Ich finde deine Art des Vergleichs halt sehr fragwürdig. Einfach nur Transaktionen und dessen Energiebedarf miteinander zu vergleichen ist schlicht der falsche Weg.
Ein Beispiel:
Würde es nur einen einzelnen Rechner geben, der Bitcoin-Mining betreibt, hätten wir einen Energieverbrauch pro Transaktion deutlich unter dem einer VISA-Transaktion. Nach deinem Vergleich wäre Bitcoin dann das NonPlusUltra und absolut empfehlenswert.
Der Energiebedarf innerhalb der Bitcoin-Blockchain hat mit den Transaktionen nämlich überhaupt nichts zu tun. Die Schwierigkeit passt sich der Hashpower des Netzwerks an, die Anzahl der Blöcke pro Minute ändert sich nicht, ob nun ein Rechner oder 10 Millionen Rechner am Minen sind.
Es sind folgende Eigenschaften, welche durch mehr Miner und Nodes, also durch einen höheren Energiebedarf, entstehen bzw. verbessert werden:
Dezentralität, Sicherheit und Verlässlichkeit.
Und genau nach diesen Kriterien muss Bitcoin (und andere Coins/Tokens) in Bezug auf den Stromverbrauch betrachtet werden:
Wie viel Energieverbrauch sollte der Menschheit die Sicherheit der privaten Finanzen wert sein? War es den Verbrauch wert, dass es seit Entstehung des Bitcoin (9 Jahre) keinem Angreifer gelungen ist, die Blockchain zu korrumpieren? Ist das den Verbrauch dann auch die nächsten 9 Jahre wert?
Wie viel Energieverbrauch sollte dem Volk die Dezentralität wert sein, lohnt sich der Stromverbrauch, wenn der Einfluss einzelner Institutionen dadurch unterbunden wird, und z.B. Enteignungen oder Konten-Freezes durch Regierungen nicht mehr möglich sind?
Wie viel Energieverbrauch sollte es einem Menschen wert sein, immer davon ausgehen zu dürfen, dass Transaktionen genau so durchgeführt werden, wie er es beantragt hat? Und das auch noch vollkommen transparent und nachvollziehbar.
Der Energieverbrauch ist also für sehr vieles verantwortlich bei einer Blockchain-basierten Kryptowährung, aber nicht für die Transaktionen.
Die Transaktionen selbst sind ein Thema für sich. Die Anzahl an Transaktionen pro Minute ist momentan noch vergleichsweise gering, aber das wird sich schon sehr bald ändern. Jeder Coin hat da andere Ansätze (Lightning, Casper, Erhöhung der Blocksize etc.), aber allen gemeinsam ist, dass dieser Wert sich kontinuierlich verbessern wird.
OrtusMalum schrieb:
Zu dem Smartphone Hype
Das wirt schon längst Kritisch angesehen. Noch nicht ausreichend, aber die Kritik über die Umweltverschmutzungen in Afrika für verschiedene Rohstoffe, die mießen Arbeitsbedingungn in die Ostasiatischen Fabriken und dass es jedes Jahr ein neues Gerät sein muss wird durchaus kritisiert. Halt nicht ausreichend damit das alles endlich ein Ende finde. Wie bei Bitcoins eben auch. Wenn alle einstimmig sagen würden, dass Bitcoins mist sind, würde es die Dinger nicht mehr geben.
Darum ging es mir nicht, meine Frage war eher:
Hätte man aufgrund dieser Kritik/Problematik die Smartphones verbieten/abschaffen/erst gar nicht entwickeln sollen, wie es bei Bitcoin und Co. gefordert wird?