Test Biwin Black Opal NV7400 im Test: 4-TB-SSD auf den Spuren des Preis­schlagers Lexar NM790

Was ist denn der technische Hintergrund warum die SSD beim Lesen langsamer wird wenn sie voll ist?
Das ist mir schon bei einem anderen Test aufgefallen, aber es ist ja nicht bei allen SSDs der Fall.
 
Ranayna schrieb:
Was ist denn der technische Hintergrund warum die SSD beim Lesen langsamer wird wenn sie voll ist?
Dürfte am HMB statt dediziertem DRAM-Cache liegen. In dem Cache liegt die Mapping-Tabelle (quasi das Inhaltsverzeichnis der Speicherzellen), womit der SSD-Controller die gesuchten Daten wiederfindet. Die Tabelle liegt zwar als Kopie auch immer mit im NAND (damit die beim Ausschalten nicht verloren geht), aber mit der Tabelle im Cache geht es halt deutlich schneller.

Je mehr Daten auf der SSD sind, desto größer wird logischerweise auch die Mapping-Tabelle. HMB ist aber meist nur weniger 100 MB groß (256 MB oder irgendwas in dem Dreh), wo dann gar nicht die gesamte Mapping-Tabelle reinpasst, sondern nur ein Teil. Besonders bei 2+ TB SSDs mit hohem Füllstand. Da muss der SSD-Controller beim Lesen von Daten also öfter den Teil der Mapping-Tabelle im Cache austauschen und damit auf die Mapping-Tabelle in NAND zurückgreifen. Das verlangsamt die ganze Angelegenheit dann halt entsprechend.
Bei SSDs mit dediziertem DRAM-Cache dürfte das Problem gar nicht oder viel geringer auftreten, da dort in der Regel 1 GB DRAM pro 1 TB Kapazität verbaut sind, also viel mehr der Mapping-Tabelle gleichzeitig in den Cache passt.
 
@Ranayna
Ich hätte jetzt vermutet, dass die 3 Bits in einer Speicherzelle nicht zum gleichen Byte sondern zu drei verschiedenen gehören und das "Zusammenbauen" des Bytes dadurch länger dauert, je mehr Bits gespeichert werden. Ich habe nach dieser Info im Netz gesucht, aber gar nichts dazu gefunden.

Gehören die Bits in einer Speicherzelle zum selben Byte oder nicht? Ich glaube es nicht, aber ich finde keine Quelle. :(
 
Chuuei schrieb:
dass es auch in Europa, hier sogar in Deutschland, so fortgeschrittene Elektronikfertigung gibt und nicht alles in Asien stattfindet.
Europa kann nur eins: teuer und mit Förderung. Um welche Stückzahlen und besonders den Preis reden wir da? In anderen Ländern wird einfach gemacht und nicht wie hier diskutiert und noch mehr Normen erfunden. Während die Asiaten schon die zweite, dritte oder vierte Revision herstellen, diskutieren wir immer noch herum. Wann haben wir in Europa zuletzt etwas Bahnbrechendes hervorgebracht? Wir ruhen uns immer noch auf der Technik und dem Ruf einer fast vergangenen Zeit aus. Vorwärtsorientiert ist etwas anderes. Wir bekommen ja noch nicht einmal die Infrastruktur oder Brücken erhalten, geschweige denn, dass wir neue Gebäude, Flughäfen oder Bahnhöfe errichten können. Am Preis wird es nicht liegen, da sind wir auch Spitzenreiter. Was von den Chip-Herstellern in Europa und Deutschland größtenteils hergestellt wird, ist oft nur Nischenware.
 
0x8100 schrieb:
verkäufer ist "biwin tech", amazon versendet nur.
Und genau das ist es, denn hier verweist dann Amazon an den Händler für Support.

Bsp:

Mein Android Auto Stick wurde nämlich nach ganzen 4 Wochen unbrauchbar. Im Hersteller Support erwartet dann dich ein Bot der dir nicht weiterhilft und dann wenn man doch weiter kommt, darf man im Chat eine Nachricht hinterlassen.

Man hat sich dann tatsächlich bei mir gemeldet mit einem gegnerischen Text was ich denn alles machen soll / auslesen soll etc.
 
StevenB schrieb:
Im Hersteller Support erwartet dann dich ein Bot der dir nicht weiterhilft und dann wenn man doch weiter kommt, darf man im Chat eine Nachricht hinterlassen.
Das ist bei Amazon auch nicht mehr anders. Dort ist es auch ein Kampf geworden, den Support zu erreichen. Dazu kommen teilweise teuren Preise gegenüber anderen Händlern oder Ebay. Ich werde nicht mehr Bezos nächste Party, Scheidung und Hochzeit finanzieren. Wenn das Angebot, der Preis und der Support stimmt, ist es was anderes. Amazon hat dort aber deutlich abgebaut. Das war der Grund, warum viele etwas mehr ausgegeben haben! Amazon hat aber von den Händlern gelernt.
 
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Sind eher kleine Artikel die ich von China auf Amazon gekauft habe, z.B. Akkus. Habe mehrmals mittelmäßige Bewertungen abgegeben, im Bereich von 2 Wochen bis Monate später haben die Händler sich bei mir gemeldet, mir Preisnachlass gegeben oder gar höherwertige Ware geschenkt.

Das hatte ich bei deutschen Händlern auf Amazon bisher einmal

Mein Fazit, wenn man keinen großen technischen Support braucht sind Händler aus China nicht generell schlecht
 
Krik schrieb:
Gehören die Bits in einer Speicherzelle zum selben Byte oder nicht? Ich glaube es nicht, aber ich finde keine Quelle. :(
Die kleineste Speicherstruktur in einer SSD ist einen Page (ca 4KB). Die nächstgrößere Struktur ist ein Block, der besteht aus mehreren Pages. Ein OS/Filessystem schreibt/liest ohnehin nicht einzelne Bits, sondern mehrere Bytes auf einmal. D.h. der Lese-/Schreibvorgang geht in soviele Pages wie notwendig ist.

Eine einzelne Page kann man nicht löschen, ohne die anderen Pages im Block zu löschen. Wenn man löschen will, müssen alle anderen Pages des Blocks ausgelesen werden und mit dem neuen Content wieder geschrieben werden. Dieser Mehraufwand ist Teil der Write Amplification. Daher versucht die Garbage Collection im Vorfeld die Daten so umzuorganisieren, dass wenn Daten gelöscht wurden, die weiter benötigten Daten in Blöcken zusammen zufassen, so dass für neue Schreibvorgänge möglichst Blöcke mit nur freien Pages zur Verfügung stehen. Je voller eine Disk, desto aufwändiger wird der Prozess, der ebenfalls zur Write Amplification beiträgt. Damit wird aber ohnehin auch die Disk umsortiert, so dass selbst wenn immer die gleiche Datei überschrieben wird, nicht immer die gleiche Speicherzelle betroffen ist. Daher ist eine Endurance von 1.000 Erase-Zyklen pro Zelle bei QLC-Flash für Normalfälle auch kein praktisches Problem.
 
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Staubwedel schrieb:
Mein Fazit, wenn man keinen großen technischen Support braucht sind Händler aus China nicht generell schlecht
Und nicht unbedingt schlechter in der Verarbeitung und Leistung. Ich habe durchaus gute Erfahrungen gemacht und bestelle dann aber direkt bei AliExpress. Vom Service und Freundlichkeit können sich hier einige Händler die eine oder andere Scheibe abschneiden. Man muss nur vorsichtig sein bei Fakes. Etablierte asiatische Marken machen dagegen keine Probleme. Besonders bei Ersatzteilen wird man fündig, welche es hier nicht gibt.
 
Atkatla schrieb:
Die kleineste Speicherstruktur in einer SSD...

@Krik
Die Frage wird anders beantwortet: Die "Multi-Bits" in der Zelle werden mit x^2 abgebildet, d.h. eine Zelle enthält 1, 2, 4, 8 Bits. Damit bist du auch wieder automatisch genau an einer Blockgrenze in Dateisystem.
 
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snoogans schrieb:
Man muss nur vorsichtig sein bei Fakes
Eben, manches ist zwar offensichtlich wie die ganzen Samsung SSD-Fakes, aber ein gewisses Risiko besteht.

Bin froh das ich bisher wenig Probleme hatte und nur Waren mit geringen Wert bestellt habe
 
snoogans schrieb:
Europa kann nur eins: teuer und mit Förderung. Um welche Stückzahlen und besonders den Preis reden wir da? In anderen Ländern wird einfach gemacht und nicht wie hier diskutiert und noch mehr Normen erfunden. Während die Asiaten schon die zweite, dritte oder vierte Revision herstellen, diskutieren wir immer noch herum.
Das z.B. bürokratische Aufwände hoch sein können in Europa stimmt wohl. Wird oft drüber in der Industrie diskutiert und da muss auch mal was passieren in hoffentlich nicht all zu ferner Zukunft.

Aber auch in Fernost geht ohne Förderung nichts. Der Fortschritt in der Halbleiterfertigung der letzten Jahre ging im Fall von China z.B. auch nur durch massives Eingreifen des Staats und Fördergeldern in riesigen Summen was in Summe in die hunderte Milliarde USD geht. Die machen auch nicht einfach mal so.

Förderungen können sehr sinnvoll sein. Programme wie z.B. IPCEI ME/CT (Telecom & Electronics) haben genau ein Ziel: die Elektronikbranche in Europa zu stärken und unabhängiger zu werden. Swissbit war ein Beispiel für eine Firma die unterstützt wird (da wir ja aus der Richtung SSD Fertigung kamen, wobei die Förderprojekte anderer Natur sind wie z.B. Chiplet Packaging), aber dabei sind ja auch ganz andere Hausnummern in Deutschland: Bosch mit ihrer Halbleiter und MEMS Entwicklung, Infineon, NXP Germany mit z.B. post-quantum crptography Komponenten, ams OSRAM und Trumpf im Bereich Optoelectronic und Photonics. Oder wenn man außerhalb Deutschlands schaut STM (Mikrocontroller), ASML (Litographie) oder Nokia (Telecom Infrastruktur).

Bei den Förderprojekten geht es nicht darum, dass eine der Firmen ihren Umsatz erhöht oder eine Firma finanziell unterstützt werden muss. Es geht darum zweckgebunden Geld bereitzustellen für Grundlagenforschung und Wege zu finden Forschungsergebnisse in konkrete Anwendungen zu überführen. Glaube das wird oft falsch verstanden als einfache finanzielle Unterstützung weil es sonst den Firmen zu schlecht gehen würde. Die Förderungen haben nichts unmittelbar mit dem normalen operativen Betrieb zu tun.
 
Chuuei schrieb:
Förderungen können sehr sinnvoll sein.
Da gebe ich dir recht. Leider setzen unsere Entscheider aber grundsätzlich auf das falsche Pferd. Dann ist das Geld weg, ohne Nutzen oder weitere Verwendung. Bedauerlicherweise bringen die von dir genannten Firmen wenig Know-how mit, warum einige in eine Schieflage gekommen sind. Irgendwann muss man auch einmal etwas abliefern. Da sehe ich in den letzten Jahrzehnten nicht viel, außer im Moralisieren. Selbst für eine Unabhängigkeit würden diese Produkte nicht funktionieren, weil die Fertigungskosten incl. Energie hier viel zu hoch sind. Dass es so weit gekommen ist, haben wir uns selbst eingebrockt.

Das Gelddrucken, um die eigene Wirtschaft anzukurbeln und zu stärken, hat beim großen Blonden aus Braunau nicht funktioniert, ebenso wenig wie beim Dachdecker aus dem Saarland. Anders wird es bei der EU und EZB auch nicht werden. Das hat nur die Taschen einiger weniger vollgemacht, die immer wieder am Trog sind und nach mehr Förderung klagen. Im Gegensatz zu deinen angesprochenen Förderungen in China/Asien haben aber Millionen Menschen etwas davon. Man möge sich gar nicht ausdenken, wie weit wir hier heute wären ohne diese Globalisierung. Ich gönne ihnen den Erfolg, weil sie viel dafür getan haben und auch noch meinen Geldbeutel schonen. China und Co. haben uns schon längst überholt, was auch nicht schlimm ist. Ironischerweise zahlen wir dahin aber noch Entwicklungshilfe. Da sieht man, wie gut hier alles läuft und entschieden wird.
 
Zacco93 schrieb:
Spiele sind heutzutage so groß da reichen kaum noch 2TB :D
Ok, 1TB würd ich heutzutage auch keinem mehr empfehlen aber 2TB sollten eigentlich immer noch locker reichen für die 5-7 Lieblingsgames die man so zockt.

Ausserdem hat man ja meist im Rechner noch Zusatzspeicher drin (alte SSDs etc) - habe in meiner Hauptzockerkiste 2x2TB verbaut und im Streami ne 1TB SSD, aber zusätzlich noch ne 512er und 2x 256er SSD's die hier einfach noch im Schrank rumlagen und verzweifelt ne neue Heimat suchten - also immer rein damit. ;)
 
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