Bundesgleichstellungsgesetz BGleiG

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Entweder sind viele die hier schreiben in Unternehmen unterwegs, welche eine relativ moderne Führung und Personalabteilung haben oder sie wissen nicht viel über die Personalabteilungen.
Es ist immer noch so, dass viele Männer bevorzugen vor allem auch in gehobenen Positionen, da immer ein Schwangerschaftsausfall einkalkuliert wird. Das Gesetz verhindert meiner Meinung nach eigentlich nur, dass Frauen mit klar besserer Eignung nicht benachteiligt werden nur weil sie eine Frau sind, denn alles andere lässt sich eh nicht beweisen, vor allem wenn es um private Unternehmen geht.
 
@crashbandicot
Um die Aussage von hallo7 noch etwas zu pointieren: Wenn ich behaupte, dass sich die Erde um die Sonne dreht oder Dänemark nördlich von Deutschland liegt, brauchst Du dafür dann auch Beweise?

@hallo7
Ich glaube hier sind nur viele unterwegs, die vergleichsweise jung und eben männlich sind; daher bislang kaum bis keine Erfahrungen hinsichtlich geschlechtsspezifisicher (beruflicher) Benachteiligung gesammelt haben. Wenn man dann aufgrund Trennung oder anderer familiärer Umstände plötzlich stärker in die Kinderbetreuung eingebunden ist, als das üblicherweise für Männer (immer noch) der Fall ist, wundert man sich auf einmal wie unflexibel doch der Arbeitgeber ist.
 
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hallo7 schrieb:
Es ist immer noch so, dass viele Männer bevorzugen vor allem auch in gehobenen Positionen
weil Männer anscheinend besser für diese Positionen geeignet sind. Deswegen verdienen Männer auch mehr als Frauen, sie treten fordernder in Gehaltsverhandlungen auf und lassen sich nicht mit Krümeln abweisen wenn sie den Keks haben wollen.

diRAM schrieb:
Um die Aussage von hallo7 noch etwas zu pointieren: Wenn ich behaupte, dass sich die Erde um die Sonne dreht oder Dänemark nördlich von Deutschland liegt, brauchst Du dafür dann auch Beweise?

Nein, denn das ist wissenschaftlich bewiesen. Du stellst hier einfach nur eine Behauptung auf die du nicht beweisen kann. Ganz schlechter Stil.
 
diRAM schrieb:

Geht ja schon gut los, Seite 15.
Die differenzierte Betrachtung nach Voll- und Teilzeitbeschäftigung
zeigt, dass 2012 in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau
(45%) in Teilzeit arbeitete. Unter den Männern betrug die Teilzeitquote dagegen nur
9 %.
Oh Wunder. Warum nur verdienen Frauen statistisch gesehen weniger... :rolleyes:
 
Muss man hellhörig werden, wenn sich unter den Authoren ausschließlich Frauen befinden?
Wie würde eine Studie aufgenommen werden, die zum gegenteiligen Schluss kommt, aber nur von Männern angefertigt wurde?
 
Gender Pay Gap, dass nun ausgerechnet wieder diese Sau durchs Dorf getrieben werden muss. Das ist doch argumentativ komplett auseinander genommen worden; ich werde die Argumente daher nicht nochmal alle aufschreiben.

Nur um nicht komplett missverstanden zu werden: Ich glaube, dass hier niemand etwas gegen Gleichberechtigung hat. Das Problem, an dem sich viele reiben, ist die ideologische Zuspitzung davon, die Gleichstellung, die unter gegenwärtigen Bedingungen mit einer gezielten und einseitigen Benachteiligung von Männern einhergeht. Und: nur weil alle vom Start weg die gleichen Möglichkeiten haben sollen, muss das nicht zwingend in Ergebnisgleichheit enden, oder? Wo ist denn nachgewiesen, dass es genau so viele Frauen gibt, die eine berufliche Karriere mit Führungsposition anstreben wie es bei den Männern der Fall ist?

Ich sehe das Problem ursächlich im linken Zeitgeist veranlagt. Die Utopie der Linken ist eine egalitäre Gesellschaft. Nachdem das Projekt im real existierenden Sozialismus allerdings krachend gescheitert ist, haben sich die Linken neue Schauplätze für ihre Gleichmacherei gesucht. Die neue Linke hat heutzutage Gleichstellung von Frauen und diverser Minderheiten als Hauptthema (anbei einer der Gründe, warum Rechtspopulisten heute klassische linke Themen besetzen können) für sich aufgegriffen. Leider unterschätzt man dabei, dass Männer und Frauen wohl doch nicht so gleich sind wie das manchem linken Phantasten gut in den Kram passen würde. Der individuelle Lebensentwurf ist für Männer und Frauen heutzutage komplett offen. Trotzdem entscheiden sich viele Frauen aus freien Stücken dafür, beruflich kürzer zu treten und Familienarbeit zu übernehmen. Das ist dann aber keine Diskriminierung mehr, die dazu führen darf, dass Männer benachteiligt werden.

Anbei: ich bin Vater von zwei Kindern, war selber in Elternzeit, hatte auch schon Sonderurlaub genommen, um ein krankes Kind zuhause zu betreuen. Von daher weiß ich sehr gut, was geht und was nicht und auch, dass Frauen nicht zwangsläufig an der Kinderbetreuung hängen bleiben müssen.
 
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Kann zwar nicht mit verlinkbaren Beweisen dienen, aber zumindest meine eigenen Erfahrungen teilen. Da ich selbst im Rekrutierungsprozess eingebunden bin habe ich etwas Einblick und kann sagen, dass männliche Manager lieber männliche Bewerber einstellen, und das sogar bei offensichtlich besserer Eignung der weiblichen Bewerberinnen. Old Economy, IT, größeres Unternehmen, Deutschland.
In anderen Ländern ergibt sich übrigens ein völlig anderes Bild. Habe mehrere Jahre im Ausland gearbeitet, ebenfalls IT und oh Wunder, die weiblichen Angestellten waren sogar leicht in der Überzahl. An einem reinen Entwicklungsstandort! Nur wenn nochmal jemand kommt und behauptet, Frauen würden sich nicht für Informatik interessieren. :rolleyes:
Das Ungleichgewicht in Deutschland ist tief verankert in der Gesellschaft und geht schon bei der Erziehung durch die Eltern los.
 
Weil gleichqualifizierte Männer benachteiligt werden.

Natürlich werden sie das. Steht doch da. "Frauen werden bei gleicher Qualifizierung bevorzugt eingestellt".
Naja, heutzutage geht auch alles etwas schnell. Vor 100 Jahre durften "Schwarze" noch ausgepeitscht werden und im letzten Jahrhundert war es kein Delikt die eigene Frau zu verprügeln.
Und jetzt werden sie einem gleich gestellt, oder gar vorgesetzt und man muß unten liegen! Was in Jahrtausenden (durch Evolution und auch Kirche) als funktionierende Ordnung gebildet wurde, wird in wenigen Jahrzehnten ad absurdum geführt. Da kann man sich als (weißer, alter und konservativer) Mann schon einmal unterdrückt fühlen, echauffieren und wütend sein.
Gut das es auch Alternativen (für Deutschland) gibt.
Oder hat man die Ausschreibung doch nicht verstanden und das männlichen Ego wurde extremst verletzt.

Ich stelle mir gerade folgende Stellenausschreibung vor:
"Fachkraft für die Reinigung von Sanitäranlagen gesucht. Männliche Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt."
Ob sich da die Frauen benachteiligt fühlen und einen ähnlichen Aufstand proben würden…
 
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Jaja, immer schön aus dem herausgerissenen Kontext argumentieren.
Unternehmen X. suchte einen Auszubildenden als Industriekaufmann. "Männliche Bewerber" würden bevorzugt, stand da.

Stellenanzeigen mit der Überschrift „Geschäftsführer gesucht“ verstoßen gegen das Benachteiligungsverbot des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.
Zumal es hier auch um die unsägliche Diskussion zur geschlechtslosen Berufsbezeichnung geht.
Wenn du mir nun ein passende Klage zur "Fachkraft für die Reinigung von Sanitäranlagen" heraussuchst, gebe ich mich geschlagen.
 
phil. schrieb:
"Fachkraft für die Reinigung von Sanitäranlagen gesucht. Männliche Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt."
Ob sich da die Frauen benachteiligt fühlen und einen ähnlichen Aufstand proben würden…
Nein, das würden sie bejubeln. Als Diskriminierungsopfer würden sie sich in diesem Kontext nur fühlen und zum feministischen Klagelied anstimmen, wenn bei sowas ausdrücklich Frauen bevorzugt eingestellt würden.
 
Würdest Du das was (beiß)reflexartig von vielen Männern, so auch hier im Thread, kommt, wenn ein für sie traditionell gewachsener, quasi natürlicher, Vorteil in sein Gegenteil verkehrt wird und plötzlich das andere, vermeintlich weniger ambitionierte, nicht so "fordernd" auftretende oder in der sprichwörtlichen Kurzform schlichtweg schwache Geschlecht die Vorzüge genießt, die Männer seit jeher für sich beanspruchen, auch als "Klagelied" diffamieren?

Wir sind uns sicherlich einig, dass es auf der einen wie der anderen Seite (zu) schrille Töne in dieser Debatte gibt. Dennoch verwundert es mich dann doch jedes Mal auf's Neue - und das hatte phil. ja bereits parodiert - wie schnell Männer von ihrer eigenen Benachteiligung durch den wahlweise "linken Zeitgeist" oder eben Feministinnen reden, sobald ihnen dann mal der Spiegel vorgehalten wird. Da genügt manchmal schon das Geschlecht von Autoren um wissenschaftliche Fakten in Zweifel zu ziehen. Das damit meine grundlegende These mehr bestätigt als widerlegt wird fällt schon gar nicht mehr auf. Schließlich hat man sich dermaßen vor dem eigenen Spiegelbild erschreckt, dass der willkürliche Beißreflex nur allzu verständlich ist - zumindest, wenn wir uns über Tiere unterhalten würden. Es sind aber Menschen und von denen erwarte ich, dass die real existente Benachteiligung von Frauen durch Männer (s. Sheepshavers Erfahrungsbericht als ein Beispiel) nicht alleine schon deswegen negiert wird, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Denn dann würde man über den Schluss, dass Frauen u.a. deswegen im Durchschnitt weniger verdienen, weil sie öfter in Teilzeit arbeiten, hinaus, sich die Fragen stellen, warum ist das so, muss das so sein (also ist dies quasi ein Naturgesetz) und wie sieht es diesbezüglich eigentlich in anderen Ländern aus? Die Antworten auf diese Fragen könnten dann zu genau der strukturellen Benachteiligung führen, um die es mir zumindest hier geht und damit der Notwendigkeit des BGleiG und der aus diesem resultierenden Formulierung in Stellenausschreibungen, die Stein des Anstoßes für diese Diskussion war.

P.S. Deine Erfahrung und "Opfer" als Familienvater in allen Ehren, Exar_Kun, aber das war nicht das was ich gemeint habe, als ich von stärkerer Einbindung in die Kinderbetreuung sprach.
 
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AW: BND sucht neue, qualifizierte Mitarbeiter

crashbandicot schrieb:
Dass Frauen einen Bonus haben, der den Männern verwehrt wird. Hier wird eine Frauenquote forciert, keine Gleichstellung oder Gleichberechtigung. Bei einer Gleichberechtigung wäre es egal ob sich ein Mann oder eine Frau bewirbt; der Bewerber (neutral!) mit den besseren Noten setzt sich durch.
Das ding ist nur, dass kein Arbeitgeber darauf achtet.
 
phil. schrieb:
Naja, heutzutage geht auch alles etwas schnell. Vor 100 Jahre durften "Schwarze" noch ausgepeitscht werden und im letzten Jahrhundert war es kein Delikt die eigene Frau zu verprügeln.
Und jetzt werden sie einem gleich gestellt, oder gar vorgesetzt und man muß unten liegen!

Um den Vergleich korrekt zuende zu führen... ist es angemessen nun für x Jahre den alten, konservativen weißen Mann auszupeitschen um x Jahre Sklaverei wiedergutzumachen?
Oder seht ihr in der aktuellen Entwicklung etwas anderes als eine Diskriminierung der vormals Diskriminierenden damit endlich alles so wird, wie es laut ein paar schlauen Vögeln zu sein hat, unabhängig davon ob es so überhaupt sein kann?

Was lachen wir nicht alle (naja, eher weinen), wenn nach einem Anschlag wieder nach schärferen Gesetzen von den bekannten Gesichtern geschrien wird, obwohl wir hier alle wissen, dass die Gesetzgebung bereits ausreichend ist aber die Umsetzung mangelhaft.
Sicher mag es den einen oder anderen Personaler geben, der sich nicht korrekt verhält, aber dann hat man diesen zur Verantwortung zu ziehen statt Quotenunsinn einzuführen.
 
Krafty schrieb:
Oder seht ihr in der aktuellen Entwicklung etwas anderes als eine Diskriminierung der vormals Diskriminierenden damit endlich alles so wird, wie es laut ein paar schlauen Vögeln zu sein hat, unabhängig davon ob es so überhaupt sein kann?
Alles was ich sehe ist eine recht lächerliche Diskussion, die von (wahrscheinlich) überwiegend weissen Männern geführt wird, die Angst um ihre automatische Dominanzstellung haben. :rolleyes:

Es ist recht selten, daß bei einer Bewerbung Mann & Frau exakt die gleichen Bewertungsergebnisse haben. Insbesonders auch da recht häufig Männer über die Bewertungskriterien entscheiden und so schon eine Schiefstellung vordefiniert ist. Wenn man keine Frau auf einem Posten will, dann wird eben schnell zB sowas wie 'Auslandseinsätze' bei den Anforderungen aufgeführt und je nach Region fallen Frauen damit automatisch raus.
Und wer immer hier jammert, daß eine 'gleichgute' Frau ihm bevorzugt wird. Na, der muss halt mal seinen Arsch hochbringen und mehr Leistung zeigen. Geschenkt wird keinem mehr was heute.
 
Mextli schrieb:
Geschenkt wird keinem mehr was heute.

Doch, den Frauen dank Quote. Die können ansonsten ja auch mal ihren Arsch hochbringen und mehr Leistung zeigen. Ruhen sich aber lieber aus und berufen sich auf die Frauenquote.
 
Pauschalisierungen sind hier m.E. nur für ein Geschlecht angebracht, nämlich die Vielzahl an Männern, die den zu ihren Gunsten immer noch bestehenden Automatismus der Bevorzugung weder kritisieren noch hinterfragen und sich, sobald eine Diskussion wie hier aufkommt, stattdessen lieber auf den geringen Prozentsatz weiblicher Bevorzugung durch Quoten einschießen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seltsamerweise haben SJW immer die Auffassung, dass es die Pflicht eines Jeden ist gegen alles zu sein, was von der SJW-Elite zum Bösen erklärt wurde.

Wer nicht kämpft, macht sich der Mittäterschaft durch Unterlassung schuldig.
Wer Diskrepanzen aufzeigt, der will am Status Quo festhalten, es kann schließlich nichts schlecht sein, was der guten Sache dient.

Wer ein wenig außerhalb steht, kann über so wenig Selbstreflexion nur lachen.
 
diRAM schrieb:
bestehenden Automatismus der Bevorzugung weder kritisieren

Natürlich kritisiere ich Bevorzugungen aller Art. Nur muss dann eben etwas _dagegen_ gemacht werden und nicht durch Quotenregelung umgangen.
 
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