegungserkennung und speichern auch 15 oder 30 Sek. davor mit ab
Frigate kann übrigens beides. Z.B. durchgängige Aufnahmen für 7 Tage speichern und Clips mit erkannten Personen für 30 Tage.
 
jube schrieb:
Ich nutze Frigate in einem Docker Container in Open Media Vault.
Zum reingucken benutzt du dann die FriGateViewer App, richtig?
Das wäre eigentlich gut genug, nur fehlt in dem Setup glaube ich die Möglichkeit, von außerhalb Push Benachrichtigungen am Handy zu bekommen.
Weiß Gott ob mir das überhaupt etwas bringt mit den Handy Notifications.

Fujiyama schrieb:
Ist das rechtlich alles abgeklärt? Für mich sieht das so aus als würde die Gebäude/Grundstücke der Nachbar mit überwacht.
Das sieht auf dem Bild vielleicht schlimmer aus als es ist.
Problematisch könnte es mit Kamera 3 werden, weil sie vielleicht auf die Straße filmt und ein Fitzelchen aus Kamera 2, weil sie vielleicht öffentlichen Raum filmt. Das müsste ich natürlich irgendwie schwärzen können, sei es mit der Reolink Software, Frigate oder klassisch nem Karton der 10% des Objektives abklebt :lol:

Fujiyama schrieb:
WLAN bietet eine große Angriffsfläche
Ja, ich denke dieses Setup ist für Laien-Einbrecher gedacht und ich denke in unserem Dorf gibt es nichts anderes. Meine Auftraggeber (Familie) haben das als Kriterium und daran kann ich leider nicht rütteln.

Spiczek schrieb:
Würdest du die Marke empfehlen? Habe mir gerade eine Kamera von dene angeguckt und auf der Seite wurde nicht mit FTP-Zugriff geworben. Fürchte man braucht sowas wie ein HUB oder ne Cloud um die zu betreiben.
till69 schrieb:
Wozu? Die haben eine Bewegungserkennung und speichern auch 15 oder 30 Sek. davor mit ab.
Zugegeben klingt das auch nach einer Möglichkeit. Ich fürchte nur, dass sich Einbrecher als Bäume verkleiden und so das Gerät nicht zuschlägt ^^

jube schrieb:
Frigate kann übrigens beides
Das habe ich auch gelesen und bin deshalb von der Lösung recht angetan.


Danke für alle Antworten, Kollegen! Das war ein Sturm an Rückmeldung in so kurzer Zeit. Vielen Dank!
 
Eine Videoüberwachung kann Einbrecher nur abschrecken. Wenn diese sich nicht abschrecken lassen, dann hast du aber ein wunderschönes Video, wie die Einbrecher in dein Haus einsteigen. Wenn die Personen auf dem Video nicht bekannt sind, dann wird die Ermittlung nach Zeit X einfach eingestellt.

Sinnvoller wäre eine Einbruchmeldeanlage.
 
AffeMitWaffe_ schrieb:
Würdest du die Marke empfehlen? Habe mir gerade eine Kamera von dene angeguckt und auf der Seite wurde nicht mit FTP-Zugriff geworben. Fürchte man braucht sowas wie ein HUB oder ne Cloud um die zu betreiben.
Ich habe hier eine Pan & Tilt 2k Kamera. Die kann ohne Hub arbeiten. Ist einfach im WLAN eingepflegt. Ich kann mit der Eufyapp auch von unterwegs auf die Kamera zugreifen, das funktioniert wunderbar, allerdings benötigt sie dauerhaft Strom.

Wenn du die Variante mit HUB wählst und z.B. eine mit Solar, dann brauchst du dich nichtmal wirklich um die Stromversorgung sorgen. Weil alle halbe Jahr die Akkus laden, wenn du keine Stromversorgung hast, ist absolut nervig auf Dauer.

Eufy kann auf Personen, Haustiere oder sonstiges geschaltet werden. Wenn ich das mache, reichen Blätter die vorbeifliegen um eine Meldung zu machen.
 
Skysurfa schrieb:
Eine Videoüberwachung kann Einbrecher nur abschrecken
Das hast du gut gesagt. Das optische Abschrecken würden die Kameras übernehmen.
Einige Reolink Kameras haben auch einen eingebauten Alarm. Das würde deren Herzen dann doch nochmal nen Boost geben, wie ich hoffe.
1756741921709.png

Skysurfa schrieb:
Wenn die Personen auf dem Video nicht bekannt sind
Das ist mir halt extrem wichtig. Dass man die Leute auch gut erkennt.
Ich tippe und hoffe, dass ne 4K-Kamera da ausreicht, aber wenn sich bewegende Objekte nachher verschmiert aufgezeichnet werden hilft mir das auch nicht viel :|

Spiczek schrieb:
Ich kann mit der Eufyapp auch von unterwegs auf die Kamera zugreifen, das funktioniert wunderbar, allerdings benötigt sie dauerhaft Strom.
Das klingt so wie meine TP-Link Kamera, auf die ich per App von überall drauf Zugriff habe.
Das klingt anfangs nach der einfachsten Lösung, nur bereitet mir der Gedanke, dass die Übertragung meiner Mama täglich auf chinesischen Servern landet und weiß Gott wie weiterverarbeitet wird, Kopfschmerzen.
Deswegen will ich es so lokal haben, wie irgend möglich. :-)
Hab auch so ne Big Brother Paranoia und weiß nicht, wie gerechtfertigt und sinnvoll das ist, aber so ist es im Moment :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Lord
AffeMitWaffe_ schrieb:
Frage 1: Welche Kameras sind empfehlenswert?
Ich bin auf Reolink gestoßen und finde es bisher am Besten und Bezahlbarsten.
Wichtig ist, dass die Kameras 24/7 per FTP im lokalen Netz auf ne Platte schreiben und - wenn Speicher ausgeht - die ältesten Aufzeichnungen überschreiben.
Die "billigen" Reolink wie die Lumus 1080p können kein FTP. Aber die anderen können alle FTP.
Das mit dem löschen auf dem FTP Server geht nicht, da hab ich selber ein skript, der die Videos nach X Tagen löscht. Das funktioniert nur auf der microSD Karte in der Kamera

AffeMitWaffe_ schrieb:
Frage 2: Welches System verwende ich für das Aufzeichnen und Einsehen bzw Push Benachrichtigungen?
Mit den Reolink Kameras habe ich nach Eigenrecherche 3 Möglichkeiten wenn ich Cloud ausschließe:
1. Ein Reolink NVR kaufen und alle Kameras darüber betreiben inklusive Push Notifications & Aufzeichnung.
Nachteil: Support der NVRs läuft ab und Sicherheitslücken darin zwingen mich, ein neues NVR zu kaufen - wie ein Abo.
Reolink kann es ab Werk in der App, man braucht auch kein Account für Push Benachrichtigungen. Auch das Einsehen kann man via App oder am PC(gibts auch ein Programm von Reolink) wo man die Aufzeichnungen ansehen kann.

AffeMitWaffe_ schrieb:
3. Ich bastel mir eine Home Assistant Maschine und installiere darauf FriGate. Das ist ein OpenSource NVR und kann alles was ich will.
Nachteil: Ist mit extremem Aufwand in der Einrichtung verbunden + überhaupt nicht User freundlich.
Wird wohl die beste Lösung sein. Habe auch die Kameras in HA eingebunden, aber noch kein FriGate, da ich es für Automationen nutze.

AffeMitWaffe_ schrieb:
Und bitte auch eure Erfahrungen zu (idealerweise) WLAN Reolink Kameras, die für meinen Zweck sinndienlich sind. Personenidentifikation ist das A und O bei meinem Vorhaben.
Ich habe die Reolink Duo 2 WIFI. Hat 180° Bild, Alarm, LED und würde im Prinzip fast immer die Duo gegenüber einer "normalen" vorziehen. ABER wenn es geht, mach es über LAN. Ich bevorzuge trotzdem LAN.
Personen erkennung ja, aber keine Identifikation zB Papa ist jetzt im Bild oder so. Das geht natürlich nicht.

ALLE WLAN Kameras unterstützen KEIN PoE! Wenn du PoE willst, dann musst du zB die DUO 2 kaufen.
 
AffeMitWaffe_ schrieb:
Das ist mir halt extrem wichtig.
Und hier kommt ein weiteres Problem. Wenn du die Gesichter gut erkennen willst, dann dürfen die Kameras nicht zu hoch hängen. Das hat aber zur Folgen, dass diese leichter zu manipulieren sind. Wenn die Kameras auf einer Höhe hängen, damit diese nicht so einfach zu manipulieren sind, dann schaust du den Leuten nur auf den Kopf und kannst die Gesichter nicht erkennen.

AffeMitWaffe_ schrieb:
Einige Reolink Kameras haben auch einen eingebauten Alarm.
Aber die können bei Abwesenheit nicht unterscheiden, ob der Einbrecher kommt oder der Postbote. Das heißt, dass man tagsüber nicht in die Überwachung gehen kann? Hupen und Blitzen soll es doch nur, wenn sich jemand widerrechtlich Zugang zum Gebäude verschafft. Ansonsten brauchst du wirklich sehr tolerante Nachbarn.
 
AffeMitWaffe_ schrieb:
Zum reingucken benutzt du dann die FriGateViewer App, richtig?
Das wäre eigentlich gut genug, nur fehlt in dem Setup glaube ich die Möglichkeit, von außerhalb Push Benachrichtigungen am Handy zu bekommen.
Ich greife nur per VPN auf das Heimnetz (Fritz Box) zu und rufe dann die URL von Frigate auf. Es geht bestimmt auch einfacher. Push Notifications sind unabhängig vom Heimnetz, da diese über das Internet laufen. Ich glaube Frigate unterstützt auch Push Notifications, aber das war für mich bisher nicht relevant. Ggf. ist da die Reolink-eigene Lösung leichter.
 
Skysurfa schrieb:
Aber die können bei Abwesenheit nicht unterscheiden, ob der Einbrecher kommt oder der Postbote. Das heißt, dass man tagsüber nicht in die Überwachung gehen kann? Hupen und Blitzen soll es doch nur, wenn sich jemand widerrechtlich Zugang zum Gebäude verschafft
Was man doch dann aber manuell auslösen könnte, so man den Alarm aufs Handy bekommt.
 
@Spiczek

Will man denn wirklich ständig das Handy auf dem Tisch liegen haben, wenn man beispielsweise mit Freunden zum Essen geht? Ich mache mein Telefon auch gerne mal aus, wenn ich im Restaurant bin. Jeder wie er will.

Wenn wir ein Meeting haben, dann haben meine Mitarbeiter das Telefon aus. Ich übrigens auch. In der Zeit gibt es dann keine Überwachung. Das wäre nicht in meinem Sinne.
 
@Skysurfa mein Handy liegt nie auf dem Tisch, wenn ich mich mit anderen unterhalte. Außerdem ist es bei mir seit es Vibration gibt auf dieses eingestellt. Einen Klingelton habe ich also nicht. Man kann aber solche Alarme z.B. nachts auch extra machen. Am Tage ist es ja meistens eher unüblich einen Einbruch zu machen, weil die Gefahr vom erwischt werden einfach viel zu groß ist.
 
Zurück
Oben