Computerkurse ohne nachweisliche Vorkenntnisse

SoberMan

Cadet 4th Year
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Dez. 2007
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Hallo,
ich habe gerade ein kleines Streitgespräch mit einem Kollegen und ich denke mal, heir sitzen genug Leute, die sich damit wirklich auskennen.
Er möchte sich selbstständig machen, indem er EDV und IT Kurse anbietet, allerdings hat er noch nie in diesem Bereich gearbeitet. Er kennt sich wirklich sehr gut in dem Bereich aus, aber hat halt immer was ganz anderes gemacht.
Kurz und knapp, ich bin der Meinung, dass er es nicht machen darf, er denkt schon.
Kann mir einer von euch sagen, wer von uns recht hat. Wäre echt klasse.
MfG
 
Ich muss leider deinem Kollegen recht geben...

um Kurse anbieten zu dürfen, musst du keine besonderen Kenntnisse vorweisen. Du musst halt nur nen Gewerbeschein haben


Wenn du die Kurse natürlich selbst hälst, wäre es natürlich von Vorteil einen MCT oder ähnliches vorweisen zu können...

Aber wenn man sie nur anbieten möchte (ein eigener Trainer hält den Kurs) brauchst du eigentlich nichts wissen


EDIT: so ist es in Österreich zumindest
 
Zuletzt bearbeitet:
Schonmal danke für deine Antwort.
Er selbst will die Kurse aber auch geben, also nicht nur anbieten.
 
Wenn er Ahnung von der Materie und Spass daran hat, gibt es daran doch nichts auszusetzen.
Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Erfolg.
 
Sagen wir's mal so...
ich gehe davon aus, dass er es grundsätzlich darf.
Allerdings wird er kaum eine Art Teilnahmeschein ausstellen können, der auch nur von irgendwem anerkannt wird, was den effektiven Nutzen für viele dann wiederum einschränkt, bringt es mir bei der Bewerbung doch nichts wenn ich sage, ich hab mir von Herrn Haumichtot einen EDV-Kurs geben lassen also bin ich nun fit in den wichtigen Bereichen... ob das Angebot also für die Teilnehmer interessant ist, hängt von ihm ab.

Es ist also meiner Meinung nach eine Zielgruppenfrage...
- für ältere Menschen durchaus machbar
- für junge Leute, die sich EDV-Kenntnisse verschaffen und nachweisen lassen wollen, untauglich
 
Rein rechtlich gesehen bestehen für dieses Gewerbe keine zusätzlichen Voraussetzungen. Da das Bestehen solcher Unternehmen meist von der Qualität und dem Wert der Kurseinheiten abhängt, erfolgt sowieso eine indirekte Bewertung durch den Kunden.
 
In den städtischen Volkshochschulen bundesweit stehen sehr oft einige Hobby Officianer abends vor einer zu unterichtenden Klasse.

Ich denke mit der Besucherzahl des Kurs oft durch Mundpropoganda gesteuert, steht und fällt der berufliche Werdegang deines Freundes. Mangelhafte Wissensvermittlung bringt einem zudem Geldrückforderungen oder gar gerichtlichen Widerstand ein. Ich denke auch ein Gewerbeschein reicht.
 
Ob er einen Schein ausstellen kann ist unerheblich. Das ist doch eh Augenwischerei.
Wenn er den Leuten was beibringt, ist er der Mann.
 
Danke für eure Antworten.
Ich werde mich dann wohl geschlagen geben müssen ;-) Zum Glück haben wir nicht um Geld gewettet.
Wie 1668mib geschrieben hatte, er will vorallem Älteren oder die, die noch nichts mit dem PC zutun hatten, die Materie erklären, Kaufberatung leisten, helfen beim Einrichten ....
Vom Computer hat er wirklich Ahnung, ist im Bekanntenkreis DER Ansprechpartner und ehh arbeitslos, also hat er nichts zu verlieren. Ein Versuch ist es zumindest wert.
Danke.
 
Na ist doch perfekt. Ältere Menschen brauchen ja auch kein Zertifikat, was sie alles können, um sich bewerben zu können, sondern wollen einfach nur ein bisschen mit der Zeit gehen. Und wenn dein Bekannter keinen Job kündigen muss, um diese Kurse halten zu können, ist das eine gute Idee. Ich wünsche ihm da mal viel Erfolg ;)
 
Es ist ganz einfach:

Wenn jemand ein Gewerbe anmeldet, kann JEDER einen KURS für alles geben! Er kann hat nur für die Teilnehmer keine "Zertifikate" oder sowas ausstellen.Und die Frage ist, eben überhaupt teilnehmer kommen ;)
 
Wenn er gut verkaufen kann wird er sich vielleicht übers Wasser halten können wenn nicht oder auch keine Geduld besitzt wird es wohl nix werden :-D
 
Würdest du mir den Gefallen tun und ab an mal hier berichten wie es ihm ergeht? Ist ne Sache die mich echt interessiert ;) Maybe kann man sich ja so ein bisserl dazu verdienen.
 
Ich sehe die Sache mit dem eigenen Zertifikat eher unter Marketingaspekten. Ein paar Frührentner werden vielleicht nicht danach fragen, woher der Dozent seine Kenntnisse hat. Aber wenn man Berufstätige ansprechen will, die sich den Kurs womöglich von ihrem Arbeitgeber bezahlen lassen wollen, dann kann es schon eng werden.

Das gleiche Problem wird sich stellen, wenn man an die Arbeitsagentur oder direkt an Unternehemn herantreten möchte, um für seine Schulungen zu werben. Die werden in aller Regel einen Qualitätsnachweis verlangen. Und der ist mit einem entprechenden Zertifikat schnell erbracht. - Alles andere könnte unseriös auf die Kunden wirken.
 
Bevor sich Dein Kollege mit der Zielgruppe "Alte Leute" selbstständig macht, sollte er vielleicht mal reinschnuppern wie es ist und 1-2 Kurse über die VHS anbieten, die kann er ja aufs WE, oder Abends legen.

Ich sehe da:
- nicht viel Moos (denn solche Kurse gibts für jene Zielgruppe für 50 Öre an der VHS)
- wenig Chancen, wenns teurer angeboten werden soll ohne das er selbst in irgendwas zertifiziert wäre
- Trainer / Weiterbildungseinrichtungen gibts wie Sand am Meer ... vielleicht da auch erstmal schauen / schnuppern ...
- sehe ihn als Frührentner :) mit der Zielgruppe weiss ich nichts anzufangen, wenn ich meinem Vadder was erkläre bin ich schon kurz vor "fertig" und das ist eine Einzelperson

... naja bei so einem Kurs habe ich irgendwie die Meute aus dem Bloodhound Gang Video vor Augen ... *sabber* ... *knarz* ... http://www.stage6.com/Mvids/video/1721567/Bloodhound-Gang---Fire-Water-Burn
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: (gelöschter Beitrag wiederhergestellt)
Das wäre doch ein guter Einstieg, wenn er sich erst einmal bei einem der zahlreichen Anbieter als Trainer bewirbt. Falls die ihn nehmen, ist das ein Zeichen dafür, dass er sich gut verkaufen kann. Und nebenbei hat er Gelegenheit, die Praxis kennenzulernen - ohne das Risiko der Selbstständigkeit.

Zu guter Letzt bietet sich die Perspektive, bei einer späteren Selbstständigkeit die Bestandskunden (Unternehmen) abzuwerben.
 
Ich hätte nicht gedacht, dass der Thread doch soviele Antworten bekommt.
Ich habe mit ihm geredet und auch gesagt, dass er sich hier registrieren soll und Bericht erstatten soll. Ob er es macht, weiß ich nicht, aber ich fasse mal kurz den Stand der Dinge zusammen.
Erstmal muss er Kunden bekommen, das stelle ich mir als den schwersten Teil vor.
Dass er davon gut leben kann, wage ich zu bezweifeln, da er dann einen Stundenlohn verlangen müsste, den keiner mehr akzeptiert. Und wie schon oft genannt, kann er auch keine Zertifikate ausstellen. Aber jetzt zu dem was er machen will und kann.

- Kaufberatung
- Einzelunterricht für PC-Einsteiger (wahrscheinlich nur Rentner, wie bei der Bloodhound Gang) ;)
- Grundlagenkenntnisse vermitteln
- Vorbereitung für den Start ins Internet
- Direkter Ansprechpartner, wenn Software nciht funktioniert, wie sie sollte (kennt jeder, der mit Windows arbeitet)
All sowas...

Es wird wahrscheinlich auch noch alles ca. 2 - 3 Wochen dauern, da der Gewerbeschein ja noch kommen muss und ihr wisst wie schnell die Behörden arbeiten. Dann müssen sich erstmal ein paar Leute auf die Anzeige melden. Ob das alles klappt und bischen Geld einbringt kann man nicht sagen. Ich drücke ihm auf jedenfall die Daumen. Denn so schlecht finde ich die Idee nicht und ich denke mal ein paar Leute hier wissen, wie mies es ist, wenn man keine Arbeit hat.
MfG
 
Da ich selber aus der Branche bin kann ich da vielleicht ein wenig zu sagen:

Mit Einzelunterricht, Kaufberatung und so weiter alleine wird er nicht viel Geld verdienen, wenn überhaupt. Es gibt in jeder Stadt einfach zu viele Leute, die das anbieten und auch ein regelrechtes Preisdumping. Es ist heutzutage billiger dir jemanden nach Hause zu holen, der den ganzen Tag an deinem Computer rumwerkelt, als dir jemanden nach Hause zu holen, der 5min an deiner Waschmaschine rumschraubt.
Dazu kommt noch, dass potentielle Kunden sich oftmals erstmal in der Verwandschaft oder im Bekanntenkreis Hilfe suchen. Da kommt beim Rentner mal eben der Enkel vorbei und macht das für 10EUR fertig. Daher ist der Kundenkreis doch schon sehr begrenzt.

Zusätzlich würde ich mich auf jeden Fall bei lokalen Bildungsträgern umhören, ob die vllt. noch Trainer im EDV-Bereich suchen. Da liegen die Preise für eine Unterrichtsstunde (45min) je nach Kurs, Bildungsträger und Region bei etwa 15-25 EUR. Das ist zwar auch nicht die Welt, aber immerhin.
Bildungsträger wollen allerdings meistens irgendeine Qualifikation sehen. Eine Ausbildung im EDV-Bereich, Zertifikate oder irgendwas ähnliches.

Was das ausstellen von Zertifikaten angeht: Natürlich darf sich dein Freund eigene Zertifikate ausdenken und diese auch anbieten. Die Frage ist nur, ob diese dann auch irgendwo anerkannt werden.
 
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