BSODs mit "MEMORY MANAGEMENT" nach System-Upgrade und Installation von Win10

PC_Rabe

Cadet 3rd Year
Registriert
Juli 2019
Beiträge
35
Hallo Kollegen,

ich habe gerade ein älteres System wieder auf Vordermann gebracht, mit neuer SSD und zusätzlichem RAM, siehe https://www.computerbase.de/forum/threads/office-pc-upgrade-bzw-neuaufbau-bis-eur600.1883205/ . Das aktuelle System sieht so aus:
  • Prozessor: AMD Athlon II X3 455, Triple Core, 3 mal 3,3 Ghz
  • Mainboard: Gigabyte GA-870A-UD3 Rev. 3.1 (AM3+ Sockel)
  • Arbeitsspeicher:
  • Festplatte: Samsung 860 EVO 1 TB SSD
  • Netzteil: Super Flower Amazon, 450 W
  • Grafikkarte: Sapphire Radeon HD5770
Insgesamt hat der Rechner jetzt also 12 GB RAM, die im BIOS auch erkannt werden. Die neue SSD scheint auch zu funktionieren.

Die Probleme begannen mit der Installation von Windows 10 Home (64 bit). Dazu habe ich ein bootfähiges Installationsmedium auf einer DVD erstellt. Die Installation wurde durch mehrere BSODs ("MEMORY MANAGEMENT" und "CRITICAL PROCESS DIED") unterbrochen, und ich musste zweimal von vorne beginnen. Dann schließlich lief die Installation problemlos durch und ich konnte mich anmelden - worauf ein BSOD mit "MEMORY MANAGEMENT" auftauchte. Nach dem Neustart konnte ich mich endlich normal anmelden und war auf dem Desktop.

Aufgrund der Probleme bei der Installation wollte ich dann einen Wiederherstellungspunkt setzen. Dabei erschien der BSOD mit der Meldung "KMODE_Exception not handled - Ntfs.sys". Nach automatischem Neustart und Passworteingabe kam sofort wieder ein BSOD, diesmal "MEMORY MANAGEMENT". Wieder Neustart... dann war alles ok und das System lief scheinbar stabil.

Also begab ich mich auf Fehlersuche. Folgendes habe ich gemacht:
  • sfc /scannow: Hier gab es zuerst Fehlermeldungen zu beschädigten Dateien. Reparatur mit Dism RestoreHealth war aber erfolgreich und seitdem findet sfc keine Fehler mehr.
  • chkdsk: alles ok
  • Windows Arbeitsspeichertest: alles ok
  • virtueller Speicher (Auslagerungsdatei): war auf 2 GB, hab ich auf 4 GB erhöht.
  • Treiber: alle aktualisiert, insbesondere sind GraKa HD5770 (inklusive AMD Catalyst) und Samsung Evo SSD aktuell, und die Win10 Chipset-Treiber für AMD 870 hab ich auch heruntergeladen.
  • BIOS/CMOS-Einstellungen: alles auf Default zurückgesetzt, sonst nichts Ungewöhnliches gefunden... kann Fotos machen falls gewünscht
Da alles negativ verlief und sich dann alles unauffällig verhielt, habe ich begonnen, den Rechner weiter aufzubauen. Mozilla Firefox heruntergeladen, keine Probleme. Bei der Installation von Open Office hängte er sich aber mitten drin wieder auf, wieder ein BSOD mit "MEMORY MANAGEMENT". Also wurde das Problem leider nicht gelöst. Ich musste das System insgesamt drei mal (!) neustarten, bis ich mich ohne BSOD einloggen konnte. Es scheint also so, als ob das System stabil laufen würde, solange keine intensiveren Prozesse ablaufen. Obwohl alle Tests negativ verliefen, habe ich also nach wie vor den RAM in Verdacht.
Aktuell läuft gerade Memtest86+ durch, aber das dauert noch ein paar Stunden. Nach 2 Durchgängen wurden noch keine Fehler gefunden. Hier die Übersicht:
IMG_4015.JPG

Bis dahin habe ich die ausgelesene minidump-Datei des heutigen BSOD angehängt, vielleicht kann jemand von euch etwas damit anfangen und mir weiterhelfen. Sind die RAMs irgendwie nicht kompatibel? Oder liegt es an etwas Anderem? Es ist echt ein seltsamer Fehler, und die BSODs tauchen unvorhersehbar auf, wenn auch nach einem schwachen Muster. Aber so ist das System natürlich nicht verwendbar. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen! Falls ihr noch Informationen braucht, die nützlich sein könnten, sagt mir bitte Bescheid - auch wenn ich sie momentan erst später liefern kann, da der Rechner wie gesagt gerade mit memtest beschäftigt ist.

Vielen Dank für eure Mühe und Unterstützung!
Albert
 

Anhänge

  • minidump.zip
    8,2 KB · Aufrufe: 337
teste mal die beiden 4er.
bestückung lt.mainboardmanual

und nimm www.memtest86.com !
weil memtest86+ ist veraltet!
heissen fast gleich, aber der mit + ist tot.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bonanca
evtl. auch mal schauen ob die Rams in der richtigen Channel Konfiguration sitzen. Am besten immer ein Pärchen pro Channel stecken. CHA 1x2gb+1x4gb CHB1x2gb+1x4gb

Evtl. bekommt dein Ram Controller hier Probleme
 
Der Memtest dauert noch wesentlich länger, denn auf dem Screenshot sind keine 2 Durchgänge, sondern nur 2 der 9? Tests gelaufen. Jeder Durchgang (Pass) besteht aus 8 oder 9 Tests. Die alten AMD-Systeme waren oft anfällig für Fehler in den Tests 5 und 8, also auf jeden Fall 4 Durchläufe laufen lassen. Das Fehlerbild spricht schon sehr für einen RAM-Defekt oder -Inkompatibilität.
Das das System schon recht alt ist, kann man hier auch ruhig noch die alte Version von Memtest86+ nehmen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Terrier
Danke für eure Antworten! Ich weiß, dass Memtest86+ alt ist, aber eben weil das System und der RAM-Faktor schon älter sind, spielt das doch keine Rolle, oder?

@SilenceIsGolden : Der Screenshot ist vom 1. Pass. Jeder Pass besteht aus 10 Tests; aktuell läuft gerade der 3. Pass, bisherige Laufzeit fast 7 Stunden... also der Test braucht ewig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auszug aus dem Handbuch:
813332

Wenn Memtest das richtig ausliest mit den Slots, dann ist die Bestückung schief.
Und jetzt, ohne weiter nachzuforschen, scheint mir eine Bestückung mit vier Modulen, wovon zwei ECC im Namen tragen, auch kein Garant für kompatiblen Betrieb.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PC_Rabe
@Suffwurst @dauerbrutzler : Die RAMs stecken so: die 2 GB Module in DDR3_2 und DDR3_4, und die 4 GB Module in DDR3_1 und DDR3_3 (nach der Grafik in Beitrag #7). Ist das falsch? Soll ich sie vermischt stecken?

Das mit ECC ist ein guter Punkt. Als ich die neuen RAM-Module gekauft habe, war mir nicht bewusst, dass die alten mit ECC sind, sodass ich darauf nicht geachtet habe. Ich könnte ja einmal versuchen, die zwei 2 GB ECC-Module auszustecken und nur die zwei 4 GB Module laufen zu lassen...
 
PC_Rabe schrieb:
3. Pass, bisherige Laufzeit fast 7 Stunden... also der Test braucht ewig...
Nach 7 Stunden sollte der schon mindestens 5 mal durch sein, der beginnt halt immer wieder
von vorne (Memtest86+)
Kannst eigentlich auch abbrechen, denn bei defektem RAM,
haut der Memtest dir schon beim ersten Durchlauf Fehler raus.
Stunden langer Test oder über Nacht, kann man machen wenn man sein OC auf "Rockstabil" testen willst.
 
3. Pass ist durch, keine Fehler gefunden. Den 4. Pass lass ich noch fertig machen (ist schon fast 50% durch), dann brech ich ab.

Hat noch jemand Vorschläge zum weiteren Vorgehen? Kann mir noch bitte jemand meine Frage zur RAM-Belegung in Beitrag #8 beantworten?
 
Das mit der Belegung habe ich so gemeint das du schauen musst wie die Bestückung ist. Sprich schau mal nach ob die Speicher zusammen auf einem channel laufen. Du hast ja dual channel wenn du jetzt auf einem channel 4gb hast aber auf dem anderen 8 kann es zu problemen kommen.
 
Also sollte ich lieber in jedem Channel gleich viel RAM gesteckt haben?
 
memtest86+ hat den 4. Pass ohne Fehler abgeschlossen, jetzt hab ich ihn abgebrochen. Ich werde morgen einmal die alten 2x2GB herausnehmen, sodass nur die neuen 2x4GB im Dual Channel laufen. Das sollte ja keine Probleme machen. Vielleicht ist das Problem damit bereits beseitigt. Ich melde mich dann wieder. Falls noch jemand einen Vorschlag hat, wäre ich sehr dankbar!
 
PC_Rabe schrieb:
Ich werde morgen einmal die alten 2x2GB herausnehmen, sodass nur die neuen 2x4GB im Dual Channel laufen. Das sollte ja keine Probleme machen.

Ha, falsch gedacht. :p Heute habe ich genau das gemacht, und zuerst war alles unauffällig, aber dann tauchte der BSOD "MEMORY MANAGEMENT" wieder auf, als ich versuchte, OpenOffice zu installieren. Das selbe Verhalten wie zuvor mit den vollen 12 GB RAM. sfc /scannow verlief negativ, genauso wie die Windows Arbeitsspeicherdiagnose.

Also hab ich die neuen 2x4GB RAM entfernt und die alten 2x2GB wieder alleine hineingesteckt. Die RAM-Belegung ist also jetzt wieder genauso wie im alten System, vor meinem "Upgrade". Und siehe da: Der BSOD tauchte seitdem nicht mehr auf. Die OpenOffice-Installation verlief problemlos, genauso wie die Erstellung eines Wiederherstellungspunktes (was vorher zu "KMODE_EXCEPTION not handled" führte). Alles ganz normal und stabil.

So erfreulich das nun ist möchte ich aber gerne wissen, woran das liegt. Der Fehler scheint primär nicht daran zu liegen, dass ich (unwissentlich) ECC mit non-ECC RAM-Modulen vermischt habe, da das Problem ja auch auftritt, wenn nur der neue non-ECC-RAM gesteckt ist. Also muss es an eben diesem neuen RAM liegen. Zur Erinnerung: Das ist ein HyperX HX313C9FBK2/8 Fury 8GB, DDR3 1333 MHz CL9, https://www.amazon.de/gp/product/B00J8E91K4 . Hier ein Foto des Etiketts auf einem der Module:
IMG_4024.JPG

Der alte RAM ist ebenso DDR3, 1333 MHz CL9:
IMG_4025.JPG

Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden? Warum funktioniert alles mit dem alten RAM, und beim neuen tauchen diese BSODs auf? Die neuen Module sollten ja kompatibel sein, und sie werden ja auch im BIOS sowie unter Windows erkannt und weisen laut memtest keine Fehler auf. Trotzdem stürzt der Rechner offenbar unter Last ab. Gibt es ein Merkmal des RAMs, das ich übersehen habe? Ist etwas mit Win10 inkompatibel? Wie kann ich einen geeigneten RAM identifizieren? Ich bin wirklich verwirrt, wie es zu diesem Fehler überhaupt kommen kann. Von Hardware-Seite sehe ich nämlich nicht, warum der HyperX nicht kompatibel sein sollte, und er wird ja wie gesagt auch richtig erkannt und unter memtest korrekt behandelt.

Kann mir hier jemand weiterhelfen? Ich würde gerne verstehen, was schiefgelaufen ist. Danke!
 
weil der hyperx "blinki-bunti" speicher ist und das SPD evtl. nicht korrekt programmiert ist und/oder ICs / PCB verbaut ist, dass dein mobo nicht mag, die wahrscheinlichkeit dafür ist bei diesen modulen idr. höher als bei JEDEC-konform programmiertem standard-ram

memtest kann dir zwar defekte bereiche / ICs aufzeigen, inkompatibilitäten jedoch seltener (dazu eignet sich Prime mit Large FFTs z.b. besser)

ECC ist wurscht, wird wahrscheinlich nie aktiv gewesen sein, weil ein grossteil der mobos es nicht als option bereitstellen


du könntest im bios die Timings des Ram manuell setzten, dazu gehört aber erfahrung
 
Zuletzt bearbeitet:
@darkcrawler Und wie könnte man im Vorhinein diesen Unterschied in den RAMs feststellen, damit ich den passenden RAM kaufen kann?
 
@Dr. McCoy Ja, ok. Aber offenbar ist meine Frage nicht klar geworden: Ich möchte wissen, WAS der Unterschied zwischen den RAM-Modulen ist, den ich nicht beachtet habe, damit ich in Zukunft selbst darauf achten kann. Wenn ich wüsste, worauf ich in den technischen Daten achten muss, hätte ich bestimmt nicht absichtlich einen inkompatiblen RAM gekauft (deshalb macht die rhetorische Frage von wuselsurfer keinen Sinn). Die prinzipiellen Spezifikationen sind ja die selben (bis auf ECC, das hab ich leider übersehen).

Also nochmal meine Frage: Was führt denn zur Inkompatibilität mit meinem Mainboard? Woran kann ich das vor dem Kauf erkennen? Falls das für diesen Thread zu Off-Topic wird, kann das auch gerne in einen neuen Thread abgespaltet werden.

@darkcrawler Danke! Kannst du mir das bitte noch genauer erklären, woran das liegt?
 
Zurück
Oben