Bitcoin- Wozu wird es gemacht

Mr.FoxontheRox

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Hallo,

ich wende mich hier, da ich in diesem Thema trotz intensiver Suche nicht fündig werde.

Daher eine einfache, aber eventuell doch nicht so leicht zu beantwortende Frage.

Was ist das Ziel bzw. der Hintergrund des Minens?

Einfachhalber zum Veranschaulichen meines Problems. Man konnte in früheren Open Source Medizinprojekten die eigene Rechnerresourcen zur Verfügung stellen, damit nun in der Medizin neue Türen geöffnet werden konnten und komplexere Dinge allein durch die Masse der Teilnehmer berechnet werden konnten.

Logisch, dass es Menschen geben kann, die Profit davon sehen und für so etwas Geld anbieten. Mir fehlt aber der Zusammenhang von Bitcoin hier in genau diesem Punkt.

Man liest sehr viel von Minen und PC Farmen, die mit dem Minen zu tun haben. Wenn nun so viel Hardware verwendet wird, muss das Ziel doch irgendeinen wichtigen Hintergrund haben.

Man findet Aussagen wie

"Early adherents to the Bitcoin industry have made significant fees through mining Bitcoin. Mining Bitcoin is the process by which new coins are created."

vom Link: https://blockonomi.com/how-to-make-money-bitcoin/

Aber wozu neue Bitcoins schaffen?



Bei Bitcoin fehlt mir einfach der Zussamenhang. Wenn ich etwas berechnen kann und die Lösung dafür finde, so kann ich dafür entlohnt werden (zumindest denke ich mir das so), die Frage ist nun was wird mit welchem Hintergrund von wem gemacht? Wer profitiert nun von den Berechnungen, abgesehen von den Menschen die mit ihren Rigs angeben und meinen sie wären cool....

Wer profitiert von den schier komplexen Berechnungen. Wer ist sozusagen der Auftraggeber und damit der Profiteur dieser Berechnungen.

Die Lösung kann ja nicht sein, Bitcoins zu generieren, damit das System selber noch sicherer wird.
 
Mr.FoxontheRox schrieb:
Die Lösung kann ja nicht sein, Bitcoins zu generieren, damit das System selber noch sicherer wird.

Doch. Umso mehr Miner, desto sicherer die Blockchain. Miner bestätigen Transaktionen.
Ansonsten werden BTC natürlich auch deshalb generiert, um sie zu verkaufen. Aber das wirst du ja selbst wissen, nehme ich an.
 
Ich dachte immer Bitcoin wäre dazu da sich vom aktuellen Finanzsystem abzukoppeln, da aber alle Steuern auf Bitcoins zahlen, hat sich dieser Zweck nicht bewahrheitet.
 
Bitcoins werden gemint weil man sie an den entsprechenden Börsen teuer verkaufen kann, so einfach ist das. Was hat man dagegen davon seine Rechenleistung für ein Medizinprojekt zur Verfügung zu stellen? Die Rechenleistung ist ja nicht umsonst, die CPUs (und GPUs) brauchen und Last mehr Strom als wenn sie im Idle sind und zumindest bei GPUs vermindert Dauerlast die Lebenserwartung teils deutlich. Viel viele neue Therapien wurden dadurch schon entwickelt?
 
Tourgott schrieb:
Doch. Umso mehr Miner, desto sicherer die Blockchain. Miner bestätigen Transaktionen.
Ansonsten werden BTC natürlich auch deshalb generiert, um sie zu verkaufen. Aber das wirst du ja selbst wissen, nehme ich an.

Ich habe mich beim Computerbase Artikel schlau gemacht, daher wusste ich es.

Dass hört sich aber mehr an nach: Ich drucke mir mein Geld selber aus, indem ich es sicherer mache.

Zwar wird im heutigen Finanzsystem auch Geld nach freiem Willen gedruckt (Inflation hin oder her), trotzdem hätte ich mir persönlich gedacht dass mit dem Minen und dem verbundenen Energieverbrauch etwas gemacht wird, dass auch etwas dient (siehe Forschung) oder insgeheim politische (wofür ich dagegen wäre).

Ein System dass sich selber sicherer macht und quasi damit entlohnt habe ich als unglaubwürdig gehalten, daher hatte ich auch nachgefragt.

Euphorikus schrieb:
Ich dachte immer Bitcoin wäre dazu da sich vom aktuellen Finanzsystem abzukoppeln, da aber alle Steuern auf Bitcoins zahlen, hat sich dieser Zweck nicht bewahrheitet.

Das war das Erste Interessante dass ich gelesen hatte. Eine neue sichere Finanzquelle zu finden (sicher im Hinblick auf Inflation und nicht im Hinblick auf kryptografischen Shutz). Das ist soweit so gut, aber mit dem Minen und dem quasi Neu Ausschütten von Bitcoins finde ich falsch.

Damit wurden zwar meine Fragen beantwortet, vielen Dank.

Dafür finde ich dieses Bitcoin noch viel blöder als davor.

Holt schrieb:
Was hat man dagegen davon seine Rechenleistung für ein Medizinprojekt zur Verfügung zu stellen? . Viel viele neue Therapien wurden dadurch schon entwickelt?


Dagegen davon?

Viel viele neue Therapien, was?

Welchen Inhalt bzw. Meinung soll ich jetzt herableiten, gut oder schlecht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr.FoxontheRox schrieb:
Welchen Nutzen hat jemande der seine Rechenleistung Medizinprojekten zur Verfügung stellt? Bekommt man dafür Geld bezahlt?
Mr.FoxontheRox schrieb:
Viel viele neue Therapien, was?
Naja, ich vermute man bekommt kein Geld, also kann man nur noch hoffen, dass bei dem Projekt etwas rauskommt wovon man vielleicht selbst eines Tages profitieren kann. Da Lesen und Verstehen Dir offenbar gewissen Problem bereiten, konkretisiere ich diese etwas und frage nach konkreten Therapien (z.B. Medikamenten) die durch solche Projekte schon ermöglicht wurden, denn wenn es bisher noch keine gibt, denn
wenn es keine gibt, ist die Chance eines Tages selbst aufgrund solche Projekte Heilung zu bekommen, dann ja extrem gering.
 
Mr.FoxontheRox schrieb:
Ein System dass sich selber sicherer macht und quasi damit entlohnt habe ich als unglaubwürdig gehalten, daher hatte ich auch nachgefragt.

Du hast speziell nach BTC gefragt. BTC hat keinen anderen Nutzen, außer, dass die ursprünglichen Entwickler eben die Blockchain-Technologie erfunden haben. Es gibt inzwischen andere Projekte (Coins), die sehr wohl einen praktischen Nutzen haben und die auch überhaupt nicht mehr generiert werden (müssen). Aber wie gesagt, du hattest speziell nach BTC gefragt.
 
Der Sinn des Bitcoin war nie, keine Steuern mehr zu zahlen, sondern unabhängig von Banken zu werden. Wenn aber keine zentrale Instanz mehr über den Zahlungsverkehr wacht, dann braucht man ein anderes System, das die Glaubwürdigkeit und Sicherheit von Transaktionen sicherstellt. Und das übernimmt die Blockchain. Diese ist so angelegt, dass sie nur sehr schwer manipuliert werden kann (wenn genügend Mining-Power vorhanden ist), sie ist transparent und zumindest pseudoanonym. Und um die Blockchain zu bilden, muss eben ein bestimmer und aufwändiger Algorithmus abgearbeitet werden. Das machen die Miner und für das erfolgreiche Finden eines Blocks gibt es die Vergütung, was fest einprogrammiert ist.

Mining hat also sowohl den Zweck, die Blockchain abzusichern als auch Bitcoin zu generieren, bis die maximale Ausschüttung erreicht ist. Das hat weniger damit zu tun, dass man sich sein eigenes Geld druckt. Es ist schlicht ein Teil des Blitcoin/Blockchain-Ansatzes. Die Alternative wäre, dass alle Bitcoin bereits existieren und von einer zentralen Instanz für "Irgendwas" (gegen Geld, gegen andere Leistungen) verteilt werden. Dann kontrolliert aber wieder eine Instanz das System und es wäre nicht wirklich ein neuer Ansatz gegenüber dem Finanzsystem, das man ja ersetzen will.
 
Tourgott schrieb:
Es gibt inzwischen andere Projekte (Coins), die sehr wohl einen praktischen Nutzen haben
Diese Aussage halte ich für sehr kontrovers, denn der einzige Nutzen ist bisher Geld damit zu verdienen, durch Spekulation, durch das Betreiben einer Börse, Minen, IPC, neuerdings das Anbieten von Bots für den automatisierten Handel, etc. pp. Sofern es irgendeinen andere Nutzen bei einem Coin gibt, so ist der im Vergleich dazu unbedeutend.
 
Vielleicht werten alle Miner nur die Daten der Spionagedienste aus und wissen ers nicht mal:P
Sinnvoller wär trotzdem seine Rechenleistung irgendwelchen Organisationen zu geben für z.b. wie oben genannt Medizinichen Diensten
und dann dafür Coins zu bekommen.
Zumindest hat man dann auch nen Grund soviel Energie rauszuballern.
Wenn man sieht das es schon Miningfarmen in größe von Lagerhallen gibt die einfach nur Energie verbrennen find ich das einfach nur krank.
 
Vielleicht landet die Rechenleistung die irgendwelchen Organisationen z.B. wie oben genannten Medizinischen Diensten gespendet wird, ja in Wahrheit bei der Auswertung von Spionagedaten, Big Data oder wird gar zum Mining missbraucht. Ob es also letztlich besser ist wenn Millionen von Computerbesitzern verteilt auf ebensoviele Haushalte Energie für solche Zwecken verbrennen oder einige dies konzentriert in Miningfarmen machen, ist also am Ende wohl egal.

Es wird ja gerade damit beworben unbenutzte Rechenleistung zu spenden, aber diese gibt es heutzutage gar nicht mehr, die CPUs brauchen bei Last mehr als wenn sie Idle sind, jede Berechnung kostet also Energie und damit braucht der Rechner mehr Strom. Daher kann ich schon verstehen, wenn jemand der seine Rechenleistung und damit seinen Strom für Andere zur Verfügung stellt, dann auch eine direkte Gegenleistung bekommen will, wenn auch in Form eigentlich wertloser Coins die aber im Moment wegen einer Spekulationsblase eben teurer verkauft werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Btc ist technisch gesehen eben ein Blockchain Dinosaurier. Momentan nicht zukunftsfähig mit hohen transaktionsgebühren und hoher energieverschwendung.

Ethereum als blockchain der 2. generation wird sein verifikationsvefahren, bald vom minen also proof of work zu proof of stake wechseln und minen -quasi- überflüssig machen.

Neuere ansätze beinhalten sogar proof of signature wie bei xtrabytes aber das wäre zu viel.


Darüber hinaus muss mining nichts schlechtes sein.
Gridcoin z.b biete genau das an, was du sagst, entlohnung für die bereitstellung seiner rechenkraft für forschungsprojekte
-deep brain chain, wird ähliches für ki projekte anbieten


Die "sinnvollen" möglichkeiten von proof of work aka mining sind noch sehr vielfältig und größtenteils gar nicht erschlossen.

Das btc so enorm energie verbraucht liegt einfach daran, dass deren blockchain nie für derart hohe transkationsbelastungen gedacht war, die blockgröße damit sehr klein und die block difficulty, also die schwere zum berechnen, damit mittlerweile (relativ geshen) absurd hoch ist. Bitcoin cash ist damit momentan das bessere bitcoin, wobei besser eben relativ zu anderen coins zu verstehen ist.


Raiblocks z.b. benötigt überhaupt kein mining, hat keine transaktionsgebühren und ist instant
 
Zuletzt bearbeitet:
Agba schrieb:
Gridcoin z.b biete genau das an, was du sagst, entlohnung für die bereitstellung seiner rechenkraft für forschungsprojekte
Wobei man dann aufpassen muss wie dies steuerlich gesehen wird, denn ich würde vermuten, dass sobald man Rechenleistung gegen Bezahlung anbietet, diese genau wie das Minen als gewerbliches Handeln betrachtet wird und entsprechend zu versteuern und ein Gewerbe anzumelden ist, da man ja nachhaltig, selbstständig und mit Gewinnabsicht am allgemeinen, wirtschaftlichen Verkehr teilnimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die frage fände ich bei gridcoin tatsächlich sogar sehr interessant, da je nach wert der coins, maximal +-0 nach strom übrig bleibt und man sicher argumentieren kann seine gpu einem wohltätigen zweck zu verfügung zu stellen und die "entlohnung" lediglich eine aufwandsentschädigung da stellt.
Die argumentation ist natürlich hinfällig wenn der coin auf das 3 fache steigt 😁

Anders sieht es sicherlich beim Golem coin aus. Da stellt man seine gpu power zu verfügung um in stufe eins der entwicklung rendering für filme ala hollywood zu betreiben, was deutlich günstiger für jene ist als selbst renderingfarmen zu unterhalten.

Da besteht natürlich klare gewinn absicht.

Aber bei einem forschungscoin, wie bei boinc bzw. Im stil von seti, wäre das spannend.
 
Agba schrieb:
Die frage fände ich bei gridcoin tatsächlich sogar sehr interessant, da je nach wert der coins, maximal +-0 nach strom übrig bleibt und man sicher argumentieren kann seine gpu einem wohltätigen zweck zu verfügung zu stellen und die "entlohnung" lediglich eine aufwandsentschädigung da stellt.
Die argumentation ist natürlich hinfällig wenn der coin auf das 3 fache steigt 😁

Wenn du keine Gewinnabsicht hast musst du auch kein Gewerbe anmelden
So einfach ist das
 
Nach den zahlreichen Antworten habe ich Klarheit.

Ich hätte persönlich nicht gedacht bzw. geschätzt dass das Minen im Bitcoin nur seinem eigenem Zwecke dient. Aus dem Grund wenn man sich nun die Lieferengpässe im Grafikkartenmarkt anschaut sowie die Preiserhöhungen und den damit betriebenen Aufwand.

Wie dem auch sei, ich möchte nicht meine Meinung dazu äußern.


Ich finde es aber auch gut dass es andere Systeme gibt, die mehr als nun dem eigenen Zwecke dienen. Abgesehen davon dass man nicht alles gegen Entlohnung betreiben muss - meine Meinung.

Da nun das Thema geklärt werden konnte, natürlich dankend, kann der Thread auch gerne geschlossen werden.

Danke. Grüße

Fox
 
motul300 schrieb:
Wenn du keine Gewinnabsicht hast musst du auch kein Gewerbe anmelden
So einfach ist das
Nein, so einfach ist das nicht, denn es kommt nicht nur darauf ab ob man selbst keine Gewinnabsicht hat, sondern ob diese auch nicht unterstellt werden kann. Wer privat Schrottautos kauft, aufmöbelt und verkauft, kann auch sagen er würde dies aus Hobby machen und ohne die Absicht Gewinne zu erzielen, wenn dies aber zu oft passiert, dann wird es in der Rechtsprechung als gewerblich betrachtet:

Auch zu viele Verkäufe auf eBay können schnell zur Einstufung als gewerblicher Händler führen:
Wer öfter mal etwas über Ebay verkauft, muss aufpassen. Sonst gilt er schnell als gewerblicher Händler.
...
Vor dem Finanzgericht (FG) Köln (Urt. v. 3.4.2015, Az.: 14 K 188/13) ging es um einen älteren Herren, der seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Bierdeckeln bei eBay aufbesserte. Insgesamt umfasste seine Bierdeckelsammlung rund 320.000 Stück. Er trennte sich nur von seinen doppelten Exemplaren.

Gleichzeitig kaufte er aber weitere hinzu, um diese wieder zu verkaufen. Über vier Jahre verteilt schlug der Sammler rund 29.000 Bierdeckel los. Damit erzielte er zwischen 18.000 und 66.000 Euro Umsatz. Das Finanzamt schätzte seinen Gewinnanteil auf 20 Prozent und setzte außerdem Umsatzsteuer fest. Hiergegen wehrte sich der Verkäufer mit seiner Klage beim Finanzgericht. Damit hatte er aber keinen Erfolg
...
In einem zweiten Verfahren ging es um die gleiche Frage: Waren Verkäufer bei Ebay eher als Privathändler oder als Gewerbebetrieb einzustufen? Der Bundesfinanzhof (BFH, Urt. v. 12.8.2015, Az.: XI R 43/13) musste entscheiden, ob der Verkauf von 140 Pelzmänteln ein gewerbliches Handeln darstellt.
...
Der BFH stufte die Tätigkeit als gewerbliche, unternehmerische Tätigkeit ein, weshalb Umsatzsteuer abgeführt werden musste. Dabei waren verschiedene Kriterien wesentlich für diese Auffassung:

- Die Verurteilte verkaufte keine eigenen Waren, sondern fremde Waren im eigenen Namen.
- Bei den Pelzmänteln handelte es sich nicht um Sammlerstücke.
- Die Klägerin und ihr Ehemann betrieben insgesamt fünf Händlerkonten.

Keine Rolle bei der Beurteilung spielte die Frage, ob mit den Verkäufen Gewinn erzielt wurde.
Also Vorsicht, auch wenn man keinen Gewinn erzielt hat, kann es durchaus so ausgelegt werden, dass die Gewinnabsicht vorhanden war, es ist ein schmaler Grad und die Grenzen sind fließend. Auch die Annahme heute noch wertloser Coins als Gegenleistung kann später vor Gericht dann als Gewinnabsicht beurteilt werden, zumal wenn man sich Bitcoin und deren Kursentwicklung ansieht, die Bitcoins waren anfangs auch praktisch nichts wert. Man sollte spätestens dann aufpassen, wenn man sich extra HW dafür angeschafft hat und eben nicht den Spielerechner nebenbei damit beschäftigt. Im übrigens wird Mining sowieso immer als gewerbliche Tätigkeit eingestuft, wenn also regelmäßig Coins welches Art auch immer durch eigene Rechner generiert wird, dann würde ich da in jedem Fall damit rechnen als gewerblich eingestuft zu werden.
 

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