News Chatkontrolle: Immer mehr EU-Staaten verweigern Zustimmung

pumuck| schrieb:
Natürlich ist die Mißbrauchsmöglichkeit groß, aber im Verhältnis steht es aus Strafverfolung eben immer noch gleich wie zu Telefon und Post Überwachung die auch unter strengen Maßstäben möglich war und insgesamt der Allgemeinheit eher genützt als geschadet hat.
Es ist ein ewiger Kampf und das ist gut so, ansonsten wären wir in einem der von dir genannten Systemen.
Ich stimmt Dir beim letzten Satz voll zu. Demokratie ist furchbar mühsam, aufwändig und langwierig. Als Schweizer weiss ich das besonders. :D
Und ja, trotzdem oder gerade deshalb ist es wichtig und richtig, dass über ein so wichtiges Gesetz vertieft gesprochen, verhandelt und diskutiert wird.
Nur: Im Gegensatz zur Telefonüberwachung, die ja doch jedesmal richterlich genehmigt werden muss, geht es bei der Chatkontrolle doch darum, dass die grundsätzlich an ist.
Man kann das also schon so auffassen, dass der Staat, oder hier die EU dem Bürger grundsätzlich misstraut.
Ja, es geht darum, dass Straftäter (im besonderen wegen Kinderpornografie) erwischt werden. Aber dazu ist die Chatkontrolle ganz einfach ein zu weit greifendes System. Denn die könnte ja nicht nur gegen Pädos, sondern auch gegen irgendwelche Andersdenkende eingesetzt werden. Und da liegt eben der Hund begraben.

In einem demokratischen System darf kein Staat dem normalen Bürger so misstrauen, dass er seine private Kommunikation anlasslos abhören und überwachen darf. Ehrlich, für mich ist das in einer Demokratie ein No-Go. Der Staat ist in erster Linie dem Bürger verpflichtet, und nicht der Bürger dem Staat.
 
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ja sehr guter Punkt, und mal ehrlich die Pädophilie ist eine Krücke um die Maximalforderung marktgerecht aufzustellen. Gerade, dass hier auf CB die Diskussion weitergetragen wird zeigt, dass ein paar grundsätzliche Dinge auch funktionieren. Wir dürfen gespannt sein, und weiter Argumente sammeln, was am Ende zwischen den beiden Maximen "Immer nix oder Immer alles" Konsens wird.
 
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Auch Polen lehnt den Vorschlag ebenso ab und fordert eine Beschränkung der Kontrolle auf verdächtige Personen.
Das würde ja bedeuten, dass eine Überwachung auf Knopfdruck möglich ist. Also keine vollkommene Sicherheit 'by design' mehr.
Aus der jüngsten Vergangenheit wissen wir ja, dass es immer wieder auch Missbrauch solcher Schnittstellen gibt, durch Behörden. Oder es werden windige Paragraphen eingeführt, die so gummiweich sind, dass sie fast beliebig anwendbar sind.
Ich finde Polens Idee schlecht.
 
Red_Bull schrieb:
habt ihr etwa was zu verbergen?
Ja. Meinen Pornokosum, meine Finanzdaten, meine politische Betätigung, meine Familienstreitereien und mein Konsumverhalten sollen nur die wissen, von denen ich es will, dass sie es wissen.

Man nennt das "Freiheit".

Punkt.
 
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IHEA1234 schrieb:
Ja. Meinen Pornokosum, meine Finanzdaten, meine politische Betätigung, meine Familienstreitereien und mein Konsumverhalten sollen nur die wissen, von denen ich es will, dass sie es wissen.
Das findet mein Europa-Abgeordneter nicht gut. Der ist nämlich überzeugt davon, dass wenn man nichts zu verbergen hat, man keine Angst vor diesem Gesetz haben muss. Und jeder der das anders sieht, ist demnach einer der Bösen.

Ich vermute - das ist jetzt aber wirklich nur meine ganz persönliche Spekulation - dass der Mann (also mein Europa-Abgeordneter) auch gern diejenigen überwachen würde, die ihn nicht wählen wollen oder gar öffentlich kritisieren. Wie genau ihm das zukünftig persönlich nutzen sollte, dafür fehlt mir allerdings die Fantasie...

Ironbutt schrieb:
Du hast auch nur die Überschrift gelesen oder?
Ich habe die Antwort meines Europa-Abgeordneten (CDU) gelesen, die mir dieser auf meine diesbezügliche Anfrage hin geschickt hat. Zusammengefasst hat er gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, wenn ich nichts zu verbergen habe.
 
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Und wieder einmal soll unter dem Deckmantel "sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Internet" die totale Überwachung den Menschen schmackhaft gemacht werden. Gut, dass da nicht alle mitmachen wollen, aber ich befürchte das es dennoch knapp durchkommt. Es läuft dann so wie immer. Im Hintergrund werden einfach ein paar Bonuszahlungen den noch unentschlossenen Ländern offeriert, dann werden auch die letzten Zweifel ausgeräumt.
 
Acrylium schrieb:
Zusammengefasst hat er gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, wenn ich nichts zu verbergen habe.
Niemand hat(te) die Absicht eine Mauer zu errichten :rolleyes::freak:
 
Ich hatte ihn unter anderem tatsächlich auch explizit danach gefragt, wie der das Missbrauchs-Potential einer solchen Überwachung einschätzt. Er antwortete, dass Missbrauch durch gesetzliche Vorschriften ausgeschlossen sei. Also muss man sich keine Sorgen machen.
 
Also löst man technische Probleme durch juristische Regelungen, genau mein Humor :hammer_alt:
 
Red_Bull schrieb:
habt ihr etwa was zu verbergen?
Selbstverständlich. Deswegen nutze Passwörter und habe Vorhänge vor den Fenstern.
 
Da können wir nur froh sein, dass die Union gerade nicht an der Macht ist, die hätte sicherlich keinerlei Probleme mit anlassloser Überwachung. Soweit ich mich erinnere waren es bisher immer Unions-Innenminister, die bei uns Vorratsdatenspeicherung einführen wollten.
 
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Tekwin schrieb:
Hast Du nichts zu verteidigen?

Die letzte Verteidigungslinie ist die Würde, dicht gefolgt von der Freiheit.
Sicherheit ist wichtiger
Ergänzung ()

IHEA1234 schrieb:
Ja. Meinen Pornokosum, meine Finanzdaten, meine politische Betätigung, meine Familienstreitereien und mein Konsumverhalten sollen nur die wissen, von denen ich es will, dass sie es wissen.

Man nennt das "Freiheit".

Punkt.
freiheit ist eine illusion
 
Red_Bull schrieb:
Sicherheit ist wichtiger

freiheit ist eine illusion

Ich glaube, du vertauschst da etwas. :freak:
Wenn überhaupt, dann ist Sicherheit eine Illusion. Über die Wichtigkeit kann man meinetwegen streiten - aber zu denken, dass so etwas unsere Sicherheit erhöht ist lächerlich.

Der gute Benjamin hatte mit
Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.
schon recht...
 
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Red_Bull schrieb:
Sicherheit ist wichtiger
Fragt sich nur wessen Sicherheit und zu welchem Preis.

Wenn man einen Straftäter wegsperrt (und somit die Freiheit nimmt), gewinnt die Gesellschaft an Sicherheit und wohlmöglich sogar an Freiheit. In diesem Fall steht die Sicherheit von Vielen vor der Freiheit eines Einzelnen. So gesehen muss ich deiner Aussage bedingt zustimmen.

Bei der Chatkontrolle verhält es sich aber diametral entgegengesetzt. Es soll ALLEN die Freiheit genommen werden, nur damit sie angeblich vor Einzelnen geschützt sind. Alleine schon diese Tatsache sollte jedem aufrechten Menschen mit Restverstand die Alarmglocken klingeln lassen. Es verlieren ALLE die Freiheit wegen einer vermeintlichen Sicherheit...

Es stellt sich m.E. nicht die Frage nach dem angeblichen Ziel der Chatkontrolle, sondern nach der dahinter stehenden Intention.

Benjamin Franklin lag da schon ganz richtig. ;)
 
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Don‘t feed the Troll…
 
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Grimba schrieb:
Don‘t feed the Troll…
Sagt wer und mit welcher Begründung?

/edit
Eine Begründung würde mir schon reichen. Ansonsten ist dein Post im Rahmen einer Diskussion nichts wert..
 
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Ihr steigt gerade voll auf dahingeklatschte Plattitüden ein. Wäre ich ein Troll, würde ich genau solche Trigger platzieren. Deine Wert-Bemerkung übersehe ich mal wohlwollend.
 
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Grimba schrieb:
Ihr steigt gerade voll auf dahingeklatschte Plattitüden ein. Wäre ich ein Troll, würde ich genau solche Trigger platzieren.
Ein Plädoyer für die (Rede- und Meinungs)Freiheit ist in deinen Augen also eine Plattitüde? Na gut, wenigstens kommst Du etwas mit der Sprache heraus.
 
Äh nein? Ich glaube du bist auf einem ganz falschen Pfad unterwegs. Vielleicht überprüfst du nochmal genauer, was und wer gemeint ist. Pro Tipp: Du bist es nicht. Herrje, wie kann man nur so getriggert sein?
 
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Grimba schrieb:
Don‘t feed the Troll…
Ich wünsche mir bei solchen Ergüssen ja tatsächlich immer, dass das einfach nur gut versteckte Satire oder wenigstens ein schlechter Troll ist.
Leider zeigt die Erfahrung aber, dass es mehr als genügend Menschen gibt, die tatsächlich einen solchen Stuss glauben. Daher falle ich lieber einmal zu viel auf einen Troll rein als dass ich den Versuch unterlasse, auf Denkfehler hinzuweisen und damit vielleicht sogar eine positive Entwicklung zu bewirken. So illusorisch und naiv diese Hoffnung in den allermeisten Fällen auch sein mag.
 
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