Bitcoin: Energieverbrauch wie Irland

OrtusMalum

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Bitcoins verschlingen aktuell 2,55Gigawatt pro Jahr. Das Entspricht in etwa dem Bedarf von Irland. Bis ende 2018 werden sogar 7,7 GW vorhergesagt. [1] [2]

Harald Lesch hatte sich kürzlich bei einem Vortrag dazu geäußert. [3]

Find ich schon interessant das Thema. Gerade im Hinblick auf Klimawandel, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Eine einzelne Bitcoinüberweisung benötikt 819 kWh, eine Visa Transaktion dagegen nur 0,0082 kWh. [4]
Kann das wirklich die Zukunft des Geldes sein? Mal ganz unabhängig von den Preisschwankungen.

Wie seht Ihr das?

Quellen:
[1] http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22742-2018-05-17.html
[2] https://www.cell.com/joule/fulltext/S2542-4351(18)30177-6
[3] https://swrmediathek.de/player.htm?show=2de55f30-4f8d-11e8-ba49-005056a10824
[4] http://www.transitionsblog.de/conte...wie-stark-belastet-eine-transaktion-das-klima
 
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es ist immer toll mit großen zahlen und polemik umher zu werfen. wie hoch ist der anteil der erneuerbaren energien in den 2,55GW oder den 7,7GW?
 
Besonders deine 4te Quelle ist zwar erst vor 2 Monaten (20.märz) geschrieben worden.
Jedoch find ich diese schon wieder veraltet in Hinblick auf das Lightning Network und die Abwanderung zu überproduzenzen von Strom (wasserkraftwerke) die derzeit keine Abnehmer haben und nur durch bitcoin rentabel werden
 
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Ich denke es liegt in unser aller (!) Interesse Energieverbräuche zu reduzieren und lebensnotwendige Infrastrukturen - wie es das Stromnetz nun einmal ist - nicht unnötig stark zu belasten. Erneuerbare Energien verbrauchen ironischerweise auch Energie und vor allem ist die Produktion der dafür notwendigen Güter unfassbar ressourcenintensiv. Zudem verschlingt der Bau neuer Energieversorgungseinrichtungen sehr viel Geld, welches der Allgemeinheit anderswo dienlicher sein dürfte - falls Kryptos die treibende Kraft hinter dem Ausbau darstellt.

Der Sinn bzw. Nutzen von Kryptos ist für Ottonormalo entweder nicht verständlich oder erst gar nicht bekannt.
Das Thema mit dem Image in der Masse ist etwas, was kaum eine Rolle spielt und auch den meisten die Kryptos entwickeln oder sie intensiv nutzen, schlichtweg egal ist. Die meisten, die Kryptos als zwingend notwendigen Teil der zukünftigen Techniklandschaft sehen und diese mehr oder weniger "hypen", haben zuallermeist eigenen Nutzen (= Geld) daraus gezogen und empfinden das Ganze daher als "hilfreich" oder "unglaublich nützlich".
 
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Entweder man findet Bitcoins ganz toll (und verdient idealerweise damit Geld) oder betrachtet das ganze als gigantische Energieverschwendung.

Ich gehoere zu letzteren. Dementsprechend sind mir 2,55GW aus Atom oder Kohle, mit denen immerhin ein ganzes Land versorgt wird, lieber als gruene 7,7GW damit man was zum spekulieren hat.
 
Natürlich ist die Berechnung virtueller Energie-Intensiv. Ich fürchte durch die ansteigenden Schwierigkeitsgrade der Berechnung wird das auch nicht weniger werden.
Es ist sicherlich ein schönes Spekulationsobjekt und das ist nicht zuletzt auch der Grund, warum es in der letzten Zeit so einen Hype darum gab. Denn richtig Kohle damit macht niemand, der sie Coins erzeugt, Kohle macht der Spekulant.
Von daher halt ich von diesen ganzen virtuellen Coins auch nicht allzu viel.
Verdienen als Miner kann man nur ganz am Anfang gut.
Später ist es in meinen Augen reine Energieverschwendung.
 
Köf3 schrieb:
Zudem verschlingt der Bau neuer Energieversorgungseinrichtungen sehr viel Geld, welches der Allgemeinheit anderswo dienlicher sein dürfte - falls Kryptos die treibende Kraft hinter dem Ausbau darstellt.

Ganz ehrlich, wenn ich den Satz schon raus nehme und Du ihn mal separat liesst - wird Dir dann klar, was Du da schreibst? Selbst oder gerade wenn die "Kryptos am Ausbau schuld sind" - dann treiben sie die Entwicklung und den Ausbau alternativer Energien an.

Alles "Neue" verschlingt Geld, Rohstoffe, Energie. Alles. Allein die Zeilen die Du hier schreibst und die Antworten die Du provozierst - ebenso!

Sollen wir bei Atom- und Kohlekraftwerken bleiben? Ist das Dein Gedanke? Kann ich mir nicht vorstellen. Das ist alles viel komplizierter (zu disktutieren), als es eine polemisch geführte Diskussion überstehen könnte.
 
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CastorTransport schrieb:
Sollen wir bei Atom- und Kohlekraftwerken bleiben? Ist das Dein Gedanke? Kann ich mir nicht vorstellen.
Auch Braunkohle kann sauber sein (die Begrenztheit fossiler Ressourcen ist ein anderes Thema), wenn der Fokus auf die Nachbehandlung des Ausstoßes liegt. Dass das kaum bis gar nicht gemacht wird, ist nicht die Schuld der Braunkohle als Energieträger.

Aber beim Aufbau neuer Kraftwerkstypen kann man sich halt eine goldene Nase verdienen, und wenn daraus dann (evtl. sogar nur eine rechnerisch vorhandene) verbesserte Ökobilanz resultiert hat man schon ein klasse Argument, um die Bevölkerung von der absoluten (!) Notwendigkeit dieser Vorhaben zu überzeugen.

bensel32 schrieb:
Mich würde jetzt mal interessieren was unser geposte hier so an Strom verschlingt :D
gute Frage. :D
Aber ein Großteil der dafür benötigten Infrastruktur (Server, Internet, teilweise die PCs die dafür genutzt werden) müssen eh laufen da sie noch andere Zwecke erfüllen als nur Posts in diesem Thread abzusetzen.
 
@mackenzie83
Spielt es denn eine Rolle welchen Anteil die Erneuerbaren Energien haben? Wenn es stimmt, dass der Großteil der Energie mittlerweile aus der Mongolai stammt, dann wird es vorrangig sicherlich Kohlestrom sein. Anfangs standen (vielleicht stehen sie auch immernoch) viele Miningfarmen in Island wo der Strom hauptsächlöich aus Erdwärme gewonnen wird.
Unterm Strich ändert es ja nichts daran, das nur Bitcoin fast ein halbes Prozent des Weltweiten Strombedarfs ausmacht.
Selbst wenn die Energie dafür zu 100% aus Erneuerbaren Quellen stammt, bleibt ja trotzdem die Frage ob man diese Energie für so etwas verschwenden sollte.

@Schnitz
Interessante und sicherlich nicht unberechtigte Frage. Ich konnte dazu bis jetzt noch nichts Finden.
Das wird aber pro transaktion/Aktie wahrscheinlich ähnlich ausfallen wie die Visa-Transaktion. Die Datenmenge für eine Aktie ist ja deutlich Geringer, da hier keine Blockchain generiert wird.

@bensel32
Mann muss ja nicht gleich alles ad absurdum führen. Natürlich braucht das Internet insgesamt viel Energie. Aber die Kommunikationswege die sich dadurch ergeben, der Meinungsaustausch und vieles andere sind ja unterm Strich nachweisbar nützliche Dinge ohne die es manch anders sicherlich nicht gäbe.

Dem Buch "Die Menschheit Schafft sich ab" von Harald Lesch nach soll der Energiebedarf des Internets genauso viel CO2 erzeugen wie der Globale Flugverkehr. Und zweifelsfrei gibt es gibt es im Internet viel Ecken die kaum jemand vermissen würde.

@Bartmensch
Ja richtig, die Berechnung wird immer schwieriger, weil die Blockchain sich mit jeder Transaktion verlängert. Daraus resultiert ja die Hochrechnung, dass der Energiebedarf für Bitcoin sich bis ende des Jahres etwa verdreifachen wird.
 
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ganz ehrlich: wenn ich produktiv sowas einen quatsch machen würde, würde ich sehen, das zeug an meine solaranlage auf dem dach hängen, um maximal wenig stromkosten zu haben.

davon mal ab, halte ich den ganzen blockchain mist einerseits für gut, z.b. um daten von personen zu speichern, andererseits ist es absurd damit virtuelles geld zu erschaffen, das 0 gegenwert hat und 0 nutzen hat, außer dem selbstzweck
 
OrtusMalum schrieb:
Eine einzelne Bitcoinüberweisung benötikt 819 kWh, eine Visa Transaktion dagegen nur 0,0082 kWh

Das ist die relevante Zahl. Für 800 kWh kann ich noch Holland und zurück fahren. Und das für eine dämliche Überweisung.

Schnitz schrieb:
Dann stell doch mal die Frage wieviel Strom der Hohfrequenz-Aktienhandel kostet, da sind alle Cryptos zusammen ein sch**ß dagegen.

Dafür ist aber auch die Anzahl der Transaktionen um ein vielfaches höher.
 
Da brauchste aber ein sehr großes Dach, mackenzie83, wenn die Transaktion von einem Bitcoin fast 1MWh frisst :-D

Der Gegenwert von Geld ist ja Generell so eine Sache. Das die Zahlen auf dem Kontoauszug tatsächlich einen Wert haben ist ja nur möglich weil wir alle daran glauben.
Genauso wie Gold. Ein Großteil des weltweit gehandelten Goldes existiert überhaupt nicht.
Bitcoins haben halt oben drauf noch zusätzlich das Problem, dass der Kurs viel zu Stark schwankt. Wenn kurschwankungen von -50% in wenigen Tagen/Wochen möglich sind kann ich der Währung nicht vertrauen.

Ist auf jeden Fall auch ein Wichtiger Punkt. Dazu läuft ja paraalel auch gerade ein Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben den Strom muss man auch sehen wie viel andere resourcen nötig sind... Man braucht ja noch die CPUs GPUs welche den Strom verbraten.

Es ist auf jeden Fall eine riesige Umwelt Schweinerei... Das muss man zugeben.
 
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Man könnte auch behaupten, das der Bitcoin Arbeitsplätze schafft und damit Systemrelevant wird. :>

Mehr Stromverbrauch = Mehr Kraftwerke bzw. besser ausgelastete = mehr Nachfrage an Rohstoffen wie Kohle/Gas etc.

ist doch super für die Wirtschaft! :D
 
Wenigstens können Bitcoin-Miner mit gutem Gewissen einen VW-Diesel fahren und Ihre Heizung über elektrische Nachtspeicheröfen realisieren - das ist dann relativ gesehen kaum noch relevant ;-)
Andere streiten sich darüber, ob ein E-Auto umweltfreundlicher fährt als ein Benziner, je nach Strom-Mix, und beim Minen werden gigantische Energien und Wärmeleistungen für nichts verblasen.. DAS ist traurig..
 
Köf3 schrieb:
Aber ein Großteil der dafür benötigten Infrastruktur (Server, Internet, teilweise die PCs die dafür genutzt werden) müssen eh laufen da sie noch andere Zwecke erfüllen als nur Posts in diesem Thread abzusetzen.

Naja... Das ist kein echtes Argument. Die Müllverbrennungsanlagen laufen ja eh, also ist egal, wieviel Müll wir produzieren?
Flugzeuge fliegen auch ohne mich, also ist MEIN Fußabdruck, wenn ich mitfliege winzig klein? :D

Natürlich erfüllen die auch andere Sachen, aber dein Post hat daran genausoviel Anteil, wie die tausend anderen Posts :)

mackenzie83 schrieb:
das 0 gegenwert hat und 0 nutzen hat, außer dem selbstzweck

Ja. Sehe ich auch so...
 
Nilson schrieb:
Dafür ist aber auch die Anzahl der Transaktionen um ein vielfaches höher.

Macht es das dadurch besser?
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OrtusMalum schrieb:
@Schnitz
Interessante und sicherlich nicht unberechtigte Frage. Ich konnte dazu bis jetzt noch nichts Finden.
Das wird aber pro transaktion/Aktie wahrscheinlich ähnlich ausfallen wie die Visa-Transaktion. Die Datenmenge für eine Aktie ist ja deutlich Geringer, da hier keine Blockchain generiert wird.

Dafür werden Unmengen von Trades innerhalb weniger Millisekunden durchgeführt, wenn man dazu den Zeitzyklus von Bitcoin entgegensetzt weiß man was da zusammenkommt.
 
Der Herr Lesch hat da in einem Vortrag was sehr interessantes dazu zusammengetragen:
(Der Teil über BitCoin und Energieverbrauch und erneuerbare Energien geht von ca. 3:38 bis 7:40)
 
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