News Bundestrojaner: Kein einziger erfolgreicher Einsatz seit 2017

Also Elster und elektronische Lohnsteuerkarte würde ich mal als nicht gescheitert und auch nicht-Nischendasein bezeichnen.
Steuerthemen scheinen interessanterweise zu funktionieren :D
 
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guillome schrieb:
Gescheitert heißt für mich auch, dass bis auf ein Nischendasein von wenigen umgesetzten Funktionen (das ist der ePA) kaum mehr jemand das Thema auf dem Schirm hat weil es in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist. Der Anspruch bei Antritt war ein ganz anderer und das hat richtig Geld gekostet.
Hm, das kann ich so nicht nachvollziehen. Ja, es gibt gescheiterte IT-Themen beim Bund. Und die sind sehr ärgerlich und sauteuer. Tollcollect war auch so ein gescheitertes Ding. Ist aber mitlerweile ne gute Einnahmequelle für den Staat, also aus heutiger Sicht nicht mehr gescheitert.
Z.B. der ePA hat immer mehr und mehr Anwendungen
https://www.personalausweisportal.de/SiteGlobals/Forms/Webs/PA/suche/anwendungensuche-formular.html

Ja, am liebsten wäre mir, er würde mir den Gang zu irgendeiner Behörde komplett ersparen, aber da sind wir noch (!) nicht. Ich bin mir sicher dass wir da hin kommen.

Ich finde, du differenzierst da viel zu wenig. Und in der Industrie scheitern nach deiner Definition ja auch ein Haufen IT-Großprojekte, ist ja nicht nur beim Staat so.

Also, wenn du sagst, jedes einzelne gescheiterte Projekt ist eins zu viel, weil zu teuer; oder dir scheitern zu viele Großprojekte, das würde mir einleuchten. Aber alle, da bleibt für die Argumentation nicht mehr viel Platz. Ich hab jetzt schon zwei nicht gescheiterte aufgelistet (und @Bl4cke4gle auch noch 2). Damit wäre "alle" schon widerlegt. Und ich will dich wirklich damit nicht ärgern! Eigentlich ein wenig beruhigen, dass es ganz so schlimm, wie du es darstellst/siehst, zum Glück nicht ist.

guillome schrieb:
Google doch einfach die Themen. Da ist nichts Geheimes dabei. Auf Heise und auf allen einschlägigen Seiten findest du massig News dazu mit Hintergründen.
Die Themen die gescheitert sind, findet man leicht. Aber funktionierende nicht. Bad news are good news. Du hörst halt nicht, Wechsel der Krankenhaussoftware auf Anbieter XYZ problemlos umgesetzt, sondern Hacker nutzt Schlupfloch in Krankenhaussoftware um Patientendaten zu ergattern.
 
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Bl4cke4gle schrieb:
Also Elster und elektronische Lohnsteuerkarte würde ich mal als nicht gescheitert und auch nicht-Nischendasein bezeichnen.
Steuerthemen scheinen interessanterweise zu funktionieren :D
Die hatte ich auch nicht aufgezählt ;)
Man kann nämlich auch ein Thema einfach zur Pflicht machen. Steuererklärungen können doch heute die meisten Zielgruppen (Ausnahmen bestätigen die Regel) NUR noch online mit ELSTER eingereicht werden. Damit machst du das Thema automatisch erflogreich lol

Ironie: Könntest hypothetisch auch sagen wenn du die Steuer einreichen möchtest, dann muss jeder ein Spiel bei Gamestop kaufen - schupps brauchst du nicht mal Wallstreetbets dazu um den Laden wieder erfolgreich zu machen :p
 
@guillome Ok, ich sehe, du magst bei deiner Meinung bleiben (was du auch darfst), dass alle Bundes-IT-Themen scheitern.
Gegenbeispiele sind Ausnahmen oder künstlich erzwungen oder nicht ganz so erfolgreich wie sie hätten sein sollen. Gegen deine Meinung kann ich nichts machen ;), auf Fakten basiert sie leider nur am Rande.
 
Was bringen 2-3 halbgare Gegenbeispiele von dir (ich bin darauf eingegangen)? Deine wackligen Gegenbeispiele (Toll collect -> erzwungen, weiß nicht ob der Breakeven jemals damit erreicht wird, Corona Warnapp -> totale Niete für 70Mio Steuergelder, oder den tollen ePA den du also einer der wenigen in Deutschland für paar verbleibende Funktionen 1x im Jahr nutzt)? Auch diese gerade genannten streitbaren Projekte (ob halberfolgreich oder komplette Niete) sind keine Erfolgsprojekte mit denen man sich schmücken oder mit Ruhm bekleckern kann. Vor allem bei den Kosten - informiere dich mal über die Kosten (dazu zählen auch sinnlose Lobby und Beraterkosten). Ja, ich war einer davon in meinem alten Job...

Themen die man per Gesetz erfolgreich macht (z.B. ELSTER) werden erzwungen. Sie setzen sich nur durch Anordnung durch und nicht durch erfolgreiche Digitalisierung. Die Oberflächen macher Produkte sehen noch wie zu WIN95 Lotus Notes Zeiten aus, vom Prozess ganz zu schweigen.

Du machst dir ja nicht mal die Mühe über die oberen Beispiele zu lesen.
Was soll ich da noch schreiben?
 
guillome schrieb:
Nichts - aber auch gar nichts was der Staat IT-technisch anfängt gelingt.
guillome schrieb:
Die hatte ich auch nicht aufgezählt
:confused_alt: Erst hat angeblich gar nichts funktioniert und nun doch nur eine Liste? Du rennst dich hier ein wenig fest, deine Pauschalaussage zu verteidigen. ;)

Es kann auch etwas verpflichtend und trotzdem eine Vollkatastrophe sein.
Aber ja, Verpflichtung führt automatisch zum Funktionieren, sonst würde das ganze Thema schließlich komplett stecken bleiben. Vielleicht ist die Verpflichtung ja mal eine adäquate Maßnahme, die Projekte zum Erfolg zu prügeln.
 
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guillome schrieb:
Du machst dir ja nicht mal die Mühe über die oberen Beispiele zu lesen.
Was soll ich da noch schreiben?
Ein Teil kenn ich, manche nicht. Ich geh auf die aber nicht weiter ein, weil ich ja gar nicht anzweifel, das es gescheiterte Fälle gibt. Wieso soll ich mich in die einlesen, ich gebe dir in diesen Fällen ja recht.
Es gibt gescheiterte IT-Projekte.
Und es sind zuviele, weil dadurch Steuergelder vernicht werden (das ist auch der Grund, warum du so leicht davon hörst, weil es dazu eine Aufsichtsbehörde gibt, die das prüft).

Es sind aber nicht ALLE gescheitert. Das ist das, was du nicht einsehen willst/kannst/von mir aus auch nicht musst. Ich lass das aber nicht unwidersprochen so stehen, weil es inhaltlich falsch ist.

Toll Collect
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75600/umfrage/mauteinnahmen-in-deutschland-seit-2005/
Von Anfang an war die Zielsetzung Mehreinnahmen für den Staat zu schaffen. Das wurde 100% erreicht. Es gab Probleme, ja (und zwar echt genug), aber schlussendlich wurde das Ziel erreicht, sonst hätte man auch das System nicht nochmal verlängert.

ePA
https://edoc.sub.uni-hamburg.de//informatik/volltexte/2010/134/pdf/bac_kaya.pdf
Ziele und Interessen der Bundesregierung werden in dem eingereichten Gesetzesentwurf formuliert.48 Es soll eine bundesweite einheitliche Infrastruktur für einen elektronischen Identitätsnachweis gegenüber der Wirtschaft (z. B. Handel, Banken und Versicherungen) geschaffen werden. Für hoheitliche Zwecke soll die Nutzung der biometrischen Merkmale dazu beitragen, die Zahl der Betrugsversuche, bei denen verlorene oder gestohlene Dokumente gezielt durch fremde Personen verwendet werden, zu verringern. Der Abgleich der biometrischen Merkmale soll für eine weitere Sicherheitsstufe sorgen, deren Umgehung sich weitaus schwieriger gestalten soll, als einen Personalausweis optisch zu manipulieren. Der Nachweis der Identität im E-Business und E-Government soll sicherer und zuverlässiger gestaltet werden (Nutzung der eID). Außerdem soll die Möglichkeit geschaffen werden, ein identitätsrelevantes Handeln im elektronischen Rechtsverkehr zu ermöglichen 45 Phishing werden Versuche genannt, über gefälschte WWW-Adressen an Daten eines Internet-Benutzers zu gelangen vgl. [wiki09h]46 vgl. [wiki09p]47 vgl. [bmi09e]48 vgl. hierzu und im Folgenden [btag08, S. 20-21]

3 Mikropolis Analyse der Einführung des elektronischen Personalausweises 21(Verwendung der QES). Weitere Ziele sind die Kostensenkung für die Unternehmen (durch Verbesserung der Identifizierung von Kunden und Geschäftspartnern), Bürokratiekostenentlastung (durch Verbesserung der Abwicklung von elektronischen Geschäftsprozessen) sowie Vereinfachungen bei der Erfüllung der Identifizierungspflichten (ePA als Altersnachweis). In den Behörden soll eine Bürokratiekostenentlastung durch die Optimierung heutiger Antragsprozesseerfolgen. Zukünftig werden z. B. Daten der Personalausweisbehörden zum Produzenten ausschließlich auf elektronischem Wege übertragen. Des Weiteren sollen die Anforderungen des informationellen Selbstbestimmungsrechts49 des Bürgers umgesetzt werden. Nutzer, denen der Datenschutz besonders wichtig ist, können die Pseudonym-Funktion des ePA verwenden.

Dort kannst auf zig Seiten Ziele und daraus resultierende Anforderung nachlesen. Ganz oft sind bei heute nicht umgesetzten Zielen entweder die zugrundeliegenden Anforderungen nicht erfüllt worden, oder die Nachfrage beim Nutzer ist nicht/wenig vorhanden. Aber du findest auch bestimmt Ziele, die nicht erreicht wurden. Wegen mir auch 50%. Trotzdem dabei von einem gescheiterten Projekt zu sprechen, finde ich nicht richtig. Wenn deine Messlatte so hoch liegt, dann scheitern aber auch in der Privatwirtschaft sehr viele IT-Großprojekte. Denn die ursprünglichen Ziele ändern sich sehr sehr oft im Projektverlauf. Und selbst dann wird normalerweise nur eine Teilmenge erreicht.

Für meinen Zweck, Identifikation z.B. bei Elster, Schufa ist der ePa jedenfalls nützlich. Ich würde es begrüßen, wenn es ein Standard wäre, dazu müsste es aber erstmal entweder für die Wirtschaft oder nur für die Behörden verpflichtend gemacht werden. Dann fällt es aber nach deiner Definition wieder raus, weil Zwang.

Diese Sicht bleibt mir zu einseitig nur auf das Negative fokussiert, und damit für mich falsch. :)

Elster hatte ich selbst gar nicht erwähnt, weil nicht dran gedacht. Aber dadurch, dass es das gibt, kann ich seit vielen Jahren mit meinem Steuerprogramm die Steuererklärung online einreichen. Ich muss nicht mehr 20-60 Blatt Papier ausdrucken. Ich finde das sehr gelungen! Aber für dich ist es ja nur erfolgreich, weil es eine Zwangsmaßnahme ist. Ist aber falsch, Elster war zuerst rein freiwillig. Und wurde, weil es so erfolgreich und nützlich ist, dann verpflichtend - zuerst für bestimmte Steuerarten bei Unternehmen.

Für mich ist das, was du sagst, einfach generelles Gemecker auf den Staat, der deiner Ansicht nach so absolut gar nix kann. Und da bist du zurecht zuerst von jemand anderem für kritisiert worden.
 
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Boah was hab ihr den mit eurer Begriffsdefinitions rumreiterei bzgl. "alle" was ich sagte jedoch im Übergeordneten Sinne einen Angriff auf die Staats Digitalisierungsthemen sind, die faktisch ein ABSOLUTES Desaster sind! Es geht doch auf der Metaebene gar nicht umd "alle" oder um 99,9% oder um 90%. Es geht um den Staat und das Verhätlnis zur Digitalisierungsprojekten. Die meisten sind einfach gescheitert oder halbgar bzw. erfüllen den Zweck nicht und kosten dabei dem Steuerzahler Millarden! Auch dieser schwachsinnige Trojaner.

Es geht nicht um 0 oder 1 sondern um das Verhältnis was der Staat mit einem Haufen Steuergelder Digital anfasst meist nicht auf die Erfolgsspur führt. Aber egal lassen wir das. Reitet auf den Begriffen rum und vernachlässigt den übergeordneten Sinn
 
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@guillome :)
Gut, reden wir einfach von zu vielen (teilweise und/oder komplett) gescheiterten IT-Projekten auf Staatsseite. Da wäre/bin ich so ziemlich bei dir.

Aber --> wie besser machen?
Das wäre dann das für mich wirklich interessante!
Ich hab keine Idee, wie man z.B. ein Projekt elektronische Patientenakte (die ich für sinnvoll halte) wirklich erfolgreicher und besser umsetzt. Und dazu noch, ohne Unsummen für sich bereichernde Berater auszugeben, und ohne einen Zwang anzuordnen (der, wenn die IT-Grundlage vorhanden ist, hier aber aus meiner Sicht sinnvoll wäre) ...

EDIT: Und nein, das soll dir nicht auf die Füße treten, vielleicht hast du ja ne echt gute Lösung. Und wenn nicht, die grundlegende Kritik - zu viel Verschwendung in diversen IT-Projekten - bleibt trotzdem legitim.
 
guillome schrieb:
@downforze
Natürlich kann man das bewerten. Man sollte sich einfach mal mit den Bundes-IT-Themen befassen als irgendwelche sinnfreien Aussagen rauszuplappern ohne sich vorher (wie Du) informiert zu haben!
Google mal folgende Bundes-IT-Themen und was daraus wurde: qualifizierte elektronische Signatur, elektronischer Personalausweis, elektronische Patienten Akte, DE-Mail, e-Akte für Anwälte, Telematik Infrastruktur, ePA und deren Chipkartenleser usw und so fort. Dann vergleiche was heute noch da ist und auch wirklich genutzt wird! Milliarden Steuergelder verplempert!
Hauptsache mal irgendwas antworten im Forum - gell
Ich bin Projektleiter für ein IT-Projekt in einer Oberbehörde. Deine unsachliche Kritik geht daher vollkommen an mir vorbei. Also erspare mir Belehrungen zu Interna, die du nicht im Ansatz bewerten kannst.
Also noch mal: nein, es sind nicht alle Projekte öffentlich. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Oder glaubst du, dass du persönlich von allen IT-Projekten eine Betroffenheit hast? Ich will es nicht hoffen. Die meisten Großprojekte betreffen die Interaktion zwischen Behörden, also organisationsübergreifend.
Auf heise.de wirst du von den "Beamten-Amateuren" ganz sicher nichts zu den übrigen dreistelligen Projektsteckbriefen finden, die meinen Ordner schmücken. Wenn man die Sachlage von Struktur, Vergabe und Ressourcenverteilung nicht kennt - einfach mal zurückhalten. Die "Beamten-Amateure" müssen etwas mehr beachten als Unternehmen.
guillome schrieb:
Es geht nicht um 0 oder 1 sondern um das Verhältnis was der Staat mit einem Haufen Steuergelder Digital anfasst meist nicht auf die Erfolgsspur führt. Aber egal lassen wir das. Reitet auf den Begriffen rum und vernachlässigt den übergeordneten Sinn
Es geht wohl eher um eine grundsätzliche persönliche Abneigung, die du gegenüber dem Staatsapparat hast.
 
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Ich frage mich ob der Versuch sich vor dem Ding zu schützen jemanden zu einem "Suspect" macht. Denn es gibt ja ganz viele alte Anti-BundesHohlpferd Tools (vielein 32-bit) und Tips wie man sich schützen könnte. Als Tools habe ich z.b. gefunden:

  • Detekt (unauffindbar by botherder)
  • Steganos – Anti-BundesHohlpferd
  • ArchiCrypt Tool Anti-BundesHohlpferd
  • ReginScanner (by neo23x0 - Regin Hohlpferd)

Einige normale Antivirus Tools entfernen zwar wohl auch Trojaner aber der BundesT. sei ja auch etwas schwieriger zu finden durchverschiedenen Manipulationen wie Logfile Manipulation etc. Wobei hier dann ggf. IDS Tools helfen könnten. Linux ist auch nicht frei von solchen Schädlingen.

Ich finde es trotzdem witzig wie schnell man verdächtig werden könnte. Man muss nur paar Freunde haben die etwas zu oft über Kiffen reden oder Gras oder Brokoli oder schon mal einen Eintrag hatten, oder nach DINGEN suchen oder sich über Nitroglycerin informieren wollen.

PS:

Auf deren Wirksamkeit kann aber bei aktuellen Sicherheitsvorfällen geschlossen werden (z.B. geleakter Eigenbericht der Erkennung des FinFisher(Staats-)-Trojaners durch Antivirenprogramme - siehe https://netzpolitik.org/wp-upload/Anti-Virus-Results-FinSpy-PC-4.51.xlsm).
Q: teilweise aus https://www.secupedia.info
 
Meine größte Sorge bei irgendwelchen Tools wäre, ob ich mir damit nicht irgendwelche Schädling auf den Rechner hohlen würde
 
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