Bilder nachträglich schärfer machen?

1337LEET

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Hallo zusammen,

ich spiele aktuell mit einer Nikon P1000 herum und war heute im Wald zum testen.
Bei hohem Zoom ist es aber extrem schwer die Kamera ohne Stativ stabil zu halten, so dass die Motive trotz aktivem Autofokus an den Kanten entwas unscharf werden.

Gibt es eine Möglichkeit diese Kanten nachträglich zu schärfen? Bilder wurden in Raw aufgenommen.
 
Du kannst in Gimp nachschärfen, das Ergebnis ist aber nicht mit einem richtig gesetzten Fokus vergleichbar.
RAWs müsstest du aber z.B. in Darkttable bearbeiten.

PS schon mal über ein Stativ nachgedacht? Gibt ja auch Einbeinige
 
"Richtig" schärfer wird es nicht - du kannst aber in einem Programm deiner Wahl die Schärfe etwas erhöhen um Kanten hervorzuheben.

Lg
 
https://github.com/AdityaPokharel/Sharpen-Image
Das nutze ich dazu recht gern
Sonst halt in einem Programm deiner Wahl das nachschärfen ausprobieren :)
Affinity photo, lightroom ujd darktable haben da Optionen für, aber erwarte keine wunder. Wenn der autofokus daneben saß ist das halt doof.
Hier ist das beste, das Bild direkt nochmal zu kontrollieren und wenn es nicht klappt, näher an einen Bereich heran gehen, in dem der autofokus besser sitzt.
Das objektiv der p9000 ist besonders am langen Ende nicht sonderlich scharf
 
Da du eine Nikon hast, nutze das Nikon-eigene NX-Studio. Darin gibt es einen Punkt: Schärfeeinstellung.
Guggst du hier: https://downloadcenter.nikonimglib.com/de/products/564/NX_Studio.html

Btw: In Photoshop heißt die Funktion, die du suchst: Unscharf Maskieren. Die neuesten PS-Versionen (i.e. das Abo-Gedöns) kann auch verwackelte Bilder schärfen.
 
1337LEET schrieb:
aktivem Autofokus
Du meinst vermutlich "Bildstabilisierung". Autofokus ist ganz andere Baustelle.

Es gibt Software, die verwackelte Bilder recht gut nachschärfen kann, wenn denn die Unschärfe wirklich nur durch Verwackeln und nicht durch z.B. chromatische Aberration der Optik oder Fehlfokus kommen sollte (in Photoshop z.B. Filter/Shake Reduction).

Im allgemeinen nimmt man aber einfach ein Stativ - oder schicke Hardware mit entsprechendem ISO und schnelle Optik (= hohe Lichtstärke = kleine Blendenzahl = groß und schwer und teuer).
 
1337LEET schrieb:
Hallo zusammen,

ich spiele aktuell mit einer Nikon P1000 herum und war heute im Wald zum testen.
Bei hohem Zoom ist es aber extrem schwer die Kamera ohne Stativ stabil zu halten, so dass die Motive trotz aktivem Autofokus an den Kanten entwas unscharf werden.

Gibt es eine Möglichkeit diese Kanten nachträglich zu schärfen? Bilder wurden in Raw aufgenommen.

macht das Teil überhaupt unter optimalen umständen bei hohem Zoom scharfe Bilder?
Der Vorgänger mit so hohem Zoom war von der Qualität nicht so der Hit
 
wern001 schrieb:
macht das Teil überhaupt unter optimalen umständen bei hohem Zoom scharfe Bilder?
Der Vorgänger mit so hohem Zoom war von der Qualität nicht so der Hit

Meine erste Erfahrung - es hängt massiv davon ab wie stabil die Kamera ist.
Der kleinste Wackler und du kannst das Bild wegwerfen.
Aus der Hand ist ca. 1/10 brauchbar, der Rest ist zu unscharf oder verwackelt. Also bei hohem Zoom über 2000 mm.
 
Zuletzt bearbeitet:
In welchem Modus bist du?
Bei der p1000 kannst du mit dem iso ein bisschen höher gehen und achte darauf die blende soweit es geht offen zu halten. Das objektiv ist ohnehin schon eher dunkel, wenn du nicht am kurzen Ende bei f2. 8 bist.
Wenn du zooms landest du du verdammt schnell bei f8 was im Vergleich noch ca 12% so viel Licht rein lässt.
Da kann der Fokus noch so gut sein, es wird freihändig wenn du nicht genug Licht hast unscharf
 
Zu meiner Zeit, als ich noch mit den analogen Spiegelreflex unterwegs war, galt aus der Hand bis 1/60 evtl. auch noch bis 1/25 und alles über 200mm nur mit Stativ, oder zumindestmit einem Einbein.
Längere Belichtungszeiten nur für Effekte zBsp beim Autorennen wenn man die Kamera mitzieht.
Damals gab es aber keinen Bildsabilisator, die zwar recht ordentlich sind aber zaubern können die auch nicht.
 
Du schreibst, dass die Unschärfe vor allem in den Ecken auftritt. Das ist ein typisches Verhalten und mir ist kein softwaremittel bekannt, mit dem man das wirklich bekämpfen könnte. Einzige echte Maßnahme: andere Optik, was bei einer Kompakten schlecht geht ;)
Allerdings schreibst du auch, dass du im Wald warst, da gibt es oft nicht ganz so viel Licht, kommt evtl. also auch von zu langen Belichtungszeiten, die ja gerade bei hohen Brennweiten recht viel Einfluss haben.
 
Als Faustregel sagt man, dass man den Kehrwert der Brennweite noch verwacklungsfrei halten kann (also z.B. bei 50mm Brennweite 1/50s, bei 100mm 1/100s etc.), daran würde ich mich erstmal orientieren, bis du raus hast, wo deine Grenze liegt. Wenn du nicht immer ein komplettes Stativ schleppen/aufbauen willst, sind Einbein-Stative ein komfortabler Kompromiss. Ich nutze im Zweifel auch gerne natürliche Gegebenheiten als Stativ (einen Baumstumpf, eine Mauer etc.).
Nachschärfen ist bei mangelhaftem Ausgangsmaterial oft schwierig. Allerdings hängt das Ergebnis auch immer ein bisschen vom Endprodukt ab – was bei 100%-Ansicht am Monitor leicht verwackelt aussieht, kann bei einem normalgroßen Papier-Abzug völlig unauffällig sein.

Gruß Jens
 
Eine andere Faustformel von Vollformatkameras für die Belichtungszeit lautete mal 1/Brennweite. Also für 200mm Brennweite mind. eine 1/200s oder schneller. Bei 2000mm Brennweite auch eine 1/2000s in einem Wald (Schatten) zu schaffen halte ich für ambitioniert.

Durch zunehmende Auflösung der Kameras ist die Formel aber etwas überholt und es werden eher noch schnellere Zeiten benötigt. So zu mindest meine Erfahrungen seit einer D600 (24MP auf Vollformat).
 
Mal eine Frage zum Stativ. Ich habe zwar ein Stativ, aber das ist nur ca. 1,60m hoch.
Ich fotografiere am liebsten durch den Sucher - und nicht über das Display.
Bei 1.60 m geht das natürlich nicht. (bin knapp 1,85)

Kann man mit einem höheren Stativ durch den Sucher fotografieren?
Oder ein Einbein? Was würdet ihr empfehlen?

Die Kamera ist verdammt schwer. Die ersten 10-15 Bilder werden noch okay - aber gerade wenn man im Anschlag auf den richtigen Moment wartet wird die Hand immer zitrigger. Und wenn der Moment dann gekommen ist wackelt man so, dass das Bild nichts wird.
 
@1337LEET

es gibt AI basierte programme (topaz labs bspw), die speziell für verwackler eingesetzt werden.

bei kameras mit hoher pixeldichte (bspw. u.A. nikon d850) sollte man ohne stabilisation immer belichtungszeit = 1/2 x brennweite - also mit 400mm 1/800s belichtungszeit, um freihand eine hohe chance auf scharfe aufnahmen zu haben. mit guter technik kann man dem entgegenwirken, aber die gefahr das bild zu verwackeln steigt trotzdem.

bildstabilisatoren in optik und body helfen auch die verschlusszeit zu senken. der sensor der p1000 ist sehr klein und hat daher ebenfalls eine extrem hohe pixeldichte, daher wird es trotz stabilisation hier wichtig sein am tele-ende des zooms die verschlusszeiten deutlich kürzer zu halten.

einbeinstativ hilft, empfehlung: manfrotto 680b mit neigerkopf.

was auch hilft ist die kamera gegen irgendwas anderes zu stabilisieren, bspw. gegen einen baum lehnen oder in irgendeinerweise den arm abzustützen. wichtig ist auch die kamera in der anderen achse mit dem gesicht zu stabilisieren. es gilt: kamera nah am körper, mit viel körperkontakt.
 
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Wenn möglich, würde ich die Höhe zwecks Stabilität immer durch die Beine und nicht durch die verlängernde Mittelsäule rausholen. Bei meinen alten Manfrotto 055 XPROB habe ich die Säule sogar komplett rausgenommen und einfach eine dicke Aluplatte draufgesetzt. Wenn man viel im Bereich Tele oder Makro unterwegs ist, kann das schon einiges ausmachen. Einen guten, massiven Kugelkopf sollte man auch nicht unterschätzen. So lange man das Equipment ordentliche ausschwingen lässt, kann man freilich auch mit leichtem Gepäck sehr scharfe Bilder schießen. Auf den Fernauslöser sollte man dann allerdings nicht verzichten.

Als Alternative zu Monopods gibt es auch Aufsätze wie den Novoflex Ball Free, mit dem man gegen die eigene Schulter stabilisieren kann. Eventuell ist das eine praktischere Zwischenlösung. So ein System kann man sich auch günstig selbst basteln. ;)
 
Und/oder halt andere Kamera, z.B. ist die Sony Cyber-shot RX10 IV, was Empfindlichkeit, Sensorqualität und Geschwindigkeit der Optik angeht, wesentlich besser als die P1000. Kostet halt auch mehr und bietet nicht das (absurde) maximale Tele, sondern "nur" 600mm (dafür deutlich mehr Spielraum beim möglichen Crop).

Wenn die P1000 eh gerade noch in Testphase ist, vielleicht auch mal die RX10 IV (oder die günstigere RX10 III) gegentesten?
 
1337LEET schrieb:
Hallo zusammen,

ich spiele aktuell mit einer Nikon P1000 herum und war heute im Wald zum testen.
Bei hohem Zoom ist es aber extrem schwer die Kamera ohne Stativ stabil zu halten, so dass die Motive trotz aktivem Autofokus an den Kanten entwas unscharf werden.

Gibt es eine Möglichkeit diese Kanten nachträglich zu schärfen? Bilder wurden in Raw aufgenommen.
3.000mm Brennweite mit einer Lichtstärke von Blende 8 sind nur an einem unbewölkten Sommertag oder mit hohem ISO-Wert nutzbar. Ohne ersteres führt es zu Verwacklungsunschärfe und mit letzterem zu Bildrauschen.
 
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wavelet sharpen plugin für gimp
oder in Photoline bei weichzeichnen den Wert auf -300 stellen. Aber erwarte keien Wunder. Kand sinvoll sein zu beschneiden in der Nachbearbeitung wenn am langen Ende die Schärfe zu stark nachlässt.
 
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